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Freitag, 3. Oktober 2008

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"Und was Ihre Äußerung zum Sinn des Daseins angeht, so ist mein 'Daseinsinn' etwas vollkommen von diesem...." - er klopfte sich auf den Leib - "erbärmlichen Protoplasma Geschiedenes. Ich kenne ein Wozu des Lebens; das Wie kann ich ertragen. Ich habe für zehn Jahre Gründe zu leben, eine Mission. Ich gehe schwanger, hier..." - er tippte sich an die Schläfe - "...mit Büchern. Fast gereiften Büchern, Bücher, die nur ich gebären kann. Manchmal betrachte ich meine Kopfschmerzen als zerebrale Geburtswehen."
(aus "Und Nietzsche weinte" von Irvin D. Yalom)

Mark Twain über Richard Wagner-Opern

Es war wunderbar, aber danach kam freilich der Gesang, und es erscheint mir, dass für einen Uneingeweihten und Ungebildeten nichts eine Wagner-Oper vollkommener machen würde, als den Gesang auszulassen....

...Der große Meister, der es so gut verstand, hundert Instrumente zum Jubeln zu bringen und dazu, dass sie ihre Seele in einheitlichen melodischen Gezeiten wunderbarer Töne ergießen, bietet nur karge Soli in den Stimmen. Es mag sein, dass er tiefgründig war und den Gesang in seinen Opern nur hinzufügte, um einen Gegensatz zur Musik zu bieten. Gesang! Es scheint der falsche Name dafür zu sein. Streng gesagt besteht er hier hauptsächlich aus einer Übung schwieriger, unangenehmer Intervalle.

(aus dem Essay "Am Schrein von St. Wagner")

Für diese Worte könnte ich Twain KÜSSEN, denn genau dasselbe denke ich auch immer, wenn ich Wagner-Opern höre:
"Warum? Warum nur in Gottes Namen und denen aller Heiligen dieser schreckliche Gesang? Ohne diesen wäre es wirklich gut."
(Weshalb ich von Wagner generell nur noch Ouvertüren höre.) Und dafür zähle ich mich gerne zu den Ungebildeten. Mark Twain - ich liebe Sie!

Die perfekte Beinwippe und Eidotter als Gabe für die Götter

Bei einer Turnstunde, die von einer Frau geleitet wird. Sie beschäftigt sich zuerst mit jemandem einige Meter vor mir und möchte, daß er eine Weile die gestreckten Beine vom Boden abhebt. Allerdings soll dies nicht zur Körperertüchtigung dienen, sondern ist eine Art Test, durch welchen sie sich nicht nur ein Bild von den körperlichen Fähigkeiten, sondern sogar von der gesamten Persönlichkeit eines Menschen machen kann. Jetzt kommt sie zu mir und stellt mir die gleiche Aufgabe. Ich strecke meine Beine durch, lehne mich zurück (ist es nicht ein bißchen zu weit zurück?) und hebe sie an. Ruhig und gerade schweben sie über dem Fußboden, während die Frau prüfend ihre Handflächen ein Stückchen darüber hält. So geht das mehrere Minuten, die Beine darf ich erst wieder herunternehmen, wenn sie es sagt. Trotzdem habe ich keine Probleme, es geht völlig leicht, ich könnte noch Stunden so sitzen. Die Frau scheint ziemlich angetan vom Ergebnis des Tests. Sichtlich bewundernd sagt sie wie zu sich selbst: "Daß Sie Ihre Beine so ruhig halten können!". Sowas hat sie anscheinend noch nicht gesehen. Nun werde ich neugierig und frage, ob das etwas zu bedeuten hat. Denn schließlich kann sie aus dem Ergebnis ja eine allgemeine Einschätzung der gesamten Person ableiten. Doch sie wird jetzt ausweichend und behauptet, wenig überzeugend, daß dies nichts zu bedeuten hätte. Na gut, anscheinend will sie mir ihre Schlußfolgerungen nicht mitteilen. Auch gut. Ich bekomme jetzt ein Handygespräch von ihr mit, in welchem sie irgendwo anruft und fragt, ob es reicht, wenn sie gegen sieben oder acht Uhr kommt. Sie gehört einem Streiftrupp an, der nachts gewisse Wege abgeht, um die Sicherheit dort zu erhöhen, da an diesen Plätzen ein Verbrecher ein Unwesen treibt. Dann wendet sie sich einer Küchenanrichte zu, um dort einen Kräuterquark zuzubereiten. Dazu öffnet sie eine Tupper-Schüssel mit hartgekochten Eidottern und gibt einige Löffel davon in den Quark. Dies macht sie jedoch nicht zur Geschmacksverfeinerung, sondern, wie ich ihren gemurmelten Worten entnehme, ist das eine Art rituelles Opfer. Indem man einige Löffel hartgekochte Eidotter in den Quark gibt, werden launische Geistwesen und Götter friedlich gestimmt.

Bemerkung: Sollte das schon die Traumvorbereitung auf die Krankengymnastik sein? Ich fürchte allerdings, daß diese Übung im Traum nicht viel Wirkung auf die Bauchmuskeln hat. Wenn ich die real mache, halte ich nur wenige Sekunden durch.

Der Abgrund

Der Abgrund

Der Sinn ist immer strömend.
Aber er läuft in seinem Wirken doch nie über.
Ein Abgrund ist er, wie der Ahn aller Dinge.
Er mildert ihre Schärfe.
Er löst ihre Wirrsale.
Er mäßigt ihren Glanz.

(Lao Tse)

Bücherliste

Der Bücher-Kanon bei Elsa ist ja ganz nett, aber ich mache lieber meinen eigenen. Alle Bücher sind GARANTIERT gelesen, allerdings denke ich, daß man mindestens die Hälfte davon nicht wirklich gelesen haben muß:

1. ALLES (Gesammelte Werke) von Theodor Storm
2. Die Liebe in den Zeiten der Cholera - Marquez
3. Hundert Jahre Einsamkeit - Marquez
4. Chronik eines angekündigten Todes - Marquez
5. Der scharlachrote Buchstabe - Hawthorne
6. Rot und Schwarz - Stendhal
7. Ilias - Homer
8. Die Edda
9. Die Bibel
10. Candide - Voltaire
11. Notre-Dame von Paris - Victor Hugo
12. Der Tod in Venedig - Thomas Mann
13. Frühe Nächte - Norman Mailer
14. Der englische Patient - Michael Ondaatje
15. Der Steppenwolf - Hesse
16. Der schwarze Mönch - Tschechow
17. Dracula - Bram Stoker
18. Faust I+II - Goethe
19. Hunger - Hamsun
20. Hamlet / Romeo und Julia von Shakespeare
21. Der Tag zieht den Jahrhundertweg - Aitmatow
22. Doktor Glas - Söderberg
23. Das Gespenst von Canterville - Wilde
24. Antigone - Sophokles
25. Murphy - Beckett
26. Nathan der Weise - Lessing
27. Märchen und Erzählungen von E.T.A. Hoffmann
28. Sämtliche Kurzgeschichten von Poe
29. Glück und Unglück der berühmten Moll Flanders - Defoe
30. Die Schatzinsel - Stevenson
31. Robinson Crusoe - Defoe
32. Gullivers Reisen - Swift
33. Fünf Wochen im Ballon / 20.000 Meilen unter dem Meer / Die Kinder des Kapitän Grant / Reise zum Mittelpunkt der Erde / Reise zum Mond und diverses von Verne
34. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit - Proust
35. Ulysses - Joyce
36. Lady Chatterley - Lawrence (heimlich)
37. Fleisch - Erler
38. Die Sturmhöhe - Bronte
39. Illuminatus - Shea/Wilson
40. Per Anhalter durch die Galaxis - Adams
41. Das Totenschiff - Traven
42. Der Zentaur im Garten - Scliar
43. Daisy Miller und andere Erzählungen von Henry James
44. Also sprach Zarathustra - Nietzsche
45. Marnie - Graham
46. Die Herren der Insel - Conroy
47. Sämtliche James Bond-Romane von Ian Fleming
48. Sakrileg und Illuminati - Brown
49. Die Geisha - Golden
50. Jenseits von Afrika - Blixen
51. Medea und Kassandra von Christa Wolf
52. Das Parfum - Süskind
53. Tao Te King
54. Vom Winde verweht - Mitchell
55. Rebecca - Daphne du Maurier
56. Die Abenteuer des Sherlock Holmes - Doyle
57. Die Säulen der Erde - Follett
58. Der Gefangene - Grisham
59. Die Apokryphen
60. Der grüne Delphin - Goudge
61. Mozart auf der Reise nach Prag und Erzählungen von Mörike
62. Harry Potter (zwei oder drei der Bücher)
63. Die Zeitmaschine - Wells
64. Der Mondstein - Collins
65. Der Graf von Monte Christo - Dumas
66. Madame Bovary - Flaubert
67. Mein Weg aus dem Dunkel - Helen Keller
68. Geheimlehre I+II - Blavatsky
69. Götzendämmerung - Nietzsche
70. Tagebücher und Erzählungen - Kafka
71. Das Tibetische Totenbuch
72. Das Ägyptische Totenbuch
73. Winnetou, Shurehand und diverses von Karl May
74. Sofies Welt - Gaarder
75. Der Alchimist - Coelho
76. Schlafes Bruder - Schneider
77. Der Name der Rose - Eco
78. Der Liebhaber - Duras
79. Wem die Stunde schlägt - Hemingway
80. Die Abenteuer des Werner Holt - Noll
81. Ganz unten - Wallraff
82. Die Prophezeiungen von Celestine - Redfield
83. Kabale und Liebe - Schiller
84. Effi Briest - Fontane
85. Geh wohin dein Herz dich trägt - Tamaro
86. Das Bildnis des Dorian Gray - Wilde
87. Rheingold / Wodans Fluch von Grundy
88. Friedhof der Kuscheltiere / Carrie von King
89. Kleider machen Leute und anderes von Keller
90. Die Chronik der Sperlingsgasse - Raabe
91. Briefe von Rilke
92. Der Golem - Meyrink
93. Die Regulatoren in Arkansas - Gerstäcker
94. Streif- und Jagdzüge durch die Vereinigten Staaten Nordamerikas - Gerstäcker
95. Die Abenteuer Tom Saywers / Querkopf Wilson von Twain
96. Erzählungen von Björnstjerne Björnson
97. Schloß Gripsholm / Rheinsberg von Tucholsky
98. Und morgen war Krieg / Im Morgengrauen ist es noch still von Wassiljew
99. Das siebte Kreuz - Seghers
100. aber eigentlich lese ich ja mehr Sachbücher...

38

ist wirklich ein merkwürdiges Alter. Früher hieß es immer nur: dafür bist du noch zu jung, dann wird man 38 und bildet sich ein, endlich alt genug zu sein und was bekommt man zu hören? Dafür bist du zu alt - oder wahlweise je nach Situation weiterhin "Dafür sind Sie noch zu jung!" Mit anderen Worten, sobald man älter wird, ist man doppelt angeschmiert, weil man stets für irgendwas entweder zu jung oder zu alt ist.