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Dienstag, 17. Januar 2006

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Irgendwie habe ich manchmal den Eindruck, dass sich die Müllschaufeln in meinem Haushalt ungebremst vermehren. Dass gerne Handwerker während Modernisierungsarbeiten ihre Müllschaufeln bei mir stehen lassen, hatte ich ja schon einmal erwähnt. Doch auch jetzt noch finde ich immer wieder Müllschaufeln, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe. Können die das Geheimnis ihrer Fruchtbarkeit nicht mal an meine Geldscheine weiterreichen?

Aus dem "Bürokästchen" geplaudert...

Heute kam eine "Aktenaufbeauftragte", um nach dringend benötigten Akten zu suchen, die aber leider spurlos aus meinem Zimmer verschwunden sind. Ich ihr also wieder die ganze Misere erklärt und warum ich nicht weiß, wo die Akten abgeblieben sind, dass Fr. H. sich welche geholt hat, aber behauptet, keine weitergegeben zu haben und dass ich deshalb absolut keinen Schimmer habe, was mit den Akten passiert ist. Jedesmal bete ich von vorne diesen ganzen Psalm runter, wenn wieder Akten aus meinen Schränken gewandert sind und komme ich mir dabei total blöd vor.

Aber immerhin kamen wir dann beide zu der einhelligen Meinung, dass die Arbeit so keinen Spass macht. Sie erzählte mir, dass ihr total davor graut, wenn sie demnächst in meiner Gruppe die Rechnungen der Sachbearbeiter anweisen soll. Zum einen, weil sie bisher kaum am Computer gearbeitet hat und meint, dass in ihrem Alter (fünf Jahre vor der Rente) nicht mehr so schnell lernen zu können, zum anderen aber auch wegen der Mitarbeiter. Das kann ich ihr nicht verdenken. Ich finde die Sachbearbeiter ebenfalls oft sehr mürrisch und unfreundlich, deshalb bin ich froh, nicht mehr so viel mit ihnen zu tun zu haben. Komischerweise geht es allen so, mit denen ich rede. Besonders fürchten sich aber die, die nicht das gleiche Wissen und die gleiche Ausbildung haben, wahrscheinlich weil sie sich dann besonders schnell klein fühlen. Da ich mal dieselbe Arbeit gemacht habe, kann man mich da wohl nicht ganz so leicht einschüchtern.

Auch vor meiner Chefin graut ihr. Sie fühlt sich immer ganz komisch in ihrer Gegenwart, weil sie so bestimmend und auftrumpfend ist. Ich gebe zu, dass meine Chefin alleine schon von ihrer Erscheinung und von ihrem Auftreten wirklich sehr einschüchternd wirkt. Ich versuchte die Kollegin davon zu überzeugen, dass sie trotzdem kein Unmensch ist und man auch mit ihr reden kann, zumindest wenn man den richtigen Moment erwischt. Dass sie manchmal sehr kurz angebunden und uninteressiert ist, sowie gerne Arbeit von sich wegschiebt, kann ich allerdings nicht widerlegen. Mich persönlich stört das nicht so, wahrscheinlich weil ich das meist nicht mehr als etwas ansehe, was irgendwie mit mir zu tun hat und es im Gegenteil versuche als eine Art Vertrauenssymptom zu sehen, dass sie halt denkt, dass ich das auch alleine hinkriege (und es sich selbst dafür vom Hals halten kann). Einerseits hat das Vorteile, weil ich relativ wenig Vorschriften gemacht kriege, ich kann selbst entscheiden wie ich meine Arbeit erledigen will (Hauptsache sie ist es dann auch) und bekomme nicht gesagt, wie ich die Punkte zu setzen habe (das hört sich übertrieben an, gibt es aber wirklich). Andererseits ist es aber auch ärgerlich, wenn man sich in bestimmten Fällen rückversichern will oder tatsächlich nicht weiterkommt. Eines muss man ihr jedoch lassen, sie ist wirklich sehr entscheidungsfreudig und redegewandt, zwei Vorzüge, die sie auch ab und zu für ihre Mitarbeiter einsetzt. Und wenn ich etwas an Vorgesetzen überhaupt nicht leiden kann und fehl am Platze finde, so ist es das, wenn sie nicht in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen und zu vertreten, sondern sowas ihren Untergebenen überlassen. Wozu braucht man dann noch einen Chef?

Jedenfalls meinte die Kollegin, dass sie jetzt schon einen Horror davor hat, bei uns dieser neuen Aufgabe nachzugehen und dass sie alles ganz furchtbar findet, die Kollegen, die Chefin und das, was sie lernen soll. Wenn sie sich am Computer einarbeiten müsse und die Sachbearbeiter meiner Gruppe hinter ihr stehen, um ihr irgendwas zu erklären, würde sie sicher total wuschig und nervös werden. Aber wenn ich hinter ihr stehen würde, um ihr was zu erklären, würde ihr das nicht so gehen, setzte sie hinzu. Ich bot ihr deshalb an, dass sie zu mir kommen kann, wenn sie Fragen hat oder nicht weiterkommt und sie schien über das Angebot sehr erleichtert. Sie meinte im Hinausgehen, dass sie hofft, dass ich dann noch da bin, wenn es soweit ist. Wie lange das so geht mit mir und was danach kommt, steht nämlich in den Sternen. Ich sollte jederzeit seelisch und moralisch auf mögliche plötzliche "Luftveränderungen" vorbereitet sein. Da diese "Luftveränderungen" nun fast schon zum jährlichen Brot bei mir gehören, bin ich das auch, aber trotzdem und immer noch kann ich die Ängste dieser Kollegin nur zu gut nachvollziehen.

Murnau's Nosferatu

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