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Donnerstag, 20. Februar 2014

Endlich Wochenende!

Das war diesmal wirklich heiß herbei gesehnt, begann allerdings erst nach dem heutigen Zahnarzttermin. Immer wenn etwas an den Zähnen zu machen ist, nehme ich mir vor, einfach aufzustehen und wieder zu gehen, falls ich keine Betäubung bekomme. Natürlich tue ich das nie, aber ich glaube, wenn ich mir diese Möglichkeit nicht so konsequent vor Augen führen würde, würde ich gar nicht erst hingehen. Überhaupt ist es ein großer Vorteil des Erwachsenseins, daß man sich im Grunde nur wenig Dinge gefallen lassen muß, sondern volle Handlungsfreiheit hat, die man sich auch stets bewußt machen sollte, denn irgendwie ist es doch so, daß man manchmal in antrainierten Hilflosigkeiten aus der Kindheit verharrt. Niemand kann mich zwingen, mir in den Zähnen ohne Betäubung herumbohren zu lassen, eigentlich. Leider bin ich dann, wenn ich erst einmal auf dem Stuhl sitze, gerne stattdessen so herrlich inkonsequent. Glücklicherweise war es diesmal tatsächlich nur wenig und nicht schmerzhaft, aber wenn die Zahnärzte sagen, es ist nur ein klitzekleines bißchen zu bohren, kann man ihnen meistens nicht trauen. Das habe ich als Kind schon zu oft gehört. Danach wollte ich so schnell vom Stuhl runter, daß ich fast das Lätzchen und die Kette beim Aufspringen mitgenommen hätte. Irgendwie habe ich es immer sehr eilig, die Zahnarztpraxis wieder zu verlassen, aber diesmal sollte ich mir noch Geschenke abholen. Ich bekam zwei kleine Zahnpasta-Probetübchen, praktisch für Reisen. Und eine Reise steht ja im Sommer an, wenn meine Mutter ihren 80. Geburtstag begeht und uns alle in die Hochburg unserer Sippschaft einlädt. Das ist nicht weit weg von Berlin, aber mein Bruder ist bereits ganz heiß darauf, sich dort im Optischen Museum seine Ahnen zu begucken. Bei unserer Sippe handelt es sich nämlich um eine recht bekannte Optiker-Familie, was aber wenig Leute wissen. Denn wirklich berühmt wird man ja eher als Wissenschaftler oder Künstler. Wenn man sich aber mal anschaut, mit was für Aschenbechern vor den Augen der männliche Zweig der Familie teilweise herumgelaufen ist, kann man es schon sehr gut nachvollziehen, daß einige davon ihren Lebenssinn im Optikerdasein fanden.

So, und auf das Ende dieser für mich recht anstrengenden Woche, gönne ich mir jetzt ein kleines Schlöckchen Tannenwald. Natürlich nur ein winziges Schlöckchen, damit ich mich nicht verlaufe.

Tannenwald