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Donnerstag, 5. April 2018

Ostern geht weiter

In den letzten Tagen hatte die Ringeltaube jeden Vormittag lang die Stelle im Blumenkasten probegesessen. Von Nest war aber eigentlich bis auf ein paar Zweiglein nicht so viel zu sehen. Punkt 12 Uhr war sie weg, verrmutlich Futter fassen und nachmittags sah man das Pärchen dann im Baum vor dem Küchenfenster herumturteln. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen halt. Als ich gestern zum Zumba ging, war alles wie immer. Als ich jedoch zurückkehrte sah ich etwas im Dunkel vor dem Fenster leuchten. Als ich hinging um nachzuschauen, prangte dort ein prächtiges Ei im Blumenkasten. Anscheinend spätabends gelegt. Das Nest scheint mir aber überhaupt noch nicht fertig und so schlampig gebaut, daß ich Sorge habe, das oder die Küken könnten vier Stockwerke in die Tiefe purzeln. Eigentlich ist es gar kein richtiges Nest. Hab schon überlegt, ob ich eine kleine niedrige Pappe als Abgrenzung in den Kasten stecke. Aber andererseits - wenn ich jetzt beim Nestbau helfe, dann geben sich die Ringeltauben irgendwann überhaupt keine Mühe mehr. Mit Nestbau haben sie es wirklich nicht, mit Turteln um so mehr. Ich befürchte schon, wenn ich die Fenster offen lasse, spazieren sie irgendwann in die Wohnung, legen dort ihre Eier ab und überlassen mir das Brüten.

Kaum war ich zuhause, gab es auch plötzlich einen richtig heftigen Regenguß, nach einem sommerlich warmen Abend. Es ist eben doch noch immer April. Aber als ich nach Hause lief, saß und schlenderte jede Menge junges Volk draußen herum, ebenfalls paarungsbereit, denn ich wurde auch angebalzt. Wenn man total durchgeschwitzt ist, sendet man wahrscheinlich besonders viele Lockstoffe aus.

Zum Zumba hatte ich gestern eigentlich gar keine Lust. Das einzige, was mich dann doch hingeführt hatte, waren das neue und vierte Paar Tanzschuhe, von denen ich unbedingt wissen wollte, ob die sich nun endlich ohne zu rutschen tanzen lassen. Und ich dachte mir, wenn du heute nicht hingehst, mußt du bis nächste Woche warten, um es zu erfahren. Das wollte ich nicht. Ich hätte aber mal lieber auf meinen Körper hören und zu Hause bleiben sollen. Ich bin blind und taub mitgehoppelt, weil ich weder etwas gesehen, noch etwas gehört habe, da ich völlig woanders war. So ganz entspannt in einer Ecke einfach herumhoppeln wäre dann auch ok gewesen, aber man muß ja immer so tun, als ob man irgendwie noch mitmacht. Wenigstens weiß ich jetzt aber, daß die Sohle von den neuen Schuhen absolut überhaupt nicht rutscht, großartig. Die Sohle hat spezielle Rillen. Rillen haben die anderen Schuhe auch, aber die von den neuen sind wie viele Schrägdächer hintereinander angeordnet. Leider sind sie aber nicht aus echtem Wildleder, sondern nur Wildlederimitat, haben keinen Reißverschluß und von der Optik gefallen sie mir auch nicht so wie die anderen. Alles Gute ist eben nie beisammen.

Taubenei

Dienstag, 3. April 2018

Paarungszeit

Die Ringeltauben beschlossen bereits an Ostersonntag, trotz Schnee, daß sie jetzt nicht mehr länger warten wollen mit dem Nachwuchs. Stundenlang balzten sie im Blumenkasten vor meinem Fenster herum. Vorher hatten sie im Blumentopf auf meinem Balkon begonnen und früh um acht Uhr dabei ohrenbetäubenden Lärm gemacht, so daß ich ihr Gurren sogar durch die Ohrstöpsel gehört habe. Aber irgendwie wollten sie den Blumentopf diesmal nicht. Im Blumenkasten vor dem Fenster verneigten sie sich dagegen viele Stunden ununterbrochen voreinander, zumindest sieht das so aus, und knabberten sich ab und zu mal am Hals. Vielleicht erinnern einen Japaner deshalb so an Tauben. Seit gestern sitzt nun eine Taube den gesamten Vormittag hindurch im Unkraut des Blumenkastens, während die andere Taube ständig mit Zweiglein im Schnabel angeflogen kommt. Allerdings kann das mit dem Nestbau noch eine Weile dauern, vielleicht üben sie auch nur, denn die kuhlensitzende Taube drapiert das Zweiglein mal hierhin und mal dorthin, läßt es dabei aber meist wieder vier Stockwerke hinunterfallen. Seltsamerweise lassen sich die Turteltäubchen von mir überhaupt nicht mehr beeindrucken. Früher sind sie noch weggeflogen, wenn sie mich durch die Fensterscheibe hindurch haben näher kommen sehen, jetzt juckt es sie gar nicht mehr. Ich habe sogar mit dem Fingerknöchel gegen die Scheibe geklopft und sie haben sich nicht stören lassen. Im letzten Jahr hat es mir nicht viel Hausfrieden gebracht, als ich ihnen den Blumentopf vermiest hatte.

Ostern hat meine Laune auch nicht gerade gehoben. Meine Mutter wollte unbedingt ein Essen machen, obwohl ich ihr angeboten hatte, Essen zu bestellen. Da sie nicht mehr so fit ist, wollte sie aber, daß ich ihr vorher beim Tischdecken und Tragen helfe. Kein Problem! Als ich kam, waren schon andere da, sie ignorierte mich, keine Begrüßung, stattdessen meinte sie gleich, ich könne schon mal das und das machen. Danach erklärte sie mir erstmal, daß ich gammelig aussehe. Dann wurde ich weiter herumgeschickt, aber zum Abschied war ich wieder Luft. Sie ist direkt an mir vorbeigegangen, obwohl ich vor ihr stand. Ich kam mir vor wie so ein unsichtbarer Dienstbote oder so. Und heute ärgere ich mich darüber. Wunderliche alte Leute!
Die Piratenbadeenten sind nicht besonders gut angekommen, da ich erfuhr, daß mein Bruder schon eine ganze Sammlung besitzt, weil er die so liebt. Das wußte ich aber bisher gar nicht. Ich selbst bekam gleich ein Mehrfachpack mit Fruchtseccos, von denen ich bereits einige auf dem Küchenboden herumzustehen hatte. Jetzt stehen dort so viele Fruchtseccoflaschen, daß es bei mir aussieht wie bei einem Alkoholiker. Letztens bin ich beim Tanzen beinahe reingetreten.
Immerhin habe ich noch ein paar mehr Details über die Ahnen mütterlicherseits erfahren, zum Beispiel auch, daß ich einen Großonkel hatte, der Oberschachtmeister in Peenemünde für die Kleinbahn und die unterirdischen Bauten war und Werner von Braun kannte. Das ist mir völlig neu.

Heute nun waren es fast zwanzig Grad draußen und was passiert? Die erste Mücke schwirrt bei mir im Zimmer herum, es ist nicht zu fassen. Normalerweise, zumindest wenn der Winter richtig kalt ist, hat man die ja erst ab Juni. Irgendwie geht alles den Bach runter.

Samstag, 31. März 2018

Inspiration, Motivation und ein unerklärliches Energiephänomen

Ostersamstag, kurz nach 7 Uhr am Morgen. Nach hochgerechnet drei Stunden Schlaf und ungezählten halbwach herumgewälzten Stunden stehe ich auf, um in die Küche zu gehen und etwas Wasser zu trinken. Mein Blick schweift aus dem Fenster, gähnende Leere auf der Autobahnzufahrt. Eine junge Ringeltaube spaziert im Baum herum. Auf der Straße vor dem Haus eine einsame Joggerin. Um diese Uhrzeit - manche Leute sind echt krank, mein erster Gedanke dazu.

Wenn ich mich im Halbschlaf im Bett herumwälze, höre ich Musik. Also ich höre sie nicht wirklich, sondern sie ist nur in meinem Kopf, wie Ohrwürmer, aber im Gegensatz zu diesen, verschwindet die Musik nach dem Aufstehen relativ schnell. Oft ist es Musik aus dem Zumba-Training oder Musik, zu der ich selbst viel getanzt habe oder es vorhatte. Aber das ist nicht alles. Zu dieser Musik sehe ich auch Tanzschritte, bzw. ich sehe nicht die Schritte, sondern tanze sie in der Vorstellung. Manchmal sind es die Schritte, die ich auch sonst dazu tanze, viel häufiger aber sind es völlig neue, die ich noch nie getanzt habe und mich auch nicht erinnere, sie jemals irgendwo in einem Video gesehen zu haben. Wenn mir bewußt wird, gerade einen ganz neuen und, wie mir meist scheint, tollen Move getanzt zu haben, bin ich plötzlich hellwach und nehme mir vor, mir diesen Bewegungsablauf unbedingt zu merken und auszuprobieren. Wenn ich diese Schritte in real ausprobiere, funktionieren sie oft erstaunlich gut, es sind aber auch einige Traumblasen dabei, die in der Wirklichkeit zerplatzen. Dabei meine ich noch nicht einmal die Überschläge, die ich ab und zu in meiner Vorstellung mit Leichtigkeit mache und die ich in real nie hinbekommen und auch nicht ausprobieren würde. Ich kenne meine Grenzen. Es ist aber schon erstaunlich und ziemlich amüsant, wie sich mein Unterbewußtsein im Halbschlaf tänzerisch so austobt. Früher hat mir die Inspiration in diesem Zustand Gedichte gebracht, heute bringt sie mir Tanzschritte. Nun ja, man nimmt halt, was man kriegt. Überhaupt scheint mir Inspiration so eine Art Systemoutput zu sein. Gibt man viel Reime, Gedichte und tiefsinnige Gedanken in das System ein, kommen, sobald der Input abgeschlossen ist und verarbeitet wird, neue Gedichtideen dabei heraus. Gibt man aber viel Zumbaschritte, Musik, Rhythmus und Körpergefühl ein, kommen neue Tanzschritte und Bewegungsabläufe dabei heraus.

Gedichte haben allerdings den großen Vorteil, daß man sie sehr gut und schnell in einem Notizbüchlein festhalten und danach ruhig einschlafen kann. Zwar kann man auch Tanzschritte aufschreiben, das ist aber schon etwas aufwendiger und im Endeffekt nur ein Strohhalm für die Erinnerung. Ich habe für die Choreos, die ich mir merken will, ein Heftlein, in welchem ich die Abläufe und Schritte möglichst genau niederschreibe. Aber wenn ich etwas lange nicht tanze, auch noch nicht so wirklich viel geübt habe und nach Monaten wieder in die Notizen schaue, gleicht das einem Schwein, das ins Uhrwerk schaut - ich verstehe nur noch Bahnhof. Als Anschauung, was ich meine, habe ich mal eine Seite abfotografiert. Das ist der Grund, warum es mit dem Schlafen nach so einer Neuentdeckung dann noch schwieriger wird, weil ich fürchte, mich nach dem Einschlafen nicht mehr erinnern zu können.

Ich stehe also in der Küche, wundere mich über kranke Leute, die früh um 7 Uhr joggen, und denke mir - hey, eigentlich könntest du gleich mal den neuen Schritt ausprobieren! Natürlich ohne Musik, denn die ist mir am frühen Morgen zu laut. Ich bin ein ausgesprochener Morgenmuffel. Nun tanze ich in der Küche barfuß in meiner Unterwäsche zu meiner Kopfmusik und teste. Dabei werden Beinwinkel und Armhaltung variiert und begutachtet. (Im Schwingdeckel meines Mülleimers kann ich mich spiegeln, wenn auch nur verkrümmt, weshalb ich darin elendig lange Beine, aber einen kurzen Oberkörper habe.) So kommt es, daß ich kurz nach 7 Uhr in der Frühe halbnackt vor meinem knallroten Mülleimer herumpose und Balztänze aufführe. Bloß gut, daß mich niemand dabei sehen kann! Manche Krankheiten sind allein vom Zuschauen ansteckend. Allerdings scheue ich am frühen Morgen und vor allem nach wenig Schlaf größere Anstrengungen, weshalb ich sofort aufhöre, als ich merke, daß ich gleich zu schwitzen beginne. Stattdessen kehre ich ins Bett zurück in der Hoffnung, nun einschlafen zu können. Kaum liege ich im Bett, kommt mir der Gedanke zu diesem Blogeintrag und wie das dann so ist, beginne ich bereits zu formulieren. Da ich es jetzt ahne, daß aus Schlaf irgendwie nix mehr wird, stehe ich erneut auf und begebe mich an den Computer. Hier sitze ich nun, völlig übermüdet, aber immerhin sind ein neuer Tanzschritt und ein neuer Blogeintrag dabei herausgekommen. Der letzte ist schon wieder eine Woche her, wie ich gerade sehe.

Ich weiß nicht, was ich mit diesem Schlafentzugsdelirium-Tag heute anfange, Sport fällt jedenfalls aus und Lesen auch. Aber zumindest hatte ich jede Menge Mentaltraining. Ich fürchte nur, Mentaltraining wird bei meinen Fettreserven auch nicht viele Erfolge erzielen. Obwohl, wer weiß? Wissenschaftler haben festgestellt, daß bei der Vorstellung einer Bewegung im Gehirn dieselben Signale an die Muskeln gesendet werden, wie bei der richtigen Bewegung. Ja, es ist sogar so, daß die Muskelkraft bei mental ausgeführten Übungen tatsächlich steigt. Wenn es vielleicht überflüssig ist, sich für mehr Kraft im Fitnessstudio abzuschuften, könnte es ja ebenfalls möglich sein, daß das Gehirn dabei genauso Signale an die Fettzellen zur Energiegewinnung sendet. Das wäre dann so wie bei Süßstoff im Essen, der dazu führt, daß der Körper allein durch den Geschmack auf Zuckerverstoffwechslung schaltet (aber keinen findet - weshalb Süßstoff erst recht Heißhunger und damit dick macht). Ich erwäge, meine Liegestütze künftig nur noch mental auszuführen. Weniger dabei herauskommen als jetzt, kann dann sicher auch nicht. Überhaupt ist mir ein merkwürdiges Phänomen aufgefallen.

Letztens tanzte ich fünf Stunden hintereinander. Zwei Stunden und Vierundfünfzig Minuten davon wurden mir von der App meines Fitnessarmbands sogar als Aktivität abgesegnet. Und die ist echt streng! Das Training im Verein ist bei der nur ein Spaziergang. Außerdem hat die App berechnet, daß ich knapp 15.000 Schritte gelaufen bin und ca. 3600 Kalorien am Tag verbrannt habe. Allerdings hat sich auf der Waage nicht die allerkleinste Veränderung gezeigt, ja es waren eher noch ein paar Gramm mehr. Also ließ ich spaßeshalber von der App mal ausrechnen, was ich am Tag so zu mir genommen habe an Kalorien. Kalorienzählen mache ich sonst nicht. Dazu ist mir meine Zeit zu schade. Ich hatte über den Tag nur Wasser getrunken und nach drei Stunden Tanzen, als ich leichten Hunger bekam, eine Banane gegessen. Keine Sorge, das mache ich nicht um abzunehmen, sondern ich bin es, seit ich denken kann, gewohnt, nur ein bis zwei Mahlzeiten pro Tag zu essen. Vor dem Sport esse ich nie etwas, weil mein Körper irgendwie nicht auf Multitasking ausgelegt ist und ich dann leicht Probleme mit dem Kreislauf bekomme. Abends hatte ich eine große Portion Gemüsegulasch aus einer roten Paprika, fünf Tomaten, einem Würstchen, dazu viele Kartoffeln und hinterher einen Fruchtsecco. Zwischendurch Weintrauben und meinen vormitternächtlichen Appetit stillte ich mit einem hartgekochten Ei und drei kalten Würstchen. Dazu kommt noch eine kleine Cola. Die App kam auf großzügig aufgerundet 2000 Kalorien und war der Meinung, ich hätte sogar noch 1600 Kalorien zu mir nehmen dürfen. Bleibt also ein schwarzes Energieloch von 1600 Kalorien. Wo hat mein Körper die hergeholt? Wenn er die weder aus der Nahrung, noch aus den Körperreserven holt, gibt es noch eine dritte, unbekannte und geheimnisvolle Energiequelle? Was für eine Quelle ist das? Haben sie mir vielleicht nicht nur ein Implantat, sondern gleich noch ein paar Duracell-Batterien eingebaut? Das ist irgendwie unheimlich.

Aber auch unheimlich demotivierend. Da kommt einem das ganze Getanze völlig sinnlos vor. Ok, natürlich ist es das objektiv gesehen nicht. Denn natürlich merke ich leichte Verbesserungen in der Kondition, und es ist ja immer von Vorteil, wenn man die Treppen etwas schneller hoch kommt. Schön ist es ebenfalls, wenn man bestimmte Dinge besser tanzen kann und es sich gut anfühlt. Aber das war es nicht, was ich wollte. Meine Fitness fand ich schon vorher recht zufriedenstellend und besser tanzen muß ich auch nicht unbedingt. Das hat jetzt nicht wirklich irgendwelche gravierenden Vorteile für mich, außer daß ich mir selbst auf die Schulter klopfen kann. Vielleicht sollte ich mir ein anderes Ziel suchen. Denn seltsamerweise, als ich mit dem Tanzen zehn Kilo abgenommen hatte, war Abnehmen nicht mein erklärtes Ziel. Ich wollte nur ein bißchen besser beim Zumba mitkommen und außerdem diese ganzen Kurse und vor allem den Zumbathon im PS3-Zumbaspiel freischalten, wozu man sie aber erst alle durchtanzen mußte. Abnehmen tat ich quasi nebenbei. Vielleicht ist es ja kontraproduktiv, wenn man sich zu sehr auf ein bestimmtes Ziel fokussiert. Ich weiß nur nicht, was ein anderes Ziel sein könnte, mit welchem ich nebenbei abnehme und motiviert bleibe. Vielleicht ein Tanzkalender. Immer wenn ich eine bestimmte Stufe erreicht habe, darf ich ein Türchen öffnen. Blöd ist nur, wenn ich den Kalender selbst mache, weiß ich vorher schon, was drin ist, und wenn er nicht von mir ist, schau ich wahrscheinlich vorher schon rein. Bei einem Videospiel geht das natürlich nicht.

Immerhin weiß ich inzwischen, wer wirklich schuld ist, daß es einfach nicht weitergeht. Die Sterne sind schuld, genau! Wie meistens! Hab mal geschaut, was sich bei mir so in den Transiten herumtreibt und die Übeltäter erwischt:

Jupiter in Opposition zum Saturn r
"Nun könnte es zu viel Frustration kommen, besonders dann, wenn man denkt, daß es vorangeht. Diese Transite funktionieren wie eine Bremse, was zunächst einmal sehr lästig sein könnte, sich im nachhinein aber vielleicht als Segen herausstellt. Der Mensch könnte zu dieser Zeit, die von einem ständigen Stop-and-Go gekennzechnet ist (haargenau so!), unzufrieden, rastlos und jähzornig reagieren - er sollte versuchen, die Ruhe zu bewahren, hat aber weniger Geduld als sonst."

Und dazu kommt noch ein Saturn-Mond r-Quadrat
"Eine eher pessimistische Haltung und das Gefühl, "die Nase voll zu haben". Der Geborene sollte die Ruhe bewahren, keine Entscheidungen treffen und wichtige Aktivitäten aufschieben - Fortschritte kann er jetzt kaum erzielen."

Kein Wunder, daß ich ständig schlechte Laune bekomme...

Tanzheft

Freitag, 23. März 2018

Mode-Pannen

Wenn man zufällig mal auf einem diesen vieler Fashionblogs landet, fragt man sich vereinzelt (natürlich gibt es auch Fashionblogger, an deren Outfits ich nichts auszusetzen habe, auch wenn es mich nicht sonderlich interessiert), warum jemand, der über Fashion bloggt, noch nie etwas von gutem Geschmack gehört hat. Ok, über Geschmack läßt sich bekanntlich streiten, aber es gibt Sachen, die gehen so irgendwie gar nicht. Ok, darüber läßt sich ebenfalls streiten, ob etwas geht oder nicht, schließlich kann jeder tragen, was er will. Ist ja auch schön, diese neue Freiheit, die nur noch von persönlichen Zwängen, wie Marken- und Designeranbetung oder massivem Zugehörigkeitsdrang wozu auch immer, begrenzt wird. Aber wenn man andere influencen will, wäre ein wenig ästhetisches Gespür ganz hilfreich. Nun kombinieren ja große Designer gerne manchmal die seltsamsten Dinge miteinander - es hat schon seinen Grund, warum vieles davon eher selten von der Allgemeinheit getragen wird. Und bei ihnen kann man das noch mit der Show entschuldigen. Wenn ein Outfit aber weder nach Show ausieht, noch nach einer ästhetisch ansprechenden Bekleidung, frage ich mich schon, was das eigentlich soll.
Elegante, wadenlange und farbenfrohe Wollmäntel in Kombination mit Turnschuhen - da stellen sich mir die Nackenhaare auf. Tragt doch wenigstens Trenchcoat dazu, wenn ihr die Turnschuhe nicht ausziehen wollt! Jedenfalls ist eines sicher - auch diese Influenza geht an mir vorüber.

Donnerstag, 22. März 2018

Frühjahrsmüde

Vorgestern probierte ich das erste Mal das Hanf-Hafer-Shampoo aus und ich habe den Eindruck, daß es meine Haare ganz leicht aufgehellt hat. Irgendwie haben die jetzt so einen leichten Blondstich. Vom Haargefühl dagegen finde ich sie mit diesem Shampoo nicht so toll und gestern sind sie den ganzen Tag wie irre herumgeflogen und waren aufgeladen. Das muß aber natürlich nicht am Shampoo liegen, sondern der Grund könnte auch sein, daß ich gestern generell anscheinend geladen war und außerdem wahnsinnig müde und fertig. Kaum setzte ich mich irgendwo hin, fielen mir schon die Augen zu. So ein bißchen merke ich es bereits seit zwei Wochen. Eigentlich war deshalb auch mein Plan, zu Hause zu bleiben und nicht zum Zumba zu gehen. Doch weil ich wachsende Aggressionen und schlechte Stimmung bei mir bemerkte und niemanden zum Anschreien habe, dachte ich mir, wäre ein bißchen Bewegung vielleicht doch ganz gut, obwohl mir überhaupt nicht danach war. Und hinterher war meine Stimmung tatsächlich sehr viel besser

Ich hoffe, dieses Aufgeladensein kam nicht daher, daß ich zuletzt am Sonntag getanzt hatte. Wenn man nach zwei bis drei Tagen ohne Bewegung bereits Aggressionen und schlechte Laune bekommt, hat das ja irgendwie etwas Suchtartiges, zumal ich gar nicht wirklich immer Lust habe, mich viel zu bewegen. Wenn ich zuviel tanze, alle zwei Tage oder gar jeden Tag, überkommt mich irgendwann der totale Überdruß und ich denke bei mir - ey, was machst du hier eigentlich die ganze Zeit? Dann nehme ich mir vor, mal wieder gemütlich einen ganzen Tag zu lesen oder andere Dinge zu tun. Das Problem ist nur, wenn ich es dann tue, bekomme ich schnell erneut schlechte Laune. Ich weiß selbst nicht so richtig, was gerade mit mir los ist. Vielleicht liegt es ja auch daran, daß ich ein Ziel, bzw. im Grunde mehrere, erreichen will, aber überall das Gefühl habe, auf der Stelle zu treten.

Heute bin ich schnell in die Schneewehen raus, um etwas einzukaufen, und dabei sah ich beim Gang über unseren Hof ein Ringeltaubenpärchen zusammen in den noch kahlen Bäumen sitzen. Beide hatten ihr Köpfchen tief in das aufgeplusterte Gefieder steckt und schliefen. Die waren ja eigentlich schon paarungsbereit, jedenfalls sind sie bereits wieder auf meinem Balkon herumgegurkt. Wahrscheinlich hat ihnen der unerwartete Schneefalleinbruch die Lust auf Paarung und Nestbau vermiest.
Für mich mußte es deshalb heute ein kleines Frühlingssträußchen sein und bunte Eier gibt es auch schon. Die sind allerdings gekauft. Ich habe nie Lust, Eier zu färben.

Frühlingsstrauß

Bunte Eier

Montag, 19. März 2018

Trendraider-Box März 2018 und Plastikmüll

Weil ich mal wieder Lust hatte, mich überraschen zu lassen, bestellte ich mir die Trendraider-Box im März. Das Thema "Blooming" sprach mich an. Bisher verzichtete ich lieber auf die Überraschung, weil in der Trendraider-Box neben Food- und Beauty-Produkten, auch Design- und Fashionprodukte zu finden sind. Die Gefahr war mir zu groß, daß man dann irgendwelchen Krempel drin hat, wie zum Beispiel noch eine Tasse, Poster, Karten, Lesezeichen und so Zeug, das niemand braucht. Meine Tassen habe ich schon alle im Schrank, die einzige, die noch perfekt in meine Küche passen würde, wäre diese hier (brauche ich aber trotzdem nicht):

Tasse

Leider kann man auch nicht vorher bei anderen schauen, was drin ist, was ich jetzt meistens mache, weshalb ich nur noch selten tatsächlich irgendeine Box kaufe, weil die Inhalte dann doch nicht überzeugen. Trendraider verspricht nachhaltige und handverlesene Produkte, so daß ich mir diesmal dachte, so viel kann eigentlich nicht schief gehen und mal wieder auf Risiko setzte. Nun ja, vom Hocker gehauen haben mich die Inhalte nicht, einige fand ich auch nicht so zum Thema "Blooming" passend, und was ich befürchtete, traf natürlich ein: Mit in der Box enthalten waren ein Hasen-Poster (Blooming?) und ein Lesezeichen, beide angeblich im Wert von 10 Euro, was ich schon mal etwas wahnwitzig finde. So ein A4-Poster mit einem Osterhasen kann ich mir auch selbst am Computer entwerfen und ausdrucken, das Motiv ist nicht wirklich irgendwie besonders oder aufregend, und Lesezeichen aus Holz habe ich auch schon schönere für weniger Geld gesehen. Ok, das war schon mal nix, aber schauen wir weiter.

Ein Leichtkämm-Shampoo Hanf & Hafer mit naturreinem Heilpflanzensaft von Schöneberger. Da es endlich mal ein Shampoo ohne Silikone ist, werde ich es zumindest gerne ausprobieren und verwenden. Ätherisches Lavendelöl gibt es zwar schon in meiner umfangreichen Sammlung, aber auch Nachschub schadet nicht. Bio-Artischoken in Sonnenblumenöl und ein French-Dressing von Drei Spatzen, auch ok, um mal etwas neues auszuprobieren. Gut finde ich auch die getrockneten Maulbeeren. Solche hab ich nämlich noch nicht gegessen und die passen bestimmt gut in Obstsalate. Getrocknete Cranberrys jedenfall schmecken im Obstsalat top. Ebenfalls für Obstsalate oder andere Desserts ist die Gewürzmischung "Flower Power" mit Blüten, Rübenzucker, Zimt, Nelken und Vanille. Handseife dagegen, Lavendel-Handseife, ist auch etwas das ich null brauche, weil ich sowas eigentlich nicht verwende. Erst letztens bekam ich bereits Handseife geschenkt und weil ich diese anders nicht verbrauche, benutze ich sie immer nur als Spülmittel. Weil ich aber wenig mit der Hand spüle, reicht so eine Flasche ewig. Weshalb ich nie hinterher komme, Handseifen aufzubrauchen und sie nutzlos lagere. Ein Kosmetiktäschchen aus recycelter Baumwolle. Das Design gefällt mir nicht so sehr, aber solche kleinen Täschchen benutze ich immer sehr viel, um Dinge darin ordentlich zu verstauen, nicht unbedingt Kosmetik. Die Seedballs-Saatmischung mit Goldmohn gefällt mir wiederum ziemlich gut, obwohl ich noch einige "Saatbomben" herumzuliegen habe, die ich noch nicht "verbombt" habe. Vielleicht für den Balkon. Und ein schmales Malbuch mit Blütenmotiven. Bei Malbüchern bin ich ja stets ein wenig zwiegespalten, denn mein innerer Erwachsener weiß, daß ich mehr als genug Malbücher besitze, die ich eh nie alle ausmalen kann, und daß ich eigentlich nur ausmale, um irgendwie herunterzukommen, was ich im Moment eher mit Stricken tue, aber mein inneres Kind schreit bei jedem Malbuch "Juchhuuu!!" Von daher hat sich mein inneres Kind über das Malbuch gefreut. Und dann gab es noch ein letztes Produkt in der Box, über welches ich mich zuerst gefreut und später dann geärgert habe. Es ist nämlich ein kleines Tiegelchen Deocreme Mango-Vanille von Ponyhütchen. Nun ist mein Deoroller, der noch aus der Glossybox stammt, fast aufgebraucht, und ich fand die Verpackung mit dem kleinen Tiegelchen toll, weil ich glaubte, daß es ein Glastiegel ist. Allerdings stellte ich später fest, daß es kein Glas- sondern ein Plastiktiegel ist, was meine ganze Freude über das Produkt zunichte macht. Nicht nur, daß es in der Box ganze drei Produkte in Plastikverpackungen gab, gerade bei so einem kleinen Tiegelchen will mir nicht in den Kopf, warum man dafür nicht ein Glastiegelchen verwendet.

Plastik hat für mich nichts mit Nachhaltigkeit zu tun, selbst dann nicht, wenn es aus Plastik recycelt wurde. Die Wahrheit ist, daß man Plastikmüll nur dann eindämmt, wenn man diesen Plastikkreislauf eben nicht in Schwung hält, indem man recycelt und wieder neues Plastik kauft. Dieses Plastikrecycling ist ganz großer Humbug und spielt nur der Industrie in die Hände, die nämlich ein sehr preiswertes Rohmaterial bekommt, welches ihnen noch kostenlos vorsortiert wird, und damit aus einer vermeindlichen Lösung für ein Problem, noch zusätzlich Profit ziehen kann. Es ist überhaupt erstaunlich, wie kreativ die Industrielobbies immer wieder sind, um angebliche Lösungen für Probleme, die hauptsächlich von ihnen verursacht werden, auf Käufer abzuschieben und damit selbst noch Geld zu machen. So lange die Industrie diesen billigen Rohstoff zur Verfügung hat und Abnehmer für daraus hergestellte Produkte findet, wird weiterhin viel zu viel an Plastik neu hergestellt und in Verpackungen verwendet werden. Die bessere Lösung ist, Plastik ganz zu vermeiden wo es nur geht und keine Produkte in Plastikverpackungen zu kaufen. Zugegebenermaßen ist heutzutage solch eine Maßnahme eher sehr schwierig umzusetzen, weil es viele Dinge einfach gar nicht mehr anders gibt. Einige Menschen sind da sehr einfallsreich und schaffen es mit vielen Tricks, Plastik völlig zu vermeiden. Mir gelingt es nicht hundertprozentig, weil ich Plastikvermeidung jetzt nicht als meine Hauptlebensaufgabe ansehe. Aber selbst dann gibt es immer mehr Bereiche, in denen man tatsächlich bessere Alternativen findet. Zum Beispiel im Kosmetikbereich. Da ich eh nicht die ekligen klebrigen Duschgels benutze, sondern gute, hautfreundlich gesiedete Seife, fällt damit schon einmal eine Menge Plastik weg. Selbst Handcremes findet man inzwischen auch in Glastiegeln, wie von Burt's Bees. Schwieriger wird es mit Zahncreme und Shampoo. Ich hab mir manchmal selbst Zahncreme in einem Glastiegel aus Kokosöl, Natron und Heilkreide zusammengerührt, die ich aber nicht so gerne benutze, da der Geschmack doch gewöhnungsbedürftig ist. Pfefferminzöl hilft da auch nicht, weil ich pfefferminzige Zahncremes nicht mag. Früher hatten wir für die Haarwäsche so eine Art Flüssigseife, die ebenfalls als Schaumbad benutzt wurde, und die es in großen und kleinen Glasflaschen gab. Im Prinzip gibt es Rezepte, um Shampoo selbst herzustellen und in Glasflaschen zu füllen, aber ich habe meine speziellen Lieblingsshampoos, auf die ich nicht verzichten möchte. Und natürlich benutze ich auch in der Küche Plastikdosen, um einzufrieren usw.

Trotzdem verzichte ich auf sehr viele Produkte aus Plastik oder in Plastikverpackungen und ein zusätzlicher Anreiz ist es für mich, daß dies auch für mich selbst gut ist, da es das Raumklima verbessert. Plastik gibt nämlich diverse Stoffe und Verbindungen an die Raumluft ab. Zusätzlich erleichtert es massiv die Kaufentscheidungen, gerade weil Alternativen eher rar sind. Also lieber nur wenig gute Produkte in hochwertigeren Verpackungen kaufen, denn die reichen allemal aus, als ein Haufen Zeug, das man eh nicht alles braucht, die Raumluft verpestet und Müll produziert.

Für April ist das Thema der Trendraider-Box "Natural Power", ein Thema, das sich für mich interessant anhört. Ich bin jetzt hin- und hergerissen, ob ich diese Box auch noch bestelle oder lieber nicht. Falls sich jemand schneller entscheiden kann, darf ich als Besteller einen 10%-Gutschein weitergeben, der da lautet: ref0178524. Viel Spaß!

Trendraider-Box März 2018

Sonntag, 18. März 2018

Schreibspuren

Schreiben ist ungesund. Das habe ich inzwischen auch gemerkt. Allerdings vermisse ich es trotzdem irgendwie. Wenn es nur nicht so viel zu fühlen gäbe... (Sorry, daß ich im Video mit der Szene aus dem Tatortreiniger losgeprustet und gegluckst habe, ich konnte einfach nicht an mich halten. )

Und im übrigen werde ich noch etwas vermissen, wenn es dieses Blog nicht mehr gibt, nämlich den Randomizer:

Als hätte ich es nicht anders erwartet, fielen Benediktinertulpen vom Sturm zerpflückt, leuchtend auf seine Gartenparty, aus der wir durch Gottes Güte nicht raus kamen. Zuerst traf ich R., dessen Herz ich brach und meines gleich mit einer plastischen Chirurgin zusammen ins Mieder sperrte. In den Lichtern und in einem engen Zimmer wuchs so ein Paket mit einem sehr feinen und natürlichen Geschmack von Parmesan heran. Quanten haben eben ihren ganz eigenen Kopf, wenn die Bonuszinsen mucksmäuschenstill wie ein Spatz sitzen und die Ölgötter nie mehr Frösche küssen. Sind die Wurzeln heil und ganz, kannst du deinen Verstand beiseite lassen.





Donnerstag, 15. März 2018

Being normal is boring







Richtig coole Moves hat sie drauf! Und sie hat ja recht - die vorgegebene Choreo ist sowas von öde...

Fettnäpfchen und Consulting

Gestern tanzte ich nicht vor dem Zumba-Abend, sondern versuchte zu schlafen, weil ich extrem müde war. Ich hatte in der Nacht auf Mittwoch ewig auf meine Waschmaschine gewartet, die ständig neu startete und jedesmal wieder eine Stunde oder mehr anzeigte, ohne daß es irgendwie weiterging. Schließlich gab ich genervt auf und ließ die nasse Wäsche drin liegen. Trotz frühem Aufstehen und Müdigkeit säuberte ich dann erstmal das Flusensieb und höchstwahrscheinlich war das der Übeltäter, denn es war total verstopft, nicht nur mit Flusen und einem Farbfanglappen, auch Geld fand ich darin. Nun bin ich eigentlich der Meinung, daß ich immer in die Taschen schaue, aber trotzdem finde ich in der Waschmaschine stets wieder etwas. Falls man mal einen Noteuro braucht, sollte man zuerst in der Waschmaschine nachschauen.

Obwohl ich müde war, freute ich mich darauf, entspannt ein bißchen herumzutanzen, doch gut, daß ich mir meine Kräfte gespart hatte. Mit Entspannung war nicht viel, sondern wir wurden richtig herumgescheucht. Gut außerdem, daß ich meine Textilschuhe trug, die weniger rutschen, ansonsten wäre es noch anstrengender geworden. Eigentlich würde ich lieber meine Wildlederschuhe tragen, nur leider habe ich noch nichts gefunden, das wirklich gegen das Rutschen hilft, obwohl ich alles nur mögliche durchprobiert habe. Am besten und am wenigsten rutschig sind da immer noch meine roten Tanzschuhe, nur daß ich sie nicht zu engen Hosenbeinen tragen kann, weil das total blöd aussieht. Und sie haben dadurch auch den Nachteil, daß mit ihnen schnelle Drehungen nicht richtig funktionieren, die wir allerdings mittwochs sowieso nicht machen. Vielleicht sollte es mir egal sein, wie es aussieht.

Merkwürdig finde ich, daß mich die App meines Fitnessarmbands neulich, nachdem ich zu Hause getanzt hatte, erstmals gefragt hat, ob ich zwei Stunden lang irgendeiner Aktivität nachgegangen wäre. Ich antwortete damit, daß ich Zumba getanzt hätte. Nur tanze ich schon seit Monaten wie blöd und die App hat mich das bisher noch nie gefragt! Nichtmal mittwochs hat sie mich gefragt, ob ich einer Aktivität nachgegangen bin, d.h. es ist bisher alles als Spaziergang durchgegangen. Nachdem es gestern nun wirklich anstrengend war und die Zumbine röter im Gesicht aussah als ich, wollte ich zu Hause gleich mal testen, ob die App diesmal bemerkt hat, daß ich einer echten Aktivität nachgegangen bin. Nichts. War wieder alles nur Spaziergang. So langsam macht mich das stinkig. Was ist denn das für eine Motivation, wenn die App mein wildes Herumgehopse - und gezappel nicht erkennt und mir indirekt dauernd sagt, ich sei nur spazierengegangen?

Gestern war außerdem eine Mittänzerin da, von der ich dauernd das Gefühl habe, daß ich ihr Gesicht irgendwoher kenne. Ich fragte sie deshalb, wo sie in die Schule gegangen ist. Sie nannte tatsächlich den Namen meines Gymnasiums, allerdings stellte sich heraus, daß sie 2000 den Abschluß gemacht hatte. Und ich war ja schon 1988 dort, wie ich ihr antwortete. Das konnte es also nicht sein. Nach ein paar Liedern brachte sie das Thema nochmals auf, kommt zu mir und fragt mich, ob ich 1988 gesagt hätte. Ja, bestätigte ich. "Dann bist du 47?" fragt sie mich mit großen Augen. Ich nicke. "Kann gar nicht sein, du siehst überhaupt nicht aus wie 47!" "Ja" sage ich, "das glaubt mir niemand." Sie meinte dann noch, sie hätte gedacht, ich hätte mich mit 88 irgendwie vertan oder versprochen. Nee, alles völlig korrekt. Allerdings ist es mir jetzt total peinlich, daß ich dachte, wir könnten uns auf der Schule gesehen haben. Immer diese Fettnäpfchen!
Von unserem Quotenmann erfuhr ich wiederum, daß es am Wochenende noch einmal richtig kalt mit minus 9 Grad, gefühlt minus 16 Grad, werden soll. Ich hatte mich eigentlich schon auf Frühling eingerichtet. Hoffentlich bleibt das dann auch bei diesem Wochenende.

Nach dem Zumba ging ich wieder in den Supermarkt, der auf dem Weg liegt, den ich aber eigentlich überhaupt nicht mag. Das liegt auch mit daran, daß die Gänge dort so eng und verwinkelt sind. Jetzt stehen in den Gängen zusätzlich noch die Paletten mit den Ostersachen, so daß man kaum noch irgendwo durch kommt. Ich las mal, daß man das teilweise mit Absicht so macht, weil die Leute durch die engen Gänge dazu angeregt werden soll, mehr zu kaufen. Ich weiß ehrlich nicht, wer auf diese Idee gekommen ist und auf was für Erkenntnissen sie beruht, aber bei mir ist der erste Impuls, wenn ich enge, verwinkelte Gänge sehe, rückwärts wieder rauszugehen oder gar nicht erst hinein. Wenn ich doch dringend etwas benötige, rase ich im Eiltempo nur zu den Regalen mit den benötigten Sachen und kann gar nicht schnell genug wieder draußen sein. Ich frage mich, ob ich da irgendwie untypisch bin oder ob die Supermärkte einer unternehmensberaterischen Ente aufgesessen sind. Dabei fällt mir diese Folge vom Tatortreiniger ein, die die Absurditäten der Unternehmensberatungen, wie ich sie selbst auch in meinem Job erlebt habe, sehr witzig zusammenfasst:

http://dai.ly/x66c2ak

Die Folge kann man auch in der ARD-Mediathek anschauen, jedoch nur noch zwei Tage:

http://www.ardmediathek.de/tv/Der-Tatortreiniger/Sind-Sie-sicher/NDR-Fernsehen/Video?bcastId=24932130&documentId=50730178

Sonntag, 11. März 2018

Osterei gefunden

Zwar noch ein wenig früh, aber ich fand heute schon ein Osterei. Mir fiel plötzlich etwas Weißes auf, das hinter der Kommode blitzte. Als ich es hervorzog, war es ein ungeöffneter Brief. Oh, denke ich, na hoffentlich nichts wichtiges! Aber wenn ein Brief hinter die Kommode rutscht, ist es natürlich nicht einfach nur Werbung, sondern die Mitteilung meines Vermieters, daß sich die Bankverbindung für die Mieteinzahlungen geändert hat. Und zwar von Anfang November 2017. Klasse, daß ich den Brief im März 2018 schon finde. Klasse, daß ich ihn überhaupt finde! Immerhin habe ich von meinem Vermieter bisher nichts weiter gehört, da kann ich wohl davon ausgehen, daß das Geld trotzdem eingegangen ist.

Weiterhin sah ich mir Videos von vergifteten, sterbenden Katzen an. Ich weiß selbst nicht, warum ich mir das antue. Menschen können die grausamsten Tiere überhaupt sein. Katzen werden mit Rattengift vergiftet, lebendig angezündet oder lebendig vergraben - natürlich nicht nur Katzen, anderen Tieren kann so etwas genauso drohen, wenn sie den falschen Menschen in die Quere laufen. Fast schon human ist es dagegen, wenn Wohnungskatzen mitsamt "ihrer Habseligkeiten" auf der Straße ausgesetzt werden. Es ist herzzerreißend wie die armen Dinger dann völlig verstört neben ihrem Schlafkissen und ihrem Katzenklo sitzen und nicht wissen, wie ihnen geschieht. Bei all den niedlichen Katzenvideos kann man beinahe vergessen, wieviele Gestörte da draußen in der Welt herumlaufen. Am Bemerkenswertesten finde ich dabei, daß es eigentlich die Katzen sind, die freiwillig die Nähe des Menschen suchen und gesucht haben, anders als zum Beispiel Hunde, die dazu abgerichtet wurden. Da fragt man sich, ob das große Vertrauen, das Katzen in Menschen setzen, tatsächlich gerechtfertigt ist. Es gibt aber natürlich auch die positiven Geschichten, in denen Katzen, die in Not sind, geholfen wurde. Ein ziemlich starker Vertrauensvorschuß, den die Katzen uns da geben, und der doch im Grunde einem Roulettespiel gleicht.

Freitag, 9. März 2018

Praktikantin im Swinging Amt

Meine neue Praktikantenstelle in einem Büroraum mit zwei jungen Männern ist ziemlich chillig. Die beiden tragen Hemden mit Schlips und dazu Haartollen. Während der Arbeitszeit hängen sie an einem alten 50er-Jahre Rundfunkempfänger und spielen Swing-Musik. Und zwar durchgehend, weshalb ich auch die halbe Nacht Swing-Musik im Ohr hatte. Viele verschiedene Stücke. Ich weiß nicht einmal, ob es die überhaupt gibt oder ob die nur in meinem Kopf existieren. Zwischendurch machen sie mir etwas zu Essen oder kochen Kakao für mich. Normalerweise ist das bei Praktikanntinnenstellen ja eher umgekehrt, aber ich werde von ihnen umsorgt und es wird auch viel gelacht und herumgealbert, während ich am Schreibtisch meiner Tätigkeit nachgehe. Ab und zu gehe ich mal raus, auf die Toilette oder in den Kopierraum usw., wobei ich durch andere Büroräume muß und Kollegen treffe. Ein Büroraum ist ein Großraumbüro, in welchem viele Tische wie in der Schule hintereinanderstehen. Völlig selbstverständlich gehe ich nicht seitlich an den Tischen vorbei, sondern laufe über die Tische drüber hinweg, indem ich von Schreibtisch zu Schreibtisch springe, immer an den Kollegen vorbei, die sich nicht darüber beschweren, sondern mich eher teils bewundernd anschauen, wie mir scheint, was ich aber kaum registriere, weil ich überhaupt nicht darauf achte, was andere von mir denken und es mich auch nicht interessiert. Als ich vom letzten Tisch springe, verliere ich meine Schuhe und muß noch einmal zurücklaufen, um diese aufzusammeln. Es sind zwei hellblaue Plastik-Ballerinas mit einem rosa Herz vorne drauf. Sie sehen aus wie Kinderschuhe, zumal sie auch sehr klein wirken. Ich habe selbst Zweifel, ob ich da überhaupt reinpasse, aber als ich mit dem Fuß hineinschlüpfe, passen sie sehr bequem. Während ich zu meinem Büroraum zurückkehre, komme ich an einem Spiegel vorbei und schaue kurz hinein: Ich trage ein schwarzes, ärmelloses Top und meine Haare sind sehr stufig geschnitten und blond.