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Freitag, 22. September 2017

Hempels Sofa

So langsam sieht es unter meinem Bett aus wie bei Hempels unterm Sofa. Aber während bei anderen unter dem Bett Sexspielzeuge liegen, gibt es sowas bei mir nicht. Stattdessen gab es erst Yogablöcke und Yogagurt, dann ein Yogakissen, Hanteln und eine Faszienrolle und nun ist noch ein Nudelholz dazugekommen. Wenn das Nudelholz unter dem Bett liegt, benutze ich es häufiger, als wenn es in der Küche verstaut ist. Immerhin sind die Bücher unter dem Bett weg, weil ich in den letzten Monaten so an die 200 Bücher entsorgt habe. Der wirklich üble Ohrwurm, den ich gerade habe, läßt sich jedoch nicht entsorgen. Ich fürchte, der will mich zwingen, wieder zu tanzen und es ist gar nicht so einfach, es nicht zu tun, obwohl mir gerade überhaupt nicht danach ist.


Donnerstag, 21. September 2017

Offizieller Gläubiger

Ich habe heute eine beglaubigte Urkunde vom Amtsgericht München erhalten, in der meine Forderung an Zamaro als Gläubiger in Höhe von ein paar zerquetschten Euros offiziell anerkannt wird. Nun bin ich mal gespannt, wie es weiter geht, weniger wegen des Geldes als mehr wegen des Vorgangs an sich, den ich schon sehr interessant finde, da ich bisher noch nie Gläubiger gewesen bin. Schon diesen Wort finde ich sehr speziell. "Schuldner" ok, aber "Gläubiger" kommt dann wohl daher, daß man einfach irgendwann nur noch daran glauben kann, daß man sein Geld wiedererhält, aber ohne es zu wissen, also quasi hier religiöse Fertigkeiten gefragt sind. Kann man so eine Urkunde eigentlich weiterverkaufen? Interessieren würde mich ebenfalls, ob es tatsächlich möglich ist, daß insolvente Unternehmen ihre Schulden mit dem Besitz und dem Vermögen anderer begleichen, denn die dort hingesandten Sachen sind ja eigentlich im Besitz des Einsenders geblieben und wurden dort nur aufbewahrt und bei Zustandekommen eines Tauschs weiterverschickt, wofür die entsprechenden Gebühren zu zahlen waren. Nun haben sich zu meinem Eintrag über die Zamaro-Insolvenz inzwischen einige Leute gemeldet, die dort noch Sachen im Wert von mehreren hundert Euro hatten, für die sie die Punkte nicht ausgegeben haben, aber weder etwas von der Insolvenz mitbekamen, da ja keine Emailinformation versendet wurde, noch später von einem Rechtsanwalt angeschrieben wurden, so wie ich. Sehr fragwürdig das alles!

Weiterhin hatte ich heute den ersten Termin bei der Psychoonk in der neuen Adresse. Dort ist alles noch totale Baustelle, weil die gesamte Praxis erst vor zwei Tagen umgezogen ist. Und die Praxis ist so riesig, daß man sich darin verläuft. Erst war ich genervt wegen dieser neuen Adresse, da ich ja nun die Termine scheinbar nicht mehr mit einem Besuch im Biomarkt verbinden kann. An dieser Ecke, die zwar viel näher liegt zu meiner Wohnung, war früher gar nichts, bzw. nicht viel an Einkaufsmöglichkeiten. Allerdings mußte ich feststellen, daß genau im gleichen noch baufrischem Haus ebenfalls ein großer neuer Biomarkt drin ist. Super!
Die Psychoonk hat mir vorgeschlagen, mit ihr eine NLP-Timeline-Arbeit zu machen, dies aber in einem privat bezahlten Rahmen, da das nicht von Krankenkassen übernommen wird. Sie meint, dies könnte mir bei meinem jetzigen Problem helfen, welches natürlich auch auf Erfahrungen aus der Vergangenheit beruht. Ich habe noch nie davon gehört, aber wenn ich mir die Beschreibung so anschaue, scheint es ähnlich einer Analyse im Schnelldurchlauf zu sein. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir wirklich all die A...löcher aus meiner Vergangenheit so geballt zu Gemüte führen möchte.

Dienstag, 19. September 2017

Wozu

habe ich eigentlich eine Faszienrolle gekauft? Geht auch mit Nudelholz, sogar viel besser. Warum hat niemand Griffe an der Faszienrolle konstruiert? Und irgendwie ist es kitzlig, aber gar nicht unangenehm.

Montag, 18. September 2017

Adventskalender-Tipp

Ja, ja, ich weiß, ist noch etwas früh - aber gerade deshalb gibt es den Gourmet-Adventskalender zum Early Bird-Rabatt (wer weiß wie lange):
https://www.foodist.de/foodist-gourmet-adventskalender-2017-4362

Im letzten Jahr war dieser Adventskalender super. Eine Garantie kann ich natürlich nicht geben, denn ich weiß auch noch nicht, was drin ist. ;-)

Samstag, 16. September 2017

Die Realität

ist gerade murks. Manchmal denke ich, ich sollte mir eine gepflegte Sucht zulegen oder reaktivieren. Ist natürlich Quatsch und außerdem zum Scheitern verurteilt. Denn wenn man sich dessen bewußt ist, daß man sich gerne betäuben würde, funktioniert es nicht mehr. Es funktioniert nur aus dem unbewußten Impuls heraus. Also versucht man die Realität auszuhalten. Ab und zu kann man auch ein bißchen Rosa drüberpinseln, aber nicht immer. Ich frage mich, wie andere mit der Tatsache umgehen, daß es viel zu viele A..löcher gibt, die glauben, sie seien alleine auf der Welt? Eine Tatsache, die besonders bitter ist, wenn man mit ihnen persönlich konfrontiert wird, was man ja im allgemeinen zu vermeiden versucht. Grenzen setzen. Wie setzt man Grenzen, wenn man von klein auf gelernt hat, daß die eh niemanden interessieren? Wenn nichts mehr geht und das Aushalten all meine Kraft kostet, geht komischerweise immer noch der Notfallplan: Kuchen backen. Ich schätze, es wird viel Kuchen geben in nächster Zeit.


Mittwoch, 13. September 2017

Qual der Farbe

Da ja nun meine Badezimmerwand aufgestemmt und ramponiert wurde, mußte ich mich kurz nach der Renovierung an die Reparatur machen. Leider ist es bei Farbanstrichen total schwierig, genau dieselbe Farbe wieder herzustellen. Mindestens eine Nuance geht es immer vorbei, egal wieviel man probiert und mischt. Nicht einmal professionelle Maler kriegen das hin, obwohl ich mir bei denen nicht sicher bin, ob sie das nicht hinkriegen, weil sie nicht können, oder weil sie keine Lust auf langes Herumgemische haben. Ich hatte schon einmal das Problem mit einer blauen Wohnzimmerwand und mir wurden zwei Maler von der Hausverwaltung geschickt. Die mischten zwar etwas zusammen, aber was sie dann zum Ausbessern nutzen wollten, war meilenweit entfernt. Schließlich machte ich ihnen den Vorschlag, sie sollten mir ihre Farbe einfach da lassen und ich mache mir das selbst. Ich konnte gar nicht so schnell 'Tschüß' sagen, da waren die beiden schon (innerlich jauchzend, wie mir schien) verschwunden. Ich glaube, die wurden bezahlt und haben sich einen Bunten gemacht, während ich wohl oder übel die Arbeit erledigte. Deshalb habe ich für das Badezimmer gar nicht erst die Hausverwaltungsmaler angefordert, sondern gleich in den sauren Apfel gebissen. Ich hatte eigentlich nicht erwartet, noch einmal mit solch einem Problem konfrontiert zu werden, aber immer, wenn ich es dann doch wieder werde, denke ich "Warum hast du nicht einfach Weiß genommen?" Ok, bei Weiß müßte ich zwar den gesamten Wandabschnitt überstreichen, bzw. würde es tun, aber das geht immer noch schneller als das Herumrühren und -probieren. Doch immer nur Weiß ist ja irgendwie auch langweilig und es sieht schnell kalt oder schäbig aus.

Ich finde, ich bin ziemlich nah an das alte Gelb herangekommen, aber eben nicht so ganz. Wobei mich das nicht weiter stören würde. Was meinen inneren Perfektionisten mehr stört, ist, daß die Wand jetzt bucklig ist und nicht plan. Statt einer Klappe darüber wurde hinter das Loch eine Metallplatte geklemmt und alles überputzt. die Stelle ist etwas erhabener und die Ränder sehen nicht sehr schön aus, deshalb beschloß ich, daß irgendetwas darüber muß. Ich kaufte mir ein kleines Regal, das nun dort in ziemlicher Höhe hängt. Meine kleine Naßzelle ist bereits übersät mit Regalen, eigentlich zu viele, aber gut, frau kann ja im Badezimmer eigentlich nie genug Regale haben. Zum Raufstellen und Ablegen findet sich jedenfalls immer etwas. Oder wäre vielleicht ein Metallschild, irgendetwas Maritimes, besser gewesen? Ich habe nur Angst, daß das anfängt zu rosten.

Wandfarbe

Regal

Sonntag, 10. September 2017

Meine erste und einzige Wahl in der DDR

In Zeiten, in denen der Wahlkampf in vollen Gängen ist, denke ich regelmäßig an meine erste und einzige Wahl in der DDR zurück. Die werde ich garantiert nie vergessen und deshalb bin ich jedesmal wieder froh, nun tatsächlich wählen zu dürfen. Auch wenn es einem manchmal vorkommt wie die Wahl zwischen - ähm, Pest oder Cholera möchte ich hier nicht anführen, das erscheint mir doch nicht passend - eher so zwischen Grippe und Hexenschuß, mit einer Option für die Pest, falls einem das nicht reicht.
Ich bin ja trotz meines kirchlichen Hintergrunds relativ behütet und unbehelligt in der DDR aufgewachsen. Zwar hörte ich oft davon, daß man Nachteile hätte und einem Steine in den Weg gelegt würden, käme man aus einer kirchlichen Familie, doch die meiste Zeit in meiner Kindheit konnte ich so etwas nicht bemerken. Vielleicht bekommt man aber als Kind auch nicht wirklich viel davon mit. Und auf Wunsch meiner Eltern, denen das kein politisches Ansinnen war, sondern die wollten, daß ich mir keine Möglichkeiten für meinen späteren Beruf verbaue, machte ich alles brav mit: erst war ich Jungpionier, später Thälmann-Pionier und danach FDJler. Meine Schule war ansonsten ziemlich offen - wir durften Westmusik hören, sogar laut auf Hofpausen, Schul- und Sportfesten, wird durften Westkleidung tragen, nur wenn man mit westlichen Plastiktüten ankam, gab es Ärger. Das einzige Mal, als ich wirklich benachteiligt werden sollte, war, als ich nicht zum Abitur zugelassen werden sollte, obwohl ich mit zu den Klassenbesten gehörte. Nun war mein Zeugnis der zehnten Klasse etwas schlechter als die vorherigen, allerdings im Nachhinein finde ich einige Dinge da schon etwas eigenartig, so daß ich mich nicht einmal wundern würde, wenn vielleicht bei dem Zeugnis ein bißchen nachgeholfen worden ist, damit man mehr Grund hat, mich abzulehnen. Denn besonders meine Musikzensur kann ich mir überhaupt nicht erklären. Ich hatte durchweg, in der gesamten Schulzeit, im Musikunterricht immer eine "eins" und die war fest und Standard, da hab ich mir gar keinen Kopf darüber gemacht. Aber auf dem Zeugnis der zehnten Klasse war es auf einmal eine "zwei". Das habe ich schon damals nicht verstanden, aber es hat mich letzten Endes gar nicht wirklich interessiert. Ich war nie ein Schüler, den die Schule oder Zensuren interessiert hätten. In der Schule bin ich sowas von überhaupt nicht ehrgeizig gewesen, auch wenn man sich bei Leuten, die zu den Klassenbesten gehören, vielleicht etwas anderes vorstellt. Deswegen wunderte ich mich nur ein wenig und kümmerte mich dann wieder um wichtigere Dinge als Schule. Und nachdem mein Vater einen Einspruch gemacht hatte, wurde ich dann doch zum DDR-Abitur zugelassen.

So ein DDR-Abitur war noch eine ganz andere Nummer als das jetzige Abitur. Wenn ich heute Leute sehe, die Abitur haben und gleichzeitig nahezu null Allgemeinwissen, frage ich mich schon manchmal, was man da eigentlich heute lernt, aber gut, das ist wieder ein anderes Thema. Ich glaube, es war kurz vor Ende des Abiturs, als ich meine erste Wahleinladung erhielt. Nun interessierte mich auch Politik damals überhaupt nicht. Schließlich gab es ganz viel andere aufregende Veränderungen in meinem Leben, die meine ganze Kraft kosteten. Kurz vorher mit 17 Jahren war ich bei meinen Eltern ausgezogen und stand nun nahezu auf eigenen Füßen. Ich mußte ab jetzt für mich selbst sorgen, hatte aber auch sehr viel mehr Freiheit, die ich entsprechend nutzte, um möglichst viel die Schule zu schwänzen und nachts in Diskotheken abzutanzen. Ich war die erste in meiner Abiturklasse, die alleine wohnte und ich glaube, die anderen beneideten mich ziemlich darum. Von zwei Schulfreundinnen erhielt ich zum Auszug einen Wasserkessel und noch irgendetwas für den Haushalt. Der einen Schufreundin kaufte ich einen Camping-Elektrokocher ab, da ich nur zur Untermiete wohnte und keine eigene Küche hatte. Außerdem hatte ich einen Freund, mit dem ich das erste Mal länger zusammen war, als mit den anderen davor, und der häufiger auch mal zwei oder drei Tage bei mir blieb. Weiterhin mußte ich mir Gedanken darüber machen, wie es nach dem Abitur mit mir weitergeht. Das alles war genug, daß ich eigentlich überhaupt keine Ambitionen hatte, zu irgendeiner Wahl zu gehen, zumal mir sowieso keinerlei Wahlmöglichkeiten bekannt waren, aber da wurde ich zu einem "Wahlbriefing" bei meinen Eltern bestellt.

Hatte ich noch mit dem Gedanken gespielt, nicht zu der Wahl zu gehen, wurde mir dieser Zahn schnell gezogen. "Du gehst auf jeden Fall am Sonntag dort hin, egal was du sonst vorhast! Sonst wirst du nämlich abgeholt! Die stehen vor deiner Tür und nehmen dich mit!" Ich schaute meine Eltern entsetzt an und dachte "Hä? Meinen die das ernst?" Jedenfalls waren meine Eltern ernst und aufgeregt genug, daß sie mich schnell überzeugt hatten. Dann erklärten sie mir den Wahlablauf: ich solle meinen Ausweis vorzeigen, den Wahlzettel nehmen, überhaupt gar nicht erst drauf gucken, sondern ihn falten und dann in die Urne stecken. Ich schaute meine Eltern verständnislos an, denn schließlich bin ich bisher noch völlig naiv gewesen. "Hä? Falten? Aber muß ich da nicht irgendwo ein Kreuz machen?" "Nein! Gar nichts! Du guckst da gar nicht drauf! Und du überlegst auch nicht lange! - Und du gehst um Gottes Willen niemals, absolut niemals, niemals nie und nimmer in die Wahlkabine!!!" Und ich so: "Aber warum denn nicht? Wozu stellen die denn überhaupt die Wahlkabinen hin???" Meine Eltern gucken sich an, lachen gequält und wiederholen nur: "Du gehst auf keinen Fall in die Wahlkabine! Du kannst richtig Ärger bekommen, wenn die den Eindruck bekommen, du bist nicht sicher bei deiner Wahl." Nun ja, so vorbereitet, beschloß ich doch, mich an die Anweisungen meiner Eltern zu halten und nicht auszuprobieren, was passiert, wenn ich es nicht tue. Ich ging also sonntags in das Wahllokal und wurde von einigen Gestalten mit völlig steinernen Gesichtern begrüßt. Ich sehe diese Gesichter jetzt noch vor mir. Ich nahm den Wahlzettel, faltete ihn und steckte ihn in die Urne, konnte mir dabei aber ein kleines Grinsen nicht verkneifen, weil mir die ganze Situation total lächerlich vorkam. Mir schien es, als würden diese Leute hinter ihren steinernen Masken ebenfalls wissen, was für eine Farce das Ganze war. Ich habe mich so blöd dabei gefühlt, daß ich wirklich froh bin, dies nur einmal und dann nie wieder mitmachen zu müssen.
Wenn ich jetzt wähle, dann genieße ich es ein, bzw. zwei oder gar drei Kreuzchen machen zu dürfen, ganz egal, ob es im Endeffekt überhaupt etwas bringt oder verändert, aber zumindest habe ich das Gefühl, daß ich gefragt und nicht gezwungen werde und tatsächlich eine Wahl treffen darf.

Donnerstag, 7. September 2017

Ausgeliehen

Die Liste der Abschiede wird immer länger, wobei ich für Menschen ja schon eine extra Liste führe. Aber auch die Liste der Abschiede von Diensten, Firmen usw. ist immens. So extrem wie in den letzten anderthalb Jahren war das noch nie, finde ich. Obwohl man, seit es das Internet gibt, häufig und schnell erleben konnte, wie Angebote und Seiten wieder verschwinden. Eigentlich weiß man das. Trotzdem habe ich es noch nie so extrem empfunden wie in den letzten anderthalb Jahren. Es gibt diesen Spruch, das Internet vergißt nichts, aber ich finde, genau das Gegenteil ist der Fall. Das Internet vergißt sehr schnell und die letzten Moden dümpeln vielleicht noch in den Archiven herum, aber wen interessiert das schon? Ich glaube, auch die Menschen vergessen im Internet viel schneller als im normalen Leben, weil anderes gar keinen Sinn macht, als sich nach den vorhandenen Angeboten zu richten. Dieses Blog hier ist im Grunde ebenfalls ein Abschied auf Raten, da nur noch eine Geheimadresse.
Angefangen hat alles mit meiner Zahnärztin, dann die Post (es gibt zwar jetzt eine andere Filiale in der Nähe, aber ohne Geldautomaten), twoday.net, Ampya, , DVB-T, Dab, meine Onkologin (die ganze restliche Praxis will demnächst umziehen, obwohl ich dort wenigstens einen alternativen Post-Geldautomaten hatte, für den ich nicht extra Wege laufen mußte), Zamaro und jetzt macht auch noch der Lovefilm-Verleih dicht.
Ich besitze aus der Zeit, als dieser Verleih das erste Mal zu Amazon gehörte, ein Paket-Abo für zwei DVDs im Monat mit einer monatlichen Gebühr von 4,99 EUR. Und das ohne Fristen. Ich konnte jede DVD so lange behalten wie ich wollte ohne extra zu bezahlen. Das Paket war ideal, weil ich vor allem Serien gut ausleihen und anschauen konnte. Allerdings sind mir zwei DVDs im Monat manchmal zuviel und ich komme nicht dazu, die anzuschauen, dann ließ ich sie halt einfach liegen und mußte mir deshalb keine Sorgen machen. Wenn man Serien über Streaming-Dienste anschauen will, kann man sich bei den Preisen gleich die ganze Box kaufen und spart damit noch jede Menge. Ich brauche aber nicht für jede Serie eine Box in meinem Besitz. Wenn ich mir so die übrigen Verleih-Dienste anschaue, sind die nicht nur alle inzwischen teurer, sondern beginnen meist ab vier DVDs im Monat und/oder haben Leihfristen, nach deren Überschreitung extra Gebühren fällig werden. Fällt beides für mich flach, denn das ist Stress und für Stress bezahle ich nicht.
Leider bin ich mit den Desperate Housewives noch nicht durch, aber von denen findet man manche Episoden auch bei Dailymotion.
Ansonsten heißt es dann eben so wie früher wieder darauf warten, daß etwas im TV wiederholt wird. Glücklicherweise gibt es ja diese praktischen Online TV-Recorder. Ich nehme mit dem Assistenten gerade die Big Bang Theory auf, das funktioniert super. Allerdings war der Umstieg von BongTv auf Youtv eine ziemliche Verarsche. Natürlich waren die Abo-Preise bei Youtv sehr viel höher als bei BongTv, aber Youtv hatte am Anfang eine umfassende Mediathek aller Sender im Angebot. Diese Mediathek hätte die höheren Preise gerechtfertigt, wurde aber nach mehreren Monaten eingestellt. Jetzt ist Youtv nichts anderes mehr als vorher Bongtv, bewirbt sich aber auf ihrer Seite immer noch als Testsieger aus einer Bewertung vom Mai 2016, als es die Mediathek noch gab. Solche Machenschaften sind ärgerlich, aber da ich als ehemaliger BongTv-Kunde einen Rabatt bekomme, und der Dienst einwandfrei auf dem Smarttv und Firetv funktioniert, beißt man dann eben in den sauren Apfel, sich für dumm verkaufen zu lassen.
Und letztendlich ist man sogar froh, wenn dieser Dienst nicht ebenfalls eingestellt wird. Das waren noch Zeiten, als man mit Hardware-Recordern und Antennenempfang vollkommen unabhängig von irgendwelchen Diensten war! Aber gut, wenn man jetzt immer abhängiger ist von Diensten und diese völlig zusammenbrechen oder zu teuer werden, um sie zu bezahlen, hat man wieder mehr Zeit, um zum Buch zu greifen.

Dienstag, 5. September 2017

Siegessäule

Über eine seltsame Vorhalle, die aussieht wie eine Tierparkkulisse, betrete ich das Kulturzentrum. Wie ich sofort feststelle, gibt es am anderen Ende ebenfalls einen Eingang, an welchem allerdings eine dickliche Frau Eintritt für das Schwimmbad kassiert. Nun wollte ich eh nicht ins Schwimmbad, weiß aber auch nicht genau, was ich hier suche. Ich sitze herum und jemand drückt mir ein Heft mit kleinen Pröbchen von irgendetwas in die Hand. Ein Herr fragt einen anderen, ob man hier auch Börsengeschäfte über das Handy tätigen könne, was der andere bejaht.
Ich jedoch verlasse das Kulturzentrum wieder, natürlich indem ich die große Vorhalle durchquere, und eine Frau fragt, ob es in meiner Richtung nach Marzahn geht. Ich bestätige und antworte, daß sie, wenn sie in meine Richtung läuft, auf dem Weg nach Marzahn ist, aber auch in die S-Bahn steigen könnte, die hier ist. Die Frau winkt ab und sagt: "Dann hätte ich mir ein schöneres Kleid angezogen." Und setzt sich an einen gedeckten Tisch eines Restaurants. Was war das jetzt? Ich wundere mich ein wenig während ich hinausgehe. Als ich draußen bin, fühle ich mich verwirrt, denn anscheinend befinde ich mich völlig woanders als ich dachte. Ich gehe ein Stückchen weiter eine breite Straße entlang und sehe vor mir die goldene Siegessäule am Horizont durch den leichten grauen Dunst leuchten.
Kann es wirklich sein, daß das Kulturzentrum so riesig ist, daß ich bei der Siegessäule lande, wenn ich den falschen Ausgang benutze? Unfassbar! Ich beschließe umzukehren und den richtigen Ausgang zu suchen, mit dem ich schneller zu Hause bin. Vor der Vorhalle laufe ich durch die mit weißen Tischdecken abgedeckten Tische eines Restaurants, neben denen Kellner in weißen Schürzen herumstehen. Hinter ihnen beginnt die Vorhalle und ich muß ein wenig den Eingang suchen, doch rasch finde ich ihn. Es ist eine grob gezimmerte Holztüre, wie von einem Verschlag, welche ich öffne. Doch dahinter ist noch immer kein Eingang, sondern direkt im gleichen Rahmen eine zweite Türe. Auch diese öffne ich, und dahinter befindet sich eine massive Metalltür. Als ich diese geöffnet habe, finde ich dahinter nur noch leichte Papptüren, die sich wie ein Buch aufblättern lassen. Allerdings bin ich durch diese Türenflut etwas verblüfft, weshalb sich einer der Kellner zu mir gesellt und mir verschmitzt hilft, die Türen umzublättern. Dabei fragt er mich, ob ich schon alles gelesen hätte, denn auf den Papptüren stehen ungeordnet einige Sätze und Texte. Doch interessieren mich die gar nicht, sondern ich denke mir, der Kellner könnte ruhig etwas schneller sein beim Umblättern, denn ich harre ungeduldig des Ein- bzw. Ausgangs.

Ich frage mich, was es wohl bedeutet hätte, wenn ich auf die Siegessäule zugestrebt wäre und diese erreicht hätte. Ein eindeutigeres Traumsymbol ist ja kaum vorstellbar. Stattdessen fühle ich mich tatsächlich wie vor den vielen Türen: Ich trete die ganze Zeit auf der Stelle, erfahre dabei aber eine Neuigkeit nach der nächsten. So viel auf einmal habe ich schon lange nicht mehr über mich erfahren.

Dienstag, 29. August 2017

Gewählt

Das Wählen habe ich heute schon erledigt - zumindest beim Volksentscheid muß ich nicht lange überlegen, wenn ich gerade zur Sommerzeit von früh um 6 Uhr bis nachts um 1 Uhr den Lärm der Flugzeuge, die teilwiese zweiminütig hintereinanderweg fliegen, besonders intensiv mitbekomme und das auch bei geschlossenen Fenstern. Auf dem Balkon mache ich mir ja manchmal einen Spaß daraus zu beobachten, von welchen Fluggesellschaften die Flugzeuge kommen. Air Berlin ist am häufigsten vertreten, trotz Insolvenz. Da hat wohl auch der riesige Schriftzug auf dem Bauch der Flugzeuge "airberlin.com" nichts geholfen.
An diesem herrlichen Spätsommertag war der Himmel blauer, als ich ihn auch nur einen Tag in den letzten Monaten gesehen habe. Und wenn man vom Teufel Schmetterling spricht, ist mir auf dem Weg zum Supermarkt gleich der erste Schmetterling über den Weg geflattert, ein Admiralfalter. Ich holte mir ein Kilo frische grüne Bohnen, die ich zu einem schönen Salat verarbeitet habe, der in den letzten Stunden schon gut durchgezogen ist. Genau das richtige für einen warmen Spätsommertag. Dazu selbst gemachtes Bananeneis.