Alien
Es ist eine neuere Version von  AlienInsideTwoday  verfügbar!  Aktualisieren  Jetzt nicht!
© 2018-2023 NeonWilderness

Donnerstag, 12. April 2018

Begegnung mit der Vergangenheit

Auf Facebook bin ich in einer, bzw. mehreren DDR-Gruppen, wo fleißig alte Erinnerungen in Form von Produkten oder Rezepten gepostet werden. Heute unter anderem ein Bild mit sämtlichen Zigarettensorten aus der DDR. Dabei fiel mir auf, daß es doch eine erstaunlich große Auswahl an Zigaretten gab, zumindest im Vergleich zu sonstigen Produkten. Da mußte man unter zwei bis drei Sorten nehmen, was da ist, aber Zigarettenmarken gab es gleich zehn verschiedene (laut Bild). Ziemlich dekadent. Meine ersten "Versuche" unternahm ich, glaube ich, mit der minzigen Sorte. Die ganz Harten rauchten Karo. So hieß auch meine erste Hofkatze. Allerdings hatte der Name der Katze wohl nichts mit den Zigaretten zu tun, obwohl ich mich nicht mehr erinnern kann, wie ich auf diesen Namen gekommen bin. Meine langjährige richtige Hauskatze dagegen hieß Kasimira. Irgendwie kann ich jetzt an diesen Namen nicht mehr denken, ohne gleichzeitig an die NDR-Talkshow zu denken, in der es hieß, einen passenden Pornostar-Namen finde man, wenn man den Namen seines Haustieres und den Nachnamen der Mutter nehme. Kasimira (C)Hinz - dieser Name meines heimlichen russischen Pornostarselbst erheitert mich immer wieder. Wenn ich jemanden anspreche und dunkel rauchig sage: "Nenn mich Kasimirrrra!", dann bin ich voll in meiner Rolle. Würde auch gut in einen Bond-Film passen.

Auf Facebook bin ich ebenfalls meinem allerersten Kassettenrecorder begegnet. Es ist der obere, die Monovariante. Daß es den damals bereits schon in Stereo gab, wußte ich gar nicht. War wahrscheinlich auch ganz gut so, daß ich das nicht wußte. Alleine für den Monorecorder blätterte ich, wenn ich mich richtig erinnere, 1000 DDR-Mark hin, die ich zur Jugendweihe als Geschenk erhalten hatte. Das war eine Menge Geld, denn das durchschnittliche Monatsgehalt lag so bei 500 bis 800 DDR-Mark, zumindest im Bereich der Intelligenz, zu der meine Eltern zählten. Arbeiter konnten mehr verdienen, da Arbeiter- und Bauernstaat eben. Als ich als Näherin in einer Fabrik arbeitete, und das im Drei-Schicht-System, also mit Nachtschicht, bin ich oft bis knapp über 1000 DDR-Mark gekommen. Nachdem ich den Recorder gekauft hatte, wurden schnell noch aus dem Intershop ein paar Kassetten geholt und dann ging es los mit Bespielen. Dabei saß man ständig neben dem laufenden Radio und wenn ein Lied lief, das man aufnehmen wollte, wurde schnell der Knopf gedrückt. Zum Ende mußte man aufpassen und erneut schnell drücken oder, wenn man das vergessen hatte, die Kassette wieder zurückspulen. Wenn man Pech hatte, quasselte der Moderator rein und man fing von vorne an. Was man damals doch für Zeit und Geduld hatte....

DDR-Recorder