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Blogkonzepte

Hin und wieder überkommt mich die Einsicht, daß mein Blog unbedingt ein richtiges Konzept bräuchte. Bisher sprießt es hier wie Kraut und Rüben, von Youtube, bunten Stöckchen und albernen Piratengeschichten bis zu Blavatsky und Ulysses findet man so ziemlich alles (nur keine Katzen, aber nicht, weil ich die nicht mag). Das kann ja einfach nicht gut gehen. Das muß doch für jeden, der völlig unschuldig und ahnungslos dieses Blog betritt, ein regelrechter Kulturschock sein oder zumindest ein ernsthaftes Identifikationsproblem auslösen. Der überwältigte Leser dürfte sich sofort fragen, wo er denn hier gelandet sei und welches Niveaulevel ich zu drücken oder zu sprengen versuche. Ein gutes Konzept würden den ersten Eindruck des Blogs sicherlich verbessern und den Lesern einiges an Verwirrtheit ersparen. Aber hatte ich schon einmal erwähnt, daß ich es hasse, mich an Konzepte zu halten? Von Regeln will ich gar nicht erst sprechen. Bereits in der Schule zeitigte es ziemlich unterschiedliche Erfolge, wenn ich beim Hochsprung rücklings statt bäuchlings sprang, Aufsätze von hinten statt von vorne begann und im Kunstunterricht weite Landschaften trotz anderslautender, bewährter Gestaltungshinweise auf Schallplattencover quetschte. Und meine Eltern überzeugte ich schnell davon, daß kleine Kinder durchaus bis in die Nacht hinein draußen spielen dürfen. Der Einsicht folgt die Nachsicht mit weiser Voraussicht - Konzepte sind Stillstand, sind einfach nichts für mich.
NBerlin - Mi, 20:48

Wer braucht schon Konzepte? Gibt es ein Konzept für einen Menschen wenn er auf die Erde kommt? Mein Blog ist und bleibt ein Gemischtwarenblog, - so gemischt wie ich und mein Leben es auch bin. ;-)

Genau. ;o)

creature - Mi, 21:02

es gibt menschen die brauchen für alles einen plan (konzept), kein schritt kann getan werden ohne, sie würden in ein tiefes loch fallen.
anderen rauben konzepte den atem, sie fühlen sich beengt, ich bin ja auch so, weiche aus wos nur geht.
ein all-inclusive urlaub wäre für mich der pure horror, wo ich zuhause schon weiß wann ich am strand, wann am buffet, wann im bett sein muß, welche stadtbesichtigung, natürlich mit führer, gemacht wird.
der nachteil, meine buchhaltung ist ein chaos, was ich am meisten hasse ist ordnung in dieses zettelwerk zu bringen.

Das mit der Buchhaltung

kenne ich, obwohl ich seltsamerweise im Büro für meine Ordnung berühmt bin. Aber für meine eigenen Sachen reichts nicht mehr. *gg*
creature - Mi, 21:21

könntest meine übernehmen, spar ich mir den steuerberater ;)

Wenn es für meine nicht mehr reicht,

reicht es für deine erst recht nicht mehr...:-/
ElsaLaska - Mi, 21:32

Diesem Problem bin ich auch schon nachgegangen. Andere haben so schöne straffe Themenblogs, und bei mir gibts Radio Vatikan, EM-Tipps, Drogenumfragen und eine theologische Untersuchung zu Dr. House :(
Und das auch immer nur so lange es mich interessiert.
Allerdings würde ich mit einem einzigen Thema irgendwann wahnsinnig werden, und 50 Blogs für jedes aktuelle Thema ein neuer anlegen ist ja auch Quatsch.
Ich fühle mich wohl mit deinem Sammelsurium. Das Leben ist schließlich bunt! Und so gibt es immer was Neues. Das ist doch viel lebendiger so!

Danke.

Ich glaube, mit nur einem einzigen Thema oder einer begrenzten Anzahl würde ich auch wahnsinnig werden. Entweder würde ich irgendwann überhaupt nicht mehr bloggen, weil ich es mehr als Last denn als Lust empfinden würde, mich nur zu einem Thema zu äußern oder ich würde mein Konzept umgehend wieder über den Haufen werfen und als sehr wankelmütig gelten. ;o)
Aurisa - Mi, 23:56

Ich schwanke ja immer noch zwischen dem guten alten Gemischtwarenblog ;), wie ich ihn früher hatte... und dem Themenblog... wobei mir für letztere ein Blog natürlich nicht reicht ;)... und ehrlich gesagt finde ich das dann irgendwie auch wieder doof mit mehreren Blogs zu bloggen :(...
Aber bei mir geht es ja mehr um Anonymitätsgründe als um Ordnung...
Ein Patentrezept dafür gibt es wohl nicht....
Viele Grüße
Aurisa

Mit mehreren Blogs finde

ich auch doof. Ich konzentriere mich lieber auf einen. Nur der Traumblog ist eine Ausnahme, aber alleine deshalb, weil ich da die Träume so schön in Kategorien unterbringen kann.
Aurisa - Do, 13:28

Ich find's ja auch irgendwie doof Zucker... aber was soll ich machen... 'Aurisa' ist einfach zu leicht zu finden... da ist's schon lange nicht mehr weit her mit der Anonymität :(... und darum mag ich da vieles gar nicht mehr offen schreiben im Aurisa-Blog...
Chutzpe - Do, 00:57

Gemischtwarenladen gefällt mir - ich würde nie organisieren, damit andere meinen Blog gut finden - ich mache es so wie ich es haben will.

Klar,

mir muß es zuerst gefallen. Aber ideal wäre es, einen Blog zu haben, der mir und anderen gefällt.
Chutzpe - Do, 14:20

Finde ich nicht - denn ich blogge nicht für die anderen.

Ich blogge auch nicht

für die anderen, aber trotzdem wünsche ich mir, daß mein Blog anderen gefällt oder daß sie ihn zumindest nicht meiden. Das geht zwar nicht so weit, daß ich mich bei der Blogführung nach den anderen richte und wenn sich kaum jemand noch hierherverirren würde, würde ich trotzdem weiterbloggen, aber ein bißchen Feedback macht ja doch den besonderen Reiz des Bloggens aus.
Treibgut - Do, 01:10

Blogs

Ich finde Themenblogs nicht so interessant. Es macht eigentlich nur Sinn, wenn man nur über ein Thema schreiben will und/oder eine Kapazität auf dem jeweiligen Gebiet ist. Ansonsten ist der Unterhaltungsaufwand bei mehreren Blogs einfach zu groß und es entstehen große zeitliche Lücken zwischen den Einträgen, die wahrscheinlich auf Dauer verhindern, dass die Leser am Ball bleiben.

Ich finde

Themenblogs schon recht interessant. Ich könnte mir zum Beispiel gut ein archäologisches Themenblog vorstellen, von denen es kaum welche gibt. Aber es stimmt, man muß entweder eine Kapazität auf dem Gebiet sein oder zumindest enorm viel Zeit investieren, damit solch ein Projekt auch einigermaßen gut wird. Nur mit Linksammlungen ist es da nicht getan.
twoblogs - Do, 09:28

Ich wuerde zwischen Absicht und Konzept unterscheiden. Ich hatte eine Absicht, als ich mit meinem Blog begonnen habe; die hat sich inzwischen modifiziert. Auch ein optisches Konzept, das ich bis jetzt nicht geaendert habe, weil die Verbindung von Bild und Text ganz meinen Interessen entspricht. Manchmal erscheint mir das ein wenig starr; doch bis jetzt gab es keinen triftigen Grund, davon abzugehen.

Das Schoene am Tun ist, dass sich das Vage verflüchtigt und zwischendurch Gewissheiten einstellen. Dadurch ergibt sich von selbst eine Linie bzw. mehrere Linien.

Ich plaediere deshalb für das Wachsenlassen und zugleich auf die Reaktionen einzugehen. Sich im Blogumfeld zu bewegen ergibt ja ganz von selbst Empathie und Abgrenzung. Das ist auch das Abenteuerliche: dass jeder neue Beitrag eine Ueberraschung – in einem bestimmten Rahmen – bringen kann.

Ihr Blog, Zucker, bietet das fast immer. Doch verursacht es weder einen Kulturschock noch habe ich den Eindruck von Kraut und Rueben – das wären ja nur zwei Dinge! Wohl den des Ueberquellens, den des Aus-den-Fugen-Geratens. Dazu habe ich Schwierigkeiten mit dem schwarzen Grund und der grauen Schrift. Macht aber nichts, denn das loese ich gewoehnlich, indem ich mir den Beitrag, der mich interessiert, in eine Word-Datei kopiere, wie ich es ja auch bei anderen mache. Also das ist alles nicht so schlimm.

Nicht stimme ich dem Satz zu, dass Konzepte Stillstand seien. Auf einer Strasse herrscht Verkehr, es gibt Abzweigungen und Wegweiser. Sie haben ja auch welche eingebaut, gemaess Ihren Notwendigkeiten. Allerdings ist zum Beispiel das Zuckermenue unuebersichtlich und für Suchende nicht empfehlenswert. In anderen Blogs gibt ein Suchfenster, das ich auch gern benuetze. Bei Ihnen anscheinend nicht. Oder hab ich da etwas übersehen?

Zum Abschluss moechte ich sagen, dass ich es schoen finde, dass hoch der Druck in Ihrem Produktions-Kopftopf immer so hoch ist. Grueessli von Audrii

Zucker (Gast) - Do, 13:22

Vielen Dank für den ausführlichen Kommentar und die Hinweise.

"Das Schoene am Tun ist, dass sich das Vage verflüchtigt und
zwischendurch Gewissheiten einstellen." Was für ein schöner
Satz und auf den Punkt getroffen. Ich hatte ja ursprünglich mit meinem Blog auch einen ganz bestimmte Absicht, kein Konzept, aber eine Absicht, welche sich aber schnell ziemlich stark modifiziert hat. Ich bin sozusagen mit meinem Blog gewachsen und mein Blog mit mir. Daher wahrscheinlich auch diese überquellende Fülle, zumal jedes Jahr mindestens eine Kategorie hinzukommt. Man könnte natürlich alte Sachen löschen und nur privat archivieren, aber auf so viel Blogpflege habe ich dann doch keine Lust und ich verwende den Blog auch als zusätzliche Sicherheit, falls meine Dateien irgendwelchen Schaden nehmen. Gerade was die Träume betrifft, war ich schon einige Male froh darüber, daß ich noch so ein altes Blog habe, wo ich Träume, die mir unterwegs zwischen zig Festplattenformatierungen verloren gegangen sind, wieder aufstöbern kann. Ich möchte nicht wissen, wie dieses Blog aussehen würde, wenn ich es direkt seit 2002 führen würde, als ich mit dem Bloggen begann.

Bereits als ich schrieb, daß Konzepte Stillstand sind, war ich mir dessen bewußt, daß es nicht so ist, sondern nur meinem
Empfinden entspricht. Ich überlegte, ob ich es streichen soll,
ließ es aber aus selbigem Grund stehen. Sobald ich mich an
irgendwelche Vorgaben und Gerüste halten muß, bin ich wie
paralysiert und komme nur unter Qualen weiter, falls überhaupt, wobei sich das hauptsächlich auf den kreativen Bereich bezieht. Deshalb vielleicht auch meine Tendenz, alle Vorgaben über den Haufen zu werfen und gerade das zu machen, was ich nicht soll. Dann laufe ich zur Hochform auf. Für mich hat Kreativität immer was mit Spielen zu tun und Spielen bedeutet ja auch das Austesten von Grenzen und auf den Kopf stellen von Bisher-Immer-So-Dagewesenem und Bisher-Immer-So-Gemachtem.

Ein Suchfeld gibt es übrigens durchaus, nämlich rechts zwischen Archiv und Statusanzeige, falls es das ist, was Sie meinen. Und daß mein Zuckermenü nicht gerade übersichtlich für Leser ist, dessen bin ich mir gewiß, zumal die Kategorien ja mehr oder weniger "codiert" und nur durch Beobachtung zu entschlüsseln sind. Allerdings ist das ebenfalls etwas, was ich nicht zu ändern gewillt bin.

Aber ganz sicher werde ich meinen Kopftopf weiterhin mit großer Flamme anfeuern.;o)

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