Alien
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Samstag, 18. Oktober 2014

Je später der Sommer,

desto fetter die Spinnen. Den ganzen letzten Sommer hindurch war ich von Spinnen regelrecht eingesponnen, so als wollten sie mich beschützen. Am Balkon hingen die Netze von allen Seiten und vor dem Küchenfenster positionierte sich dieses ausnehmend hübsche Exemplar. Keine von ihnen bedrängte mich. Alle blieben, wo sie hingehören und ließen mich in Ruhe, so wie ich sie in Ruhe ließ. Es ist, als hätten sie meine telepathische Stimme gehört, die ihnen beschwörend sagte: "Du darfst dein Netz da und dort aufhängen, aber komm mir bloß nicht zu nahe." Sie hielten sich an die Abmachung. Und während die Spinnen die Welt von mir fernhielten, hörte ich auf mein Herz und stellte fest: Wenn man auf sich selbst und sein Herz hört, ist es nicht nur zwangsläufig so, daß man die Erwartungen anderer enttäuscht, ebenso enttäuscht man auch die eigenen Erwartungen, die man an sich selbst hat. Das Herz ist eben immer für Überraschungen gut.

Kreuzspinne

Freitag, 17. Oktober 2014

Die Kochzauber-Box

Letztens bekam ich einen 20 Euro-Gutschein für die Kochzauber-Box geschenkt und eigentlich hatte ich vor, diesen Gutschein verfallen zu lassen. Oh Gott, dachte ich, noch ein Abo und man kriegt jede Woche eine Box, in der vielleicht Sachen drin sind, die man gar nicht essen möchte. Aber dann erfuhr ich, wie flexibel die Kochzauber-Box funktioniert und beschloß, mir doch eine Box schicken zu lassen und die Sache mal zu testen.
Mit flexibel meine ich, daß man, sobald man auf http://www.kochzauber.de registriert ist, in seinem Konto mit einem Klick für mehrere Wochen im Voraus die Boxen deaktivieren oder aktivieren kann, je nachdem, ob man eine bekommen möchte oder nicht. Da eine Woche im Voraus jeweils die nächsten Rezepte veröffentlicht werden, kann man sich noch relativ kurzfristig entscheiden. Man kann auch sämtliche Details der Lieferung für jede Woche einzeln ändern. Es gibt verschiedene Boxen - die Box für Familien mit Kindern, die normale Original-Box, die Veggie-Box und die Fit for fun-Box. Alle Boxen gibt es in der Variante für zwei Personen und in der Variante für vier Personen. Man muß nicht bei einer davon bleiben, sondern kann sich für die Woche jeweils aussuchen, welche davon man möchte oder halt lieber keine. Ich habe jetzt erstmal die nachfolgenden Boxen deaktiviert und entscheide dann einzeln, ob ich wieder eine Box bestelle. Für jede Woche ist mir das eindeutig zu viel, da die Box jeweils für 2 Personen ist und nicht alle Rezepte sagen mir zu. Auch der Liefertermin ist für jede Woche flexibel einstellbar. Geliefert wird Mittwochs oder Freitags jeweils in verschiedenen Zeitfenstern. Ich entschied mich für Mittwochabend zwischen 18-20 Uhr und erhielt auch pünktlich in diesem Zeitraum die Box per DHL-Kurier. Die Lieferung erfolgt kostenlos.

Ich bestellte die Fit for fun-Box, die mit 49 EUR eine der teureren Boxen ist, aber da ich ja den Gutschein hatte und mich deren Rezepte am meisten ansprachen, fand ich es zum Testen mal ok. Für die Ernährung in einer Woche gebe ich normalerweise weniger aus, aber die Box ist ja auch für zwei Personen gedacht, so daß sie theoretisch an Lebensmitteln für sechs Tage bei mir reichen müßte, wenn sogar noch mehr, überlegte ich.

Als ich die Box erhalten hatte, packte ich erst einmal alles aus. Das Gemüse darin war wirklich knackig frisch. Das sieht man sehr leicht an den Schnittstellen, auf welche ich im Supermarkt auch immer achte, und das Gemüse kam mir noch deutlich frischer vor als meist im Supermarkt, wo die Schnittstellen oft schon etwas verfärbt oder angetrocknet sind. Die Gurke hatte eine leichte "Schnittverletzung", vielleicht durch den Transport, was ich aber nicht weiter tragisch fand. In einer extra Kühleinheit befanden sich Putenbrust, Schweinefilet, Kefir und - Hurra! - eine Packung Gorgonzola. Ich hatte irgendwie übersehen, daß die Rezepte mit Käse waren und wenn man mir Käse schickt, kann man mir auch gleich eine Tüte Pickel schicken. Und dazu war der auch noch sowas von lecker, daß ich mich zusammenreißen mußte, ihn nicht gleich pur aus der Packung zu essen. Da der Käse als Zutat für zwei der Gerichte gedacht war und ich von diesen Gerichten jeweils zwei Tage esse, teilte ich mir den Käse sozusagen über vier Tage ein und hoffe, daß mein Haut sich dann nicht beschweren wird.

Etwas pikiert schaute ich auf das winzige Päckchen Penne in der Box, von denen ich an einem Abend locker das Doppelte vertilgt hätte, allerdings beruhigte ich mich mit dem Gedanken, daß die Nudeln für einen Auflauf sind und dann wohl noch so viel Gemüse dazukommt, daß man davon satt wird, hoffentlich. Leider waren es außerdem keine Vollkornnudeln.

Insgesamt war in der Box enthalten:

1 Blumenkohl
1 Raddiccio
1 Birne
1 Zitrone
1 Salatgurke
1 Fenchelknolle
1 Knoblauchzwiebel
1 Schalotte
1 Zwiebel
1 Packung Rucola
1 Packung weiße Champingons
1 Packung frischer Koriander aus Israel
1 Packung frische Kräuter mit Schnittlauch, Petersilie, Rosmarin und Thymian
100 g Penne Rigate
236g Schweinefilets
240g Putenbrust
1 Flasche Bio-Kefir
170g Bio-Gorgonzola
25 g gehobelte Mandeln
25 g geröstete und gesalzene Cashewkerne
125 g Zartweizen
2 g Falafelgewürz
ein Tütchen Weinstein-Backpulver
und
1 Dose Kichererbsen, was ich nicht so toll fand, denn meinen Dosenöffner habe ich das letzte Mal vor ca. drei Jahren benutzt. Ich hätte wahrscheinlich bei einem Einkauf eher geschaut, ob ich Kichererbsen im Glas oder getrocknet finde.
Als Zugabe, wie ich annehme, da die Zeitschrift nur monatlich erscheint, lag die Oktoberausgabe der Fit for fun bei, mit so tollen Themen wie "Besser im Bett dank Sex-Workout" und "Der richtige Laufplan für dich inklusive Laufschuhtest", sowie eine Fit for fun-Infokarte über richtiges Atmen.

Bei so einer Box ist es natürlich schwierig nachzuvollziehen, woher die Zutaten stammen, doch auch daran ist mit einem kleinen Flyer gedacht, in welchem steht, woher die Zutaten bezogen werden:
Gemüse über den Frische-Logistiker Havelland Express, auf den auch viele Sternerestaurants vertrauen,
Molkereiprodukte grundsätzlich in Bio-Qualität, z.B. von Söbbeke,
Fleischprodukte stammen von der Fleischmanufaktur Gezer,
Fisch von der Erich Geiger GmbH,
Gewürzmischungen werden von den Rezeptentwicklern selbst kreiert und vom Gewürzhändler des Vertrauens zusammengestellt. Wer dieser Gewürzhändler ist, verraten sie allerdings nicht, dabei wäre das gerade bei Gewürzen und Kräutern ebenfalls interessant, da diese in Nicht-Bio-Qualität mit am stärksten mit Schadstoffen belastet sind.

Für die drei Rezepte gibt es jeweils eine Rezeptkarte, sowie eine Vorschaukarte für die nächste und übernächste Woche.
Die Gerichte, die ich aus meiner Kochzauber-Box nun zaubern kann, sind folgende:
Penneauflauf mit Radiccio, Birne und Pute
Rucola-Zartweizen mit gebratenen Champignons und Schweinemedaillons
Falafel zu Gurken-Blumenkohl-Salat mit Kefir-Dressing.

Bisher habe ich nur den Penneauflauf gemacht und kann dazu sagen, daß der Auflauf, trotz der wenigen Nudeln, wirklich reichlich war. Ich weihte die neue Auflaufform von Karls ein, die schon relativ groß ist, aber für den Inhalt wurde das Fassungsvermögen trotzdem knapp. Dazu behielt ich noch einen halben Radiccio über, da für den Auflauf nur ein halber gebraucht wurde. Daraus kann man noch einen extra Salat machen. Ich habe von dem Auflauf zweimal gegessen und es war jedesmal mehr als genug, um satt zu werden, ist also für zwei gut essende Personen absolut ausreichend, wahrscheinlich würden auch drei davon satt werden. Für mich alleine reicht der Gesamtinhalt so locker über eine ganze Woche, gut gekühlt natürlich. So einen Grundstock von Zutaten wie Öl, Salz, Mehl, Milch usw. sollte man aber schon haben und ist ja meist auch in jeder Küche vorhanden. Der Auflauf selbst hat mir interessante Geschmacksanregungen gegeben, aber er hat mich so, wie er war, nicht überzeugt. Gefallen hat mir das Zusammenspiel von dem herben Radiccio, den pikanten Cashewkernen und des Gorgonzola mit der Fruchtigkeit der Birne. Jedoch der Fenchel paßte irgendwie nicht dort hinein, denn der hat so einen starken Eigengeschmack, daß diese interessante Kombination davon "untergebuttert" wurde. Ich habe Lust, diesen Auflauf noch einmal zu machen, aber dann mit Vollkornnudeln und ohne Fenchel.

Ich bin gespannt, wie mir die anderen beiden Rezepte zusagen werden, vor allem der Gurken-Blumenkohl-Salat, da ich Gurkensalat eigentlich nicht mag, Blumenkohl dagegen schon. Und wenn beides zusammenkommt? Ich lasse mich überraschen.

Dienstag, 14. Oktober 2014

Zumba

war super! Ich habe kein einziges Zipperlein mehr gespürt. Das machen wahrscheinlich die Endorphin-Lawinen. Nach der Stunde hätte ich sogar noch weitertanzen können, überhaupt erscheinen mir die Stunden von mal zu mal kürzer und inzwischen schon zu kurz. Danach fing es auf dem Kopf allerdings erneut an zu ziehen und zu ziepen. Dann habe ich mich den ganzen Tag durchgefuttert und jetzt ist es wieder besser. Ich habe noch nie verstanden, wie man mit Sport abnehmen kann - ich bekomme nach dem Sport immer noch mehr Hunger als vorher. Es gab also erst zwei Pfannkuchen und zwei Mandarinen, später eine Doppelsemmel mit pflanzlichem Zwiebelschmalz und zum Abend eine riesige (und das ist nicht übertrieben!) Portion gedämpften Bio-Blumenkohl mit brauner Butter und Spiegelei. Und jetzt fühle ich mich sehr wohlig satt und müde.

Montag, 13. Oktober 2014

Ein Sahnebonbon wollte Zumba tanzen

Heute war wieder Termin bei der Onkologin und da habe ich sie gleich mal vor neue Rätsel gestellt bezüglich meiner "umherwandernden" Neuralgien. Die Beschwerden sind zwar seit letzter Woche besser geworden, aber noch nicht ganz weg und wechseln gerne von rechts nach links und umgekehrt. Darauf meinte sie zu mir: "...aber aussehen tun Sie wie ein Sahnebonbon!"
Nun bin ich mir nicht sicher, ob ich morgen zum Zumba gehe oder nicht, denn ich fürchte, daß das Gehopse für meine Nerven zuviel ist, sie erneut sauer werden und sich die Beschwerden nochmals verschlimmern. Andererseits nervt es mich auch, wenn ich nicht hingehe, weil danach nämlich auch schon wieder Ferien sind.
Könnte es sein, daß ich erste Suchterscheinungen zeige? Ich bin hier übrigens gerade von Glückskäfern umzingelt. Sie kleben an allen Fenstern. Mal schauen, was sie bringen.

Sonntag, 12. Oktober 2014

Lektüreempfehlung meines Urgroßvaters

Sonnabend den 24/1. 1880
Am Montag Abend war ich zum Verein, am Dienstag habe ich und unseren liebe Freunde (A. H., A. K., C. R., W.W.,W.G.) wieder, wie am 13. unsere Lieder aus dem Vereinsliederbuch gesungen. In der Missionsstunde in der Kirche am Mittwoch sprach Herr Sup. Glotzke über den Glauben der Indianer und Inder von dem Leben nach dem Tode. Am Donnerstag Abend waren Pavels, W. Sch., E. Sch. und E. Dietz zum Besuch bei uns, am Freitag Abend besuchte ich H. Pavel. Im Lesen des Handbuchs der Bibelerklärung, welches wir Aug. zu Weihnachten geschenkt haben, bin ich jetzt bis zur Gesetzgebung auf Sinai gekommen; es ist dies ein sehr gutes Buch und habe ich dasselbe gern gelesen, da es viel zum Verständniß der heiligen Schrift beiträgt. Die Erzählung “Werbelow” habe ich gestern auch zu Ende gelesen, worin (?)Episoden aus den Kämpfen der Deutschen gegen die Wenden geschildert werden.


"Werbelow" von Otto Brennekam bei Google-books:
http://books.google.de/books/about/Werbelow.html?id=HKPdtgAACAAJ&redir_esc=y

Die historischen Hintergründe zu "Werbelow":
http://2012.schorfheide.info/Chronik_Altenhof.html

Mehr über Otto Brennekam:
http://www.zeitstimmen.de/index.php?page=liste&is_autor=381&l_cat=cat_5&l_item=1&max_item=5&prev=http%3A%2F%2Fwww.zeitstimmen.de%2Findex.php%3Fpage%3Dliste%26is_ort%3D2316

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Traue keinem Professor

Letztens sah ich eine Talkshow, in welcher es um die richtige, also gesunde Ernährung ging. Nun gibt es darüber, welche Ernährung die richtige ist, ja Meinungen wie Sand am Meer. Manche machen sogar Ernährungsphilosophien und Ernährungsreligionen aus ihrer eigenen Einstellung. Es läßt sich also bei diesen Voraussetzungen vortrefflich über dieses Thema streiten. Ich habe inzwischen über viele Dinge ebenfalls meine eigene Meinung und mische einfach mal mit. Unter anderem war ein Prof. Dr. dort anwesend, der für die absolut salzlose Ernährung plädierte. Ich denke generell, daß alles, was im Übermaß genossen wird, sich irgendwo schädlich auswirken kann, sicherlich auch Salz. Doch der Herr Professor erklärte unter anderem, daß er sogar seine Nudeln, Kartoffeln usw. ohne Salz kocht. Nun weiß aber jeder, der sich etwas tiefergehend mit dem gesunden Kochen beschäftigt hat, daß man Kochwasser nicht hauptsächlich salzt, um das Kochgut zu würzen, sondern um zu verhindern, daß durch Osmose die Mineralien im Kochgut ins Wasser übergehen, zumindest nicht in dem Maße, wie es bei Wasser ohne Salz geschehen würde. Bei der heutigen eher sowieso schon mineralstoffarmen Ernährung, sowohl durch schlechte Ernährungsgewohnheiten, als auch durch die Schäden, die eine industrialisierte Landwirtschaft hinterläßt, ist Mineralstoffmangel ein Thema, dem viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. Und ich frage mich, wie der Herr Professor mit diesem Nichtwissen seinen Professor gemacht hat. Ich habe jedenfalls schon in der Schule gelernt, wie Osmose funktioniert. Interessanterweise hat aber auch niemand der Anwesenden diese Tatsache entsprechend angemerkt, vielleicht haben sie sich nicht getraut.
Bei mir gab es heute zur Rekonvaleszenz handgestampften Kartoffelbrei aus in Salzwasser gegarten Kartoffeln. Dabei fiel mir dieser schlaue Herr Professor wieder ein.

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Arbeit für die Katz

Den mehreren Wochen enormer Arbeitsamkeit folgt nun wieder die Bestrafung auf dem Fuße in Form einer Migräne-Neuralgie-Heimsuchung. Meist bekomme ich das, wenn ich zu wenig geschlafen habe, was in meiner Lebensrechnung weniger als sieben Stunden bedeutet. Diesmal habe ich eigentlich ausreichend geschlafen, aber der gestrige Tag mit Zumba und nachfolgender Großputzaktion hat mir wohl den Rest gegeben. Immerhin ist das nun endlich mal wieder die unfreiwillige Gelegenheit, mit weniger anspruchsvoller Lektüre (Ein Freund namens Judas) den Tag im Bett zu verbringen. Aber ein Teil der Arbeit der letzten Wochen wird sowieso umsonst gewesen sein, denn nachdem das neue Blogger-Blog sich endlich dem annäherte, was ich mir vorgestellt hatte, mußte ich feststellen, daß die Antwort-Kommentarlinks nicht mehr funktionieren. Bei Blogger funktionieren die Antwortkommentare über Javascript und ich las, daß dies eine bekannte Schwachstelle ist, die manchmal auftritt, wenn die Vorlagen abgeändert und modifiziert werden. Wahrscheinlich werde ich den Fehler im Code nicht finden, so daß es letzten Endes darauf hinausläuft, daß ich das ganze Blog zurücksetzen und von vorne beginnen muß. Aber woher weiß ich, daß ich dieses Problem nicht erneut bekomme, wenn das Blog nunmal so aussehen soll, wie ich es hatte? Schon doof irgendwie.

Dienstag, 7. Oktober 2014

Die Eltern meines Urgroßvaters

Ja, auch von den Eltern meines Urgroßvaters, also meinen Ururgroßeltern, gibt es noch ein altes vergilbtes Foto, auf welchem sie umringt von ihrer zahlreichen, recht steif sitzenden und stehenden Familie zu sehen sind. Hier zeige ich nur einen Ausschnitt davon. Ich stelle mir vor, daß Fotografieren damals eher ein seltenes und ungewohntes Ereignis war, weshalb man dieses Ereignis sehr ernst genommen hat. Im Hintergrund sieht man geöffnete Fenster, in welchen aus der Dunkelheit des Raumes dahinter geisterhaft neugierige Gesichter schauen. Auch diese haben wohl einen Fotografen nicht häufig zu Gesicht bekommen. Die Fotografie dürfte so um 1900 entstanden sein.
Beide Ururgroßeltern waren übrigens Skorpione. Überhaupt wimmelt es in der väterlichen Familienlinie nur so von Skorpionen. Ich bin da aus der Art geschlagen, aber mein Bruder ist ebenfalls ein Skorpion.

Die Eltern des Urgroßvaters

Freitag, 3. Oktober 2014

Ein altes Hochzeitsbild

meiner Großeltern von 1928. Wie bei solchen Gelegenheiten üblich fand sich fast das gesamte Dorf zusammen. Den älteren Herr rechts außen, der auf dem Stuhl sitzt, neben sich seine noch lebende Gattin, habe ich als meinen Urgroßvater identifiziert. Das war nicht so einfach, weil der andere ältere Herr, der gerade in die Kamera schaut, ihm fast zum Verwechseln ähnlich sieht, weshalb ich davon ausgehe, daß dies sein Bruder ist. Allerdings konnte ich anhand anderer Fotos feststellen, daß einer der beiden einen starken Seitenscheitel trug, während der Scheitel meines Urgroßvaters immer mehr in der Mitte lag und ich vermute, daß der Sitz des Scheitels während des Lebens damals nicht häufig geändert wurde. Außerdem ist die sitzende Frau neben ihm eindeutig meine Urgroßmutter. Die Dame in Spreewaldtracht auf seiner anderen Seite schaut irgendwie etwas grimmig auf das junge Brautpaar.

Hochzeitsbild von 1928

Und während ich noch sinnierte, was dieser Dame wohl gerade durch den Kopf gegangen sein mag, fiel mir auf, daß mir das Gesicht bekannt vorkommt, nämlich daher:

Urahnin

Dieses Bild fand ich in einem Ahnenpaß und jemand schrieb in alter Schrift auf die Rückseite: "Schwester von Muttis Mutti", aber leider nicht, wer er selbst ist. Trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß es sich um die Schwester der Mutter meiner Großmutter handelt und ich finde, die Ähnlichkeit ist nicht nur wegen der Tracht auf beiden Bildern da, sondern auch ganz stark im Gesicht.

Desweiteren fand ich unter den Dokumenten eine alte Horoskopzeichnung, auf welcher leider nicht das berechnete Datum steht. Dies habe ich deshalb selbst berechnet und kam auf den 24. Juli 1928. Die Hochzeit meiner Großeltern war jedoch im Mai 1928 und vom Juli 1928 ist mir niemand bekannt, der zu diesem Zeitpunkt geboren wurde. Es bleibt also ein Rätsel.

Dienstag, 30. September 2014

Familiengeschichte und andere Ablenkungen

Wenn man die wenigen Einträge sieht, könnte man direkt meinen, ich bin jetzt nur noch mit Scrabble spielen beschäftigt, dies ist aber nicht (mehr) der Fall. Sondern ich scanne und sichte unter anderem ordentlich Dokumente und bin gänzlich in die Geschichte meiner Familie abgetaucht, besonders in die meines Urgroßvaters, allerdings im Moment vorerst nicht mehr über das Tagebuch, sondern über die Korrespondenz, von welcher es zwei Hefter voll gibt. Mein Urgroßvater hat als alter Mann den zweiten Weltkrieg noch miterlebt, bevor er 1946 friedlich mit 85 Jahren gestorben ist. Während der Nazizeit wurde er zum Blockwart verdonnert, was zur Folge hatte, daß er sowohl für sich, als auch für seine Kinder und sonstige Familie, die brieflich ständig um Hilfe dabei bettelte, Ahnenforschung für den erforderlichen Ariernachweis betrieb. Als ehemaliger preußischer Beamter und Registrator im Ruhestand hatte er da wohl auch das nötige Händchen dafür und so schrieb er diverse Standesämter, Gemeinden und Personen an. Alle Briefwechsel und Notizen dazu sind in einem Ordner gesammelt.
Ich habe schon einiges dazugelernt, zum Beispiel was Kossaten sind. Auch der familiäre Briefwechsel ist interessant, weil dann zum Beispiel ein Brief plötzlich unterbricht und später fortgesetzt wird damit, daß es gerade Alarm gab, man in den Keller mußte und deshalb das Briefeschreiben erst am nächsten Tag wieder aufnehmen konnte. In den Keller wurden die Liegestühle aus dem Garten gestellt, damit man es etwas bequemer hätte. Mein Urgroßvater hatte während dieser Alarme wohl etwas Schwierigkeiten, sich so eilig anzuziehen wie es nötig war, da ja schon im hohen Alter, wo alles beschwerlicher ist. Er lebte mit seiner einzigen Tochter zusammen, der Schwester meines Großvaters, die sich bis zu seinem Tod um ihn kümmerte und den Haushalt führte. Doch nicht nur das. Da er nach dem Krieg sein nach 44 Jahren Dienst wohlverdientes Ruhestandsgehalt nicht mehr bekam und somit mittellos war, fütterte ihn seine Tochter alleine mit ihrem Lehrerinnengehalt durch. Es gab eine größere Auseinandersetzung darüber, daß er sich bei jemandem 500 RM borgte und von diesem Geld 400 RM bis zu seinem Tod verjubelte. Niemand weiß wofür, denn seiner Tochter hat er für die Verpflegung kein Geld gegeben. Weil sie an meinen Großvater und wahrscheinlich auch an die anderen zwei Brüder des öfteren über diese finanzielle Lage schrieb, hat ihr mein Großvater anscheinend geantwortet, daß er ihr kein Geld schicken könne, da sie selbst nichts hätten, denn mein Großvater konnte nach dem Krieg wohl nicht mehr in seinem vorherigen Beruf als Bankgeschäftsführer arbeiten. Darauf antwortete seine Schwester sofort, daß sie niemals Geld von ihm haben wolle und schickte ihm sogar noch 50 RM mit. Nachdem mein Urgroßvater gestorben war, erkrankte sie an einer Lungenerkrankung - sie hatte ein Loch in der Lunge - und wurde in ein Sanatorium geschickt. Von hier gibt es noch zwei Briefe von ihr, in denen sie schreibt, wie gut es ihr dort geht und daß es ihr überhaupt viel besser ginge als vielen anderen, da sie durch die Lungenerkrankung zusätzliche Essensmarken für Butter, Milch und Brot bekam. Leider hatte sie von diesen Vorzügen aber nicht lange etwas, denn sie ist 1948 mit 51 Jahren verstorben.

Außerdem habe ich herausgefunden, daß man auch über Youtube-Videos Zumba-Workouts nachtanzen kann, zum Beispiel dieses hier, wobei man gleichzeitig praktischerweise sogar noch sein Französisch auffrischt:



Wahrscheinlich finden das die unter mir wohnenden Nachbarn jedoch nicht so toll und eine Mittänzerin im Kurs hat mir erzählt, daß ganz in der Nähe, in der Turnhalle eines Vereins, Freitagabend Zumbastunden stattfinden, an denen man mit 5 EUR teilnehmen kann, ohne in den Verein eintreten zu müssen. Jetzt überlege ich, ob ich mir das mal anschaue. Eigentlich hatte ich mich für Freitagabend für einen ausgebuchten Singekurs auf die Warteliste setzen lassen, aber aus diesem Kurs will anscheinend niemand abspringen.

Und so ganz nebenbei arbeite ich ebenfalls an einem neuen Blog, auf welches ich früher oder später umzuziehen gedenke, da es mir hier auf Twoday.net langsam suspekt wird. Wenn eine Community keine neuen Mitglieder mehr aufnimmt, ist das immer ein schlechtes Zeichen, nach meiner bisherigen Net-Erfahrung. Ich habe zwar nicht das Gefühl, daß hier plötzlich die Seite abgeschaltet wird, aber es scheint doch irgendwie nach dem Muster zu laufen: "Der Letzte macht das Licht aus!". Und ehrlich: ich möchte dieser, bzw. diese Letzte nicht sein.

Jedenfalls bin ich gerade so beschäftigt, daß kaum für etwas anderes Zeit bleibt. Nicht einmal zum Bücherlesen komme ich mehr, das wird aber hoffentlich wieder anders, wenn ich mit den Briefen durch bin.