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Montag, 10. Juni 2013

Kunstvolles Brot

Trostlos ist die Kunst,
die ohne Seele ist,
doch nicht die Kunst,
die ohne Brote bleibt
So backe ich selbst,
backe meine Sinne
hinein in meine Worte,
meine Worte hinein
in meine Sehnsucht
backe meine Brote,
Zuckertränen auf Hefezopf
Salzherz im Laugenmantel
die eigenen Brötchen,
die kleinen, wahren,
die Leib und Seele
zusammenhalten

(insp. by Jost)

Zeitlöcher

Es scheint gerade, als würde ich ständig in Zeitlöchern versacken. Kaum ist man drin – schwupps, fehlen auf einmal mehrere Stunden und man fragt sich, wo die geblieben sind. Vor zwei Tagen zum Beispiel. Eigentlich wollte ich nur schnell Geld abheben, bei meiner Ärztin vorbei, um mir den speziellen Überweisungsschein für das Genetische Institut ausfüllen zu lassen, danach etwas einkaufen und den Rest des ersten sonnigen Nachmittags hatte ich vor, auf dem Balkon endlich mal wieder zur Ruhe zu kommen. Denkste – ich wartete Stunden im Wartezimmer der Ärztin und das schließlich für nichts, denn sie erklärte mir, sie fülle keine Laborscheine (dieser Schein, den ich vom Institut bekam, war anscheinend einer) aus, wenn sie nicht selbst Blut abgenommen hätte. Ich vermute mal eher, daß sie Angst vor irgendwelchen Kosten hatte, denn sie sagte auch, wenn es eine Laboruntersuchung für 3,50 EUR, wäre, würde sie es tun. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Institut lügt, wenn es mir erklärt, unter der eingedruckten Kennziffer würde das Budget der Ärztin nicht belastet, sondern die Kosten aus dem Budget des Instituts gehen. Aber ich habe da ja überhaupt keine Einblicke, um mir einen Reim darauf zu machen, also muß ich mich im Juli weiter darum kümmern. Ich war endlich um halb Acht Uhr abends zu Hause, die Sonne hatte sich natürlich inzwischen verzogen, aber immerhin hatte ich vorher beim Discounter die perfekten Kochtöpfe für meine neue Küche gefunden, welche ich im Karton nach Hause schleppte. Außen sind sie in einem Rotton, wie er zu meiner Küche paßt, und haben außerdem praktische Glasdeckel mit einem Entlüftungsloch. Gleich wurden Spaghetti darin gekocht und es ging wunderbar.

Es nervt mich ein bißchen, daß ich den ganzen Juli schon wieder voller Termine habe, obwohl ich mir vorgenommen hatte, wenigstens den Sommer ohne Termine zu lassen. Ich habe sogar bereits überlegt, mir einen Zeitplaner zuzulegen – ICH! Ich hatte noch nie einen bzw. wenn ich einen hatte, habe ich ihn nie benutzt. Aber irgendwie ist es auch eine kleine Genugtuung für mich, wenn ich die Termine in meinem Kopf noch nicht doppelt belege oder vergesse. Ich bin bloß froh, daß ich, zumindest theoretisch, nichts zu tun habe, denn sonst würde ich ernsthafte Schwierigkeiten mit der Koordination bekommen.