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Sonntag, 25. Juni 2017

Der bockige kleine Junge und alles ist anders

In einem Traum der letzten Nacht hatte ich eine Auseinandersetzung mit einem kleinen Jungen. Ich weiß nicht mehr, was der Anlaß dazu war, aber er begann mich in dem Zimmer, in welchem wir uns befanden mit kleinen Klumpen von Dreck zu bewerfen und ich bat ihn damit aufzuhören. Darauf hörte er natürlich nicht, sondern provozierte mich noch mehr und ich begann zu drohen, daß ich es seiner Mutter erzählen würde, wenn er das nicht lassen würde. Auch das interessierte ihn nicht. Ich wiederholte mich noch einige Male, merkte aber schon, daß er nicht daran dachte aufzuhören. Mir fiel ein, daß hinter mir die Tür ist, ich machte ein paar Schritte nach hinten und drohte ihm, ihn im Zimmer einzusperren und zu gehen. Aber auch das stoppte ihn nicht. Also lief ich schnell zu Tür hinaus und drückte sie hinter mir zu, um sie abzuschließen. Er war ebenso schnell an der Tür und versuchte sie offen zu halten und das mit ziemlich viel Kraft für einen kleinen Jungen, so daß ich tatsächlich einiges an Kraft brauchte, um dagegen zu halten. Schließlich ging ich aus unserer Rangelei als Sieger hervor, schloß die Tür und er begann nach seiner Mama zu schreien. Die kam sofort an und ich war selbst darüber erstaunt, daß sie das alles relativ gelassen sah. Sie gab ihm nur etwas Orangensaft ins Zimmer und ließ ihn dort eingeschlossen, wobei sie meinte, er würde das schon überstehen. Ein wenig hatte ich das Gefühl, daß sie insgeheim ganz froh darüber war, nicht selbst die Böse sein zu müssen, die zu solch drastischen Maßnahmen greift.

Hm, im psychologischen Ansatz der Traumdeutung heißt es ja, daß andere Personen im Traum Teile von einem selbst sind. Von bockigen kleinen Jungen habe ich allerdings noch nie geträumt, zumindest kann ich mich nicht erinnern. Steckt in mir ein bockiger kleiner Junge? Und warum zeigt er sich erst jetzt?
Na ja, neben mir und meinem Körper stehe ich eh immer noch und irgendwie ist alles gerade ein wenig anders. Ich hoffe, mit der Zeit wachse ich wieder in meinen Körper hinein. Die Brust sieht jetzt schon ganz anders und besser aus, so daß ich wieder viel leichter in den Spiegel schauen kann, zumindest dorthin. Stattdessen traue ich aber meinen Zähnen nicht mehr und mag vor dem Spiegel nicht mehr lächeln (was ich sonst gerne tat), obwohl jetzt eigentlich alles ganz normal aussieht, aber eben doch ein bißchen anders und irgendwie habe ich ständig die Angst, teils auch unbewußt, es könnte wieder ein Zahn abbrechen. Mir scheint, ich habe ein ziemliches Trauma zurückbehalten. Nicht daß ich noch eine Zahnphobie oder sowas entwickle - gibt es das überhaupt? Zumindest kann ich sagen, daß sich die Op gelohnt hat, vor allem wenn man bedenkt, daß mir gesagt wurde, beim ersten Mal würde nicht viel anwachsen. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich wohl doch sagen, daß dies bei mir erfreulich gelaufen ist, wenn leider noch nicht so, daß alles wieder symmetrisch ist. Am Bauch ist noch nicht alles normal. Zwar tut es beim Bewegen oder Draufliegen nicht mehr weh, aber wenn man drüberstreicht ist es, als hätte man einen leichten Sonnenbrand. An der linken Seite ist immer noch die Delle da, allerdings fühlt sich das Gewebe darin auch etwas verhärtet an. Das müßte sich ja hoffentlich langsam etwas lockern und dann geht die Delle vielleicht weg.

Diese Fremdheiten des Körpers führen außerdem zu anderen Gewohnheiten. Beim Essen sowieso, ebenso bei der Bekleidung, aber auch beim Schlafen. Als ich noch im Kompressionsanzug steckte, habe ich mir abgewöhnt, ins Bett zu gehen. Also ich schlief natürlich, aber immer nur mit einem leichten Wollplaid. Und weil ich damit scheinbar besser schlafe, gehe ich jetzt nicht mehr ins Bett. Hat schon ein bißchen was von Camping. Bei diesen Temperaturen zur Zeit hatte ich in der letzten Nacht jedoch etwas kalte Füße, da das Plaid nicht allzu lang ist. Alles ist anders gerade, aber vielleicht legt sich das mit der Zeit und in einigen Monaten. Dennoch frage ich mich, ob ich im Winter mit einem größeren und dickeren weichem Wollplaid nicht tatsächlich ebenfalls besser schlafen würde. Manchmal hat es ja Vorteile, wenn man aus alten Gewohnheiten geschubst wird. Dann kann man halt mal andere Möglichkeiten austesten.

Auf dem Balkon hat sie die neue Veränderung bewährt, daß ich die Erdbeerpflanzen nicht mehr in die Ampel, sondern in die beiden exponiertesten Kästen gepflanzt habe. Jeden Morgen kann ich jetzt einige Erdbeeren ernten, in der Ampel kam nicht so viel. Ich habe auch einige Erbsen ausgesät und nun tatsächlich Pflanzen mit winzigen Schoten dran. Allerdings sind die sowas von winzig, daß ich davon nicht satt werden kann. Für das Erbsmus, daß ich so gerne zu Nudeln, als Brotaufstrich oder Dip esse, - lieber als Hummus aus Kichererbsen -, werde ich wohl weiter Tiefkühlerbsen verwenden müssen.


Balkonerbsen