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Freitag, 23. Februar 2018

Nachdenken über Raum,

bzw. Prokrastinieren kann ich! Eigentlich wollte ich schon mal die Steuer erledigen und lesen, was ich bereits seit zwei Wochen nicht mehr getan habe. Stattdessen schaute ich mir online ewig und gründlich, inklusive der Rezensionen, Katzenspielzeuge an, an denen man sich heutzutage geradezu totkaufen könnte, und danach träumte ich vor mich hin, wie ich ein Katzen-Hochbett bauen würde. Eines mit allem Drum und Dran wie Katzenschaukel, Katzentunnel, Leiterchen und Treppchen, Bürsten, Plüschmäusen, Bommeln und Klappern - eben so ein richtiges Tigerparadies. Das Problem ist nur: Ich habe gar keinen Platz für so ein Hochbett, und vor allem - mir würde dazu dann noch die Katze fehlen. In dieser Zeit hätte ich natürlich genauso gut am Blog basteln können, aber Träumen ist halt schöner.

Überhaupt der Platz. Mehr Platz steht ganz oben auf meiner Wunschliste, aber wirklicher Platz, also leerer Platz. Kein vollgestellter Platz. Vollgestellter Platz macht nur noch mehr Arbeit und kostet Energie. Ich hätte auch nicht vor, diesen Platz großartig zuzuräumen. Mir reicht der Krempel jetzt schon, den ich besitze. Das Problem dabei ist nicht fehlender Raum, sondern daß Krempel irgendwann, wahrscheinlich hat jeder da eine andere Grenze, nur noch Energie und Zeit für die Verwaltung kostet und dann nicht wirklich mehr glücklich macht. Purer Raum dagegen ist purer Luxus, genauso wie Zeit. Leider so viel Luxus, daß man ihn heute nicht mehr bezahlen kann, genauso wie Zeit für die meisten Menschen knapp ist. Für Krempel dagegen reicht das Geld - wenn also die wirklichen Bedürfnisse wie Zeit und Raum nicht erfüllt werden und erfüllt werden können, gibt man um so mehr Geld für Zeug aus, das man nicht braucht. Einfach mal eine Wohnung haben, in der man ein oder zwei Zimmer nicht "braucht". Wobei brauchen hier nicht heißt, daß die Zimmer überflüssig sind, im Gegenteil. Sie bedeuten Freiheit. Die Freiheit einfach mal spontan von einem Zimmer in das andere zu ziehen, die Freiheit, Platz für Projekte zu haben, ohne das wichtige Wohnräume aussehen, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Genug Platz auch, um zu tanzen, oder halt spontan ein Katzenhochbett zu bauen, oder Hängematten aufzuhängen, oder auf dem Fußboden zu malen (das tat ich früher in einer leeren Wohnung, die zu meinem Untermiet-Zimmer gehörte, bis sie dann bezogen wurde) und und und... Mal ganz abgesehen davon, wie praktisch sie sind, wenn man bei Renovierungen oder anderen Notfällen Ausweichraum benötigt. Schade, daß man sich Platz nicht zu Weihnachten oder zum Geburtstag wünschen, und auch nicht zusammenlegen kann - jeder zum Beispiel 5 qm. Also bekommt man da ebenfalls nur Zeug, das man eigentlich nicht wirklich möchte, aber ganz ohne Geschenke ist ja auch doof. Nun habe ich immerhin schon das große Glück, Zeit zu haben, das andere große Luxusgut, wofür ich sehr dankbar bin. Auch wenn ich immer klage, ich hätte keine Zeit, so besitze ich sie dennoch, denn sie geht zum allergrößten Teil nur für meine privaten Angelegenheiten drauf. Früher habe ich immer davon geträumt, endlich mal richtig Zeit für mich zu haben. Jetzt habe ich sie. Und wer weiß, wenn ich von mehr Raum träume, geht dieser Wunsch vielleicht irgendwann ebenfalls noch in Erfüllung, wenn ich auch keinen Schimmer habe, wie das passieren könnte.