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Donnerstag, 15. Juli 2010

Ab und zu,

wenn ich irgendwo im Supermarkt die vielen bunten und mal mehr, mal weniger schön designten Schulartikel sehe, wünschte ich mir, ich könnte noch zur Schule gehen. Also in die richtige Schule natürlich, so wie früher. Jetzt kann ich zwar auch in die Schule gehen, wenn ich wollte, würde deshalb aber nicht mehr einen Aufwand mit Füllfederhaltern, Federmäppchen, Ordnern, Heften, Hüllen und Bleistiften betreiben. Dabei habe ich eine kleine Schwäche für solche Dinge. Ich bin zwar nie gerne zur Schule gegangen, wenn ich in den großen Sommerferien aber frische Hefte und Bücher, neue Lineale, Füller und Radiergummis und diesen ganzen Kram bekam, konnte man mich gut motivieren, mich auf die Schule zu freuen. Allerdings hielt die Motivation höchstens zwei Wochen, danach waren ja auch die Sachen wieder alt und angenutzt. Und wir hatten damals bei weitem nicht so eine riesige Auswahl an witzigen und schönen Schulartikeln. Wenn ich mich heute von dem lila-bunten Tintenroller wieder losreiße, dann nur, weil ich weiß, daß ich sowas nicht brauche und es einfach in einer Schublade landen würde. Stattdessen griff ich mir aus den Mängelexemplaren für zwei Euro das Buch "Hilfe, meine Eltern sind alt! Wie ich lernte, Vater und Mutter mit Respekt und Humor zu begleiten". Meinen Vater habe ich zwar schon ins Grab gebracht, aber meine Mutter wird auch immer anstrengender. Da kann es sicher nichts schaden, mal so einen Erfahrungsbericht zu lesen, zumal er humorvoll geschrieben zu sein scheint. Als mir dann plötzlich einfiel, daß ich dieses Jahr voraussichtlich noch öfters von stärkeren Geldregen getroffen werde, hätte ich auch gerne den himmelblauen Rittersporn gekauft, aber der ist zu groß für den Balkon. Und überhaupt, eigentlich ist es nicht Geld, das ich will. Es gäbe Dinge, die wären mir lieber, freie Zeit zum Beispiel. Aber niemand will mir Geld gegen Zeit tauschen, und wenn ich mich auf den Kopf stelle. Leider bin ich in der falschen Statistik (des doppelten Wortsinns) und darf die Statistik nicht verlassen. Die Nummer 22 halt, der Narr und der Bauer im Bürokratiewahnsinn.