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Dienstag, 13. November 2007

Verräucherte Geisterstunde

Es sind Geister aus dem Computer lebendig geworden und erschienen. Daß es Geister sind, ist mir nicht gleich klar. Es wird mir erst bewußt, als ich versuche, mit ihnen wie mit normalen Menschen zu sprechen. Ich befinde mich in einem Gebäude, das ein bißchen wie ein Krankenhaus wirkt, mit langen Gängen und einzelnen Zimmern. In einem dieser Zimmer haben sich die Geister versammelt. Was sie dort genau tun, kann ich nicht mehr erinnern. Ich versuche sie zu verjagen, indem ich ihnen erst bestimmt sage, daß sie gehen sollen, und dann etwas handgreiflich werde, was aber beides keinen Erfolg zeigt. Die Geister sind völlig unbeeindruckt. Ich greife einfach durch sie hindurch. Da fallen mir einige Methoden ein, die ich in schlechten Exzorzistenfilmen gesehen habe. Ich gehe also, um Weihrauch oder Räucherstäbchen zu holen. Das mit dem Weihrauch gestaltet sich schwierig, da ich nicht weiß, wie ich ihn so schnell zum Brennen bekommen soll und auch kein Gefäß dafür finde. Also greife ich in aller Eile nach Räucherstäbchen und hoffe, daß es Weihrauchstäbchen sind, bin mir dessen aber nicht sicher, ebensowenig, ob andere Räuchermittel wirksam sind. Versuchen kann man es ja mal. Immerhin bekomme ich sie schnell angezündet, sie sehen allerdings eher aus wie Zeichenkohle - ein Stäbchen schmal und schwarz, das andere ziemlich dick und ungleichmäßig, als wären mehrere Stäbchen umeinander gedreht. Mit den beiden brennenden Stäbchen in den Händen gehe ich zurück in das Zimmer, fuchtel damit vor den Geistern herum und sage irgendwas, was mit gerade einfällt, wie : Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes (übrigens drei) - Geister verschwindet! Amen! Dabei ziehe ich ein Kreuz in die Luft. Doch auch das beeindruckt die Geister nicht sehr. Sie schauen mich nur etwas pikiert an und ich komme mir reichlich albern vor. Ich versuche es mit noch ein paar anderen "Zaubersprüchen", doch dann erlahmt mein Widerstand langsam, als ich merke, daß anscheinend alles ziemlich fruchtlos ist und ich mich vor den Geistern nur zum Clown mache. Ich ziehe mich deshalb in den Gang zurück, aber auch da laufen jetzt überall Geister herum, genauso wie in den anderen Zimmern. Es scheint ganz normale Normalität zu sein und ich hab da wohl irgendwas über Geister falsch verstanden. Na gut, dann muß ich mich eben damit abfinden.

Bemerkung: Als hätte ich es in der Nacht schon geahnt, daß ein Fotograf der fc und seine Kollegin heute Unmengen von Geistern in meinem verzauberten Heidschnuckenfell finden würden. Inzwischen hätten wir eine nackte Frau, eine Frau mit Rock, ein Gesicht, eine Frau mit Kopfkissen, den Golem und ich sehe inzwischen auch dauernd ein Liebespaar, das da vorher noch nicht war. Hilfe!

Heimlich, still und leise, wie Politiker erfolgreich an ihren Privilegien feilen

Wenn ich sowas lese, dann platzt mir echt die nicht vorhandene Hutkrempe:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,516891,00.html.

Diese Taktik der Ablenkung scheint absolut üblich, wie ja schon die schnell mal während der Fußball-WM durchgesetzte hirnrissige Förderalismusreform zeigte, als sich jeder gerne auf die gebotenen "Brot und Spiele" konzentrierte. Auch heute gibt es eben noch vieles für Politiker, was man vom Römischen Reich lernen kann.
Als einfacher Bürger ist man kaum in der Lage so schnell zu schauen, wie einem wieder irgendwelche untragbaren Gesetzentwürfe vor der Nase hindurchgeschmuggelt werden. Klar, die Informationsfluten und Ablenkungen erreichen heute ein solches gigantisches Maß, daß einem nicht anderes übrig bleibt als grob zu sondieren und auszublenden. Und da man ja von überall auf Konsum gedrillt wird, hat die neueste 8-Pixel-Foto-Handy-Kamera bessere Chancen in unser Bewußtsein zu dringen, als einige langweilige Gesetzentwürfe, die sowieso in so einem Deutsch abgefaßt sind, daß man ganze Gerichtshöfe damit beschäftigen muß, zu entscheiden, wie dieses Gesetz nun gemeint war. Nach einem langen Arbeitstag und stundenlanger Beschäftigung damit, welche angebotenen neuesten Hardwarekomponenten man unbedingt für einen funktionsfähigen Computer benötigt und wo man diese am preiswertesten erhält, ist man eh so fragmentiert im Kopf, daß man weder Zeit noch Nerven hat, um sich noch mit dem zu befassen, was eigentlich der Job der Abgeordneten ist. Schließlich heißen sie ja "Abgeordnete", weil sie von uns abgeordnet wurden, um sich stellvertretend in der Politik und Gesetzgebung zu engagieren, während wir unbescholtene Bürger mit anderen Tätigkeiten unser Brot verdienen.
Wenn ich den Abgeordneten aber jede Sekunde auf die Finger schauen muß, damit sie auch tatsächlich meine Interessen vertreten und nicht nur ihre, dann frage ich mich ernsthaft, welchen Nutzen sie noch haben. Ich mein, so gesehen könnte man auch jedem Bürger mit dem 18. Lebensjahr ein Abgeordnetenmandat geben, ihn nach Lust und Laune über Gesetzentwürfe abstimmen lassen und mit einer kleinen Aufwandsentschädigung abspeisen. Ob nun die Abgeordneten nicht zu den Sitzungen gehen oder die Bürger, macht ja eh keinen großen Unterschied.

Zucker sagt,

auf dünnen Drahtgittern und -zäunen herumgeklettert und balanciert, einen Theaterbesuch gemacht, in der Wolfsschanze bei einem Totalverschluß der Luftröhre verschüttet worden, aber die Synchronisation ist echt cool.

Müll wirkt immer -

konnte ich mal wieder feststellen. Womit allerdings nicht der dreckige und stinkende Müll in meiner Küche gemeint wäre, sondern der SERIAL HARDBOILED COMEDY CRIME SUSPENSE ROMANCE SURPRISE Roman, den ich die Ehre hatte mit zwei Mitautoren zu komödieren. Eigentlich hatte ich nur wegen der staubsaugenden Katze danach gegriffen, weil ich der Meinung war, diese sei darin vorgekommen, aber jetzt bin ich schon wieder daran hängen geblieben und lache mich scheckig. Ich weiß ja, Eigenlob stinkt, aber je mehr ich aus dem Inhalt vergessen habe, um so mehr finde ich bei erneutem Lesen, daß uns doch ein richtig cooles und abgefahrenes Stück Mega-Trash gelungen ist. *gg*