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Auszug 6 Geheimlehre II - Stichworte: Unterweiser der Menschen, sieben Zustände des Bewußtseins, die Zahl Sieben, Verlagerung der Erdachse, Platos Atlantis, occulte Auslegung der Bibel, Ägyptens Alter, Atlasmythos, der Nordpol als "Drache" des Mythos, Religion und Dichtung

Aber alle diese Dogmen wuchsen aus einer Wurzel hervor, aus der Wurzel der Weisheit, welche auf dem indischen Boden wächst und gedeiht. Es giebt keinen Erzengel, der nicht auf sein Vorbild in dem heiligen Lande Âryâvarta zurückgeführt werden könnte. Diese Vorbilder sind alle verknüpft mit den Kumâras, welche auf der Bühne der Handlung mit der „Weigerung, Nachkommenschaft zu erzeugen“ auftraten - wie Sanatkumâra und Sananda. Und doch werden sie die „Schöpfer“ des (denkenden) Menschen genannt. Mehr als einmal wurden sie in Zusammenhang mit Nârada gebracht - ein anderer Haufe scheinbarer Widersprüche, aber ein Schatz philosophischer Lehren. Nârada ist der Führer der Ghandarvas, der himmlischen Sänger und Musikanten; esoterisch wird der Grund dafür durch die Thatsache erklärt, daß die Ghandarven „die Unterweiser der Menschen in der Geheimwissenschaft“ sind. Sie sind es, die, „in Liebe zu den Weibern der Erde“ diesen die Geheimnisse der Schöpfung offenbarten; oder wie im Veda, der „himmlische“ Ghandarva ist eine Gottheit, welche die Geheimnisse des Himmels und der göttlichen Wahrheiten im allgemeinen kannte und enthüllte. Wenn wir uns an das erinnern, was von dieser Klasse von Engeln im Enoch und in der Bibel gesagt ist, dann ist die Allegorie klar; ihr Führer Nârada weigert sich zu schaffen, leitet aber die Menschen an, Götter zu werden. Obendrein sind alle diese, wie in den Veden festgestellt, Chhandajas, „willengeborene“, oder in verschiedenen Manvantaras durch ihren eigenen Willen inkarniert. Nach der Darstellung in der exoterischen Litteratur existieren sie Zeitalter um Zeitalter; einige sind „verflucht, wiedergeboren zu werden“, andere inkarnieren sich aus Pflicht. Schließlich stehen sie, wie die Sanakadikas, die sieben Kumâras, welche zum Besuche des Vishnu auf die „Weiße Insel“ (Shveta-dvîpa) auf die von den Mahâ Yogins bewohnte Insel kamen - in Zusammenhang mit Shâka-dvîpa und den Lemuriern und Atlantiern der dritten und vierten Rasse.
In der esoterischen Philosophie sind die Rudras (Kumâras, Âdityas, Gandharvas, Asuras, u. s. w.) die höchsten Dhyân Chohans oder Devas in Bezug auf Intellektualität. Sie sind jene, welche, weil sie durch Selbstentwicklung die fünffältige Natur - somit die Heiligkeit der Zahl fünf - erlangt hatten, von den reinen Arûpa Devas unabhängig wurden. Dies ist ein Geheimnis, das sehr schwer zu erfassen und richtig zu verstehen ist. Denn wir sehen, daß jene, welche „dem Gesetze gehorsam“ waren, ebenso wie die „Rebellen“ verdammt sind, in jedem Zeitalter wiedergeboren zu werden. Nârada, der Rishi, wird von Brahmâ zu unaufhörlicher Peripatetik auf Erden verflucht, d. i. beständig wiedergeboren zu werden. Er ist ein Auffrührer gegen Brahmâ, und hat doch kein schlechteres Schicksal als die Jayas - die zwölf großen Schöpferischen Götter, die von Brahmâ als seine Gehilfen bei den Schöpfungsthätigkeiten hervorgebracht waren. Denn die letzteren in Betrachtung versunken, vergaßen bloß zu schaffen; und dafür wurden sie von Brahmâ gleichfalls verflucht, in jedem Manvantara geboren zu werden. Und doch wurden sie - zusammen mit den Aufrührern - bezeichnet als Chhandajas oder jene, die nach ihrem eigenen Willen in menschlicher Form geboren sind...

Wir überlassen gerne die Schale dem westlichen Sanskritisten, aber beanspruchen den Inhalt der Frucht für uns selbst. Wir thun noch mehr: wir geben zu, daß in einem Sinne vieles in diesen sogenannten „Fabeln“ sich auf astronomische Allegorien über Konstellationen, Sternbilder, Sterne und Planeten bezieht. Während jedoch der Ghandarva des Rig Veda dazu bestimmt sein mag, das Feuer der Sonne zu personificieren, sind die Ghandarva Devas Wesenheiten sowohl von einem physischen, als auch von einem psychischen Charakter, während die Asparasen (mit anderen Rudras) sowohl Qualitäten, als auch Quantitäten sind. Kurz gesagt, die Theogonie der vedischen Götter wird, wenn sie jemals entwirrt sein wird, unergründliche Mysterien der Schöpfung und des Daseins enthüllen. Richtig sagt Parâshara:
Diese Klassen von dreiunddreißig Gottheiten . . . existieren Zeitalter um Zeitalter, und ihr Erscheinen und Verschwinden geschieht auf dieselbe Art, wie die Sonne untergeht und wieder aufgeht...

Da die undifferentiierte Materie in dem Sonnensysteme - unterlassen wir es, den ganzen Kosmos zu behandeln - in sieben verschiedenen Zuständen existiert, und Prajnâ oder die Fähigkeit der Wahrnehmung gleichfalls in sieben verschiedenen Aspekten entsprechend den sieben Zuständen der Materie existiert, so muß es notwendigerweise sieben Bewußtseinszustände im Menschen geben; und je nach der größeren oder geringeren Entwicklung dieser Zustände wurden die Systeme der Religionen und Philosophien entworfen. Wenn meine Leser einmal die Thatsache begreifen, daß dieses großartige Weltall in Wirklichkeit bloß eine gewaltige Anhäufung von verschiedenen Bewußtseinszuständen ist, dann werden sie nicht überrascht sein, zu finden, daß der letzte Zustand des Unbewußtseins von den Advaitîs als Parabrahman betrachtet wird. Der Zohar ist, wenn möglich, noch occulter als das Buch Mosis; um das „Buch des verborgenen Geheimnisses“ zu lesen, bedarf man der Schlüssel, welche das echte chaldäische Buch der Zahlen liefert, das nicht mehr vorhanden ist. Um die Sieben in der Natur noch deutlicher zu zeigen, kann hinzugefügt werden, daß die Zahl sieben nicht nur die Periodizität der Lebenserscheinungen regiert, sondern daß man auch gefunden hat, daß sie die Reihe der chemischen Elemente beherrscht, und daß sie gleichermaßen in der Welt des Tones vorherrscht, und in jener der Farbe, wie sie uns durch das Spektroskop enthüllt ist. Diese Zahl ist der Faktor sine quo non in der Hervorbringung occulter astraler Phänomene. Und daher haben jene, welche jenen Zustand der Befreiung erlangen, nach den Worten jenes oben angeführten Weisen „hinfort keine Furcht.“ In diesem Zustande „kann das Ende nicht wahrgenommen werden, weil es sich nach allen Seiten erstreckt.“
„Es wohnen dort immer sieben Weiber,“ fährt er fort zu sagen, das Gleichnis ausführend. Diese Weiber - welche nach Arjuna Mishra das Mahat, Ahamkâra und die fünf Tanmâtras sind - haben immer ihre Gesichter abwärts gekehrt, da sie Hindernisse auf dem Wege des geistigen Aufsteigens sind.
In demselben [Brahman, dem Selbst] wohnen die sieben vollkommenen Weisen, zusammen mit ihren Führern, . . . und tauchen wieder auf aus demselben. Herrlichkeit, Glanz und Größe, Erleuchtung, Sieg, Vollkommenheit und Kraft - diese sieben Strahlen folgen dieser selben Sonne [Kshetrajña, dem Höheren Selbst] nach. . . . Jene, deren Wünsche eingeschränkt sind [die Selbstlosen]; . . . deren Sünden [Leidenschaften] durch Buße verbrannt sind, indem sie das Selbst in das Selbst untertauchen, ergeben sich dem Brahman. Jene Menschen, welche den Wald der Erkenntnis (Brahman oder Selbst) verstehen, preisen die Ruhe. Und indem sie jenen Wald anstreben, werden sie [wieder-]geboren, so, daß sie den Mut nicht verlieren. Also ist in der That dieser heilige Wald. . . . Und indem sie das verstehen, handeln sie [die Weisen] (dementsprechend), indem sie von dem Kshetrajña geleitet sind.
Kein Übersetzer unter den westlichen Orientalisten hat bis jetzt in der vorangehenden Allegorie irgend etwas Höheres wahrgenommen, als Mysterien, die zusammenhängen mit Opferritualismus, Buße, oder asketischen Ceremonien und Hatha Yoga. Aber wer symbolische Bildersprache versteht, und die Stimme des Selbst innerhalb des Selbst hört, wird darin etwas weit Höheres sehen, als bloßen Ritualismus, wie oft er auch in kleineren Einzelheiten der Philosophie irren mag...

Trotz des langen Verlaufes vorhistorischer Zeiten, während welcher er (der Mensch) auf Erden geblüht haben muß, findet sich kein Beweis für irgend eine merkliche Änderung in seinem Körperbau. Wenn er daher jemals von irgend einem unvernünftigen tierischen Vorfahren sich abgezweigt hat, so müssen wir annehmen, daß er in einer viel entfernteren Epoche existiert hat, möglicherweise auf irgend welchen Kontinenten oder Inseln, die jetzt versunken sind unter den Ozean. Somit werden verschwundene Kontinente offiziell vermutet. Daß Welten und auch Rassen periodisch abwechselnd durch Feuer (Vulkane und Erdbeben) und Wasser vernichtet, und periodisch wieder erneuert werden, ist eine Lehre, so alt wie der Mensch. Manu, Hermes, die Chaldäer, das ganze Altertum glaubten daran. Zweimal bereits hat sich die Oberfläche der Kugel durch Feuer, und zweimal durch Wasser verändert, seitdem der Mensch auf ihr erschienen ist. Wie das Land Ruhe und Erneuerung braucht, neue Kräfte, und eine Veränderung für seinen Boden, ebenso das Wasser. Daraus entsteht eine periodische Neuverteilung von Land und Wasser, Wechsel der Klimate, u. s. w., alles verursacht durch geologische Umwälzung, und endigend in einer schließlichen Veränderung in der Erdachse. Die Astronomen mögen die Idee von einer periodischen Veränderung in dem Verhalten der Erdachse geringschätzend beobachten und über das im Buche Enoch gegebene Zwiegespräche zwischen Noah und seinem „Großvater“ Enoch lächeln; die Allegorie ist nichtsdestoweniger eine geologische und astronomische Thatsache. Es giebt eine säkulare Änderung in der Neigung der Erdachse, und ihre bestimmte Zeit ist in einem der großen geheimen Cyklen aufgezeichnet. Wie in vielen andern Fragen bewegt sich die Wissenschaft allmählich nach der Richtung unserer Denkweise hin. Dr. Henry Woodward, F. R. S., F. G. S., schreibt in der Polpular Science Review:
Wenn es notwendig sein sollte, außerweltliche Ursachen zur Erklärung der großen Zunahme des Eises in dieser Glacialperiode anzurufen, so würde ich die von Dr. Robert Hooke im Jahre 1868, seither von Sir Richard Phillips und anderen, und zuletzt von Herrn Thomas Belt, C. E., F. G. S. aufgestellte Theorie vorziehen; nämlich eine geringe Zunahme der gegenwärtigen Schiefe der Ekliptik, ein Vorschlag, der in vollkommener Übereinstimmung mit anderen bekannten astronomischen Thatsachen steht und dessen Einführung keine Störung der Harmonie, welche für unsern zu kosmischen Zustand als einer Einheit mit dem großen Sonnensystem wesentlich ist, in sich schließt. Wenn nichts derartiges bestünde wie Entwicklungscyklen, wie einen ewigen spiralen Fortschritt in die Materie mit einer verhältnismäßigen Verdunkelung des Geistes (obwohl die beiden eins sind), gefolgt von einem entgegengesetzten Aufstieg in den Geist und von der Überwindung der Materie aktiv und passiv - wie könnten wir dann die Entdeckungen der Zoologie und Geologie erklären?

Die Geschichte von der Atlantis und alle Überlieferungen darüber werden, wie jedermann weiß, von Plato in seinen Timaeus und Kritias erzählt. Plato erfuhr sie als ein Kind von seinem Großvater Kritias, damals neunzig Jahre alt, welchem in seiner Jugend Solon davon erzählt hatte, der Freund seines Vaters Dropides - Solon, einer von den Sieben Weisen Griechenlands. Keine verläßlichere Quelle könnte gefunden werden, sollten wir meinen...

Der Tag, an welchem die Kirche finden wird, daß ihre einzige Rettung in der occulten Auslegung der Bibel liegt, mag nicht so fern sein, als einige sich vorstellen. Bereits ist so mancher Abbé und Geistliche ein eifriger Kabbalist geworden, und ebenso viele erscheinen öffentlich auf dem Kampfplatze, und brechen mit Theosophen und Occultisten eine Lanze in der Unterstützung dermetaphysischen Auslegung der Bibel. Aber sie beginnen zu ihrem Unglück am falschen Ende. Wir raten ihnen, bevor sie über das metaphysische in ihren Schriften zu spekulieren beginnen, zuerst das zu studieren und beherrschen, was sich auf das rein physische bezieht - z. B. seine Hinweise auf Geologie und Ethnologie. Denn solche Anspielungen auf die siebenfältige Konstitution der Erde und des Menschen, auf die sieben Runden und Rassen, sind sowohl im neuen, als auch im alten Testament im Überfluß vorhanden und ebenso sichtbar, wie die Sonne am Himmel, für denjenigen, welche beide symbolisch liest. Auf was beziehen sich die Gesetze im Kapitel XXIII des Leviticus. Was ist der philosophische Grund für alle derartigen wöchentlichen Opfer und symbolischen Berechnungen wie:
Darnach sollt Ihr zählen vom Tage nach dem Sabbath, da ihr die Webegarbe brachtet, sieben ganze Wochen . . . . Und sollt herzu bringen neben eurem Brot sieben jährige Lämmer ohne Wandel u. s. w.
Man wird uns ohne Zweifel widersprechen, wenn wir sagen, daß alle diese „Webe-“ und „Friedens“-Garben zur Erinnerung an die sieben „Sabbathe“ der Mysterien dienten. Diese Sabbathe sind sieben Pralayas zwischen sieben Manvantaras, oder was wir Runden nennen; denn „Sabbath“ ist ein dehnbares Wort, das eine Ruheperiode von beliebiger Natur bedeutet, wie anderwärts erklärt. und wenn dies nicht hinlänglich überzeugend ist, dann können wir uns dem Verse zuwenden, welcher hinzufügt:
Bis an den Tag nach dem siebenten Sabbath, nämlich fünfzig Tage [neunundvierzig, 7>< 7, Stadien der Thätigkeit, und neunundvierzig Stadien der Ruhe; auf den sieben Kugeln der Kette, und dann kommt die Ruhe des Sabbath, des fünfzigsten] sollt ihr zählen, und neu Speiseopfer dem Herrn opfern.
Das heißt, ihr sollt ein Opfer bringen von eurem Fleisch oder euren „Hautröcken“, und, indem ihr eure Körper ablegt, sollt ihr reine Geister bleiben. Dieses Gesetz des Opfers, welches im Laufe der Zeiten erniedrigt und materialisiert wurde, war eine Einrichtung, die von den frühesten Atlantiern herstammte; sie kam zu den Hebräern auf dem Weg der „Chaldäer“, welche die „weisen Männer“ einer Kaste, nicht einer Nation waren, eine Gemeinde von großen Adepten, die aus ihren „Schlangenhöhlen“ gekommen waren und sich Zeitalter vorher in Babylonien niedergelassen hatten. Und wenn diese Auslegung des Leviticus (der voll ist von den entstellten Gesetzen des Manu) für zuweit hergeholt befunden wird, dann wenden wir uns der Offenbarung zu. Welche Auslegung auch immer die profanen Mystiker dem berühmten siebzehnten Kapitel geben mögen, mit seinem Rätsel von dem Weibe in Scharlach und Rosenfarbe; ob nun die Protestanten auf die römischen Katholiken winken, wenn sie lesen „Geheimnis: Die große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Greuel auf Erden“, oder ob die römische Kirche auf die Protestanten starren; die Occultisten erklären in ihrer Unparteilichkeit, daß diese Worte vom Anfang an sich auf alles und jedes exoterische Kirchentum bezogen haben - auf die „ceremonielle Magie“ des Altertums mit ihren schrecklichen Wirkungen und auf die jetzt harmlose, weil entstellte Posse der ritualistischen Verehrung. Das „Geheimnis“ des Weibes und des Tieres sind sie Symbole des seelenmordenden Kirchentums und des Aberglaubens. Das Tier . . . ist gewesen, und ist nicht, . . . wiewohl es doch ist. Und hier ist der Sinn, da Weisheit zu gehöret. Die sieben Häupter sind sieben Berge [sieben Kontinente und sieben Rassen], auf welchen das Weib sitzt - das Symbol aller exoterischen, barbarischen, götzendienerischen Glauben, welche jenes Symbol bedeckt haben „mit dem Blut der Heiligen und dem Blut der Märtyrer“, welche protestieren und protestieren.
Und sind sieben Könige [sieben Rassen]; fünf sind gefallen [einschließlich unserer Fünften Rasse], und einer ist [die Fünfte dauert fort], und der andere [die Sechste und die Siebente Rassen] ist noch nicht gekommen; und wenn er [der Rassen „König“] kommt, muß er eine kleine Zeit bleiben....

Die von den ägyptischen Priestern erwähnte große Nation, von der die Vorväter der Griechen der trojanischen Zeit abstammten, und welche, wie behauptet, gegen die atlantische Rasse gekämpft hatte, war damals, wie wir sehen, sicher keine Rasse von paläolithischen Wilden. Nichtsdestoweniger scheint selbst in den Tagen des Platon mit Ausnahme der Priester und Initiierten niemand irgend eine bestimmte Erinnerung an die vorhergegangenen Rassen bewahrt zu haben. Die frühesten Ägypter waren von den spätesten Atlantiern um Zeitalter auf Zeitalter getrennt; sie waren selbst von einer fremden Rasse abgestammt und hatten sich in Ägypten vor etwa 400 000 Jahren niedergelassen, aber ihre Initiierten hatten alle Aufzeichnungen aufbewahrt. Selbst in den späten Tagen des Herodot hatten sie noch die Statuen von 341 Königen in ihrem Besitze, welche über ihre kleine atlanto-ârische Unterrasse regiert hatten. Wenn wir nur zwanzig Jahre als eine Durchschnittszahl für die Regierung eines jeden Königs annehmen, so muß die Dauer des ägyptischen Reiches von den Tagen des Herodot um ungefähr 17 000 Jahre zurückverlegt werden. Bunsen gestattete der großen Pyramide ein Alter von 20 000 Jahren. Modernere Archäologen wollen ihr nicht mehr als 5000 oder höchstens 6000 Jahre geben, und bewilligen dem hundertthorigen Theben großmütig 7000 Jahre seit der Zeit seiner Gründung. Und doch giebt es Berichte, welche zeigen, daß ägyptische Priester - Initiierte - in nordwestlicher Richtung zu Lande über das, was später die Straße von Gibraltar wurde, reisten; dann wendeten sie sich nordwärts und reisten durch die zukünftigen phönizischen Niederlassungen des südlichen Galliens; dann noch weiter nach Norden, bis sie Carnac (Morbihan) erreichten, wo sie sich wieder nach Westen wandten, und noch immer zu Lande reisend, auf dem nordwestlichen Vorgebirge des Neuen Kontinents anlangten. Was war der Zweck ihrer Reise? Und wie weit müssen wir die Zeit solcher Besuche zurückverlegen? Die archaischen Berichte zeigen, daß sich die Initiierten der zweiten Unterrasse der ârischen Familie von einem Lande zum andern begaben, zum Zwecke der Beaufsichtigung der Erbauung von Menhirs und Dolmen, von kolossalen Tierkreisen aus Stein, und von Begräbnisplätzen, die zur Aufnahme der Asche künftiger Generationen dienen sollten. Wann geschah dies? Die Thatsache, daß sie von Frankreich nach Großbritannien zu Lande übergingen, kann eine Vorstellung von dem Datum geben, wann eine solche Reise auf Festland ausgeführt werden konnte....

...und die Erde werden durch sein Wort gesparet, daß sie zum Feuer behalten werden . . . in welchem die Himmel vom Feuer zergehen, und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden. Wir warten aber eines neuen Himmels und einer neuen Erde.
Wenn es den Auslegern beliebt, darin eine Bezugnahme auf die Schöpfung, die Sintflut und die verheißene Ankunft Christi zu sehen, wodann sie in einem neuen Jerusalem im Himmel leben werden, so ist das nicht die Schuld des „Petrus“. Was der Schreiber der Episteln meinte, war die Vernichtung dieser unserer Fünften Rasse durch unterirdische Feuer und Überschwemmungen, und das Erscheinen von neuen Kontinenten für die Sechste Wurzelrasse. Denn die Verfasser der Episteln waren alle in der Symbologie unterrichtet, wenn nicht in der Wissenschaft Herodot spricht von den Atlanten - einem Volke von Westafrika - welche ihren Namen dem Berge Atlas gaben; welche Vegetatier waren, und „deren Schlaf nie durch Träume gestört war“; und welche obendrein täglich die Sonne bei ihrem Anfange und bei ihrem Untergange verfluchten, weil ihre übermäßige Hitze sie versengte und quälte. Diese Angaben beruhen auf moralischen und psychischen Thatsachen und nicht auf einer physiologischen Störung. Die Geschichte des Atlas giebt den Schlüssel dazu. Wenn die Atlantier ihren Schlaf niemals durch Träume gestört sahen, so ist dies deshalb, weil jene besondere Überlieferung sich mit den frühesten Atlantiern befaßte, deren Körperbau und Gehirn noch nicht genügend gefestigt waren, im physiologischen Sinne, um den Nervencentren zu gestatten, während des Schlafes zu arbeiten. Was die andere Behauptung anbelangt - daß sie täglich „die Sonne verfluchten“ - so hat dies wiederum nichts mit der Hitze zu thun, sondern mit der moralischen Entartung, welche mit der Rasse zunahm. Dies wird in unsern Kommentaren erklärt. Sie [die sechste Unterrasse der Atlantier] gebrauchten magische Beschwörungen sogar gegen die Sonne - und da sie darin keinen Erfolg hatten, verfluchten sie sie. Den Zauberern von Thessalien wurde die Macht zugeschrieben, den Mond herabzuziehen, wie die griechische Geschichte uns versichert. Die Atlantier der späteren Periode waren berühmt wegen ihrer magischen Kräfte und ihrer Verruchtheit, wegen ihres Ehrgeizes und ihrer Herausforderung der Götter. Daher dieselben Überlieferungen, die in der Bibel Form annehmen, über die vorsintflutlichen Riesen und den Turm von Babel, und die auch im Buche Enoch sich finden. Diodor berichtet noch eine oder zwei andere Thatsachen: Die Atlantier rühmten sich, das Land zu besitzen, in welchem alle Götter geboren wurden; sowie auch, Uranus als ihren König gehabt zu haben, der auch der erste war, welche sie in Astronomie unterrichtete. Sehr wenig mehr als dies ist auf uns vom Altertume herüberkommen.
Der Atlasmythos ist eine leicht zu verstehende Allegorie. Atlas ist die alten Kontinente Lemurien und Atlantis verbunden und personifiziert in einem Symbol. Die Dichter schreiben dem Atlas, ebenso wie dem Proteus, eine höhere Weisheit und eine allgemeine Erkenntnis zu, und insbesondere eine vollständige Bekanntschaft mit den Tiefen des Ozeans; denn beide Kontinente trugen Rassen, die von göttlichen Meistern unterrichtet wurden, und beide wurden in den Grund des Meeres versenkt, wo sie jetzt schlummern bis zu ihrem nächsten Wiedererscheinen über den Wassern. Atlas ist der Sohn einer Meeresnymphe, und seine Tochter ist Kalypso - die „wässerige Tiefe“. Die Atlantis wurde unter die Wasser des Ozeans versenkt, und ihre Nachkommenschaft schläft jetzt ihren ewigen Schlaf auf dem Grunde des Meeres. Die Odyssee macht ihn zum Wächter und zum „Träger“ der gewaltigen Pfeiler, welche die Himmel von der Erde trennen. Er ist ihre „“Stütze“. Und da sowohl Lemurien, das durch submarine Feuer zerstört wurde, als auch Atlantis, die von den Wogen verschlungen wurde, in den Tiefen des Meeres zu Grunde ging, so heißt es, daß Atlas gezwungen wurde, die Erdoberfläche zu verlassen, und sich zu seinem Bruder Iapetus in den Tiefen des Tartarus zu gesellen. Sir Theodore Martin hat recht, wenn er diese Allegorie in dem Sinne erklärt:
[Atlas] steht auf dem festen Grunde der unteren Halbkugel des Weltalls, und trägt so gleichzeitig die Scheibe der Erde und das Himmelsgewölbe - die feste Hülle der oberen Halbkugel. Denn Atlas ist die Atlantis, welche die neuen Kontinente und deren Horizonte auf ihren „Schultern“ trägt.
Decharme giebt in seiner Mythologie des alten Griechenlands einem Zweifel Ausdruck in bezug auf die Richtigkeit von Pierrons Übersetzung des homerischen Wortes [korrekter Abdruck siehe Buch] mit sustinet, da es nicht möglich sei einzusehen: wieso Atlas gleichzeitig verschiedene Säulen unterstützen oder tragen kann, wie sich an verschiedenen Örtlichkeiten befinden. Wenn Atlas ein Individuum wäre, so wäre es eine ungeschickte Übersetzung. Aber da er einen Kontinent im Westen personifiziert, von dem es heißt, daß er
Himmel und Erde gleichzeitig trägt, d. i. die Füße des Riesen treten die Erde, während seine Schultern das Himmelsgewölbe tragen - eine Anspielung auf die riesigen Bergspitzen des lemurischen und atlantischen Kontinents - so wird das Beiwort „Stütze“ sehr richtig. Der Ausdruck bewahrt für das griechische Wort [korrekter Abdruck siehe Buch], welches Decharme, Sir Theodore Martin folgend, in der Bedeutung von [korrekter Abdruck siehe Buch] und [korrekter Abdruck siehe Buch] versteht, giebt nicht denselben Sinn wieder.....

Es muß ferner ein guter Grund dafür vorhanden gewesen sein, warum eine asiatische Nation ihre großen Vorfahren und Heiligen in den Großen Bären, ein nördliches Sternbild, verlegen sollte. Es sind jedoch 70 000 Jahre, seitdem der Erdpol auf das entferntere Ende des Schwanzes des Kleinen Bären zeigte, und viel mehr Jahrtausende, seitdem die sieben Rishis mit dem Sternbilde des großen Bären identifiziert worden sein konnten. Die Ârische Rasse wurde in fernem Norden geboren und entwickelt, obwohl nach dem Sinken des Kontinents der Atlantis ihre Stämme weiter südwärts nach Asien auswanderten. Daher ist Prometheus der Sohn der Asia, und sein Sohn Deukalion, der griechische Noah - welcher die Menschen aus den Steinen der Mutter Erde erschuf - wird von Lucian ein nördlicher Skythe genannt, und Prometheus wird zum Bruder des Atlas gemacht und auf dem Kaukasusgebirge inmitten des Schnees angefesselt. Die Geschichte der Latona (Leto), der Mutter Apollos, ist übervoll an verschiedenen Bedeutungen. Astronomisch ist Latona die Polarregion und die Nacht, welche die Sonne, Apollo, Phoebus u. s. w. hervorbringt. Sie ist geboren in den hyperboräischen Ländern, wo alle Bewohner Priester ihres Sohnes waren, welche seine Wiederauferstehung und sein Herabsteigen zu ihrem Lande alle neunzehn Jahre bei der Erneuerung des Mondcyklus feierten. Latona ist der Hyperboräische Kontinent, und seine Rasse - geologisch. [Wenn die astronomische Bedeutung der geistigen und göttlichen Platz macht - wie Apollo und Athene sich in die Gestalt von „Vögeln“, das Symbol und die Glyphe der höheren Gottheiten und Engel, verwandeln - so nimmt der helle Gott göttliche schöpferische Kräfte an. Apollo wird die Personifikation der Seherschaft, wenn er das astrale Doppelbild des Aeneas auf das Schlachtfeld sendet , und hat die Gabe, seinen Sehern zu erscheinen, ohne anderen anwesenden Personen sichtbar zu sein, eine Gabe jedoch, die von jedem Adepten geteilt wird. Die Hyperboräer, jetzt als mythisch betrachtet, werden beschrieben als die geliebten Priester und Diener der Götter, und insbesondere des Apollo. Die Cyklopen sind nicht die einzigen „einäugigen“ Repräsentanten in der Überlieferung. Die Arimaspen waren ein skythisches Volk, und auch ihnen wurde nur ein Auge zugeschrieben. (Géographic Ancienne, II. 321.) Sie waren es, die von Apollo mit seinen Pfeilen vernichtet wurden....

Um einen Unterschied zwischen Lemurien und Atlantis zu machen, bezeichneten die alten Schriftsteller die letztere als die Nördliche oder Hyperboräische Atlantis, und das erstere als die Südliche. So sagt Apollodor (Mythologie, Buch II): „Die von Herkules davongetragenen goldenen Äpfel sind nicht, wie einige glauben, in Lybien; sie sind auf der Hyperboräischen Atlantis.“ Die Griechen naturalisierten alle Götter, die sie entlehnten, und machten aus ihnen Hellenen, und die Modernen haben ihnen geholfen. So haben auch die Mythologen versucht, aus dem Eridanus den Fluß Po in Italien zu machen. Im Mythos des Phaeton heißt es, daß bei seinem Tode seine Schwestern heiße Thränen vergossen, welche in den Eridanus fielen und in Bernstein verwandelt wurden! Nun wird Bernstein nur in den nördlichen Meeren gefunden, in der Ostsee. Phaeton, der seinen Tod findet, während er Wärme zu den erfrorenen Sternen der nördlichen Regionen trägt, am Pole den vor Kälte erstarrten Drachen weckt, und in den Eridanus hinabgeschleudert wird, ist eine Allegorie, die sich unmittelbar auf die Veränderungen des Klimas in jenen fernen Zeiten bezieht, da die Polarländer aus einer kalten Zone zu einem Lande mit einem gemäßigten und warmen Klima geworden waren. Daß der Usurpator der Funktionen der Sonne, Phaeton, durch Jupiters Donnerkeil in den Eridanus gestürzt wird, ist eine Anspielung auf die zweite Veränderung, welche in jenen Gegenden stattfand, als neuerdings das Land, wo „Magnolia blühte“, zu dem öden abstoßenden Lande des fernsten Nordens und des ewigen Eises wurde. Die Allegorie umfaßt die Ereignisse von zwei Pralayas; und sollte, wenn sie recht verstanden würde, ein Beweis für das außerordentliche Alter der Menschengeschlechter sein. So occult und mystisch ist einer der Aspekte der Latona, daß sie sogar in der Offenbarung (XII) wieder vorgeführt wird, als das Weib, mit der Sonne (Apollo) bekleidet, und mit dem Mond (Diana) unter ihren Füßen, welche schwanger war, „und schrie, und war in Kindesnöten, und hatte große Qual zur Geburt.“ ein großer roter Drache steht vor dem Weibe, bereit, das Kind zu verschlingen. Sie gebiert das Knäblein, das alle Heiden weiden sollte mit einer eisernen Rute, und das entrückt ward zum Stuhle Gottes - die Sonne. Das Weib entfloh in die Wüste, noch immer verfolgt von dem Drachen, welcher wiederum flieht, und aus seinem Munde ein Wasser wie ein Strom schießt, wobei die Erde dem Weibe half und den Strom verschlang; und der Drache ging hin, zu streiten mit den Übrigen von ihrem Samen, die da Gottes Gebote hielten. (Siehe XII. 1, 17.) Jedermann, der die Allegorie der von der Rache der eifersüchtigen Juno verfolgten Latona liest, wird die Wesensgleichheit der beiden Lesarten erkennen. Juno entsendet den Drachen Python, damit er Latona verfolge und töte, und ihr Kind verschlinge. Das letztere ist Apollo, die Sonne, denn das Knäblein der Offenbarung, „das alle Heiden sollte weiden mit der eisernen Rute“, ist sicherlich nicht der sanftmütige „Sohn Gottes“, Jesus, sondern die physische Sonne, „welche alle Völker beherrscht“; der Drache ist der Nordpol, welcher allmählich die frühen Lemurier aus den Ländern trieb, welche mehr und mehr hyperboräisch und ungeeignet wurden, von jenen bewohnt zu werden, welche sich rasch zu physischen Menschen entwickelten, denn nun hatten sie auf die klimatischen Veränderungen Rücksicht zu nehmen. Der Drache will der Latona nicht erlauben, „zu gebären“ - die Sonne zur Erscheinung. „Sie ist aus dem Himmel vertrieben und findet keine Stelle, wo sie gebären kann“, bis Neptun, der Ozean, mitleidsvoll die schwimmende Insel Delos - die Nymphe Asteria, welche sich bisher von Jupiter unter den Wogen des Ozeans verborgen hatte - unbeweglich macht, auf welcher Latona Zuflucht findet, und wo der lichte Gott Delius geboren wird, der Gott, welcher sofort nach seinem Erscheinen Python, die Kälte und den Frost der arktischen Region tötet, in dessen todbringenden Windungen alles Leben erlischt. Mit andern Worten, Latona-Lemuria wird verwandelt in Niobe-Atlantis, über welche ihr Sohn Apollo oder die Sonne regiert - mit einer eisernen Rute fürwahr, da Herodot die Atlantier seine allzugroße Hitze verfluchen läßt. Diese Allegorie wird in ihrer anderen mystischen Bedeutung (einem andern von den sieben Schlüsseln) in den eben angeführten Kapiteln der Offenbarung wiederholt. Latona wurde in der That eine mächtige Göttion und sah ihren Sohn Verehrung (Sonnenverehrung) in nahezu jedem Heiligtume des Altertums empfangen. In seinem occulten Aspekt ist Apollo der Schutzherr der Zahl Sieben. Er ist geboren am siebenten des Monats und die Schwäne von Myorika schwimmen siebenmal um Delos herum und besingen jenes Ereignis; er besitzt sieben Seiten auf seiner Leier - die sieben Strahlen der Sonne und die sieben Kräfte der Natur. Aber dies ist nur nach der astronomischen Bedeutung, während das Obige rein geologisch ist. Asträa, die Göttin der Gerechtigkeit, verläßt als letzte der Gottheiten die Erde, wenn die Götter, wie es heißt, dieselbe aufgeben und von Jupiter wieder in den Himmel aufgenommen werden. Aber sobald Zeus von der Erde den Ganymed entführt, den personifizierten Gegenstand der Lust - so wirft der Vater der Götter Asträa wieder auf die Erde hinab, auf welcher sie auf ihr Haupt auffällt. Asträa ist das Tierkreiszeichen Jungfrau. Astronomisch hat es eine sehr klare Bedeutung, und zwar eine solche, welche den Schlüssel zum occulten Sinne giebt. Aber es ist untrennbar vom Löwen - dem Zeichen, welches ihm vorangeht, und von den Plejaden, und von ihren Schwestern, den Hyaden, deren strahlender Führer Aldebaran ist. Alle diese stehen in Zusammenhang mit den periodischen Erneuerungen der Erde, mit Bezug auf ihre Kontinente - sogar Ganymed, welcher in der Astronomie der Wassermann ist. Es ist bereits gezeigt worden, daß, während der Südpol der „Schlund“ ist (oder die höllischen Regionen figürlich und kosmologisch), der Nordpol geographisch der Erste Kontinent ist; während astronomisch und metaphorisch der Himmelspol, mit seinem Polarstern am Himmel, Meru ist, oder der Sitz des Brahmâ, der Thron des Jupiter u. s. w. Denn zu der Zeit, als die Götter die Erde verließen und, wie es hieß, in den Himmel aufstiegen, war die Ekliptik parallel mit dem Meridian geworden, und ein Teil des Tierkreises schien vom Nordpol gegen den nördlichen Horizont hinabzusteigen. Aldebaran war damals in Conjunction mit der Sonne, so wie er es vor 40 000 Jahren war, bei der großen Festlichkeit zur Erinnerung an jenen Annus Magnus, von welchem Plutarch spricht. Seit jenem Jahre - vor 60 000 Jahren - fand eine rückschreitende Bewegung des Äquators statt, und vor ungefähr 31 000 Jahren war Aldebaran in Conjunction mit dem Frühlings-Tag und Nachtgleichenpunkt.
Die dem Stiere zugeschriebene Rolle - sogar im christlichen Mysticismus - ist zu wohl bekannt, um einer Wiederholung zu bedürfen. Der berühmte orphische Hymnus über die große periodische Umwälzung verkündet die ganze Esoterik des Ereignisses. Pluto, in dem Schlunde, entführt Eurydike, die von der Polarschlange gebissen ist. Dann ist Leo, der Löwe, besiegt. Wenn nun der Löwe „in der Grube“ oder unter dem Südpole ist, dann folgt ihm, als nächstes Zeichen, die Jungfrau, und wenn ihr Haupt, abwärts bis zur Mitte, unter dem südlichen Horizonte ist - ist sie verkehrt. Anderseits sind die Hyaden die Regen- oder Flutgestirne; und Aldebaran - der den Töchtern des Atlas, oder den Plejaden, folgt oder nachfolgt - blickt aus dem Auge des Stiers herab. Von diesem Punkte der Ekliptik aus wurden die Berechnungen des neuen Cyklus begonnen. Der Schüler hat sich auch daran zu erinnern, daß, wenn Ganymed - der Wassermann - zum Himmel erhoben wird - oder über den Horizont des Nordpols - die Jungfrau oder Asträa, welche Venus-Lucifer ist, kopfabwärts unter den Horizont des Südpols oder den Schlund hinabsteigt, welcher Schlund, oder der Pol, auch der Große Drache ist, oder die Flut....

Das ist wahr; aber war es nicht eine Folge der Thatsache, daß alle esoterischen Wahrheiten der Öffentlichkeit von den Initiierten der Tempel unter der Maske von Allegorien mitgeteilt wurden? „Jupiter“ ist lediglich die Personifikation jenes unveränderlichen cyklischen Gesetzes, welches der abwärts gerichteten Neigung einer jeden Wurzelrasse nach Erlangung des Höhepunktes ihrer Herrlichkeit Einhalt thut. Wir müssen eine allegorische Lehre zugestehen, wenn wir nicht mit Prof. John Fiskes seltsam dogmatischer Ansicht der Meinung sind: [Ein Mythos] ist eine Erklärung irgend einer natürlichen Erscheinung durch den ungebildeten Verstand; nicht eine Allegorie, nicht ein esoterisches Symbol, denn der Scharfsinn ist verschwendet [!!], welcher in Mythen die Überreste einer geläuterten ursprünglichen Wissenschaft zu entdecken strebt - sondern eine Erklärung. Die ursprünglichen Menschen hatten keine tiefe Wissenschaft mittels Allegorie zu verewigen [wie weiß das Herr Fiske?], noch waren sie so traurige Pedanten, daß sie in Rätseln sprachen, wenn klare Sprache ihrem Zwecke dienen konnte.
Wir wagen die Behauptung, daß die Sprache der initiierten Wenigen viel „klarer“ war, und ihre Naturwissenschaft viel umfassender und gleichermaßen die physikalischen, wie die geistigen Bedürfnisse des Menschen viel mehr befriedigten, als sogar die Terminologie und das System, das von Herrn Fiskes Meister - Herbert Spencer ausgearbeitet wurde. Was aber ist Sir Charles Lyell´s „Erklärung“ des „Mythos“? Die Geheimlehre war das gemeinsame Eigentum der zahllosen Millionen von Menschen, welche unter verschiedenen Klimaten geboren wurden, in Zeiten, mit denen sich zu befassen die Geschichte ablehnt, und denen die esoterischen Lehren Daten zuschreiben, die mit den Theorien der Geologie und Anthropologie unvereinbar sind. Die Geburt und Entwicklung der Heiligen Wissenschaft der Vergangenheit sind ganz in die Nacht der Zeit verloren, und selbst das, was geschichtlich ist - d. i. was sich hier und dort durch die alte klassische Litteratur verstreut findet - wird in fast jedem Falle von der modernen Kritik einem Mangel an Beobachtung seitens der alten Schriftsteller zugeschrieben, oder einem aus der Unwissenheit des Altertums geborenen Aberglauben. Es ist daher unmöglich, diesen Gegenstand so zu behandeln, wie man die gewöhnliche Entwicklung einer Kunst oder Wissenschaft bei irgend einer wohlbekannten historischen Nation behandeln würde. Nur dadurch, daß man vor den Lesern eine Fülle von Beweisen bringt, die alle dahin zielen, zu zeigen, daß in jedem Zeitalter, unter jeder Bedingung der Civilisation und Erkenntnis die gebildeten Klassen einer jeden Nation sich zu den mehr oder weniger getreuen Echos eines identischen Systems und seiner fundamentalen Überlieferungen gemacht haben - nur dadurch kann er dahin gebracht werden, einzusehen, daß so viele Ströme desselben Wassers eine gemeinsame Quelle gehabt haben müssen, aus der sie entsprungen sind. Was war diese Quelle? Wenn es heißt, daß zukünftige Ereignisse ihren Schatten vorauswerfen, so können vergangene Ereignisse nicht verfehlen, ihren Eindruck hinter sich zurückzulassen. Durch jene Schatten also der altersgrauen Vergangenheit und durch ihre phantastischen Umrisse auf dem äußeren Schirm einer jeden Religion und Philosophie können wir, indem wir sie im Fortschreiten kontrollieren und vergleichen, schließlich den Körper aufzeichnen, der sie hervorgebracht hat. Es muß Wahrheit und Thatsache in dem liegen, was jedes Volk des Altertums annahm und zur Grundlage seiner Religion und seines Glaubens machte. Obendrein, wie Haliburton sagte:Hört eine Seite, und ihr werdet im Dunkeln sein; hört ihr beide Seiten, und alles wird klar sein!
Die Öffentlichkeit hat bisher nur zu einer Seite Zutritt gehabt und von ihr gehört, oder vielmehr von den einseitigen Anschauungen zweier diametral entgegengesetzter Menschenklassen, deren Behauptungen oder bezüglichen Prämissen auf den ersten Blick weit verschieden, aber deren schließliche Folgerungen die gleichen sind - der Männer der Wissenschaft und der Theologie. Und nun haben unsere Leser Gelegenheit, die anderen zu hören, und so die Rechtfertigung des Angeklagten und die Natur unserer Argumente kennen zu lernen.
Wenn die Öffentlichkeit ihren alten Ansichten überlassen bleiben soll - nämlich auf der einen Seite, daß Occultismus, Magie, die Legenden der alten Zeit, u. s.w. alle das Ergebnis von Unwissenheit und Aberglauben sind; und auf der andern, daß alles außerhalb der orthodoxen Schablone das Werk des Teufels ist - was wird die Folge sein? Mit anderen Worten, wenn keiner theosophischen und mystischen Litteratur während der letzten paar Jahre Gehör geschenkt worden wäre, so würde das vorliegende Werk nur geringe Aussicht auf unparteiische Berücksichtigung gehabt haben. Es wäre erklärt worden - und wird von vielen noch dafür erklärt werden - für ein aus verwickelten Problemen gewobenes, in leerer Luft schwebendes und begründetes Feenmärchen; das aus Seifenblasen aufgebaut ist, die bei der leisesten Berührung ernster Erwägung zerplatzen; ohne Grundlage, um darauf zu stehen. Selbst die alten „abergläubischen und leichtgläubischen“ klassischen Schriftsteller haben kein Wort der Bezugnahme darauf in klarer und nicht mißzuverstehenden Ausdrücken, und die Symbole selbst verfehlen, einen Wink über die Existenz eines solchen Systems zu geben, so würde der Urteilsspruch aller sein. Aber wenn es unleugbar wird, daß der Anspruch der modernen asiatischen Nationen auf eine Geheimwissenschaft und eine esoterische Weltgeschichte auf einer Thatsache begründet ist; daß dieselbe zwar den Massen bisher unbekannt und selbst für die Gelehrten ein verschleiertes Geheimnis war - weil sie damals den Schlüssel zu einem rechten Verständnis der zahlreichen von den alten Klassikern ausgestreuten Andeutungen hatten - jedoch kein Feenmärchen, sondern Wirklichkeit ist; dann wird das vorliegende Werk nur der Vorläufer von viel mehr solchen Büchern werden. Die Behauptung, daß bis jetzt selbst die Schlüssel, die von einigen großen Gelehrten entdeckt wurden, sich als für den Gebrauch zu rostig erwiesen haben, und daß sie nur die schweigenden Zeugen dafür sind, daß es Geheimnisse hinter dem Schleier giebt, welche ohne einen neuen Schlüssel unerreichbar sind, ist durch zu viele Beweise unterstützt, als daß man leicht darüber hinweggehen könnte. Zur Erläuterung möge eine Beispiel aus der Geschichte der Freimaurerei gegeben werden. In seiner Maconnerie Occulte tadelt Ragon, ein berühmter und gelehrter belgischer Maurer, mit Recht oder Unrecht die englischen Bücher, die einstens auf den alten Mysterien aufgebaute Maurerei vermaterialisiert und entehrt zu haben, indem sie infolge einer mißverständlichen Vorstellung über den Ursprung der Zunft den Namen „Freie Maurerei“ und „Freie Maurer“ angenommen haben. Der Irrtum ist, sagt er, jenen anzurechnen, welche die Maurerei mit der Erbauung des salomonischen Tempels in Verbindung bringen. Er verspottet die Idee, und sagt:
Der Franzose wußte wohl, als er den Titel Freimaurer annahm, daß es sich nicht darum handelte, auch nur die kleinste Mauer aufzuführen, sondern daß er, in die unter dem Namen der Freimaurerei verhüllten Mysterien initiiert, die nur die Fortsetzung oder Erneuerung der alten Mysterien sein konnten, ein „Maurer“ werden sollte nach der Art des Apollo oder Amphion. Und wissen wir nicht, daß die alten initiierten Dichter, wenn sie von der Gründung einer Stadt sprachen, damit die Aufstellung einer Lehre meinten? So stellten sich Neptun, der Gott der Urteilskraft, und Apollo, der Gott der verborgenen Dinge, dem Laomedon, Priam´s Vater, als Maurer vor, um ihm zu helfen, die Stadt Troja zu erbauen - das heißt, die trojanische Religion zu stiften. Solche verschleierten Sätze mit doppelter Bedeutung sind zahlreich in den alten Schriftstellern. Wenn daher ein Versuch gemacht worden wäre, zum Beispiel zu zeigen, daß Laomedon der Begründer eines Zweiges der archaischen Mysterien war, worin die erdgebundene materielle Seele, das vierte Prinzip, durch Menelaus´ ungetreues Weib, die schöne Helena, personifiziert war, und wenn nicht Ragon gekommen wäre, um das, was wir behaupteten, zu bekräftigen, so hätte uns gesagt werden können, daß kein klassischer Autor davon spricht, und daß Homer den Laomedon eine Stadt erbauen läßt, aber nicht eine Esoterische Verehrung oder Mysterien gründen. Wer ist jetzt noch übrig, außer ein paar Initiierten, der die Sprache und richtige Bedeutung solcher symbolischer Ausdrücke verstünde?
Bei der Behandlung der Kosmogenie, und sodann der Anthropogenie des Menschen war es notwendig, zu zeigen, daß keine Religion, von der allerfrühesten an, jemals gänzlich auf Dichtung aufgebaut war, daß keiner der Gegenstand besonderer Offenbarung war, und daß es das Dogma allein war, welches immer die ursprüngliche Wahrheit getötet hat; endlich, daß keine menschengeborenen Lehre, kein Glaube, wie sehr er auch durch Gewohnheit und Alter geheiligt ist, sich an Heiligkeit mit der Religion der Natur vergleichen kann.

(aus "Die Geheimlehre II" von Blavatsky)

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