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Zahnarzt und Erdbeerkuchen

Am Vormittag war der Termin für die Backenzahnüberkronung und obwohl die Zahnärztin vorher meinte, ich würde zumindest bei diesem Termin eine Betäubung bekommen, begann sie mit: "Na wir testen erstmal." Inzwischen könnte ich ihr gepflegt an die Gurgel gehen, wenn ich das höre. Ich gehöre eigentlich nicht zu den Leuten, die generell um Spritzen betteln, aber wenn ich dann mal wirklich Grund dazu habe, eine zu wollen, zumal meine Zähne seit der Chemo noch empfindlicher sind, zeigt man mir die Nase. Im Krankenhaus sind sie jedenfalls nicht so geizig mit Schmerz- und Betäubungsmitteln. Auf meinen Protest hin spritzte sie dann doch, allerdings wirkte die Betäubung gar nicht richtig, und als ich mehr oder weniger zappelnd an die Decke ging, habe ich mich schon gefragt, ob sie mir nur ein Placebo gespritzt hat. Als sie mir vor 15 Jahren meine Brücke fertigte, spritzte sie jedes Mal nach, wenn ich nur mit der Wimper gezuckt habe. Doch heute - nichts. Das blöde ist ja, sobald man erstmal den Mund offen und mit diversen Instrumenten zugestopft hat, läßt es sich so schlecht weiter protestieren. Jedenfalls bin ich nach jedem dieser im wahrsten Sinne nervtötenden Zahnarztbesuche eine Woche lang fix und fertig und kann mir gar nicht viel vornehmen. Liegt wohl am Adrenalin.
Zur Belohnung für die überstandene Folter hab ich mir an der großen Erdbeere um die Ecke erstmal kiloweise kleine frische Erdbeeren geholt. Da die sich nicht lange halten, hatte ich vor, einen Erdbeerkuchen zu backen. Dummerweise kam ich auf die wenig glorreiche Idee, unter die Erdbeeren Vanillepudding zu machen, wie man das in Bäckereien manchmal hat. Ich finde diese Kombination immer sehr lecker, wußte aber noch nicht, daß der normale Pudding beim Backen flüssig wird. Ich habe aber trotzdem nicht aufgegeben und über flüssigen Pudding und Erdbeeren den Tortenguß gegeben, mit dem Gedanken, daß ich das notfalls alles als Auflauf essen muß. Doch interessanterweise hat sich der Tortenguß mit dem Pudding vermengt und ihn im Kühlschrank ebenfalls fest werden lassen. Glück gehabt. So wirklich Spaß macht das Backen ja nicht, wenn man in der Küche überall über Kisten fällt und nix mehr findet, aber die Erdbeeren warten leider nicht auf bessere Zeiten.

Erdbeerkuchen
fata morgana - Mi, 14:44

...jetzt muss ich doch mal fragen - hast du die erdbeeren mitgebacken ??

Nein,

die Erdbeeren habe ich erst hinterher auf den Teig getan. Im Prinzip so, wie man einen Tortenboden belegt.
fata morgana - Mi, 14:55

dann versteh ich aber nicht, wieso der pudding flüssig geworden ist, wenn du ihn wie auf einen tortenboden getan hast...

Ganz einfach:

Also ich habe den Boden gebacken und wollte danach eine Schicht Pudding drübergeben und darauf die Erdbeeren. Allerdings war der gekaufte Pudding schon so sehr flüssig und da beim Bäcker der Pudding z.B. in Streuselkuchen usw. meist sehr fest ist, dachte ich Dummerchen, ich muß das nochmal backen, was ich auch getan habe, mit dem Ergebnis, daß der Pudding nun ganz flüssig war. Inzwischen weiß ich von Google, daß die beim Bäcker eine spezielle Vanillecreme verwenden. Zum Glück ist der Kuchen dank Tortenguß doch noch geworden und schmeckt sehr gut. Das nächste Mal bin ich dann schlauer. ;o)
fata morgana - Mi, 15:48

aha *lach
wenn ich so puddingcreme für die torte mache, nehme ich beim pudding kochen weniger milch...also für ein päckchen statt 500 ml nur ca 350 ml. dann wird der pudding dicker als normal und du kannst noch etwas butter drunter mischen und du hast die perfekte buttercreme, mindestens genau so lecker wie vom bäcker :-)

liebe grüße zu dir...

Ah, danke

für diesen Tip. Hört sich gut an.

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