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Sonntag, 18. Mai 2008

Und weils so schön ist:

- Mein/e Ex schuldet mir heute noch einen präparierten Krebs.
- Ich höre gerade Indiana Jones.
- Vielleicht sollte ich auf unzurechnungsfähig machen.
- Ich liebe die Natur.
- Meine besten Freunde sind Männer.
- Ich verstehe nicht, wie man Differentialrechnung verstehen kann.
- Ich habe keinen Respekt vor billigen Manipulationsversuchen.
- Ich hasse Lärm und Hektik.
- Mein Nickname bedeutet Zucker Watte Wolken Mond.
- Liebe ist Finden.
- Irgendwo ist irgendjemand, der an dich denkt.
- Ich werde immer zu wenig wissen.
- Ewigkeit ist wie Ertrinken.
- Was ich niemals verlieren möchte ist das Lachen.

Universelles Lektorieren

Ich laufe durch die hohen Gänge der Uni, treppauf und treppab, kleine Funzeln brennen da und dort, die Reliefs an den Wänden sind schattenhaft verzerrt. Der Typograf aus dem Verlag meiner Mutter tritt mit grauem Bart aus der großen Flügeltür eines Vorlesungsraumes. Er grüßt mich und übereicht mir einen Stapel zweispaltig bedruckter Blätter. Das soll wohl eine Prüfung werden? Ich gehe in den Vorlesungsraum und bemerke, daß kreuz und quer im Saal verteilt, auf den Schreibpulten, ebenfalls beschriebene Papierseiten liegen. Er bittet mich, auf jeder dieser Seiten im ersten Wort den ersten Mitlaut, im letzten Wort den ersten Selbstlaut und von allen Wörtern den letzten Buchstaben wegzustreichen. Danach habe ich die Buchstaben, der Reihenfolge der erhaltenen losen Blätter entsprechend, zu ersetzen. Nun gut, daß ist nicht so schwierig, dürfte wohl mehr eine Fleißaufgabe sein. Ich mache mich an die Arbeit, finde es aber zunehmend schwerer, bei der Vielzahl der Buchstaben nicht durcheinander zu kommen. Außerdem versuche ich auch einen Sinn davon zu erhaschen - wie ändert sich der Text, wenn ich das tue? Die Sätze, die ich eilig nach der Änderung lese, nehmen mir den Atem. Das ist doch, das ist doch....Rilke! Na sowas! Da hat der seine Texte doch in allen möglichen neuen Texten versteckt und nur mit diesem Code findet man sie. Was hat er sich nur dabei gedacht?

Bemerkung: Hier vermische ich anscheinend die kabbalistische Wort- und Satzanalyse mit der Lektüre von "Der späte Rilke".