Bei der Onkologin
war ich kaum im Sprechzimmer und hatte noch gar nichts gesagt, da wollte sie mir schon Antidepressiva verschreiben. "Mit so ein paar kleinen Trösterchen fühlt man sich manchmal gleich besser." Ich habe zu ihr gesagt, sie soll mir mal lieber die Adressen von ein paar guten Chirurgen geben. Komisch, die Informationen, die wirklich hilfreich sind und nützlich sind, muß man den Ärzten ständig aus der Nase ziehen und aus den Rippen leiern. Wenn man nicht immer nachbohrt und fragt, ist man völlig verlassen und wird mit rosa Pillen abgespeist. Aber Hauptsache in den Medien wird groß herumgetönt, wie wichtig die Lebensqualität ist und was für tolle Sachen man da inzwischen leisten kann. Das gilt aber anscheinend nur für Promis oder sogar rein theoretisch, denn wenn man als normaler Patient irgendwo hinkommt (zumindest wo ich bisher war - vielleicht hatte ich ja auch einfach nur Pech), merkt man davon nichts. Keine Ahnung, was Ärzte unter Lebensqualität verstehen, aber halten die einen wirklich für so bescheuert, daß man sich als Patient dann nicht komplett verarscht fühlen muß? Und selbst wenn man immer wieder nachbohrt bei Ärzten, kann man nicht sicher sein, daß sie es für nötig halten, einem ehrliche und richtige Informationen zu geben. Falls sie überhaupt welche geben oder nicht lieber darauf spekulieren, daß man irgendwann aufgibt. Um für sich selbst die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist das denkbar ungünstig und wohl auch nicht erwünscht. Und wenn dann noch zwei Ärzte völlig verschiedene Sachen erzählen, ist es kein Wunder, wenn man schließlich halb wahnsinnig und aggressiv wird. Aber immerhin bekomme ich bei meiner Onkologin wenigstens Bonbons. So sind die drei Stunden Wartezeit nicht völlig umsonst.
zuckerwattewolkenmond - Mo, 17:30
Mit der Lebensqualitäts-Aussage habe ich auch so meine Mühe - zumal man ja anscheinend nur Karriere im Kopf zu haben hat und als Frau sowieso nach wie vor 3x so viel leisten muss wie ein Mann, um auch nur ein bisschen vorwärts zu kommen.
Ich weiss, dass ich einmal massive Einbussen bei meiner Rente (falls ich überhaupt je eine bekommen werde) haben werde, doch wer weiss, ob ich nicht plötzlich tot umfalle oder was auch immer - da ist es mir ehrlich gesagt, mehr wert jetzt nur noch 60% arbeiten zu können und mir dafür etwas mehr Zeit für Sachen, die mir Spass machen, nehmen kann.
Bei 2 grundverschiedenen Meinungen würde ich wohl jeden nochmal darauf ansprechen, dass der jeweils andere etwas ganz anderes gesagt habe und was denn nun Sache sei.
Promis kriegen ja alles in den Arsch geschoben, wenn die was haben, können sich Auszeiten und Gesundungsreisen nehmen etc. pp - darauf bin ich auch ziemlich allergisch.
Da ich den Aussagen
Ich wäre nicht weniger genervt.
Leider ist die Mehrheit der Menschen immer noch sehr obrigkeitsgläubig oder zu faul, um sich zu kümmern und dann kommt auch immer wieder die Aussage der Ärzte, die Patienten kämen mit Halbwissen etc. - wen wunderts, wenn man von A - Z nur verarscht wird. Ich würde mich jedenfalls auch so weit als möglich informieren und ich würde auch weiterhin hinter fragen und die bloss stellen - das musst du dir nicht gefallen lassen.