Langsam wird es ernst.
Ich merke es daran, daß meine Stimmung immer mehr in den Keller geht. Meine Mutter erzählt mir manchmal, wie ich als Kleinkind, als ich in das Krankenhaus mußte, mein Täschchen ganz tapfer und ohne zu Weinen packte, bevor der Krankentransport kam. Klar, mit zweieinhalb Jahren versteht man gar nicht, was passiert oder passieren kann, und man glaubt noch alles, was einem erzählt wird. Aber wenn man schon operiert wird, ist es schade, daß nicht gleich ebenfalls wie die Krankheit aus dem Gewebe die Operation am offenen Herzen durchgeführt wird, um die Verletzungen und Demütigungen herauszuschneiden. Ich fühle mich, als könnte mir bald das letzte, was mir noch geblieben ist, genommen werden. Das hört sich seltsam und übertrieben an, aber nur ich weiß, was damit gemeint ist. Und wenn ich anderen mitteile, daß ich Angst habe, bekomme ich ständig dieselben Sprüche und Durchhalteparolen aufgedrückt, die mir überhaupt nichts bringen. Viel mehr helfen würde es, wenn man mir sagen würde, daß ich schön bin, egal was passiert. Aber wenn es leider Gottes nicht so ist, kann ich wohl auch nicht erwarten, daß man mir das sagt.
zuckerwattewolkenmond - Fr, 12:37
Ich denke oft an dich und bin still, mir erscheint es sinnlos, etwas zu sagen, weil ich selber an deiner Stelle auch nichts hören wollte.
Ja,