In sibirischer Verbannung
Mein Gott ist das kalt geworden. Kalt ist noch untertrieben. Es ist die Hölle. Die Luft ist so schneidend, dass man kaum wagt einzuatmen, weil man das Gefühl hat, es zerfetzt einem die Lunge. Mein Gesicht ist eingefroren, so dass ich nuschle, als hätte man mir gerade einen Zahn gezogen. Ich fühle mich, als lebte ich plötzlich in Sibirien. Aber wenn ich in Sibirien leben wollte, dann wäre ich dort hingezogen. So wie die Sängerin, bei welcher mein Bruder einst, als sie noch keinen russischen Namen trug, in der Band gespielt hat. Holzhaus in Russland, nicht ganz Sibirien, aber fast. Einmal in der Woche ein vorbeirollender Händler, bei dem man Brot kaufen kann, Wasser vor der Haustür. Ich brauche jetzt ein heißes Bad.
zuckerwattewolkenmond - Mo, 18:02
und einen
Wünsche einen "heißen" Feierabend, schlottert
Jon