Na ja, ich denke eine Mutter ist sie schon gewesen, aber hat wie alle Fehler gemacht. Ich hab mal "Meine Mutter Marlene" gelesen und auch wenn sie da oft kritisch über sie schreibt, hat man doch nicht das Gefühl, dass sie so anders als andere Mütter gewesen ist.

Also ich hatte durch das Interview den Eindruck von neglecting (natürlich fällt mir kein deutsches Wort dafür ein), andererseits musste sie natürlich Geld verdienen - und trotzdem setzt sich der Weg so fort.

Was ist neglecting?

vernachlässigen

Ja, klar. Aber ist das nicht gewöhnlich? Schau dich doch nur mal um. Deshalb finde ich es auch so blödsinnig, auf irgendeinen Filmstar mit den Fingern zu zeigen, nur weil der halt sein Leben in der Öffentlichkeit führt, während überall Kinder vernachlässigt werden. Das Schicksal teilen viele und das wird es auch immer geben, so lange Eltern meinen emotionale Zuwendung durch Geschenke und Geld ersetzen zu können, wobei es auch noch jede Menge Kinder gibt, die von ihren Eltern überhaupt nichts bekommen, weder materiell noch emotional, sondern sogar mißhandelt werden.

Leider ist es gewöhnlich - und darum hab ich keine Kinder - ich könnte mich nicht um sie kümmern - und ich verstehe Marlenes Worte und ich verstehe nicht, warum sie ihr Kind nicht wohin gegeben hat, wo es ihm gut geht - und was ich am allerwenigsten leiden kann:
Jeder Idiot darf Kinder haben - und die, welche Hilfe benötigen werden nicht ernst genommen.

Und überhaupt bin ich natürlich deiner Meinung - nur sind die meisten Eltern gar nicht fähig, zu ihren Kindern zu schauen, weil eben nicht nach ihnen geschaut wurde - Geld ist nur ne Flucht.

Und ich bin grad so bissig drauf, weil ich jetzt 2 h ne Page von einem Überlebenden von Missbrauch jeglicher erdenklichen Art gelesen habe - ich bin jetzt wieder still.

Ok...*gg*

Wobei ich meine Zweifel habe, ob es Marlenes Tochter bei Pflegeeltern wirklich viel besser gegangen wäre. Vielleicht hätte sie Glück gehabt und Liebe bekommen vielleicht aber auch nicht. Ich meine so gesehen müßte ich auch sagen, ich wäre bei Pflegeeltern besser aufgehoben gewesen, aber trotzdem bin ich froh, dass ich meine richtigen Eltern habe, auch wenn sie sich nicht sehr viel um mich gekümmert haben, aber Eltern sind halt Eltern. Sie können einen wütend machen, weil man ihnen dies oder jenes nachträgt, aber andererseits merkt man auch irgendwann, dass es eben einfach Menschen sind und alles andere als perfekt.

Das weiss man halt nie - ich hätte jedenfalls gerne Eltern gehabt, die mich ernst genommen hätten und mir nicht dauernd eingeredet haben, ich empfinde falsch etc.