Alien
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Dienstag, 16. Juni 2015

Tanzen

Gerade bin ich aufgewacht und noch ganz verschlafen, als jede Menge Leute an mein Bett treten und zu mir sagen, daß ich tanzen soll. Darunter sind Arbeitskollegen, Bekannte, aber auch Unbekannte. Ich bin etwas genervt, weil ich in diesem Moment gar keine Lust dazu habe und ich denke oder sage: "Ey, ich bin jetzt erst aufgewacht und völlig verschlafen. Ihr habt wohl nicht mehr alle...". Doch die Leute drängeln weiter und keck fordere ich sie auf, für mich zu tanzen. Wenn sie das tun, werde ich ebenfalls tanzen. Tatsächlich gehen sie nun alle auf eine etwas entfernt befindliche Bühne und bewegen sich darauf für mich - so unsynchron und unkoordiniert, daß ich kichern muß. Tja, nun werde ich wohl doch tanzen müssen...

Eigentlich hatte ich heute wirklich gar keine Lust auf Zumba, zumal ich mich auch kaum auf irgendetwas richtig konzentrieren kann, aber wenn man nachts so bekniet wird, bekommt man direkt ein schlechtes Gewissen, wenn man im Bett liegen bleibt.

Montag, 15. Juni 2015

Schaukeln

war ich heute wieder, diesmal bei Sonnenschein. Auf dem Spielplatz nur ältere Erwachsene, die alle um die Schaukeln herumschlichen, sich aber doch zurückhielten. Wenn ich hier gerade verstummt bin, so liegt das daran, wie der geneigte Leser sich sicher denken kann, daß der Befund am Donnerstag nicht gerade zum Jubeln war. Es besteht aber (noch) keine akute Gefahr. Man weiß nicht, wie es sich entwickelt, und ich werde wohl früher oder später um eine OP nicht herumkommen. Jetzt beschäftigt mich das alles sehr stark - grübeln, abwägen, Informationen sammeln, eigentlich würde ich auch noch gerne eine zweite Meinung einholen. Für anderes habe ich kaum noch den Kopf frei. Heute erhielt ich die Hochzeitsanzeige meines Kumpels, der seine neue Freundin geheiratet hat. Alle Welt heiratet in diesem Jahr, nur ich lege mich lieber unter das Messer. Da bin ich ja konsequent.

Dienstag, 9. Juni 2015

Nicht daß ich

irgendetwas zu sagen hätte, aber ich muß gerade schreiben, um mich abzulenken. So wirklich weiß ich nicht, wie ich den morgigen Tag überstehen soll. Ich wäre jetzt dazu bereit, von einem außerirdischen Raumschiff abgeholt zu werden und die Erde zu verlassen. Optional auch zu besinnungslosem Sex. Meine Mutter rief ausgerechnet heute mal wieder an und wollte wissen, wie es mir geht. "Gut" log ich, aber ich habe genug mit mir selbst zu tun, da kann ich nicht noch meine Mutter in ihrer kopflosen Panik gebrauchen. Aus meiner näheren Umgebung kennt bisher nur meine ehemalige Mitpatientin den neuen Befund. Die meinte zu mir, ich soll mir darauf einen Schnaps genehmigen. Im Kühlschrank hab ich noch Marzipanlikör, der reicht aber leider nicht, um mir die Birne damit zuzuknallen.

Montag, 8. Juni 2015

Spreewaldkrimis

Im ZDF läuft gerade wieder ein Spreewaldkrimi und ich schaue ihn, weil ich mich irgendwie von allem, was das Etikett "Spreewald" trägt, angezogen fühle, da es ja die Heimat meiner Ahnen ist und ich in meiner Kindheit das Leben dort kennenlernte. Die Spreewaldkrimis versuchen mit allen Mitteln, insbesondere mit allen Sagen und Aberglauben, die den Machern unter die Finger kommen, eine mystische Atmosphäre aufkommen zu lassen, aber es gelingt einfach nicht. Es wirkt immer wie gewollt und nicht gekonnt. Ich wünschte, David Lynch würde mal einen Spreewaldkrimi machen. Der könnte das ganz sicher.

Familiendia 9

Sonntag, 7. Juni 2015

Bunt

sehe ich gerade aus, bzw. sieht meine Brust aus: grün, blau, gelb mit roten Schnitten und Abschürfungen. Weh tut sie auch immer noch, genauso wie mein linker Arm, aber ich glaube, bei meinem Arm war die Ursache nur die Schonhaltung der letzten zwei Tage. Ich habe heute eine Stunde Zumba getanzt und danach war es im Arm besser. Der Knubbel ist nach der Stanze auf das Doppelte bis Dreifache angeschwollen - es war von außen direkt eine Beule in der Brust zu sehen. Dann habe ich kalte Kompressen drauf getan und inzwischen ist die Größe wieder geschrumpft. Irgendwie finde ich das alles sehr sonderbar. Ich habe noch nie gehört, daß ein Karzinom in einer Woche schrumpft, innerhalb von einem Tag wieder auf das Doppelte und Dreifache anschwillt und durch kalte Kompressen erneut kleiner wird. Aber ich bin ja auch kein Arzt und diese haben mir schon klipp und klar gesagt, daß ich mir keine Hoffnung machen soll. Also mache ich das nicht. Stattdessen habe ich mir lieber eine große Schüssel Rote DDR-Grütze mit Vanillesoße gekocht. So als Trostpflaster.

Der runde Platz und eine Frage

Im abendlichen Halbdunkel bin ich auf dem Weg irgendwohin und muß dabei den Platz zwischen zwei rechtwinkligen Häuserblöcken überqueren, der hinter zwei Torbögen verborgen liegt. Es ist ein erstaunlich großer und ausgedehnter Platz und auf ihm wurde mit weißen Pflastersteinen ein voller Kreis ausgelegt. Der Kreis selbst ist menschenleer und als ich in ihm stehe, bekomme ich Lust, ihn hüpfend zu überqueren. "Mensch" denke ich, "das wäre aber ein richtig guter Ort, um Zumba zu tanzen."
Später zuhause stelle ich fest, daß ich die Flamme des Gasherdes über Tage habe brennen lassen. Es ist aber nichts passiert. Es findet eine Geburtstagsfeier statt, nicht meine, und als die Gäste gegangen sind - es ist bereits vor 1 Uhr in der Nacht, läßt mich eine Frage nicht mehr los, obwohl ich nicht mehr weiß, wie ich auf sie gekommen bin. Laut sage ich sie vor mich hin: "Was ist eine Östrolugleose (???), eine Östrogenüberproduktion?", während ich vor einem niedrigen Bücherregal hocke. In irgendeinem dieser Bücher steht die Antwort. Eines davon scheint mir direkt in die Hände zu fliegen, aber anscheinend ist es doch das falsche Buch. Das richtige muß irgendwo sein und die Bücher durchblätternd suche ich es.

Im Ärztejargon liegt die "verdächtige Struktur" bei 1 Uhr.

Freitag, 5. Juni 2015

Stanze und Schwanenküken

Eigentlich dachte ich, die Stanze würde easy sein, zumal diese "verdächtige Struktur" diesmal außen liegt und nicht durch die ganze Brust gestochen werden muß, aber mir tut trotzdem die ganze Brust weh. Der junge Arzt, welcher den Ultraschallkopf bediente, erzählte zwischendurch was von einem 15cm-Ding und ich denke schon - redet der von mir? Aber dann sagte er etwas von Nierengegend und Aorta, also war wohl nicht ich gemeint. Man ist ja irgendwie total hellhörig bei jeder Äußerung. Im übrigen habe ich das Gefühl, daß das Teil kleiner wird, zumal ich an der Stelle schon immer einen kleinen Knubbel hatte, doch den Ärzten scheint das nicht aufzufallen. Ist aber wahrscheinlich sowieso egal.
In meinem Wochenhorroskop steht übrigens: "Würde Merkur nicht rückwärtslaufen, wäre das die beste Woche des ganzen Jahres, vielleicht sogar Ihres ganzen bisherigen Lebens." Ja, ja - fick dich selbst!

Park1

Park2

Park3

Spielen

Ziemlich früh in der Nacht, ca. gegen 3:30 h wachte ich nach folgendem Traum auf:
Weil mir etwas aufgefallen ist oder ich etwas gehört habe, gehe ich in ein Zimmer, in welchem mein Vater sitzt und mich durch seine große Brille fragend, aber auch etwas ungeduldig ansieht, als würde er sich gestört fühlen. Gleichzeitig will er wissen, warum ich ihn so verwundert und fragend anschaue. "Ich frage mich so einiges." sage ich, worauf er antwortet: " Du kannst jetzt aufhören zu fragen und tun, was von dir erwartet wird, nämlich spielen!" Danach werfe ich meinen Blick auf ein anderes Zimmer, in welchem meine Familie zusammensitzt, seltsamerweise mein Bruder aber mit seiner Exfreundin dabei ist. Diese richtet den Blick auf mich, ich bin mir nicht sicher, ob sie mich sieht oder nicht, und meint auf irgendeine Frage: "Wir wollen jetzt tiefer gehen."

Donnerstag, 4. Juni 2015

Das Grauen und die Kochzauberbox (Wo 22)

Heute hatte ich Termin im Brustzentrum, in welchem ich damals gewesen bin, die Ärztin kannte ich aber nicht und sie sagte mir auch schon bei der Begrüßung, daß an diesem Tag keine Stanze möglich ist, da die dort überlastet sind. Die Schwester bemühte sich dennoch und ich habe zumindest für morgen vormittag den Termin. Im übrigen trägt das Personal in der Klinik neuerdings Rosa - ich kann mich nicht erinnern, daß das damals bereits der Fall war. Die Befundbesprechung findet jedoch erst nächsten Donnerstag statt, also noch eine weitere grauenvolle Woche. Ich bin jetzt schon völlig verpeilt. Vor lauter Herumfummeln hat sich der Bügel aus dem BH gelöst und sich in die Haut gescheuert, dann habe ich ein Pflaster drüber gemacht und dieses hat sich regelrecht in die Haut gefressen, so daß ich es kaum noch abbekommen und dabei die Hälfte der Haut mitgenommen habe. Meine Brust sieht jetzt schon total ramponiert aus, obwohl noch nicht einmal jemand darin herumgestochert hat. Schließlich wollte ich Penatencreme drauf machen, stülpte den Deckel von unten über die Dose und suchte dann eine halbe Stunde nach eben diesem Deckel, bis ich bemerkte, daß ich ihn einfach darunter angepappt hatte.
In der letzten Woche bekam ich wieder eine Kochzauberbox, was sich als ziemlich doof erwies, da mir der Appetit gründlich vergangen war, aber andererseits war es doch wieder gut, denn so war ich irgendwie gezwungen, mir jeden Tag trotzdem ein vernünftiges Essen zu machen. Es gab:

Gratinierter Spargel mit gefülltem Hähnchenbrustfilet, Tomaten-Basilikum-Vinaigrette und Salzkartoffeln (ich bin ja sowieso kein Spargelfan, aber dieses Rezept hat mir überhaupt nicht geschmeckt)
Gebratene Maultaschen mit Speck, Champingons, Bohnen und Lauch (hat sehr gut geschmeckt)
Fruchtiges Curry-Kokos-Gemüse mit Erdnüssen und Basmatireis (war auch sehr gut)

Montag, 1. Juni 2015

Schnecken und Schaukeln

Jede Menge schneckige Begegnungen hatte ich heute. Kein Wunder, bei diesem Regenwetter. Da gehen nur Schnecken aus dem Haus. Vor lauter Schneckenfotografieren drang ich so tief in das immer undurchdringbarere Urdickicht vor, bis ich keine Lust mehr hatte umzukehren und mich schließlich gänzlich völlig durchnäßt bis zum nächsten Weg durchschlug. Unterwegs fand ich auch ein leeres Schneckenhaus - dachte ich, denn drinnen waren Ameisen, die gleich über mich herfielen. Unter diesem Schneckengehäuse befand sich ein kleines Erdloch und sogleich schaute eine verwunderte Assel hervor, die wohl feststellte, daß es plötzlich in ihr Heim regnet. Tja, Pech gehabt. Das Gute am Regen ist ja, daß die Spielplätze wie ausgestorben sind, so daß ich endlich mal wieder eine Schaukel besetzen konnte. Gegen die Nässe hatte ich einen zusammenfaltbaren Einkaufsshopper dabei. Ich habe es getestet - es funktioniert, sich nur mit einer Hand festzuhalten und mit der anderen zu fotografieren. Die Schaukelsitze waren so schmal, daß ich tatsächlich gerade so draufpaßte, trotz Gewichtsabnahme. Eigentlich schaukelt man ja viel zu wenig, aber sich immer wie ein Dieb abends oder bei Regen auf die Spielplätze zu schleichen um zu schaukeln, ist ja auch ein wenig merkwürdig.
Als ich abends gegen 19 Uhr nach Hause kam, stand die Verkäuferin noch immer in der Erdbeere an der Ecke und versuchte, ihre Erdbeeren loszuwerden. Bei Regen gehen die wohl nicht so gut, denn sonst ist die Erdbeere immer viel eher geschlossen. Ich habe ihr dann noch ein Kilo abgekauft.

Schnecke1

Schnecke2

Schnecke3

Schnecke4

Schnecke5

Schnecke6

Schnecke7

Schnecke8

Donnerstag, 28. Mai 2015

Alles wird schlimmer

Bei der Mammografie und Sonografie erhielt ich die Diagnose Zweitkarzinom. Ich wundere mich zwar, daß man sich da schon so sicher ist, schließlich hieß es selbst beim ersten und viel größeren Tumor im Befund "Verdacht auf...", aber wahrscheinlich ist es sowieso sinnlos, jetzt noch auf solche Feinheiten Wert zu legen.
Ich bin völlig bedient und habe einfach keinen Bock mehr auf diesen Scheiß.

Mittwoch, 27. Mai 2015

Gestern

fragte mich eine Mittänzerin beim Zumba, ob ich abgenommen hätte und tippte auch sofort völlig richtig auf 10 Kilo. Ein sehr scharfes Auge, das muß ich schon sagen. Als ich noch fülliger war, hatte ich mir extra einen neuen Bademantel in Größe XXL zugelegt. In diesen passe ich jetzt dreimal hinein, es sieht aus, als hätte mich der Bademantel verschluckt. So viel, wie ich gerade Kuchen backe, ist das Zumbatanzen schon ein guter Ausgleich, denn schließlich esse ich die Kuchen auch. Aber so viel, wie ich Angst habe, kann ich gar nicht tanzen, außer ich falle dabei tot um. Seit Dezember habe ich mich recht erfolgreich und tapfer in meinem Gefühlskarussell gehalten, trotz nicht so toller Umstände. Und als wäre es nicht schon schwer genug, mit all den Gefühlen zu jonglieren, taucht aus heiterem Himmel auch noch jemand auf, der ganz dringend von mir naschen möchte. Das erhöht die Schwierigkeitsstufe abermals um einiges. Ab morgen kann es nur besser oder so richtig, richtig mies werden.