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Sonntag, 24. September 2017

Körperstatus nach vier Monaten

So, die Welt ist gestern mal wieder nicht untergegangen, Zeit zu einer Bestandsaufnahme der aktuellen Veränderungen nach der Op: Weil nach drei Monaten noch so zwei bis drei kleinere und größere Dellen am Bauch zu sehen waren, hatte ich mir schon Sorgen gemacht, daß diese bleiben, aber jetzt nach vier Monaten sind sie deutlich zurückgegangen. Da ein Endergebnis wohl erst nach sechs Monaten zu sehen ist, bin ich zuversichtlicher, daß bis dahin alles vollkommen normal aussieht. Und zusätzlich ist das untere Bäuchlein, das vorher, auch wenn ich dünn war, immer etwas vorstand, jetzt flach. Mein Gewicht ist wieder bei glatt 70 kg, welches ich erreichte, nachdem ich mir zehn Kilo abgetanzt hatte. Und das, ohne daß ich sehr viel getan hätte, außer weniger zu essen (im Sommer ißt man ja sowieso nicht so viel), Yoga und sporadische Sportübungen. Trotzdem erscheinen mir meine Beine, besonders um die Knie herum, etwas wabbliger als vorher. Es gibt ja diese Behauptung, die natürlich von Ärzten nicht verifiziert wird, daß sich abgesaugtes Fett an anderen Stellen erneut festsetzt. Nun ist es bei mir ja sowieso an einer anderen Stelle deponiert worden, wo aber natürlich nur ein Teil davon angewachsen ist. Wenn die Behauptung also stimmt und ich mir den Unterschied nicht nur einbilde, scheinen die Fettzellen nun meine Knie zu mögen. Fettzellen sind so dumm wie Amöben. Nicht mal, wenn man ihnen einen Wegweiser zur richtigen Stelle hinbauen würde, würden sie den Ort erkennen, wo sie wirklich gebraucht werden. Andererseits sollte ich vielleicht solche Übungen im Yoga, bei denen man kniet und die ich sowieso gerade deshalb nicht mag, weil ich das eher unangenehm finde, konsequent weglassen. Nicht umsonst hat man schließlich am Hinterteil einen besonders hohen Fettanteil. Vielleicht sind Fettzellen ja doch nicht so doof.

Meine Brust dagegen sieht immer noch grün und blau aus, teilweise kommt es mir sogar schlimmer vor als anfangs. Ich spüre auch häufig Schmerzen, wenn bei Übungen die Brustmuskeln im Einsatz sind, allerdings weiß ich nicht, ob die Schmerzen einfach eine Folge der Blutergüsse sind, oder ob ich mir bei diesen Übungen erst neuerliche Blutergüsse zuziehe, wenn da irgendwie zuviel reibt und drückt. Zur Zeit beschäftigt mich der Gedanke, bzw. die Frage, ob man sich wohl etwas Oberweite abtrainieren könnte. Bei mir würde es ja nur eine Brust betreffen, am Implantat kann man natürlich nichts ändern, aber es würde doch enorm die Vorgehensweise und die Entscheidungen bezüglich möglicher Folge-Ops vereinfachen. Ich bezweifle es jedoch, denn meine Oberweite war immer sehr stabil und ziemlich gleich, egal ob ich viel oder wenig auf den Rippen hatte. Vermutlich wäre dazu schon Leistungssport nötig, und der ist so gar nicht mein Fall. Ich kann zwar eine kurze Zeit, wenn es mir gut geht, intensiver trainieren, aber auf Dauer funktioniere ich eher nach dem Lustprinzip und möchte, daß Sport Spaß macht und es auch so bleibt. Genau deshalb hasse ich Fitnessstudios. Um dort hinzugehen und seinen Körper mit langweiligen und anstrengenden Übungen zu quälen, braucht man schon eine gehörige Portion Masochismus. Genauso dröge und schlauchend finde ich Joggen, obwohl immer behauptet wird, man hätte davon irgendwann Endorphinausstöße. Also zu mir hat sich während des Joggens noch nie irgendein Endorphinchen verirrt. Langweilig, uninteressant und anstrengend ist eine echt üble Kombination, weil die Aufmerksamkeit dann um so mehr auf die Anstrengung und den Schmerz geht. Und wenn man wie gesagt nicht gerade masochistisch veranlagt ist, vergeht einem die Lust schnell, selbst wenn man versucht sich mit irgendwelchen Zielen zu motivieren. Spannend, interessant und anstrengend ist dagegen eine viel bessere Kombi, weil man mehr Möglichkeiten hat, seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken, an der Tätigkeit an sich Freude findet und sie nicht nur als Mittel zum Zweck benutzt. Beim Tanzen zum Beispiel ist man so auf Musik, Schritte, Choreo, Ästhetik usw. fokussiert, daß man die Anstrengung und Schmerzen zwar wahrnimmt, aber viel weniger darüber nachdenkt und sich weniger davon abhalten läßt oder gar schlechte Laune bekommt. Aber Oberweite verkleinern kann man damit wahrscheinlich nicht.

Wie auch immer, so rein theoretisch würde ich mir generell gerne noch ein paar Kilos abtrainieren, einfach nur um zu sehen, wie es sich so macht, wenn alles ein bißchen straffer ist, aber praktisch ist meine Energie gerade auf dem Nullpunkt, weil einige Dinge in meinem Leben so belastend und beschwerend sind. Also bleibt es bei Kuchen backen und Stricken - immerhin übt das die Finger. Ich stricke gerade an einer Tagesdecke für mein Bett, seit ich entdeckt habe, daß ich unter Wolldecken super schlafen kann. Vier Knäuel hab ich bereits verstrickt, elf warten noch. Da werde ich wohl den ganzen Winter zu tun haben.