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Mittwoch, 4. Juni 2014

Beschleunigung und Ausbremsungen

Eine komische Zeit ist das gerade. Die Hektik kommt sogar bei mir an, obwohl ich relativ geschützt in meinem kleinen Nest, meist nur indirekt betroffen bin. Aber die Atmosphäre ist seltsam, geladen könnte man sagen, und zwei, mir nicht weiter nahestehende Menschen aus dem weiteren Familienumkreis, sind innerhalb von einer Woche verstorben. Das passiert häufig in solchen Zeitfenstern und irgendwie kann man das ja auch verstehen. Meine Küchenfunkuhr, die ich bei der Renovierung umgehängt hatte, ging an der inneren Nordwand bisher tadellos, ohne die seltsamen Aussetzer, die ich vorher an der Außenwand ab und zu beobachten konnte. Doch dann war es wieder da: Die Uhr ging plötzlich eine Stunde nach, bevor sie nach einigen Tagen erneut auf die richtige Uhrzeit sprang. Die Freundin meines Bruders behauptet, solche Spannungen in der Atmosphäre erkennt man zuerst an den Autofahrern. Da mag etwas dran sein, denn meist geht es auch im Straßenverkehr viel hektischer zu. Da ich aber nicht so oft im Straßenverkehr unterwegs bin, merke ich es zuerst an der Küchenuhr oder am Infrarot-UKW-Radio im Badezimmer. Noch immer schreibe ich ganze Romane über mein Inneres, aber nichts, das für die Öffentlichkeit geeignet wäre. Pallas ist im Orcus. Falls ich jedoch zu einem Buch greife um zu lesen, kommt nach kurzer Zeit garantiert etwas dazwischen und sei es nur meine eigene Zappeligkeit. Auch ich bin geladen und schlafe viel weniger als sonst. Zumba paßt da prima, um sich auszupowern. Ich mache gerade eine Zumba-Pfannkuchen-Diät. Also Diät kann man es eigentlich nicht nennen, aber wenn ich nach dem Zumba zwei Pfannkuchen esse, nehme ich davon ab. Wenn ich die Pfannkuchen weglasse, funktioniert das nicht. Außerdem ist Erdbeerzeit, aber ich finde, die Erdbeeren schmecken in diesem Jahr verregnet. Abends kommt manchmal Langeweile auf, zum einen weil ich zu munter bin, um einfach nur vor dem Fernseher zu sitzen, zum anderen weil sich mir hier in der Blogosphäre eine gähnende tote Hose darstellt. Vielleicht hänge ich aber auch in den falschen Ecken der Blogosphäre herum. (Von Twitter und Facebook rede ich erst gar nicht. Die sind sowieso zum Einschlafen.) Ich erinnere mich gerne an früher, als mich ein lebendiger, teils heiterer, teils hitziger Austausch mit Blogkollegen wach hielt. Man könnte natürlich einfach mal ausprobieren, früh zu Bett zu gehen, denn tagsüber findet sich immer eine Beschäftigung, stattdessen habe ich mir angewöhnt, abends herumzukritzeln, oft sinnlos herumzukritzeln, aber um die Ergebnisse zu scannen, bin ich zu faul. Und ganz nebenbei schneide ich mit ziemlicher Genugtuung an einem alten Bildband herum, weil mich bei Pinterest einige Buchkunstwerke aus alten Büchern fasziniert haben. Ich wollte so etwas selbst einmal ausprobieren und wissen, wie es funktioniert. Doch es bleibt ein Geheimnis, so wie alles zur Zeit. Psst!