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Die Freundinnen der Brüder

Ich habe nur einen Bruder und die Anzahl seiner Freundinnen hielt sich bisher in Grenzen, allerdings mußte ich heute beim Putzen an die Verflossenen denken - überhaupt denkt man beim Putzen ja manchmal an die merkwürdigsten Sachen - und mir fiel wieder das seltsame Phänomen ein, wenn sich die Beziehung dem Ende zuneigt oder bereits beendet ist, daß man als Schwester dann plötzlich extrem interessant wird. Man bekommt überraschende Anrufe mit Vorschlägen zum Kaffeetrinken, zu Kinobesuchen oder sonstigen Aktivitäten. Bei der ersten bin ich noch völlig unbedarft reingefallen. Wir saßen bei Kaffee und Kuchen, da fiel ihr ein, wir könnten doch mal zu M. ins Büro. Ok, meinetwegen, ich hatte ja noch keine Ahnung vom Stand der Dinge. Als ich dann allerdings mit der Schon-Ex oder Noch-Freundin dort auftauchte, schien mein Bruder nicht gerade sehr erfreut. Es blieb dann auch bei diesem einmaligen gemütlichen Beisammensein. Mit den späteren Freundinnen wiederholten sich zumindest die Anrufe regelmäßig. Nun weiß ich nicht, ob das so eine spezielle Strategie von Frauen ist, sich an die Schwester ranzuwalzen. Vielleicht machen das Männer ja auch so, das kann ich mangels männlichem Anschauungsmaterial nicht beurteilen. Irgendwie ist es aber schon etwas entmutigend, wenn immer nur zu taktischen Zwecken die eigene Gesellschaft gesucht wird, vor allem auch deshalb, weil ich selbst so völlig unstrategisch und naiv bin. Ich käme nie auf die Idee, mich mit jemanden zu treffen, der mich langweilt oder anstrengt, nur um irgendetwas zu erreichen oder Fäden zu spinnen. Da scheint mir irgendein bei Frauen weit verbreitetes Gen zu fehlen. Und die Nachteile dieses sozialen Handikaps sind mir nur allzu oft bewußt.
licht - Mo, 23:48

Irgendwie

klingt aus Deinen letzten Einträgen ein wenig Verbitterung heraus. Du hattest mir mal Ähnliches gesagt, vor vielen Monaten... damals hatte ich es als ungerechtfertigt empfunden, und vermutlich empfindest Du es jetzt auch so. Hoffe auch, es ist so. Wie auch immer, ist jedenfalls nicht böse gemeint, was ich sage, aber ich denke, das weißt Du.

Liebe Grüße

Was das

vor Monaten gewesen sein soll, daran erinnere ich mich nicht. Aber wenn ich es als ungerechtfertigt empfand, wird es wohl so gewesen sein. Hier empfinde ich es keineswegs als ungerechtfertigt und irgendwie trägt ja jeder irgendwo ein wenig Bitterkeit aus unterschiedlichsten Gründen mit sich rum. Bei mir ist es halt meine ewige Außenseiterposition, wobei diese keineswegs aufgezwungen ist, sondern sozusagen auf Gegenseitigkeit beruht, die mich aber in taktischen Verwirrspielen und sozialen Netzwerken immer den Kürzeren ziehen läßt.
licht - Di, 00:16

Hehe, nein, nicht Du hast es als ungerechtfertigt empfunden, ich hatte es, damals, noch zu 20six-Zeiten. Wenn Du es mir aber momentan noch mal sagen würdest... wie Du schon sagst, ein jeder trägt ein wenig Bitterheit mit sich herum, zumindest zeitweise. Außenseiter war ich auch schon immer, vielleicht selbstgewählt manchmal, nur - wo sind wir überhaupt frei in unserem Handeln? Glaube aber, Du brauchst wegen Deiner Außenseiterposition nicht bitter zu sein, mag Dich so wie Du bist, und ich denke viele andere auch. :-)

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