Alien
Es ist eine neuere Version von  AlienInsideTwoday  verfügbar!  Aktualisieren  Jetzt nicht!
© 2018-2023 NeonWilderness

Montag, 29. Dezember 2008

Hormone und Geschmack

Daß Hormone den Männergeschmack beeinflussen ist inzwischen bekannt. Bekannt ist an sich auch, daß Hormone die Geschmacksknospen beeinflussen, zumindest während einer Schwangerschaft. Darüber, wie die Pille die Geschmacksknospen beeinflußt gibt es vielleicht schon Untersuchungen, aber ich konnte dies gerade aus eigener Anschauung feststellen. Jeder Mensch hat ja so eine Art Geschmacksplan, der sich in der Kindheit aufbaut, der sich aber mit den Jahren ändern kann. Wie sehr solche an sich belanglosen Veränderungen mit dem biochemischen Gleichgewicht im Körper zusammenhängen, wird einem erst klar, wenn man es selbst erlebt und läßt einen nur noch mehr darüber staunen, wie so ein Organismus funktioniert und selbst auf winzigste Veränderungen reagiert.

Ich aß früher unheimlich gerne Dosenananas und konnte mit rohem Fisch überhaupt nichts anfangen. Der schmeckte für mich nach gar nichts. In den letzten Jahren veränderte sich mein Geschmack dahingehend, daß ich keine Dosenananas mehr essen konnte, weil ich die ekelhaft süß fand, mich aber immer fragte, ob die früher auch schon so süß gewesen sei, denn das war mir nie so vorgekommen. Stattdessen entdeckte ich meine Vorliebe für Sushi und rohen Fisch, was für mich ebenfalls ziemlich überraschend war, da ich nicht erwartet hätte, daß mir sowas noch einmal schmecken würde. Ich schob das dann halt auf das Alter. Doch jetzt kommt der Hammer: In einer dreimonatigen Pillenpause in diesem Jahr kehrte sich das ganze Ding wieder um. Ich aß tonnenweise Dosenananas und schon bloß beim Gedanken an rohen Fisch wurde mir schlecht, weshalb ich dachte, meine plötzliche Vorliebe für Sushi sei genau so plötzlich wieder verschwunden. Witzigerweise wunderte ich mich auch darüber, daß die Ananas auf einmal gar nicht mehr so süß schmeckt und dachte, ich hätte eine besonders gute Sorte erwischt. Wie sehr ich dabei einer biochemischen Illusion erlegen war, wurde mir gestern klar, als ich eine Dose Ananas wegschüttete, die mir unerträglich süß vorkam und es handelte sich um ganz genau dieselbe Sorte, die ich in den drei Monaten massenhaft verzehrt hatte. Außerdem denke ich wieder mit Appetit an rohen Fisch und aß heute Sushi, ohne daß ich es eklig fand. Es scheint also tatsächlich so, als seien die Hormone daran schuld, wenn ich plötzlich gerne rohen Fisch esse und die meisten Nahrungsmittel/Konserven aus dem Supermarkt als viel zu süß empfinde. Das sind sie zwar auch wenn ich keine Hormone nehme, aber da fällt es mir nur halb so stark auf und stört mich weniger. Es ist beinahe so, als würde mein Geschmack feiner und empfindlicher werden, weshalb ich dann natürlich Nahrungsmittel mit feineren Aromen bevorzuge, die für mich "pillenlos" eigentlich nach nichts schmecken würden.

Die Jahresrückblicke

greifen wieder um sich, also werde ich dieser schönen Tradition auch mal folgen:

Eine neue feste Stelle, aber zwiespältige Gefühle dazu,

mehr Arbeit,

ein neues Notebook,

ein neues Rückenleiden

und mehrere Katastrophen,

ein fertiggestellter Roman.

Das ganze Jahr war eine Gratwanderung zwischen Lachen und Weinen, ein Wolkenvertreiben inmitten eines ständigen Wolkenbruchs.

Der beste Kauf:

Das Internetradio - ich finde es immer noch jedes Mal genial, wenn ich in der Küche einfach so jede mp3 von meinem Computer und jeden Radiosender hören kann, ohne daß ich irgendwas verkabeln oder in die Ohren stecken muß.

Der am meisten geklickte Blogartikel:

Brauche ich einen seriöseren Bloggernamen? - Die Fragen beschäftigen wohl auch andere.

Das meiner Meinung nach schönste Gedicht:

Nacht trinken

Das mir liebste Bild:

Das Haus am Erlengrund

Träume

Der unheimlichste Traum:

Aufwachtraum mit Exzorzismus

Der schönste Traum:

Möwenschwarm und Scherzlikör

Der lustigste Traum:

Der Zauber

Der atmosphärisch beeindruckendste Traum:

Seelensingen

Der gefühlt wichtigste Traum (zumal er anscheinend auch eine Botschaft für das nächste Jahr hat):

Stern Regina