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Freitag, 20. Januar 2017

Schlaflos, Postraub und Twoday.net-Wunder

In der Nacht auf Mittwoch ging ich pünktlich zu Bett, es zogen mir jedoch so viele Gedanken durch den Kopf, daß ich vier Stunden später, um ca. vier Uhr, immer noch wach war. Ok, dachte ich mir, liest du eben etwas langweiliges und ich wußte auch schon was, da ich es Tage zuvor begonnen hatte: "Von Gott zu Allah? Christentum und Islam in der liberalen Fortschrittsgesellschaft". Das Buch an sich ist zwar eigentlich nur partiell langweilig, aber es ist auf dicken 500 Seiten genauso wie die Überschrift geschrieben und deshalb sehr einschläfernd. Ich las also fünf Seiten, war weiterhin putzmunter, las nochmal fünf Seiten, nun ja, etwas schläfriger wurde ich, wenn auch nicht richtig müde. Ich hatte aber keine Lust mehr zu lesen, weshalb ich das Buch ca. gegen fünf Uhr wegpackte und erneut versuchte zu schlafen. Wieder ging mir dies und jenes durch den Kopf und als ich nach der Uhrzeit schaute, war es bereits halb sieben. Da ich um neun Uhr aufstehen wollte, fand ich nun, daß es nicht mehr viel bringen würde, vielleicht noch zwei Stunden zu schlafen, denn wenn ich dann geweckt werden würde, würde ich mich erst recht gerädert fühlen. Also wäre es besser, gleich aufzustehen und erstmal in Ruhe zu duschen. Aber es war so schön gemütlich im Bett und deshalb sagte ich mir, so ein paar Minütchen könne ich jetzt auch noch liegen bleiben. Und schlief ein, um gegen neun Uhr brutal geweckt zu werden.
Also kleiner Tip für alle, die schlaflos sind: sich einfach sagen, daß man gar nicht einschlafen möchte und gleich wieder aufstehen wird - das hilft garantiert.

Trotz des Schlafentzugs ging ich abends zum Zumba. Schon vor Beginn sagte mir jemand, daß meine Augen so leuchten würden. Nun weiß ich, daß mein Augen meist NACH dem Zumba leuchten, weil ich das selbst immer wieder beobachte, aber davor? Kann ja eigentlich nur am Schlafentzug gelegen haben. Nach dem Zumba im winzigen Vorraum, saß jemand neben mir, um sich die Schuhe anzuziehen, die hatte einen Ring am Finger, der mir sofort auffiel. Sehr groß, sehr breit, silbrig glänzend, in der Höhe von bestimmt mindestens 0,5 cm selbst und in der Mitte mit eingelassenen Straßsteinen. Trotz des Straß wirkte der Ring durch seine Form und Dicke jedoch eher sportlich. Ich sprach sie auf den Ring an und sie sprudelte gleich los, daß sich viele beschweren würden, ihnen würde es wehtun, wenn sie nur leicht mit dieser Hand an den Arm oder das Bein anderer schlägt. Der Ring war von der Größe und Dicke wirklich wie ein kleiner Schlagring, amüsierte ich mich, gefiel mir aber gut. Ich weiß nur nicht, ob sowas auch an meiner Hand gut aussehen würde, da ich doch etwas schmaler bin als die Trägerin.
Die Zumbienen sind irgendwie gerade ein bißchen auf dem Schlagertrip, am Mittwoch hatten wir zum Abschluß noch ein deutsches Liebeslied. Ich finde es ja ganz gut, wenn man beim Zumba mal Deutsch hört, wobei ich über Englisch ebenfalls schon froh bin, einfach deshalb, weil ich kein Wort Spanisch kann. Lateinamerikanische Tanzmusik schön und gut, aber ich singe auch gerne mal mit, und wenn man bei spanischen Songs nur 'Bahnhof' versteht, geht das nicht so gut. Manchmal wiederum möchte ich gar nicht so genau wissen, zu welchen Texten wir da so eifrig tanzen. Wobei es nicht ganz stimmt, daß ich kein Wort Spanisch kann, denn eines kenne ich schon, nämlich 'corazón'. Und da dieses Wort in spanischen Liedern inflationär gebraucht wird, muß man vielleicht gar nicht mehr Wörter kennen. Ab und zu kann man ja etwas aus dem Französischen oder Latein ableiten.

Nach dem Zumba wollte ich eine Leih-DVD in den Postkasten befördern und mußte feststellen, daß zwar die äußere Umrandung des Postkastens noch da war, aber der eigentliche Behälter war komplett "herausgefräst". Nun frage ich mich, ob die Post wohl einen weiteren Kasten abgebaut hat, kann mir allerdings nicht vorstellen, daß sie dann die Hälfte davon stehen lassen. Wenn es die Post gewesen wäre, würden sie doch wohl alles abbauen? Vielleicht sind das ja auch schon diese verrückten Metallhändler, die anfangen, Postkästen abzusägen? Ich mußte deshalb die ganze Straße runter bis zum nächsten Kasten und wieder zurück laufen.

Auch bei Twoday.net kann man Überraschungen erleben. Es hat sich bewegt! Zugegeben finde ich das ebenfalls etwas gruselig, aber die große Aufregung gerade kann ich nicht nachvollziehen. Ist doch diese https-Umstellung einer dieser 'Standards', auf den gerade die Google-Richtlinien so viel Wert legen. Die Veränderung ist in der Tat nervig, denn ich bekomme jetzt bei jedem Aufruf der Twoday.net-Seite nervige Meldungen, wenn ich im Retro-Internet Explorer-Modus bin. Und ich bin bei Twoday.net meist in diesem Modus, weil nur unter diesem Modus die Editor-Leiste im Beitragsfenster angezeigt wird. Aber trotzdem sehe ich es eher als ein positives Zeichen, daß man die Lebenszeit von Twoday.net im Grunde verlängern möchte. Ob diese Veränderung jedoch Google erweicht, wage ich zu bezweifeln. Inzwischen habe ich mich bereits daran gewöhnt, hier mehr oder weniger für niemanden vor mich hin zu bloggen. Doch es nagt schon sehr an der Motivation. Deshalb treffe ich mich seit Dezember auch lieber mit meiner alten Freundin Mrs. Emma Peel. Aber darüber erzähle ich ein anderes Mal - falls ich motiviert dazu bin.

Neues Heim im Wohncenter

Den Schlüssel für meine neue Wohnung habe ich bei mir, als ich das moderne Wohncenter betrete. Es ist im Stil irgendeines fremdländischen Konzepts errichtet worden, doch was in diesem Wohncenter anders ist, werde ich erst noch erfahren. Die Tür mit der Nummer meiner Wohnung finde ich, jedoch gehe ich nicht durch sie hindurch, sondern seitlich einen Gang hinunter, wo ich im Badezimmer lande. Es ist riesig und ich stelle fest, daß es mit blanken Dielen und einer altertümlichen Waschschüssel mit Krug ausgestattet ist. Ich beschließe, daß ich die Dielen und diese Waschstelle auf jeden Fall so lasse. Das hat irgendwie etwas. Doch so langsam füllt sich der Gang mit Menschen und ich muß feststellen, daß dies gar nicht mein Badezimmer ist, sondern ein Gemeinschaftsbad. Die Gänge füllen sich immer mehr und im Gewimmel finde ich nicht mehr den richtigen Gang zu meiner Wohnungstür. Überhaupt fällt mir auf, daß von einem Hauptgang unzählige Gänge rechtwinklig abgehen, dazwischen nicht mehr Raum als für einen Spind. Während ich den richtigen Gang suche, stelle ich fest, daß die Küche ebenfalls ausgelagert ist in viele kleine Kochabteile. Allerdings sind die Gänge dazwischen so eng, daß ich den kochenden Topf von jemanden vom Herd reiße. Das gefällt mir gar nicht. Gemeinschaftsbad, ausgelagerte enge Kochabteile und eine Wohnung, die anscheinend gerade so groß wie ein Schrank ist? Vielleicht hätte ich es mir doch vorher mal anschauen sollen. Die Menschen strömen eine breite Treppe hinauf und ich erfahre, daß es irgendwo besondere Eintrittskarten zu erwerben gibt, und sich alle dort anstellen wollen. So bemerke ich, daß hier anscheinend das Shoppen und das Wohnen miteinander verbunden wird. Im Haupttreppengang gehen auch immer wieder Treppen und Gänge zu besonderen Kaufabteilungen ab. Ich betrete diese aber nicht, da ich ja eigentlich den Gang zu meiner Wohnung suche. Das Center erweist sich als ein regelrechtes Labyrinth und irgendwann schreie ich entnervt in die Halle hinein: "So eine verdammte Scheiße!" Einige Leute bitten mich mit hochgezogener Augenbraue, hier nicht herumzuschreien und legen ihren Finger an den Mund. Doch je mehr das tun, um so mehr habe ich den Eindruck, daß dies rein ironisch gemeint ist, weil hier alle so still umherströmen und sich anscheinend niemand traut, laut zu werden, so daß einige eigentlich froh sind, wenn es mal jemand wird. Ich gelange erneut in den Gang mit dem Badezimmer, ein Herr kommt mir entgegen und stellt sich als Herr Geholer(?), der mir das Wohncenter zeigen und vorstellen will. Er führt mich zuerst durch einen Flur in den Garten. Durch die Fenster sehe ich auf einem Dach ein sehr großes Entennest. Ich zeige darauf und Herr Geholer meint, das hätte er noch gar nicht gesehen. Dafür zeigt er mir ein paar Meter entfernt ein Nest mit Pelikanen. Draußen im Garten gibt es eine Hauskoppel mit grasenden Bisons. Und es befinden sich dort zwei kleine Gartenschuppen, die wohl auch für den Gemeinschaftsgebrauch sind.

In der nächsten Traumsequenz erwache ich in meinem Bett und merke, daß es regnet. Im ersten Moment wundere ich mich, daß ich nass werde, denn schließlich liege ich in meinem Bett, doch dann fällt mir ein, daß ich ja als Frischluftfan mein Bett aus dem Fenster im sechsten oder siebenten Stock geschoben habe, die Kopfseite auf dem Fensterbrett stehend und die Längsseite mit einem Fuß ebenfalls irgendwo befestigt. Ein Bettfuß schwebt frei in der Luft. Das ist nun doof, daß ich nicht daran gedacht habe, daß es regnen könnte, aber es empfiehlt sich nicht, jetzt panisch zu werden, denn nur allzu leicht könnte ich mehrere Stockwerke tief fallen, was tödlich endet. Auch versehentlich aus dem Bett zu fallen empfiehlt sich hier nicht. Deshalb bleibe ich lieber paralysiert liegen, bewege mich möglichst nicht, überlege, wie ich zurück in die Wohnung krabble und frage mich darüber hinaus, wieso um alles in der Welt ich solche halsbrecherischen Aktionen mache. Eine Wohnung mit Balkon hätte es auch getan.

Freitag, 13. Januar 2017

Ok,

am Mittwoch ist die Party ausgefallen, aber dafür ging es heute richtig ab. So viele Leute waren zumindest während meiner Zeit bisher nie freitags da. Und ich wußte auch noch nicht, daß es sogar die Münchner Freiheit als Zumba-Version gibt. So ein alter Schmachtfetzen! Und den hab ich jetzt als Ohrwurm. Danke auch.
Tagsüber hatte ich es geschafft, meine Schuhsohlen mit Sandpapier aufzurauhen, aber während des Tanzens achtete ich gar nicht weiter auf den Boden. Das fiel mehr erst zum Schluß auf und es ist ein gutes Zeichen, denn es bedeutet, daß das Aufrauhen anscheinend funktioniert. Wenn ich gerutscht wäre, hätte ich dem Boden Aufmerksamkeit widmen müssen. Wahrscheinlich muß man es jedoch dann und wann wiederholen.
Ein wenig Malyoga stand außerdem auf dem Programm.

Malyoga1

Mittwoch, 11. Januar 2017

Rutschpartien und pinkes Partypflaster

In Berlin liegt Schnee und auch wegen des Schnees wollte ich zum Zumba, um danach nach Hause zu laufen. Allerdings mußte ich feststellen, daß die romantische Neuschneephase bereits vorbei und stattdessen der Schnee teilweise schon so festgetrampelt ist, daß daraus Rutschbahnen geworden sind, ganz besonders für meine Snowboots. So eierte ich mehr oder weniger zum Zumba, um dann lesen zu müssen, daß Zumba ausfällt. Leider stand davon nichts auf der Vereinsseite. Wäre ja nett gewesen, es vorher zu wissen, bevor man sich umsonst die Beine bricht. Auch einige andere standen enttäuscht vor der Türe und fragten mich dann wegen Freitag aus. Bin gespannt, ob sie freitags auftauchen. Zum Laufen hatte ich unter diesen Bedingungen keine Lust und so stieg ich wieder in den Bus, wollte aber den Supermarkt nachholen, zu dem ich freitags nicht gekommen bin. Hätte ich allerdings auch sein lassen sollen, denn ich muß an einer Schule vorbei und auf dem Bürgersteig konnte man im fahlen Laternenlicht direkt sehen, wo die Horden aus der Schule entlanggetrampelt und den Schnee zu spiegelglattem Eis verwandelt hatten. Anders als vor anderen Häusern war hier nichts geräumt oder gestreut.

Immerhin haben mich diese Rutschpartien daran erinnert, daß ich mir schon vor Weihnachten Schleifpapier aus dem Baumarkt geholt hatte, um die Sohlen meiner Tanzschuhe aufzurauhen. In der Turnhalle ist es nämlich ebenfalls immer sehr glatt und es ist beinahe anstrengender, die Beine zusammenzuhalten, damit sie nicht weggrätschen, oder abzustoppen, um in die andere Richtung zu kommen, als das Tanzen an sich. Im Prinzip könnte man es als zusätzliches Workout betrachten, da es sehr auf die Muskeln geht. Bei Tchibo gab es ja sogar mal solche Slider, mit denen man auf dem Teppich als Workout rutschen kann. Allerdings ist es beim Zumba doch eher nervig. Sie legen zwar feuchte Wischmobs in die Turnhalle, mit denen man sich die Sohlen befeuchten kann, doch zumindest bei meinen Schuhen habe ich das Gefühl, daß dies zwei Minuten hilft und dann umso schlimmer wird. Vielleicht schaffe ich es ja morgen oder übermorgen mit dem Aufrauhen.

Vor dem Zumba suchte ich eilig nach einem Pflaster, da ich mir am Daumen Haut bis auf das Fleisch mit der Küchenreibe weggeraspelt habe, und zog eines aus der Pflasterdose, welches sich, als ich die Umverpackung öffnete, als ein pinkfarbenes Kinderpflaster mit Dinos, Enten oder ähnlichem herausstellte. Ich habe keinen Schimmer, wie Kinderpflaster in die Dose kommen, denn normalerweise kaufe ich diese nicht. Erst wollte ich ein anderes suchen und dieses weglassen, aber dann dachte ich mir, wenn nicht ein pinkes Pflaster zum Zumba, wofür dann? Irgendwann sollte es mal benutzt werden, dann ist es eben ein pinkes Partypflaster. Jetzt sitze ich hier mit pinkem Partypflaster und ohne Party. Fernsehen ist langweilig, Bloggen ist auch langweilig, nun ja.

Dienstag, 10. Januar 2017

Neue Familiengeschichte

Von meiner Mutter hörte ich gestern eine neue Familiengeschichte, die ich bisher noch nicht kannte. Wieder eingefallen ist ihr diese Geschichte auch nur deshalb, weil sie verschiedene Bücher mit Lebensgeschichten von Kriegskindern las. Sie erzählte, daß ihre Großmutter, also meine Urgroßmutter, während des Krieges regelmäßig von jemandem aus der Partei besucht wurde, der kleine Holzfiguren verkaufte. Der Erlös wurde zur Kriegsfinanzierung genutzt. Es war also so eine Art Spende, für die man eine Holzfigur bekam. Meine Urgroßmutter kaufte regelmäßig etwas ab, bis zu jenem Tag schon ziemlich kurz vor dem Kriegsende. Sie hatte inzwischen einen ihrer Söhne im Krieg verloren und weigerte sich, etwas zu kaufen. Stattdessen erklärte sie sinngemäß, sie hoffe, der Krieg sei bald vorüber. Darauf wurde sie von demjenigen angeschwärzt. Sie wurde abgeholt und es fand sogar eine Gerichtsverhandlung statt. Sie hatte jedoch glücklicherweise einen guten Rechtsanwalt, der alles auf die psychische Schiene wegen des Verlusts ihres Sohnes schob. Nur deshalb wurde sie frei gelassen, mußte sich aber regelmäßig wie eine Verbrecherin auf Bewährung bei einem Polizeirevier melden.

Montag, 9. Januar 2017

Butter machen

In diesem Jahr war ich noch immer nicht einkaufen, sondern ernähre mich von den Katastrophen-Vorräten. Alleine von den Dominosteinen könnte ich locker einen Monat überleben, wenn es nicht so eklig wäre. Ich kann den ganzen Süßkram überhaupt nicht mehr sehen. Und mir ist unklar, warum ich so viele Dominosteine gekauft habe.
Zwischendrin gab es außerdem eine Trüffelkatastrophe. Ich hatte zwei Packungen Ravioli mit Steinpilzen im Kühlschrank gelagert und sie mir mit Rahmsoße und Gemüse wie gewöhnlich gemacht. Die Rahmsoße war ok, das Gemüse war ok und die Ravioli, die Steinpilz enthielten, waren auch ok. Doch leider waren auch Ravioli dabei, die einen sehr seltsamen süßlichen Geschmack hatten, der mir bekannt vorkam, nämlich bekannt abstoßend und widerlich. Trotzdem kam ich nicht gleich drauf und mußte erst die Verpackungen aus dem Müll sortieren. Ich hatte eine Packung Ravioli mit Trüffeln erwischt! Ich hasse Trüffel! Das habe ich bereits vor langer Zeit entdeckt, als ich mal ein oder zwei Trüffelspezialitäten probierte. Seitdem rühre ich davon nichts mehr an, weil ich den Geschmack wirklich so unglaublich ekelhaft finde. Niemals werde ich verstehen, was Trüffel zur sogenannten Delikatesse macht. Nur weil Schweine sie mögen, müssen sie mir deshalb ja noch lange nicht schmecken. Und nun hatte ich diese Trüffel-Ravioli unter den anderen und habe trotzdem alles aufgegessen, weil ich keine Lust hatte einkaufen zu gehen.

Letzten Freitag wollte ich dann nach dem Zumba einige Sachen aus dem Supermarkt holen, aber der Busfahrer ignorierte mich und fuhr weiter, so daß ich erst zuhause rausgelassen wurde und so spät abends in der Kälte nicht mehr zurücklaufen wollte. Verhungern kann ich mit den Vorräten nicht, aber am Wochenende war die Butter aufgebraucht, weshalb ich beschloß, einmal das schnelle Rezept zur Butterherstellung auszuprobieren, das ich irgendwo gelesen und mir aufgeschrieben hatte. In meinem Kühlschrank stand nämlich noch der Becher Sahne aus der Kochzauberbox, weil ich keine Sahne benutze, sondern lieber Mandelmilch.

Ich ließ die Sahne die Nacht über bei Zimmertemperatur stehen und füllte sie am Sonntag in ein leeres Karls-Marmeladenglas mit Schraubdeckel. Dann begann ich zu schütteln. Nach ungefähr 5 Minuten hat man schöne Schlagsahne, aber die wollte ich nicht, weshalb ich weiterschüttelte. Nach einer Weile setzt sich eine weißliche Flüssigkeit ab, die Buttermilch. Diese nimmt immer mehr zu, bis ein Klumpen Fett in der Buttermilch schwimmt. Man schüttet die Milch ab, füllt Wasser nach und schüttelt weiter. Der Klumpen Fett wird kleiner und härter, das Wasser dagegen nach mehrmaligem Austausch immer klarer. Ich wußte nicht genau, wann ich aufhören muß zu schütteln, deshalb beschloß ich einfach, daß es genug ist, als der Klumpen nicht mehr kleiner und glatter wurde. Dann tat ich ihn auf einen Teller und stellte diesen in den Kühlschrank. Tada - ein echtes Stück Butter! Und das Sonntagsfrühstück war gerettet. Ich hätte nie gedacht, daß sich Butter so schnell und einfach selbst machen läßt. Bis auf die körperliche Anstrengung natürlich, denn diese entspricht schon einem kleinen Workout. Jedenfalls habe ich heute richtig Muskelkater in den Armen.

Butter1

Butter2

Schöne runde Zahl

Mir fiel gerade auf, daß im Verwaltungsbereich meines Blogs bei Kommentaren die schöne runde Zahl von 16000 steht. Irgendwie ist das unvorstellbar viel. Wenn ich versuche, mich zu erinnern, was da wohl alles in diesen Kommentaren steht, fällt mir kaum etwas ein. Und in letzter Zeit werde ich zufällig häufiger auf alte Einträge aufmerksam, bei denen ein Kommentar steht, auf den ich nicht geantwortet habe. Eigentlich hätte ich meine Hand dafür ins Feuer gelegt, daß ich immer auf Kommentare antworte und bin entsetzt von mir. Wenn ich diese Kommentare lese, kommt es mir vor, als hätte ich sie noch nie gesehen und gekannt. Kann das sein? Habe ich vielleicht keine Benachrichtigung erhalten und sie nie registriert? Eigentlich kann das nicht sein. Ich denke eher, daß bei früheren Kommentarfluten, viele davon schnell wieder entfallen sind und vom Gedächtnis entsorgt wurden.
Ja, das waren noch Zeiten, als man sich ganze Fernsehabende damit ablenken konnte, Kommentare zu lesen und zu beantworten! Da ich es meist nicht lange bewegungslos vor dem Fernseher aushalte, muß ich mir jetzt andere Nebenbeschäftigungen suchen, denn diese Zeiten sind lange vorbei. Aber manchmal denke ich noch gerne zurück an den Enthusiasmus, mit dem diskutiert, geblödelt und sich ausgetauscht wurde. Und ich muß immer schmunzeln, wenn manche Leute, die zu Facebook abgewandert sind, zurück auf ihr Blog kommen, und sich darüber beschweren, daß es nicht mehr so ist wie früher beim Bloggen.

Samstag, 7. Januar 2017

Dessert- und Jackentraum

Eine sehr sehr große Feier und als Abschluß ein Dessert bestehend aus Fetakäse mit Wassermelone und Walnüssen. Ich habe keine Ahnung, ob man das tatsächlich als Dessert essen kann und ob es das gibt, aber ich wollte es wirklich gerne probieren. Doch leider leider waren andere schneller und ich bekam kein Dessert mehr ab. Ich suchte noch enttäuscht eine ganze Weile nach Portionen, die jemand übrig gelassen hat, aber ohne jeden Erfolg und mein Onkel schnauzte mich deshalb an.
Danach war das Haus leer, bis auf meinen Bruder und mich. Mein Vater ist gerade gegangen und hat sogar das Licht hinter sich aus gemacht, obwohl wir noch da sind. Irgendwo im dunklen Haus lag ein Stapel Sportjacken, die eigentlich für Sportturnerinnen gedacht sind. Mein Bruder zeigte darauf und gab mir zu verstehen, daß ich mir ruhig eine Jacke nehmen soll, anscheinend als Ersatz für das, was fehlt und uns in dem leeren Haus vorenthalten wird. Ich wählte eine weiße Jacke mit bunten Aufnähern und zog sie an. Die Sportturnerinnen kamen und störten sich nicht daran, daß ich mir eine ihrer Jacken genommen hatte. Selbst waren sie anscheinend nicht sehr interessiert an den Jacken, sondern turnten einfach herum und liefen auf den Händen.

Wenn ich träume, daß ich kein Dessert abbekomme, dann ist geradezu vorprogrammiert, daß ich sehr schlecht gelaunt aufwache. Sowas kann mir die Stimmung für den ganzen Tag verderben. Und nicht nur, daß es mich grantig macht, wenn ich kein Dessert bekomme, es macht mich auch traurig. Dieser Traum ist im Grunde manchmal ein paßgenaues Sinnbild meines Lebens: Ich werde zwar satt, kriege aber kein Dessert ab, weil andere schneller sind und es mir wegschnappen. Und ich ziehe mir Jacken an, die gar nicht für mich bestimmt sind, alles nur, weil sonst nichts anderes da ist.

Meine Jahreslosung sollte abgewandelt lauten: "Manche Yogis brauchen ein Dessert, und manche brauchen kein Dessert." Ich gehöre eindeutig zu den Yogis, die ein Dessert brauchen.

Mittwoch, 4. Januar 2017

Schule wiederholen und Geschenk

Die Nacht habe ich wieder mit Ohrenstöpseln verbracht, zum einen, weil es laut stürmte und zum anderen, weil Punkt 7 Uhr früh die Baustelle in der Wohnung nebenan zum Leben erwacht. Da wird gebohrt und gehämmert, daß es sich anhört, als wären sie schon bis in meine Wohnung vorgestoßen. Mit den Ohrenstöpseln kriegte ich nicht mehr viel davon mit, träumte aber dafür, daß ich einen hochoffiziösen Wisch erhalte, in dem steht, daß ich die Schule ab der siebenten Klasse wiederholen müsse. Ich weiß nicht genau, ob von der siebenten bis zur zehnten Klasse oder gar von der siebenten bis zur zwölften Klasse. Jemand meinte dazu: "Was für eine Verschwendung!" und das fand ich ebenfalls, denn schließlich habe ich bereits studiert und kann schreiben, rechnen, lesen und was man noch so braucht. Aber es war nichts zu machen, weil irgendetwas bei meinem ersten Schulbesuch schief gelaufen ist. Nun ja, ich nahm es mit Fassung und da die letzten Schulstunden ausfielen, so daß ich um 14 Uhr zu Hause sein würde, fand ich es nicht schlimm. In einer Schulstunde, in die ich kam, war Thommy Gottschalk der Lehrer. Ich suchte mir einen Platz und eine ehemalige Mitschülerin dreht sich zu mir um, spricht mich an, aber ich verstehe nichts von dem, was sie sagt. Mir fällt ein, daß ich ja Ohrenstöpsel in den Ohren habe, antworte: "Oh entschuldige! Ich habe noch meine Ohrenstöpsel drin" und nehme sie heraus, worauf sie mich seltsam anguckt. Dann wache ich auf, mit Ohrstöpseln natürlich.

Zwischendrin in diesem ganzen Traum hatte ich es ganz kurz einmal leise bei mir klingeln gehört. Da ich jedoch nichts erwartete, maß ich dem keine Bedeutung bei und bin auch nicht wirklich davon wach geworden. Als ich dann abends zum Zumba gehen wollte, fand ich vor der Tür ein kleines Päckchen, das der GLS-Fahrer dort deponiert hatte. Glücklicherweise war es noch da, ich hätte es aber auch nicht vermisst, wenn es nicht da gewesen wäre. Ich schaute schnell auf den Absender und wunderte mich, warum mir die Berliner Verkehrsbetriebe Päckchen schicken. Man weiß ja nicht so richtig, ob man etwas Gutes zu erwarten hat, aber Preiserhöhungen werden sie wohl nicht als Päckchen versenden. Wegen des Päckchens verpaßte ich meinen Bus und kam zu spät zum Zumba, aber die Zumbiene fing auch später an, so daß ich doch noch pünktlich war. Wieder zu Hause schaute ich gleich in das Päckchen hinein und fand darin einen quietschgelben Regenschirm in "BVG"-Design und mit aufgedrucktem BVG-Slogan "Weil wir dich lieben" als Geschenk. Öhm.....ist ja nett gemeint, aber erstens benutze ich keine Regenschirme, zweitens habe ich trotzdem genug auf Vorrat und drittens laufe ich bestimmt nicht mit BVG-Regenschirm herum. Ja, ich weiß, ich bin undankbar, aber gerade bei der BVG würde ich mir wünschen, sie verzichten auf solche Geschenke, die niemand braucht, legen das Geld an und sparen sich dafür die Preiserhöhungen für dieses Jahr. Dann glaube ich ihnen auch den Slogan: "Wir lassen Sie nie im Regen stehen" und erst recht "Weil wir dich lieben."

Sonntag, 1. Januar 2017

Fick dich, Glückskeks!

Wenn die Birne reif ist, fällt sie vom Baum.

Das war die frohe Botschaft des Neujahrs-Glückskekses. Bin ich eine reife Birne? Bin ich reif genug, um schon vom Baum zu fallen? Oder ist das so eine weise Weisheit nach dem Motto: Wenn du nur lange genug wartest, kriegst du auch die höchste Birne am Baum (es sei denn, die Spatzen haben sie vorher weggepickt)? Du kannst mich mal...

Samstag, 31. Dezember 2016

Verpiß dich, 2016!

Nein, Jahresrückblicke machen keinen Spaß, besonders nicht in solch einem Jahr. Aber andererseits ist es meine einzige Gelegenheit, dieses Jahr auch einmal zu dissen, welches mich zwölf Monate lang gepiesackt hat. Ok, es war kein Jahr der großen Katastrophen, zumindest nicht in unmittelbarer Umgebung, dies war eigentlich 2015, aber subjektiv habe ich 2016 als schlimmer empfunden. Zum einen wahrscheinlich, weil weniger Hoffnung vorhanden war, und zum anderen, weil das Jahr überall dort gebohrt hat, wo es wirklich weh tut und all die alten Ängste und Verletzungen hoch kommen. Die Grundtendenz des Jahres bestand im Prinzip darin, daß ich versuchte, die Katastrophen aus 2015 zu vergessen und dabei selbst vergessen wurde. Fast kommt mir der Gedanke, daß sich die Zukunft gegen mich wehrt, (so wie es in der Serie "Der Anschlag" die Vergangenheit macht, die sich gegen einen Zeitreisenden wehrt, der den Anschlag auf JFK verhindern will), weil ich eigentlich schon längst tot sein sollte und sie nun nichts mehr mit mir anzufangen weiß. Also macht sie mich einfach unsichtbar. Doch um zum positiven Teil zu kommen: Ich habe mich trotzdem verdammt gut gehalten und durch das Jahr geschlagen. Bloß gut, daß ich selbst mich nicht vergesse. Das episodische Absacken meines Vertrauens als Folge der Geschehnisse ist da wohl im Grunde normal und kann man mir verzeihen.

Und um es weiterhin positiv zu formulieren: 2016 war mal wieder ein Jahr, welches gezeigt hat, auf wen ich mich verlassen kann, nämlich wer mich weiterhin sieht, auch wenn ich für andere unsichtbar bin, und auf wen nicht. Aber eigentlich bin ich gar nicht erpicht darauf, es immer so genau wissen zu wollen, weshalb ich es noch nicht positiv sehen kann. Drei bis vier Menschen hat der Wind auf diese Weise aus meinem Leben verweht. Eine stolze Bilanz, ebenso wie die Zahl der Krankheiten, die zwar in diesem Jahr nur Kinkerlitzchen waren, aber mich dafür fast durchgängig marterten. Erstaunlich ist, daß ich es trotzdem in diesem Jahr geschafft habe, die Baustellen in meiner Wohnung abzuarbeiten. Allerdings ist das etwas, an das man sich im Nachhinein auch nur als Arbeit erinnert. Es fehlen 2016 definitiv schöne Dinge, an die ich mich zurückerinnern könnte. Zumal die schlimmste Baustelle noch offen ist. Wenn ich diese Baustelle nur mit ein bißchen Arbeit und Anstrengung selbst richten könnte, würde ich wahrscheinlich mit Vergnügen diese Mühe auf mich nehmen, aber leider liegt das nicht in meiner Macht. Für diese Baustelle bräuchte ich Vertrauen in das Können anderer und das habe ich nicht (mehr).

Die sportlichen Fortschritte hielten sich in 2016 im Gegensatz zu 2015 ebenfalls sehr in Grenzen. Aber das ist ja auch kein Wunder, wenn man sich überhaupt nicht richtig motivieren und loslegen kann, weil man seine Fettdepots behalten muß. Wenn Tanzen und Yoga weiterhin weh tun - und ich rede nicht von körperlichen Schmerzen, kann ich wohl schon zufrieden sein, wenn ich es trotzdem schaffe, meinen Status zu halten. Aber es ist auch ok, wenn ich erstmal ganz aufhöre. Ich werde mich deshalb nicht schuldig fühlen, obwohl ich weiß, daß es besser für mich wäre, wenn ich dran bleibe.

Donnerstag, 22. Dezember 2016

Vorweihnachtliche Kriegszustände und fragwürdige Sicherheit

Mir geht es zwar nicht gut, aber keine Sorge, ich lebe noch. Wenn ich gerade etwas schweigsam bin, liegt das daran, daß ich mich gerade lieber in Selbstmitleid suhle, denn mich hat zum zweiten Mal in diesem Jahr die Nasenpest erwischt. Zusammen mit der Ohrentzündung im ersten Halbjahr ist das eine wirklich stolze Bilanz. So viel Pipi-Krankheits-Kram hatte ich in den letzten zehn Jahren nicht zusammen. Und das alles, seit ich Sport mache. Aber gut, wenn ich dafür von den wirklich schlimmen Seuchen verschont bleibe, will ich mal nicht meckern. Darf ich das überhaupt? In der Nacht auf Mittwoch hatte ich über 38 Grad Fieber, aber da ich mich tagsüber besser fühlte, bin ich trotzdem zum Zumba gegangen. Ich habe die Stunde auch ganz gut überstanden, es war nicht so anstrengend wie beim letzten Mal, aber sofort, als das Tanzen vorüber war, fror ich unglaublich, so daß ich sogar vor Kälte gezittert habe. Sowas hatte ich noch nie nach dem Zumba, daß mir hinterher in der warmen Halle kalt ist und das trotz Schal, den ich die ganze Zeit um hatte. Das zeigt schon, daß mit meinen Thermostaten gerade etwas nicht in Ordnung sein kann. Und außerdem bekam ich noch Kopfschmerzen dazu. War wohl doch etwas zu viel. Nach dem Zumba ging es deshalb gleich unter die heiße Dusche und glücklicherweise hatte ich mir zu Wochenanfang einen großen Topf Chili sin Carne gemacht, das ich nur heiß machen mußte. Und danach gleich ins Bett.

Nun ist ja die Vorweihnachtszeit sowieso immer ein bißchen mit den Vorbereitungen für einen Kriegszustand vergleichbar. Ich habe rechtzeitig so viel eingekauft, daß ich locker drei Wochen lang nicht mehr einkaufen gehen müßte. Und am Abend bekomme ich eine der letzten Kochzauber-Veggie-Boxen. Da mit mir gerade nicht viel anzufangen ist, liege ich herum und blättere in Magazinen, wie zum Beispiel dem kostenlosen Food-Magazin, das bei Edeka ausliegt. Darin wird gezeigt, wie man einen Weihnachtsbaum aus einer Klopapierrolle basteln kann. Ok, im Magazin ist es kein Klopapier, aber der Weihnachtsbaum sieht ganz so aus, als könne man ihn gut aus Klopapier basteln. Wobei ich ja die Weihnachtsbaum-Variante als Poster, welches man mit Kugeln schmückt, recht raffiniert finde. Nur blöd, daß man dann für die Kugeln die Wand löchern muß. Außer man zieht den Weihnachtsbaum auf einer Holzplatte auf, aber dann kann man sich auch gleich einen richtigen Weihnachtsbaum hinstellen. Und eigentlich geht es doch gar nicht nur um das Bild eines Weihnachtsbaumes, sondern hauptsächlich, zumindest für mich, um den Duft von Wald, der damit in die Wohnung kommt. Ist der Duft nicht mit dabei, interessiert mich der Rest eher wenig. Anders als noch im November hatte ich im Dezember doch keine Lust mehr auf einen Baum. Die komische Vorweihnachtszeit hat mir Weihnachten etwas verleidet. Ich hätte zwar diesmal noch einen kleineren Baum finden können, aber irgendwie hat mich keiner angesprochen. Deshalb nehme ich mit einer Pinie im Topf Vorlieb und rieche im Moment sowie nichts.

Am Montag und Dienstag blätterte ich natürlich nicht nur in Magazinen, sondern verfolgte die Ereignisse in Berlin und die Pressekonferenzen im Fernsehen. Mitbekommen habe ich von dem Anschlag erst etwas, als ich über facebook Sicherheitsanfragen erhielt. Erst wunderte ich mich, was das schon wieder ist und hielt es für etwas ähnlich Sinnbefreites wie Anstubsen. Darauf fand ich dann die Live-News. Besonders fragwürdig finde ich die neue Sicherheit, die durch Polizisten in Schutzwesten und mit Maschinengewehren gewährleistet werden soll. Und es wundert mich, daß dies anscheinend niemand hinterfragt und für völlig richtig und normal hält. Schutzwesten ok, aber Maschinengewehre? Also ich fühle mich dadurch eher weniger sicher als sicherer, egal ob diese nun staatlich verordnet sind oder nicht. Jeder der eine bei sich trägt, ist auch nur ein Mensch und kann überwältigt werden, ob nun gut ausgebildet oder nicht. Je mehr Maschinengewehre, um so mehr potentielle Waffen für weitere Anschläge und Angreifer stehen unmittelbar mit der richtigen Strategie zur Verfügung. Und wogegen sollen Maschinengewehre bitte schön helfen? Im Prinzip sind sie doch nur eine ohnmächtige Form der Abschreckung. Aber wen schrecken sie ab? Einen Selbstmordattentäter? Wohl kaum. Helfen sie gegen Lastwagen oder Flugzeuge in einer Menschenmenge? Sicher nicht. Aber mich schrecken sie ab. Mit Maschinengewehren in der Nähe will bei mir einfach keine Weihnachtsstimmung aufkommen. Sorry, tut mir leid. Vom Prinzip her ist es zwar richtig, wenn man die Bevölkerung aufruft, sich nicht wegen solcher Aktionen im täglichen Leben beeinträchtigen zu lassen, aber eben nur im Prinzip. In der Praxis war Trotz schon immer ein schlechter Ratgeber, wenn er nicht mit einer klugen und wirkungsvollen Strategie gepaart ist, die tatsächlich Sicherheit vermittelt und schafft. Und die sehe ich hier nicht. Für einigermaßen wirkungsvoll halte ich nur die Betonabperrungen, aber eben auch nur in bestimmten Situationen und gegen Anschläge mit Lastwagen. Das bedeutet, man muß dann hoffen, daß die Attentäter nicht besonders kreativ sind und ihnen nichts anderes einfällt, aber leider ist es immer wieder erstaunlich, welche Kreativität Menschen entwickeln, um andere zu töten.

Weihnachtsbaum