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So langsam

bin ich am verzweifeln. Ich gehe nicht davon aus, daß die Ärzte etwas gegen mich haben, aber irgendjemand muß definitiv etwas gegen mich haben. Das ist nicht mehr normal. In den vergangenen Monaten hatte ich ja genug Gelegenheit über den Schmerz und das Leben mit dem Schmerz nachzudenken. Ich bin dabei zu dem Entschluß gelangt, daß ich, sollte ich in drei Jahren noch immer Schmerzen haben und definitiv wissen, daß ich die nicht mehr los werde, mich umbringen werde. Ich hätte selbst nie gedacht, daß ich einmal so meine Meinung ändern würde, denn früher wäre das für mich undenkbar gewesen. Erst durch die letzten drei Jahre und die Sache mit meinem Vater hat sich hier der Blickwinkel total geändert. Wenn meine Schwägerin manchmal mit dieser ihr eigenen Einstellung über den selbstbestimmten Tod und ihrer zusammengehamsterten Schlafmittelsammlung anfing, konnte ich das nicht unbedingt nachvollziehen und dachte nur bei mir selbst, wollen kann man viel, aber es zu tun, ist noch einmal etwas ganz anderes. (Im übrigen wirft sich dabei mir auch die Frage auf, inwieweit solche Produkte ein Mindesthaltbarkeitsdatum haben. Ich mein, wäre irgendwie blöd, wenn man sich einen Sack voll von dem Zeug einwirft und dann nur Dünnpfiff vom Milchzucker bekommt.) Der Entschluß war vor Wochen, aber inzwischen frage ich mich ehrlich, wozu dieses ganze Rumgehampel, diese Verarsche, nur für irgendeine vage Hoffnung, die relativ ist, wenn man den Alterungsquotienten, der die körperliche Befindlichkeit in der Regel nicht bessert, noch dazu nimmt.
Chutzpe - Di, 21:51

Die wirken schon noch - angeblich abgelaufene Medis, die man in die Apotheke zum Entsorgen bringt, werden ja auch noch teilweise in 3. Welt-Länder gebracht.

Ich glaube, bei Tabletten ist die Gefahr relativ klein.

Ich hoffe, dass du deine Meinung bis in 3 Jahren nochmal änderst, auch wenn sich ev. nichts mehr ändern sollte - was ich dir natürlich nicht wünsche.

Ich sollte vielleicht besser still sein - schliesslich will ich seit Jahren nur, dass ich schnell alt bin oder sicher bald sterbe, weil mich der Kampf ums Dahinvegetieren schon ohne Schmerzen genug nervt.

Alles Liebe und gute Nacht.

Danke,

dir auch eine gute Nacht.
Aurisa - Di, 22:01

Hallo Zucker, also erstmal... ich bin jetzt schon ein wenig erschrocken, als ich das hier gelesen habe...
Das hatte ich nicht erwartet...
Ich habe keine Ahnung, was du hast... falls du hier schon mal was dazu geschrieben haben solltest, dann war das wohl in den Zeiten in denen ich kaum bei twoday war...
Ich habe darum auch keine Ahnung was man da tun kann und wie die Aussichten auf Besserung sind...
Nachvollziehen kann ich deine Gedanken (und die deiner Schwägerin...) weil mir das nicht fremd ist, darüber nachzudenken...
Darum will ich dir auch keinen Käse a la "wird schon wieder" oder "nicht aufgeben" erzählen...
Das möchte ich selber auch nicht hören...
Daß alles wieder gut - oder zumindest besser - wird, das kann weder ich noch sonstjemand dir versprechen...
Und ob du aufgeben willst oder nicht... das ist ganz allein deine Entscheidung...
Was ich dir sagen kann... auch wenn ich nicht weiss, ob dir das ein Trost ist... ist, daß man lernt auch mit einem riesen Haufen Mist zu leben... und sich trotz allem noch ganz gut fühlen kann... auch wenn es immer wieder Tiefpunkte gibt...
Und das bezieht sich jetzt ausdrücklich NICHT nur auf psychische Probleme...
Ich mache ja um nur einen Punkt zu nennen, auch schon seit fast 5 Jahren mit Schmerzen im rechten Arm rum... inzwischen sogar in Unterarm und Schulter...
Und inzwischen hab ich's aufgegeben zu versuchen was dagegen zu tun... außer OP hab ich wohl so ziemlich alles probiert... (beim Neurologen mit der Elektronadel war ich deswegen übrigens auch...).
Also habe ich mich wohl oder übel mit den fast ständigen Schmerzen arrangiert...
Ich wünsche dir aber, daß du eine bessere Lösung findest...
Alles Gute
Klaudia

Ich glaube,

mit psychischen Schmerzen komme ich ganz gut klar, habe schließlich jahrelange Erfahrung, und bei denen weiß man immerhin sicher, daß sie irgendwann vorbeigehen, aber bei physischen Schmerzen muß ich passen. Ich bin einfach zu ungeduldig für sowas. Ich hasse es, wenn ich nicht alles machen kann, was ich will. Das höchste der Gefühle ist eine Woche Bettruhe, aber danach muß es wieder ok sein.
Hoffende - Di, 22:42

Mal 'ne Frage:

Hast du mal eine Psychotherapie gemacht? Nur, um psychische Ursachen ausschließen zu können. Ich hab deine Schmerzthemen hier nur überflogen, aber ich lese immer nur von Ärzten.
Kopf- und besonders Rückenschmerzen könnten auch psychische Ursachen haben. Vielleicht ginge es dir besser, wenn du weniger "Last auf den Schultern" zu tragen hättest.

An psychische Ursachen

hab ich auch schon gedacht, zumal die Belastung in den letzten Monaten extrem gestiegen ist. Aber körperliche Ursachen müssen ja trotzdem ausgeschlossen werden, leider gibt es da einige Hinweise, nur kommen die Ärzte dabei nicht aus dem Knick und so lange ich nicht sicher weiß, daß es eben nicht MS ist oder eine andere Entzündung, habe ich nicht wirklich eine vernünftige Grundlage für die weitere Strategie, bzw. Therapie.
Wolfa - Mi, 08:35

Ich kann dir empfehlen, eine wirklich gute Homöopathin aufzusuchen. Nachdem ich erlebt habe, wie diese bei meiner Bekannten sogar ein chronisches Herzleiden nachweisbar geheilt hat (was die Ärzte bereits aufgegeben hatten) und ebenfalls akute Gichtbeschwerden in den Gelenken (meine Bekannte ist seit Monaten schmerzfrei), bin ich davon überzeugt.
Allerdings solltest du dich vorher wirklich genau informieren, denn es laufen leider genug Möchtegernheiler rum. Unsere Homöopathin hat zur Zeit Wartezeiten bis zu einem halben Jahr, weil sich die Erfolge und die Qualität rumgesprochen haben.
Ist eine interessante Methode, denn sie leitet wohl Giftstoffe aus, die sich schon seit Kindheitstagen im Körper angesammelt haben. Bei meiner bekannten konnte ich das richtig gut beobachten. Sie nahm die Mittel ein und nach ein zwei Tagen, kamen regelrechte Schweißausbrüche, sie fühlte sich zwei, drei Tage schlapp und dann wie neugeboren. Je nach Sympthomatik dauert die Behandlung unterschiedlich lang.
Auf jeden Fall wünsche ich dir, dass sich dein Zustand so bessert, dass die Freude am Leben haushoch überwiegt und alle anderen Gedanken in den Hintergrund treten lässt! ;-)
Ganz liebe Grüße Wolfa

Hallo Wolfa,

ja, sowas würde ich auch auf jeden Fall probieren, wenn ich weiß, wo ich mit der Schulmedizin stehe. Allerdings stelle ich mir es schwierig vor, einen wirklich guten Heilpraktiker und Homöopathen zu finden. Wahrscheinlich geht das wirklich nur über Mund-Propaganda. Doch erstmal ist es am wichtigsten, wie ich oben schrieb, daß ich weiß, was ich habe oder nicht habe. Denn nur dann kann ich, bzw. die Ärzte, ja irgendwo ansetzen mit der Behandlung, denn eine Entzündung verlangt ganz anderes als halt z.B. psych. Ursachen. Ich habe mal den Fehler gemacht, bei Schmerzen in der Schulter heiß zu baden und hinterher Franzbranntwein raufzuschmieren, da ich dachte, es wäre eine Verspannung. Danach bin ich vor Schmerzen fast die Wände hoch gelaufen, weil es nämlich eine Entzündung war, die natürlich so erst richtig gereizt wurde. Diese medizinische Lektion habe ich gelernt. Wenn sich die Ärzte nur nicht so viel Zeit lassen würden... Lieben Gruß
Wolfa - Do, 07:34

Huhu ;-), eine gute Homöopathin kannst du auch ruhig vorher schon mal suchen (wenn du magst), denn sie untersucht dich ganzheitlich und findet dadurch auch Zusammenhänge, die die reine Schulmedizin nicht herstellt.
Aber natürlich hast du recht, es wäre schon hilfreich, wenn dir überhaupt mal jemand einen Ansatzpunkt geben könnte. Ich denke, dass die Ungewissheit dich noch zusätzlich fertig macht. Bei mir wäre das so.
Ich drück dir die Daumen, dass du bald eine positive (gut behandelbare) Diagnose bekommst!
Liebe Grüße Wolfa
ange_du_soleil - Sa, 19:26

Tja, da bin ich wohl Eine von denen, die dir sagt, alles ist heilbar. Manchmal habe die Damen und Herren der Schulmedizin falsche Ansatzpunkte, deine Schmerzen können viele Ursachen haben. Es könnte sogar einfach nur ein Pilz in deinem Körper sein ... aber eins kann ich dir ganz sicher sagen, damit musst und solltest du nictht leben, was nicht heisst, das es besser ist zu sterben, sondern einfach gesagt, es anzupacken und endlich die Ursache zu finden.

Wenn du Hilfe brauchst, melde dich smaragdimmondlich@yahoo.de

und das sagt dir jetzt eine die Ahnung hat.

Chutzpe - Sa, 19:38

Du sprichst grad was an, was ich schon länger wissen möchte:

WIE bringe ich die dämlichen Schulmediziner dazu, mich auf Pilze, Parasiten oder ähnlich ungewöhnliches zu untersuchen???
Aufgrund meiner ES und des daraus resultierenden sehr seltsamen Essverhaltens, könnte auch der Säure-/Basen-Haushalt durcheinander sein - doch eine Umstellung des Essens ist definitiv keine Option.

Lieben Gruss ;-)

Das würde

ich auch gern wissen. Wie bringe ich die dämlichen Schulmediziner dazu ihre fortschrittlichen Diagnosetechniken auch bei mir einzusetzen und endlich mal entsprechend körperliche Ursachen einzugrenzen?

@ange: Ich gehöre auch zu denen, die sagen, daß vieles heilbar oder zumindest verbesserbar ist, wo Schulmediziner aufgeben. Wenn man aber in einem schwarzen Loch ist, weil man ständig wie blöd hin und her geschickt wird und wochenlang in Ungewißheit warten muß, ist einem das irgendwann mal egal. Was ich von den Schulmedizinern zur Zeit will, ist weniger eine Therapie (außer ich hätte tatsächlich MS oder ähnlich schwerwiegendes), sondern vor allem, wenn schon keine richtige Diagnose, dann zumindest den Ausschluß von diversen körperlichen Ursachen. Und dies möglichst ohne daß ich wochen- und monatelang warten und ihnen ständig auf die Füße treten muß. Ich finde nicht, daß dies zuviel verlangt ist. Und Diagnosetechnisch hat die Schulmedizin nunmal die besseren Möglichkeiten, um Ursachen zu finden. Meine Schmerzen kommen übrigens ziemlich sicher nicht von Pilzen, da ich auf diese bei anderer Gelegenheit bereits getestet wurde. Sicher ist mir aber auf alle Fälle schon mal eine Arthrose, allerdings ist nicht genau abzugrenzen, ob nicht auch Entzündungen oder MS eine Rolle spielen.
Chutzpe - Sa, 20:19

Was mich bei mir am meisten nervt, ist dass sie sich seit 10 Jahren weigern, mich in ein Schlaflabor zu schicken - ich schlafe selten mehr als 4 h am Stück und da ich 12.5 h täglich unterwegs bin wg Job (Arbeitsweg mit ÖV 3 h - Aufstehen um 5, Rückkehr frühestens um 6 abends) und ich auch noch gerne ein Leben hätte, habe ich keine Lust, um 8 abends schon ins Bett zu gehen, damit ich genug Schlaf kriege. Momentan dämpfe ich mit Baldrian - was erstaunlicherweise nicht schlecht klappt, seit ich keine ADs etc. mehr nehme - nur Ibu für meinen Rücken und den Kopf.

Bevor ich die Überdosis Benzos geschluckt habe, habe ich immer wunderbar geschlafen - es kann also nicht nichts sein - und davor ging es mir jahrelang viel viel schlechter.

Ich wünsche also für uns beide, dass irgendwann - so schnell wie möglich - ein Breakthrough statt findet.

Na ja,

ich denke mal, daß so eine Überdosis Benzos durchaus die gesamte Biochemie durcheinanderbringen kann. Dazu hat bei mir ja schon eine einzige Injektion Antihistamin gereicht, an der ich jetzt noch zu knabbern habe. Ich meine gelesen zu haben, daß du Medikamente genommen hast. Vielleicht liegt es ja auch an denen? Mal 'ne andere Frage: Nimmst du jetzt freiwillig nur noch Baldrian oder deswegen, weil du von den Ärzten keine Benzos mehr verschrieben kriegst?
Chutzpe - Sa, 21:22

Das war vor 10 Jahren - ich glaube nicht, dass das so lange anhält.

Benzos habe ich immer hier als Bedarfsmedi bei Panik-Attacken (Xanax normalerweise) - das letzte AD habe ich abgesetzt, weil ich dringend was antriebssteigerndes brauche und auch dieses bei mir null Wirkung gezeigt hat - wie alle anderen zuvor - auch stabilisiernd wirkt bei mir keines, wenn die Tiefs kommen (und die komme halt immer mal wieder - auch gesunde Menschen haben schliesslich nicht nur gute Tage), knicke ich ein - Medi oder nicht.
Adderall oder Ritalin wollen sie mir ja partout nicht verschreiben - Adderall ist in der CH auch gar nicht lieferbar - doch es wäre kein Problem, wenn der Arzt es will. Ich kämpfe seit ca. 2 Jahren ernsthaft mit mir, ob ich nicht einfach anfangen soll mit Koks oder Meth - ich wäre dann zwar schneller tot - doch die Lebensqualität wäre ungleich besser - die lähmende Müdigkeit, die mich nämlich seit bald 25 Jahren begleitet, finde ich alles andere als prickelnd. Mir ist es grundsätzlich egal, ob ich an etwas sterbe oder nicht - denn ein tolles Leben ist das so nicht.
Ich hatte mal ein supergutes Neuroleptikum, damit habe ich einwandfrei geschlafen, doch es wurde vom Markt genommen, weil es seltsame Todesfälle gab und nicht ausgeschlossen werden konnte, dass es an dem Medi lag - wäre mir egal gewesen, ich hätte es trotzdem genommen.

Mit Benzos schlafe ich übrigens auch nicht länger - nur komatös, jedoch nicht erholsam. Ne höhere Dosis geht jedoch wegen Hangover nicht, wenn ich im Arbeitsleben integriert bleiben soll - was ich eigentlich schon gerne möchte.

Der Baldrian (ist noch was anderes drin, hier: http://www.relaxane.ch/ - ist ebenfalls vom Arzt verschrieben. Von der gleichen Firma nehme ich auch PreMens (Mönchspfeffer gegen PMS).

Was mich an der Müdigkeit am meisten nervt:
Ich könnte soviel mehr leisten, wenn ich nur mal wach wäre - doch das bin ich eigentlich nie - und so muss ich mich durch die 8h Arbeitszeit quälen (nach ca. 4 - 6 h bin ich so müde, dass ich fast nicht mehr denken kann), obwohl ich gerne arbeiten gehe und mein Geld verdiene und nicht auf ne Rente (die mir aufgrund meines Alters eh noch nicht zusteht - unsere IV ist mittlerweile sehr restriktiv bei psychischen Schäden) angewiesen sein möchte.

Ich denke, es geht einfach bis zum nächsten Nervenzusammenbruch (auch die Überdosis resultierte aus so einem) - und dann muss wieder neu sortiert werden - ich weiss allerdings nicht, wie oft ich mich wirklich noch aufraffen kann und will *schulterzuck*

Das mit der

Müdigkeit kenne ich auch. In einer Arbeitswoche schlafe ich immer zu wenig, obwohl ich nicht ganz so lange unterwegs bin wie du. Aber ich habe einfach kein Bock, nur mit arbeiten, schlafen, essen und Haushalt dahinzuvegetieren, da ich ja enorm viele sonstige Interessen habe, die ich auch brauche, um nicht vor Sinnlosigkeit depressiv zu werden. Mit Meditieren vor dem Einschlafen krieg ich es oft ganz gut hin, daß der Schlaf trotzdem einigermaßen erholsam ist, aber um den ganzen Tag lang nicht müde zu werden, reicht es meistens nicht, zumal ich eigentlich ziemlich viel Schlaf brauche, um mich wirklich den ganzen Tag wach und munter zu fühlen.
Chutzpe - So, 11:13

Ich sehe - wir haben quasi das gleiche Leiden.

Gemäss Aussage unserer IV ist Lebensqualität kein Kriterium, so lange wir unseren Job nicht verlieren, schauen sie unsere Anliegen nicht mal mehr genauer an.
Ich werde jedoch - falls ich diese Stelle doch behalten sollte - schauen, dass ich irgendwann nur noch 80% arbeiten kann - die ist nämlich so gut bezahlt, dass ich mir das wahrscheinlich endlich leisten könnte ohne allzu grosse Abstriche machen zu müssen. Ob die dann einwilligen ist ein anderes Thema.

Ich bin nur den ganzen Tag wach, wenn ich ohne Druck machen kann, was ich mag - was grad bei der aktuellen Arbeit eher nicht so ist - obwohl wir auch dort sehr frei sind und uns fast alles einteilen können wie wir wollen.

Ich bin doch ein Kontrollfreak - ich kann nur sehr schwer meditieren, weil ich da loslassen muss - und da ich seit meiner Kindheit immer wieder "von hinten attackiert" wurde (im übertragenen Sinn), kriege ich das kaum hin - was nicht schlecht funktioniert: Mandalas ausmalen - doch das geht ja nicht im Liegen und dann einschlafen ;-)

Einschlafen kann ich fast immer - da muss mich etwas schon sehr beschäftigen, dass das nicht geht.

Was mich

inzwischen immer mehr nervt, ist, daß es nicht nur die zwei Fronten von arm und reich gibt, sondern auch die Sozialbetreuungsfronten innerhalb der auf den Broterwerb angewiesenen Bevölkerung. Da gibt es nämlich die Front, die tatsächlich arbeitet, weil sie halt möchte oder muß, weil sie auf das Geld nicht verzichten kann, und die, die nicht arbeiten, entweder, weil sie auch mit wenig Geld auskommen und keine Lust haben, oder weil sie wegen Krankheit/Behinderung nicht können, bzw. keine Arbeit finden. Darum geht es eigentlich aber gar nicht, sondern darum, daß denen, die nicht arbeiten, egal warum, der A. schon bei kleinen Problemen gepudert wird und sie jede Menge Unterstützung bekommen. Ich sage das aus Erfahrung, da ich ja an so einer Stelle sitze, wo unmatrielle Hilfen für solche Menschen gewährt werden, die Hartz IV, Sozialhilfe oder nur wenig Rente erhalten. Da gibt es Leute die sich halt überfordert fühlen, früh nicht aus dem Bett kommen und wo dann mal schnell eine Einzelfallhilfe, ein betreutes Wohnen oder eine Haushaltshilfe installiert wird. Natürlich gibt es auch Leute, und das sind die meisten, die mehr Einschränkungen haben. Im Prinzip ist die Vorgehensweise logisch, denn wenn auf solche Probleme eingegangen wird, kann man diese Leute auch aus der Arbeitslosenstatistik nehmen, sobald sie aus Überforderung dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen. Was mich ärgert ist, sobald du auf der anderen Seite stehst, interessiert es kein Sch. mehr, ob du überfordert bist oder nicht. Du darfst arbeiten für drei, damit Personalkosten gespart werden, und wenn es dir wirklich dreckig geht, wirst du vom Arzt mit Tabletten vollgestopft, damit du weiter funktionierst. Wie du zurecht kommst, das muß du selbst sehen. Es ist in dieser Gesellschaft fast unmöglich, zumindest für die meisten Arbeitnehmer, ein gesundes Leben zwischen Anspannung und Entspannung zu führen. Entweder, wenn du arbeiten gehst, wirst du fertiggerührt, bis du nicht mehr kannst, und wenn es dann soweit ist, daß du nicht mehr für drei arbeiten kannst, kommst du eben auf den Müll und darfst gar nicht mehr, weil dich keiner mehr nimmt oder es entsprechende Stellen nicht gibt. Und irgendwie zeigt das ja ziemlich gut, was die Menschen wert sind. Material eben.
Chutzpe - So, 14:09

Grundsätzlich stimme ich dir zu.

Einzig, dass bei uns nicht mal denen der A... gepudert wird, die es wirklich nötig hätten - und freiwillig gibt dir keiner was - jeder Bedürftige, ob faul oder wirklich bedürftig, muss genau wissen, worauf er Anrecht hat, sonst kriegt er einfach nichts, weil die Sozialarbeiter es nicht für nötig finden, jemanden aufzuklären. Die Faulen kriegen es wohl noch eher, weil sie Zeit und Kraft zum Recherchieren haben.

Ja das ist so - soziale Verantwortung kennen die Firmen nicht - wo ich arbeite, geht es noch recht human zu wie ich an mir selber und anderen sehen darf - doch selbstverständlich ist das nicht mehr - und da so viele arbeitslos sind, ist es auch egal - es warten x andere, die den Job mit Handkuss zu miesesten Bedingungen nehmen, bis sie auch nicht mehr können.

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