Alien
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Früher war ich hoffnungslos romantisch. Ich bin immer noch hoffnungslos romantisch. Früher glaubte ich, die Liebe sei das Wertvollste überhaupt. Ich glaube noch immer, die Liebe sei das Wertvollste überhaupt. Ich erwarte nicht, glücklich zu sein. Ich glaube nicht, dass ich die Liebe finden werde, was auch immer das heißt, und wenn doch, glaube ich nicht, dass sie mich glücklich machen wird. Ich halte die Liebe nicht für die Antwort oder die Lösung. Ich halte die Liebe für eine Naturgewalt-stark wie die Sonne, genauso notwendig, unpersönlich, gigantisch, unmöglich, sengend wie wärmend, Dürre bringend wie Leben spendend. Und wenn er ausgebrannt ist, stirbt der Planet.
Meine kleine Umlaufbahn umringt die Liebe. Ich wage mich nicht näher heran. Ich bin keine Mystikerin, die die letzte Kommunion sucht. Ohne LSF 15 gehe ich nicht vor die Tür. Ich schütze mich.
Aber heute, wo die Sonne überall und alles Feste nichts als sein eigener Schatten ist, weiß ich, dass die wirklichen Dinge im Leben, die Dinge, an die ich mich erinnere, die Dinge, die ich in meinen Händen hin und her wende, keine Häuser sind, keine Bankkonten, keine Preise und Beförderungen. Woran ich mich erinnere, ist die Liebe-die Liebe zu allem-, die Liebe zu diesem staubigen Pfad, diesem Sonnenaufgang, die Liebe zu einem Tag am Fluss, dem Fremden, dem ich im Cafe begegnete. Sogar die Liebe zu mir selbst, wobei das Selbst von allen am schwersten zu lieben ist, denn Liebe und Egoismus sind nicht dasselbe. Egoistisch zu sein ist einfach. Diejenige zu lieben, die ich bin, ist schwer. Kein Wunder, dass ich erstaunt bin, wenn du es tust.

(aus "Der Leuchtturmwärter" von Jeanette Winterson)
Lena (Gast) - Fr, 10:57

Toll ...

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