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Der Tod von Herrn N.

Ich befinde mich auf Arbeit in einem völlig neuen Bürogebäude und rede mit Herrn N. Dessen Schreibtisch steht auf einem großen Balkon, an dessen Balustrade normale, etwas schräg verlaufende Fensterbretter angebracht sind. Herr N. legt einen Stift auf das Fensterbrett und wendet sich mir zu, um etwas zu sagen. Ich bemerke, wie der Stift nach unten kullert und rufe spontan: "Pass auf!", dabei auf den Stift deutend. Herr N. dreht sich um, und obwohl der Stift in diesem Moment bereits über den Rand fällt, versucht er in seinem männlichen Ungestüm noch, ihn aufzufangen, verliert dabei das Gleichgewicht und fällt mehrere Stockwerke in die Tiefe. Unten höre ich schon die Rufe von Passanten, da kommt eine ehemalige Kollegin ins Zimmer, welche eine Etage unter uns sitzt, und hält mir ein Papier hin, das ich unterschreiben soll. Darin bestätige ich, daß keine Musik gespielt wurde und es nicht laut war. Dies ist wohl notwendig, um aus dem Unglück etwas herausschlagen zu können. Eine Durchsage erklingt, daß jeder Bediensteter sich ein Stück Küchenkrepp greifen und damit auf der Straße erscheinen soll, um sozusagen gemeinschaftlich die Überreste von Herrn N. von der Straße zu kratzen. Ich laufe mit der Kollegin zum Fahrstuhl, wo bereits eine ganze Traube von Mitarbeitern wartet. Dabei geht mir immer wieder durch den Kopf, daß Herr N. durch mich ums Leben gekommen ist. Wenn ich nicht diesen Satz gerufen hätte und den Stift einfach hätte kullern lassen, wäre nichts weiter passiert. Dieses Wissen bedrückt mich und ich frage mich, ob die Kollegin unter uns wohl diesen Satz gehört hat und von meiner Schuld weiß. Außerdem ist es natürlich in dieser Situation, wo ich selbst krankheitsbedingt ausgefallen bin, besonders schlecht, wenn noch jemand vom stets zu knapp bemessenen Personal fehlt. Dann erwache ich, es ist noch vor dem Morgengrauen um ca. 3 Uhr.

In einer Arztpraxis mit einer Ärztin und einem Arzt, wo ich die nächste Chemo erhalten soll. Vorher will man aber, daß ich einen Test wegen des Rückens absolviere. Dazu wird ein glattes Brett in schräge Position gelegt und ich soll nun, auf dem höheren Ende sitzend, den Rücken zum Brett gekehrt, mich rücklings auf dieses hinunterlassen. Dies tue ich mit Leichtigkeit und spüre wie ich auf der Schräge Stück um Stück mit dem Kopf herunterrutsche. Dabei kneife ich die Augen zusammen. Unten angekommen, blinzel ich vorsichtig durch die Lider. Der Arzt und die Ärztin beugen sich über mich, ich kann aber nicht erkennen, ob sie nun zufrieden sind oder nicht. Dann muß ich geschlafen haben, denn ich erwache und es ist ca. 19 Uhr. Du meine Güte, wenn ich die Chemo bereits bekommen habe, sollte ich längst zuhause sein, bevor ich es nicht mehr dorthin schaffe. Ich kann mich aber nicht erinnern, sie bekommen zu haben. Ich frage nach und vollkommen gleichgültig wird mir bestätigt, daß mir die Infusionen verabreicht wurden. Und warum läßt man mich dann hier schlafen, statt mich nach Hause zu schicken? Jetzt aber nichts wie weg!

Bemerkung: Das ist nun schon der zweite Traum, in welchem jemand wegen mir mehrere Stockwerke in die Tiefe stürzt. Geht das jetzt so weiter?

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