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Donnerstag, 16. November 2017

Dieses Jahr

kann ich wirklich abhaken. Besser wird das nicht mehr, außer, es geschieht noch ein Wunder. Es hat genug Punkte gesammelt, um als das Jahr der Kränkungen in die Geschichte einzugehen, zumindest in meine persönliche. Eine nach der anderen quasi. Aber gut, immer noch besser ein Jahr der Kränkungen als ein Jahr der Krankheiten. Wirklich rosig steht es um die Gesundheit aber auch nicht, jetzt fängt schon wieder mein rechtes Ohr an zu jucken und zu siffen auf dem Weg zu einer neuen Gehörgangsentzündung. Ich weiß gar nicht, was das auf einmal mit meinen Ohren ist, denn früher hatte ich nie Probleme damit, nicht einmal als Kind. Das Ohr ist (noch) nicht zu und es ist nicht wirklich ausgeprägt, weshalb ich mal den Doktor Internet zu Rate zog, ob es irgendwelche Hausmittel gibt, um so eine Ohrentzündung sozusagen im Keim zu ersticken. Ich habe nämlich unter Null Bock, mich in diesem Jahr ein weiteres Mal zu einem Arzt zu begeben, der dann ein Facharzt sein muß, da man ja die Antibiotika nur auf Rezept bekommt. Ich fand nicht wirklich vertrauenerweckende Tipps und unter anderem diesen Hinweis: "Hüpfen sie mit geneigtem Kopf auf einem Bein, bis das Wasser aus dem Ohr ist." Na soweit kommt es noch, daß ich nach dem Duschen jetzt immer auf einem Bein hüpfe! Und am besten noch dazu krähen! Ich bestellte mir doch lieber rezeptfreie Ohrentropfen, die ebenfalls bei einer beginnenden Gehörgangsentzündung wirksam sein sollen. Ich hoffe, die schlagen bei mir noch an.

Gestern schnippelte und kochte ich einen großen Kohlkopf zu Eintopf, weil ja jetzt wieder die perfekte Eintopfzeit ist und so brauchte ich nach dem Zumba nur den Eintopf aufzuwärmen, dessen Geruch mir schon entgegenschlug, als ich die Wohnungstür öffnete. Den Rest der Woche habe ich auch ausgesorgt. Als ich heute von meinem Termin nach Hause kam, roch es direkt auf der Straße vor meiner Haustür nach Kohl, so daß ich mich fragte, ob das mein Kohleintopf ist, der so eine omnipräsente Reichweite hat. Aber er war es nicht, da waren wohl noch andere Bewohner auf dem Eintopfdampfer.

Morgenspuk

Immer wieder wache ich auf, nur um festzustellen, daß ich doch noch träume. Zwischendurch erwachte ich wohl auch einige Male wirklich, ich bin mir jedoch nicht sicher, ob ich das wahrhaft auseinanderhalten konnte oder teilweise nur geträumt habe. Gerade erwache ich also, als ich feststelle, daß mein Videorecorder läuft und eine Filmkassette abspielt. Noch im Halbschlaf bekomme ich einen Dialog mit, der sich zufälligerweise um ein Thema dreht, das mich zur Zeit beschäftigt. Doch zuerst interessiert mich nur - Was ist hier los? Wer hat den Videorecorder angestellt? Scharfsinnig schlußfolgere ich sofort, daß dies Geister gewesen sein müssen. Ich stehe auf und halte den Film an. Schon dabei ist mir schaurig zumute. Dann blicke ich zur Balkontür und sehe von draußen das Gesicht einer Frau hereinschauen, die einen weißen Hut mit breiter Krempe trägt. Du meine Güte, jetzt muß sich auch noch ein Gespenst zeigen. Schnell schaue ich weg, halb verärgert und halb verschreckt. Boah, wie ich dieses Herumgespuke hasse! Ich mag keine Geister in meiner Wohnung! Aber halt mal, eigentlich wäre es ohne Rätsel und Mysterien doch auch ziemlich langweilig. Und manchmal ist diese jenseitige Welt sogar recht hilfreich. Oder warum haben sie ausgerechnet diese eine Stelle im Film abgespielt? Die muß ich mir unbedingt noch einmal anschauen. "Ok" sage ich milder gestimmt laut, "ihr seid willkommen und dürft hier bleiben, aber bitte ärgert oder erschreckt mich nicht!" Noch einmal schaue ich zum Balkon und sehe, daß mein Hängewindlicht plötzlich mit Vogelfutter gefüllt innen am meinem Fenster hängt, von Meisen umschwirrt. Das kann ja wohl auch nur ein Geist gewesen zu sein. Später beginnt unaufhörlich ein Lied, bestehend aus drei Sätzen zu spielen. Die drei Sätze werden immer wieder wiederholt. Erinnern kann ich mich jedoch nur an zwei davon: Erkenne dich selbst, du gehörst dir selbst.