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Teuflische Weihnachten

Ich hätte gerne jemanden, der auch und gerade vor Weihnachten für mich Zeit hat. So etwas scheint es nicht zu geben. Vielleicht sollte ich das auf meine Amazon-Wunschliste setzen, es würde aber vermutlich nichts bringen. Natürlich kann man auch alleine besinnlich sein - ich habe das quasi bereits in meiner Kindheit perfektioniert, wenn niemand für mich Zeit hatte. Aber es wäre schon schön, wenn man sich nicht einen Monat lang wie unter Weihnachtsquarantäne fühlen würde. Ich verstehe, warum es so schwierig ist, sich dem Konsum-, Jahresend- und sonstigem Wahnsinn zu entziehen. Man braucht ihn nämlich, um zu vergessen, daß niemand Zeit hat, was aber wiederum dazu führt, daß niemand Zeit hat. Das kann sich nur der Teufel ausgedacht haben!
C. Araxe - Do, 18:56

Eigentlich ist es doch so, dass man sich mit Gleichgesinnten umgibt, oder? Also seine Familie kann man sich ja nicht aussuchen, aber seine Freunde schon. Sie neigen also daher eher dazu, dass sich Gegensätze anziehen?

Die Headline erinnerte mich übrigens an Weihnachten vor vier Jahren. *g*

Ich weiß nicht,

ob das was mit Gegensätzen zu tun hat, denn eigentlich mag ich ja Weihnachten. Und da ich Weihnachten mag, kann ich es durchaus verstehen, wenn man es sich schön machen will. Ich mag nur nicht, wenn es durch Konsum- und Jahresendhysterie so ausufert, daß Weihnachten immer mehr einer besinnungslosen Zeit gleicht, in der man nur noch damit beschäftigt ist, Listen und Termine abzuarbeiten. Da ich nicht sehr stressresistent bin, merke ich das schnell und habe zum Glück einige Möglichkeiten gegenzusteuern. Die Geschenke besorge ich zum Beispiel das gesamte Jahr über, so daß ich meist im November alles beisammen habe und in diesem Jahr habe ich sogar statt Weihnachtspost und -emails Adventspost verschickt, in denen ich schöne Weihnachten gewünscht habe. Wirkt vielleicht komisch, das liegt aber auch daran, daß darunter eine Bekannte ist, die unheilbar an Krebs erkrankt ist, weshalb man nicht weiß, ob es gut ist, bis Weihnachten damit zu warten, um eine Freude zu machen.

Aus eigener früherer Erfahrung weiß ich auch, daß es, wenn man einen Job hat, fast unmöglich ist, sich dem Weihnachts- und Jahresendstress zu entziehen, außer man nimmt einen Monat lang Urlaub. Freunde und Bekanntschaften in meinem Alter haben alle einen Job. Ich mag nicht nur die Weihnachtsfeiertage, sondern auch die Vorweihnachtszeit und ich kenne das aber manchmal von mir auch, daß man sich wie getrieben auf einen bestimmten Höhepunkt hin haltlos Aktivitäten hingibt, weil man sich alles ganz besonders und toll ausmalt, sich dabei aber so verausgabt, daß man, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, entweder gar nicht mehr viel davon genießen kann oder aber enttäuscht ist, weil man sich wochenlang für zwei Tage ausgepowert hat, die halt dann doch nur stinknormale, schnell vergangene Tage sind. Deshalb finde ich es viel erholsamer und schöner, wenn man die gesamte Vorweihnachtszeit ebenfalls mehr genießen kann und dafür die Erwartungen an die Weihnachtsfeiertage herunterschraubt, weil man sich eben schon im Advent genug Zeit für sich und andere genommen hat. Allerdings scheine ich mit dieser Vorstellung von Weihnachten wohl alleine dazustehen. *gg*
(Wobei ich glaube, daß sie anderen vielleicht durchaus auch gefällt, sie aber weder in sich selbst oder in ihrer Umgebung die Möglichkeit finden, das so durchzusetzen.)

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