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Lebensordnungspunkte

Mir spukt da eine neue Krankenhausserien-Fortsetzungsgeschichte im Kopf herum - mit vielen unterirdischen Tunneln und Katakomben (so ganz ohne Grusel kann ich nicht) und einer Liebesgeschichte (so ganz ohne Liebe kann ich auch nicht). Allerdings merke ich ziemlich deutlich, daß jetzt nicht der richtige Moment ist, um mit solch einem Projekt zu beginnen. Dazu brauche ich viel zu dringend meine letzten mir verbliebenden geistigen Ressourcen (so ein Chemobrain fühlt sich an wie ein löchriger Käse und die Wortfindungsstörungen sind übelst), um mein Leben irgendwie auf die Reihe zu kriegen, was mir allerdings wie eine fast unlösbare Aufgabe erscheint. Dementsprechend bin ich fast Tag und Nacht damit beschäftigt, darüber nachzudenken.

Meine Zielsetzungen sind folgende:
Lebenordnungspunkt 1
Gesundheit - damit ich mir hier die ganze Mühe nicht völlig umsonst mache.
Lebensordnungspunkt 2
Ein Job, der mir noch Kraft zum Leben läßt, und zwar wirklich zum Leben und nicht nur zum Essen und Schlafen.
Lebensordnungspunkt 3
Menschen um mich herum, von denen ich mich angenommen fühle, die mich nicht geringschätzig behandeln, und die auch mit meinem Bedürfnis nach Zurückgezogenheit und anderen "Abartigkeiten" zurecht kommen. Es ist wohl eine ziemlich schlechte Idee, sich selbst von der Erde zu radieren, nur weil es einige Leute gibt, die mich nicht besonders schätzen und unentwegt etwas an mir auszusetzen haben.
Lebensordnungspunkt 4
Nerven wie Drahtseile, damit der Konflikt mit meiner Mutter mich nicht dauernd aus der Bahn wirft, welcher vermutlich in den nächsten Jahren noch eskalieren wird, so sehr ich auch versuche, ruhig zu bleiben und sie zu verstehen. Wenn sonst der Hauptstreßfaktor die Arbeit ist, ist es zur Zeit meine Mutter und sie begreift es nicht, ist wahrscheinlich mit 77 auch schon zu alt dafür, daß sie mir mit ihrem Verhalten nur wenig hilft. Nach jedem Telefonat geht es mir schlecht. Manchmal möchte ich nur noch in den Hörer beißen oder wie Charlie Sheen in seiner Serie den Hörer unaufhörlich auf den Tisch knallen.
Lebensordnungspunkt 5
Die nächsten fünf Jahre Tamoxifen ohne einsetzende Eierstockfunktion und ohne, daß ich ständig aussehe wie ein Streuselkuchen, zu überstehen. Aber darauf habe ich wohl eher geringen Einfluß.

Ich habe keinen Schimmer, wie ich das alles anstellen soll, aber vielleicht brauche ich einfach nur noch etwas mehr Gehirnkapazität.
Desweiteren zerbreche ich mir den Kopf über die Qualität meines Weblogs. So wie es jetzt ist, gefällt es mir nicht mehr - zu wenig Qualität, zu viel Quantität und immer dieselben doofen Themen. Ich glaube, ich brauche ein Qualitätsmanagement. Allerdings haben die anderen Dinge Vorrang und deshalb wird sich wohl (hoffentlich) erst etwas ändern, wenn ich wieder einen klaren Kopf besitze und sich weniger Lasten auf meinen Schultern befinden, die mir die Flügel stutzen. Und während ich das schreibe, fällt mir ein Satz ein, den ich letztens irgendwo gehört habe: Für jene die Geld haben und gesund sind, ist es leicht, ein guter Mensch zu sein.
DirtySecrets - Fr, 20:07

Punkt 1 - check

Punkt 2 - sehr wichtig

Punkt 3 - habe ich bereits geregelt - sehr wichtig

Punkt 4 - meine Mutter ist erst 61 und mir wird schlecht, wenn ich nur an sie denke - ich verweigere weiterhin allen erdenklichen Kontakt, weil ich nicht einsehe, warum es mir jedes Mal danach schlecht gehen soll.

Punkt 5 - check

Darf ich den Herrn Luchterhand an einen noch nicht ganz schriftstellernden Freund weiter geben?

Den Kontakt

abbrechen kommt für mich nicht in Frage. Allerdings wünschte ich, ich könnte das alles lockerer sehen und darüber lachen. Eigentlich mag ich es nicht, wenn manche ihre alten Eltern wie Kinder behandeln, aber ich glaube, manchmal hat das durchaus seinen Sinn.

Warum will er denn den Luchterhand lesen? Ist doch eigentlich mehr was für weibliche Leser, oder?
Chutzpe - Sa, 04:03

Ich kann verstehen, dass du das nicht möchtest. Das wäre vielleicht die Lösung, wenn du sie wie ein Kind betrachten könntest, oder auch immer wieder klar machst, dass sie halt eine andere Generation, ein anderer Mensch ist.

Ich möchte, dass er ihn liest. Du weisst ja jetzt auch wer ;-)
Er ist selbständiger - hmm Texter - wie sagt man dem wohl - Schreibbüro?

Ich wünschte,

meine Mutter würde mal einsehen, daß ich ein anderer Mensch bin. Ich habe den Eindruck, daß sie immer davon ausgeht, daß ich sie bin. Sie ist generell der Meinung, daß wir genau denselben Geschmack, dieselben Interessen und dieselben Bedürfnisse haben. Das ist absolut nicht so, aber sie will es nicht wahrhaben. Alles wird so gedreht, wie es ihr, bzw. ihrer Vorstellung paßt. Was sie nicht sehen und hören will, das sieht sie und hört sie auch nicht, sogar dann nicht, wenn es dabei um mich und meine Wünsche geht. Sowas vergißt sie einfach, aber das liegt nicht an ihrer zunehmenden Vergeßlichkeit, sondern war früher auch schon so. Es funktioniert immer nur das, was in ihre Vorstellung von mir als sie selbst paßt. Lieber macht sie mich fertig, als wahrzunehmen, daß einige Wünsche und Bedürfnisse halt doch nicht dem entsprechen, was sie sich in ihren Kopf gesetzt hat. Und ich bin sicher, daß sich daran auch nichts mehr ändern wird. Im Prinzip könnte mir ja egal sein, was sie von mir als Person denkt, wenn sie mich damit in Ruhe lassen würde. Das tut sie aber nicht und leider hat die Erkrankung das noch verstärkt.

Klar, wenn du möchtest, kannst du ihm das zum Lesen geben.
Chutzpe - Sa, 14:51

Meine Mutter kann einfach nicht einsehen, dass das, was sie für sich als richtig und gut empfindet, nicht meines ist - vom Geschmack und den Interessen her sind wir uns ähnlich, in der Meinung und den Bedürfnissen selten. Meine geht mich dann immer blöd von der Seite an, dass ich mich kleiner als 5 fühle und das lasse ich mir nicht von einer bieten, die die Augen vor der Realität verschliesst und noch immer ihre Mitschuld an dem ganzen Drama leugnet, weil sie damit nicht klar kommt.

Nee - da wird sich nichts änderen, ich kenne da Leute, jünger als wir, die so sind, das ist auch eine gewisse Art von Störung und wenn keine Einsicht da ist, ist auch nichts zu machen, dass sich solche Sachen im Alter eher noch verstärken, ist leider eher normal.

Dann werde ich ihm das gerne mal zeigen.
Thiara - Sa, 11:59

Scheint ja "Projektwoche" zu sein... :-) Bei mir ja auch.

Gutes Gelingen wünsche ich.

Und von wegen Qualität. Ich finde es gut hier. Manchmal dreht man sich halt um die gleichen Themen, na und?

Allerdings ist es ein bißchen "düster" hier vom Layout her und manche Beiträge sind ein bißchen schwer zu lesen wegen fehlender Absätze.
Aber sonst ist alles super, weiter so ! :-)

Danke,

ich wünsche ebenfalls gutes Gelingen! ;o)

Daß es hier düster ist und schwer zu lesen, darüber haben sich bereits einige beschwert, aber am Layout möchte ich zumindest vorerst nichts ändern. Doch spätestens dann, wenn ich vermutlich bald selbst Probleme mit den Augen bekomme, muß ich es wohl. Das mit den Absätzen werde ich mir merken. Vielleicht kann ich ein paar mehr einbauen. Irgendwie mag ich Kommas lieber als Absätze. *gg*

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