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Montag, 10. Juli 2006

Gedankennotizen aus der letzten Woche

Wie gut, dass Deutschland Dritter geworden ist. So hört jetzt endlich das Geflenne der Nationalmannschaft auf, was sonst wahrscheinlich noch endlos weiter gegangen wäre.

Wie gut, dass ich keine Göttin bin, der man frische Stierhoden anheftet.

Über den Ausdruck, "Gedichte mit dem Seziermesser schreiben" meditieren

Die Amsel vor meinem Fenster als morgendlichen Weckdienst engagieren. Wenn sie früh singt, werde ich sofort wach. Das schaffen meine drei lautstarken Wecker, die alle auf einmal klingeln und die ich NIE höre beim Schlafen, nicht.

Und das Horrorskop hat auch heute wieder recht behalten

"Am Montag steht der Mond den ganzen Tag im Zeichen Steinbock. Venus und Neptun verbinden sich. Der Tag wird emotional, zum Teil sogar richtig hysterisch. Wundern Sie sich nicht, wenn Ihr Umfeld heute völlig anders tickt als sonst. Nur mit viel Geduld und Toleranz kommen Sie störungsfrei durch den Tag.

Der Abend birgt eine dicke Überraschung für Sie."

O ja, die dicke Überraschung, die hatte ich! Da will ich doch ahnungslos meinen Müll wegbringen, latsche vier Treppen runter, durch den Keller und quer über den Hof, da sind die Mülltonnen weg! Natürlich war es abzusehen, dass das irgendwann nochmals bei den Bauarbeiten der Fall sein würde, aber diesmal war noch nicht mal ein Anschlag im Hausflur dran, der einen darauf vorbereitet hätte. Ich also bis zur anderen Seite des Blockes gelatscht, um meine Mülltüte loszuwerden und da sah ich ihn - das neue Parkplatz-Ungetüm. Über die neuen Vorgärten, die wir seit der Fassadeninstandsetzung haben, konnte ich mich ja nun schon zu genüge aufregen. Millimeterkurzer Psychorasen mit quadratisch geschnittenen Hecken drum herum. Jetzt bei der Hitze ist der Rasen natürlich ständig kurz vorm Abnippeln, ist ja auch logisch, je kürzer, um so schneller vertrocknet er. Doch das scheint niemanden zu stören, stattdessen stellt man nun lustig den ganzen Tag die Rasensprenger an. Und wer bezahlt die Wasserrechnung? Ja, klar, natürlich die Mieter. Vorher hatten wir im Vorgarten Farne und Lilien, die sahen nicht nur schön aus, sondern überstanden auch jeden heißen Sommer ohne Extra-Bewässerung. Zur Regenzeit hatten sie jedoch die Eigenschaft, die Eingangstür leicht zuzuwuchern. Mich hat das nie gestört, aber anscheinend gibt es Menschen, die sich von wuchernden Farnen bedroht fühlen, ebenso wie von Vogelnestern unter der Regenrinne. Nur ja die Kontrolle über alles haben und nichts Wildes im Umkreis von zwei Kilometern an einen heranlassen. Nun haben sie auch noch den Kinderspielplatz mit dem wilden Gebüsch platt gemacht, alles einbetoniert und einen Parkplatz daraus gemacht. Nur ein paar kleine Quadrate mit ebenso kurzem Rasen, wie er in den Vorgärten ist, haben sie gelassen. Absolut trostlos und das beste ist, dass kein einziges Auto darauf steht. Natürlich nicht, denn da man in unserer Gegend genügend Parkplätze findet, hat keiner Lust, die 30 € extra zu seiner Miete zu bezahlen, die sie für einen Stellplatz verlangen. Aber erstmal alles einbetonieren und Geld kassieren wollen. Also echt, manche Leute sind so blöd, dass es schon wieder weh tut. Aber leider nicht ihnen, sondern mir und vielleicht noch anderen. Ok, das Recht auf Dummheit wird von der Verfassung geschützt, das nehme ich ja auch für mich selbst gerne in Anspruch, aber ab und zu hätte ich wirklich Lust, die zu nehmen und ihre Schädel so lange gegeneinanderzuschlagen, bis ihre Betonköpfe platzen und endlich Luft an das zubetonierte Gehirn kommt.

...

Ich kann mich irgendwie nicht erinnern, dass die Lindenbäume früher auch schon so betörend geduftet haben und vor meinem Bürofenster flattern die ganze Zeit rotbraune Schmetterlinge herum. Dieses Jahr scheint es mal wieder mehr Falter als Mücken zu geben, wie schön.