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Arzttermin und Krähenangriff, hinterrücks

Den ersten Termin bei der neuen Onkologin hatte ich heute. Allerdings war es dann eine ganz andere als die, die meine alte Onkologin für mich ausgesucht hatte. Ob ihre Wahl besser wäre, weiß ich nicht, aber die, bei der ich gerade war, relativ jung, wirkt als käme sie frisch aus einer richtig großen Klinik. Ich hoffe, das legt sich noch ein wenig. Die ganze neue Praxis ist jetzt irgendwie straff durchorganisiert. Gleich zehn Minuten, nachdem ich gekommen war, wurden mir gefühlt zwei Liter Blut abgezapft. Hinterher ein Vorgespräch mit der Schwester, das gab es früher auch nicht. Und dann erzählte ich das gleiche nochmal doch der Ärztin. Gefühlt hatte ich den Eindruck, daß es immerhin schneller ging, bis ich dran war, aber wenn ich sehe, wann ich zu Hause gewesen bin, kann das eigentlich nur ein minimaler Vorsprung gewesen sein. Wahrscheinlich kommt es einem jetzt nur nicht mehr so lange vor, weil man in der Wartezeit dauernd herumgeschickt wird - Labor, Vorgespräch und von einer Wartehalle in die nächste Wartehalle.
Nach dem Termin der Abstecher in den Bio-Markt. Letztens überkam mich Appetit auf Hüttenkäse, allerdings fand ich im Supermarkt keinen auf Ziegenmilchbasis und Kuhmilch vertrage ich ja nicht gut. Und nur für diesen Appetit Eiterbeulen am Kinn zu riskieren, wollte ich dann doch nicht. Aber sogar im Bio-Markt gibt es keine Alternativen zum Kuhmilch-Hüttenkäse. Also nahm ich mir eine Tüte Ziegenmilch mit. Es soll ziemlich einfach sein, aus Milch körnigen Hüttenkäse herzustellen. Dann versuche ich es halt selbst. Noch besser wäre natürlich eine vegane Variante, aber mit Mandelmilch funktioniert es wohl nicht.
Bepackt mit meinen Einkäufen lief ich zum Bus die Straße entlang, als mich etwas Schweres am Hinterkopf traf. Im ersten Moment glaubte ich, ein Ast sei von den Bäumen abgefallen, doch irgendwie fiel das Teil nicht nach unten, sondern an meinem Kopf vorbei die Haare mitnehmend. So windig war es nun allerdings auch nicht. Verwundert schaute ich mich um und griff mir an den Kopf, sah aber nur Blätter, auf dem Boden. Über mein Kopf hinweg flog jedoch niedrig eine Krähe, ließ sich seitlich auf einem Vordach nieder und grinste mich an. Ich habe es zwar nicht gesehen, aber ich könnte schwören, das war der Übeltäter. Nur daß sie diesmal nicht von vorne kam und ich mich deshalb nicht rechtzeitig ducken konnte. Vielleicht wollte sie mich mitnehmen, nur blöd, daß ich 70 kg wiege. Ich weiß gar nicht, was die Krähen mit mir haben, daß sie immer Landemanöver auf meinem Kopf versuchen. Ist seltsam um diese Jahreszeit, wenn es keine Jungtiere gibt, aber interessanterweise war der Angriff im letzten Jahr fast genau um diese Zeit, nämlich am 2. November. Sehr eigenartig.
Irgendwie bin ich jetzt richtig fertig vom Arzttermin, oder vielleicht auch nicht vom Arzttermin, sondern von der letzten Nacht. Erst lief mir wie verrückt die Nase, dann wurde mir heiß, außerdem hatte ich lauter blöde Alpträume und besonders viel schlief ich nicht. Ich könnte jetzt gleich ins Bett fallen.

Hm,

anscheinend kommt es wohl doch besonders häufig in Herbst und Winter vor, aber dann wohl wegen etwas Eßbarem. Nun hatte ich eigentlich gar nichts bei mir, bis auf meine Einkaufstasche. Wollte sie die haben? Ich bin ja schon froh, daß sie immerhin nicht mit dem Schnabel nach mir hacken.

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