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Madonna ist 60 geworden,

Aretha Franklin tot und ich habe kein Paillettenkleid. Aber dafür Fransen, jawohl. Ich hab da so ein Bikinihöschen mit angearbeitetem Fransenröckchen erstanden. Ok, ins Freibad würde ich damit nicht gehen, aber zum Tanzen sind Fransen geradezu göttlich, weil man sie so schön in Schwung versetzen kann. Es ist zugegeben eine ziemlich kindliche Freude, sich an schwingenden Fransen zu freuen, aber es motiviert ungemein, die Hüfte richtig in Bewegung zu bringen. Und nirgendwo steht geschrieben, daß man kindliche Freuden als Erwachsener nicht mehr haben darf, sind es doch gerade diese kleinen Dinge, die den Augenblick verschönern.

Dabei erinnere ich mich gleich an eine Geschichte von früher, nämlich als ich mit meinen Eltern während meines Geburtstages an der Ostsee Ferien machte. Als Geschenk erhielt ich ein himmelblaues Sommerkleid mit einem Tellerrock. Ich zog das Kleid an und tanzte damit durch das ganze FDGB-Heim-Zimmer, immer mich drehend, so daß der Rock sich schön nach oben warf, weil ich das so toll fand. Und dabei fällt mir auf, daß dies die einzige Gelegenheit war, bei welcher ich keinen blöden Spruch bekam, als ich tanzte. Normalerweise hieß es dann nämlich immer ärgerlich, ich solle nicht so viel rumzappeln oder ähnliches. Deshalb tanzte ich auch nie gerne bei meinen Eltern, sondern lieber allein in meinem Zimmer, oder aber mit anderen Kindern, die Spaß an meinen Tanzkünsten hatten und diese zu würdigen wußten. Nur diesmal im Urlaub waren wir ja alle in einem Zimmer und ich konnte nirgendwohin ausweichen.

Die Fransen wollte ich fotografieren, aber ich dachte mir, ich probiere es mal mit der Kamera an meinem PC. Am Spiegel sehen die Fotos meist blöd aus, weil es dort dunkel ist und die Weitwinkelkamera alles verzerrt. Aber komisch, da befasse ich mich mit moderner Technik und einer Kamera-App und muß feststellen, daß das auch noch Steinzeit ist. Der PC hat nämlich eine Fernbedienung, weil er ebenfalls als TV benutzbar ist, aber mit dieser Fernbedienung kann man nicht die Kamera bedienen. Wie doof ist das denn? Wer stattet einen PC mit Fernbedienung aus, mit der man sogar den Explorer aufrufen kann, was ich aus der Ferne gewiß nicht brauche, aber mit der man nicht mal die Kamera bedienen kann, wenn man mal aus einiger Entfernung ein Foto machen möchte? So mußte ich mir erst eine Test-App runterladen, die zumindest einen Auslösetimer hat. Das Schöne an diesen Kamera-Apps ist aber, daß die schon so konstruiert sind, daß Pickel, Narben, Besenreiser und was man sonst nicht braucht und nicht zeigen möchte, sofort wegretouchiert werden. Madonna postet ja fast jeden Tag Selfies von sich auf Instagram und Facebook, auf denen sie kaum noch zu erkennen ist. Allerdings vermute ich mal, das liegt nicht nur an diesen fortschrittlichen Apps. Von mir will sicher niemand Selfies sehen und ich habe auch nicht die Kostüme dafür, bis auf ein Fransen-Röckchen.

Eigentlich sollte es heute ein "Erwachsenen-Tag" werden und ich hatte Erledigungen vor, stattdessen ist es nun ein reiner "Kinder-Tag" daraus geworden. Das innere Kind war nicht zu zügeln und wollte lieber lustige Sachen anziehen, Fransen zum Schwingen bringen, spielen und lustige Fotos machen, tanzen und Choreographien ausdenken, herumturnen und zum Abendessen eine große Portion Fastfood verdrücken. An Bier, Sirup und Wasser hab ich nichts mehr da, die Vorräte muß ich entweder in dieser Woche noch auffüllen oder bis Dienstag durchhalten. Madonna tanzte ich heute nicht, aber Aretha Franklin mit "Think", einer Choreo aus meinem alten Kurs.

Fransen-Motivation
g a g a - Fr, 20:51

doch, doch, doch - Madonna ist auf JEDEM Bild zu erkennen, es ist egal, was sie an kosmetischen und chirurgischen und digitalen Korrekturen vornimmt, ihre Posen und Blicke sind unretuschierbar. Sie ist schon eine (unterhaltsame) Nummer. Den Move von den Fransen sieht man doch ganz schön. Erster Gedanke, als ich dein Bild sah: Sportlerinnen-Silhouette, dieser kompakte Übergang von Taille zu Hüfte, ohne große Hüft-Ausbuchtung. Aber das ist auch angeboren, denke ich. Aber sieht man doch öfter bei Leichtathletinnen.

Es gibt eine Mick Jagger-Doku, die heißt "Being Mick", sie wurde gedreht, als er Ende Fünfzig war, glaube ich. Man sieht ihn in seinem Haus in Südfrankreich bei Gymnastik auf einer Matte am Boden, Dehn- und Streckübungen. Er ist ja bis heute ungeheuer geschmeidig - jedenfalls kommentiert er seine Übungen sinngemäß damit, dass es ihm auf die Nerven geht, dass ihm permanent ein "Peter Pan-Komplex" unterstellt wird, dass er nicht in Würde altern könnte, weil er weiterhin Dinge tut, die er immer schon gerne machte. Dabei hat er einfach nur nicht damit aufgehört, das zu tun, worauf er Lust hatte. Ganz selbstverständlich, ohne besonderen Plan, "jung" rüberzukommen. Er empfindet das als Diskriminierung von Menschen, die ein gewisses höheres Alter haben. Und ich gebe ihm Recht.

Das ist in der Tat

bei mir angeboren. Ich hatte schon immer schmalere Hüften als Schultern. Selbst in Zeiten, in denen ich fülliger war, bleiben meine Hüften trotzdem schmaler, weil sich das Fett eher vorne bei mir festsetzt. Und das ist auch der Grund, warum ich schon immer nur vom Äußeren als sehr sportlich eingeschätzt wurde, obwohl ich das gar nicht bin. Ich habe eher durchschnittliche sportliche Fähigkeiten und habe bis auf jetzt auch nie so viel Sport gemacht. Wegen dieser Figur und einigen anderen männlichen Eigenheiten, sage ich seit je her gerne mal den Spruch "Ich sollte eigentlich ein Mann werden."

Aber ich mag meine schmalen Hüften. Was ich dagegen nicht mag, ist, daß ich beim Abnehmen irgendwie am meisten am Hintern abnehme und das bedeutet, daß ich jetzt nicht nur von vorne kompakt bin, sondern auch von der Seite. Das finde ich nicht wirklich so toll, aber man kann es sich ja nicht aussuchen. Und seit ich durch den DNA-Test weiß, daß ich außergewöhnlich viel Sprinter-Muskelfasern habe, und dazu diese Figur, frage ich mich schon manchmal, ob ich vielleicht meine Berufung verfehlt habe. *gg*

Mick Jagger kann ich nur beipflichten. Ich bin ja ein Mensch, der sich überhaupt nicht gerne quält und auch gerne faul und bequem ist. Wenn ich das Tanzen nicht lieben würde, würde ich es gar nicht tun. Wahrscheinlich würde ich nur ab und zu mal ein bißchen Sport machen, aber schnell wieder damit aufhören, wenn ich genug habe. Vielleicht würde ich mich darüber ärgern, wenn mein Körper altert und weniger jugendlich ist, aber ich glaube kaum, daß das ausreichen würde, um wirklich an irgendeinem Sportdrill dranzubleiben. Deshalb meide ich auch jedes Fitnessstudio, weil ich weiß, daß ich an sowas, das mir nicht wirklich Spaß macht, hundertprozentig nicht dran bleibe.

Daß es das Tanzen gibt und ich jetzt die Zeit und Möglichkeit habe, es so ausgiebig zu tun, ist ein reiner Glücksfall, der natürlich entsprechend positive Auswirkungen auf mein Wohlbefinden und mein Äußeres hat. Das sind sozusagen die Nebenwirkungen davon.

Was Madonna betrifft, so habe ich sie auf den Bildern zuerst wirklich nicht wiedererkannt. Ich dachte immer: Hä, das soll Madonna sein? Sie hat doch nie so breite Lippen gehabt? Wenn es nicht daneben gestanden hätte, hätte ich es nicht geglaubt, zumal ich es bei Madonna auch nicht unbedingt erwartet hätte, da sie ja sonst jemand ist, der gegen Normen rebelliert. Was die Schönheitsnormen betrifft, sind die also anscheinend nicht an ihr vorübergegangen. Aber unterhaltsam und inspirierend ist sie wie eh und je. Im Grunde ist sie eine eigene Kunstform und ich mag sie.
la-mamma - So, 13:11

Seinem inneren Kind einen Tag zu vergönnen, scheint mir sehr nachahmenswert! Mir fehlt zwar grad das Fransenröckchen, aber ich such gleich was Adäquates;-)

Nur zu

und viel Spaß! Mag ja nicht jeder Fransen oder Tanzen, aber dann findet sich sicher etwas anderes.

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