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Neuer Schreck aus dem Krankenhaus

Mein Vater liegt jetzt wieder auf der Intensivstation, weil es auf der normalen Station nicht ging und sie sich dort besser um ihn kümmern können. Es sieht schon wieder ziemlich schlecht aus. Er hat zwar alles anscheinend überstanden, will aber keine Nahrung mehr zu sich nehmen, wehrt alles mit Händen und Füßen ab. Die Ärzte sind ziemlich ratlos und wissen auch nicht so recht, was sie machen sollen. Sie wollen ihn nicht gegen seinen Willen zwangsernähren und das geht ja auch nicht auf Dauer. Er sagt nichts so richtig, kann ja auch noch nicht so gut sprechen, deshalb wissen sie nicht, ob er nur nicht will oder vielleicht Beschwerden beim Essen hat, zumal er ja auch den Schleim, den er abhustet nicht schlucken kann. Er will sich jetzt auch nicht mehr berühren lassen, wehrt auch das ab. Zu meiner Mutter hat er bei ihrem letzten Besuch gesagt: "Ich bin bald tot."
Die Ärzte haben meiner Mutter geraten, sie soll nichts planen, es geht alles nur von einem Tag zum anderen. Meine Mutter war heute ziemlich überzeugt davon, dass er es wirklich nicht mehr schafft. Ob nun aus Trotz oder wegen der Krankheit kann man gar nicht so genau sagen, aber so wie er sich jetzt herumquält, wäre es wahrscheinlich besser gewesen, er wäre gleich in der Narkose eingeschlafen.
Xchen - Di, 18:31

Oh nein - vielleicht hat er sich auch einfach aufgegeben?

Ja, das frag ich mich auch. Ich würde ihm auch zutrauen, dass er jetzt aus purem Trotz nicht mehr will. Trotz gegen was weiß ich, gegen uns, gegen das Leben, und wenn man so gut wie nichts mehr hört, kaum noch laufen kann, ständig Schmerzen hat und jetzt noch zusätzlich durch die Krankheit so schwach ist, dass man auf Pflege angewiesen ist und nicht mal mehr alleine auf's Klo gehen kann, sondern mit einem künstlichen Darmausgang im Bett liegt, dann ist ihm das nicht mal zu verdenken. Er war schon immer ein sehr ungeduldiger Mensch, ungeduldig gegen sich selbst und gegenüber anderen.
Xchen - Di, 18:50

Da kann ich ihn wirklich verstehen (wenn es so sein sollte), doch als Trotz würde ich das nicht mehr auslegen (ich denke, ich weiss schon, warum du das so bezeichnest, du kennst ihn ja auch besser), sondern eher als ein Loslassen.

Also ich lege es deshalb nicht als Loslassen aus, weil er nicht der Typ ist, der loslassen kann. Er konnte das noch nie (was sich auch in seinem Messietum zeigt) und ich glaube auch nicht wirklich, dass er tatsächlich sterben will. Aber er ist ein extrem ungeduldiger Mensch und sehr jähzornig und unberechenbar mit dazu. Deshalb denke ich, dass das alles mehr seiner Wut entspringt, so wie das ja bei manchen Selbstmördern zum Beispiel der Fall ist, die sich aus einer emotionalen Kurzschlussreaktion heraus umbringen.

Wie gut, dass die Ärzte auf die Zwangsernährung Deines Papas in dem Zustand verzichtet haben, wenn ich es richtig verstanden habe.
Ansonsten wünsche Ich Dir alles Gute...
Xchen - Di, 19:37

Im Affekt sozusagen also.

Solltest du jemals hören, dass ich durch Suizid gestorben bin (und das lässt sich zum heutigen Zeitpunkt noch immer nicht ganz ausschliessen), dann wäre es auf jeden Fall eine Affekthandlung gewesen - ich neige nämlich auch zum Trotzen.

Nur darum habe ich schlussendlich den Absprung von meinem Ex ins Leben geschafft - ich lebe momentan zum Trotz, um allen Schandmäulern zu zeigen, dass ich es sehr wohl kann.

Dir auch alles Gute, Xchen!!!
Xchen - Di, 19:43

Jon - wie kommst du jetzt da drauf?

Ich komm schon irgendwie klar - sonst wär ich ja kaum 36 geworden (mann bin ich alt).

Ach, nur so, wenn einer was von Suizid erzählt, kann man demjenigen doch im Ernst alles Gute wünschen, oder?
Xchen - Mi, 00:39

Stümmt.

Danke, Du Jungspund...
Xchen - Mi, 00:46

Ja genau ;-)
ElsaLaska - Do, 22:58

Sorry,

ich hätte gerne was gesagt ...

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