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Die Spreewaldkahnfahrt

Meine Schwägerin brauchte wieder neues Leinöl, welches sie nur frisch gepresst im Spreewald kauft, und das nahmen wir zum Anlaß für einen kleinen Ausflug. Sie verstaute zehn leere Flaschen im Auto, die alle voll werden sollten, da sie auch Leinöl nach Bayern verschicken will, dann ging es los. Nachdem die Flaschen in der Mühle gefüllt worden waren, aßen wir zu Mittag in einem Landgasthaus. Das Essen war vorzüglich, hauptsächlich Spreewälder Spezialitäten. Ich hatte Grützwurst mit Sauerkraut und Kartoffeln und habe ehrlich noch nie solch ein gutes Sauerkraut gegessen. Danach begaben wir uns zum Kahnhafen und mieteten zu dritt einen Kahn für uns. Der Kahnführer kam wegen uns extra angefahren und erklärte, daß durch den späten Frühling noch gar nicht geschafft wurde, alle Holzkähne flott zu machen, die geteert und dann im Wasser versenkt werden. Es stand deshalb nur ein einziger Kahn zur Verfügung. Da bisher auch noch kein Bedarf an Kahnfahrten bestanden hatte, also wir wohl die ersten Interessenten in diesem Jahr waren, sind außerdem die Fließe noch nicht gesäubert worden. Dies bedeutet, daß aus ihnen größere, abgebrochene Äste herausgefischt werden. Diese schwammen nun aber noch darin herum und das merkten wir derart, daß wir immer mal wieder mit dem Kahn über einen Ast "scheuerten", was ein merkwürdiges Geräusch machte, so wie die Geräusche, die ich aus U-Boot-Filmen kenne. Auch die Tiere rechneten anscheinend noch nicht mit Besuch. Ein Rehbock, der in einem Gebüsch gekauert hatte, sprang erschrocken hoch und hoppelte eine ganze Weile am Ufer vor unserem Kahn her. Der Kahnführer erklärte, daß die Rehe manchmal auch die Fließe durch das Wasser überqueren, aber Wildunfälle gibt es anders als auf Autobahnen nicht. Eine Wildente flatterte leicht panisch nur einen Meter entfernt aus dem Schilf auf, hat uns damit mehr erschreckt, als wir sie, und ein Biber lag reglos wie ein Baumstamm im Wasser, so daß wir ihn gar nicht gleich registrierten. Aber als er merkte, daß er angestarrt wird, schwamm er ärgerlich davon. Diese Stille in den Fließen ist wirklich unvergleichlich, natürlich nur, wenn man nicht mit dem ganzen Betrieb eine Betriebsausflug-Kahnfahrt macht, auf der alle durcheinanderschnattern. Nach der Fahrt gönnten wir uns ein Stück Kuchen - für mich gab es Mandarinensahnetorte - in einem Naturgarten-Cafe. Dort sitzt man zwischen Anlagen mit prächtigen Pfauen, Kaninchen und sonstigem Getier, und der Kuchen wird von den Besitzern selbstgebacken und ist absolut köstlich, besser als das Essen. Schon auf unserem letzten Ausflug aßen wir dort und schwärmten von Mohn- und Streuselkuchen.


Spreewaldkahnfahrt

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Auf der Rückfahrt hielten wir in Königs-Wusterhausen, am Wusterhausener Schloß, weil dort gerade ein Keramikmarkt stattfand. Als Eintrittskarte erhielt man eine kleine gebrannte Tonmünze und außer den unheimlich vielen Ständen mit Keramik konnte man auch eine Feuertänzerin begutachten. Nach diesem Tagesprogramm bin ich fix und alle.

Keramikmarkt

Wusterhausener Schloß

Feuertänzerin
wortmeer - So, 22:52

Eine Kahnfahrt die ist lustig...

Klingt nach einem tollen Tag...
Schöne Farben hast Du aus dem Spreewald mit Deinen Fotos mitgebracht.

Wenn es mir

gesundheitlich besser gegangen wäre, hätte es der perfekte Tag sein können.

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