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Das vergessene Poesiealbum

Sonntag, 8. März 2009

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Es gibt im Grunde nur zwei Arten des Umgangs mit der Bibel: man kann sie wörtlich nehmen oder man nimmt sie ernst. Beides zusammen verträgt sich nur schlecht.
(Pinchas Lapide, jüdischer Theologe, Professor und Übersetzer alter Bibeltexte)

Mittwoch, 4. März 2009

Einfach und kompliziert - Imponiergehabe und Immanuel Kant

~Die Sprache muß denotativ genau das transportieren, was sie dem Rezipienten vermitteln will und die hohe Simplizität, welche von sozio- und pragmaliguistische Unterschieden, die durch individuelle Sprachkompetenzen und intellektuellem Artikulationsgrad entstehen, unabhängig macht, wird kommunikativ durch die Verwendung von Vokabelmaterial mit geringer semantischer Information und den Verzicht auf Fremdwörter und Fachterminologien erreicht.~
(aus einem Marketingkurs zum Schreiben von Werbetexten)

oder besser einfach

~Texte werden oft absichtlich mit bildungssprachlichen Fremdwörtern versehen, die dem Leser signalisieren sollen: Ich (der Schreiber) bin gebildet (und du?). „Imponiergehabe mit Sprache“ nennt man das. In Zeitschriftenartikeln und vielleicht in der Werbung mag das angebracht sein. In den Gebrauchstexten geht es daneben.

In Wirklichkeit ist es ein Zeichen von Intelligenz, wenn man es versteht, eine Sprache zu wählen, die dem Gegenüber gerecht wird. Sich bewußt im Wortschatz einzuschränken, ist keine leichte Übung.

Wir müssen grundlegend verstehen, dass wir zur Kommunikation nur den gemeinsamen Wortschatz von Schreiber und Leser verwenden können.~

(Aus "Grundsätze für Technische Redakteure - Wie schreibe ich Texte, die sich gut übersetzen lassen?")

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Der Philosoph Immanuel Kant definierte bereits vor über 200 Jahren Qualitätskriterien für die Vermittlung von Informationen und für jeden gebildeten und offenen Menschen, stellen sie wohl allein schon aus sozialem Verständnis heraus eine Selbstverständlichkeit dar und besitzen auch heute noch Gültigkeit:

Wahrheit: Alles, was gesagt wird, sollte wahr sein. Fakten Sollten faktisch sein. Vermutungen sollten als solche gekennzeichnet werden. Keine absichtlichen Abweichungen von der Wahrheit.

Notwendigkeit: Alles, was gesagt wird, sollte relevant sein. Keine überflüssige Information.

Vollständigkeit: Was gesagt wird, sollte alles enthalten, was erforderlich ist, um das Thema zu verstehen. Keine wesentliche Information sollte unterdrückt werden.

Klarheit: Was gesagt wird, sollte so dargelegt werden, dass es so leicht wie möglich verstanden werden kann. Die Fähigkeiten des Empfängers sollten berücksichtigt werden. Nichts sollte unnötig kompliziert sein.

Und diese Grundsätze gelten nicht nur für die Vermittlung von Informationen, sondern für jede echte, gleichberechtigte Kommunikation. Wo Kommunikation gewünscht ist, wird man deren Einhaltung deshalb immer beobachten können. Wo sie nicht eingehalten werden und unnötig verkompliziert wird, kann meist davon ausgegangen werden, dass Kommunikation bewusst oder unbewusst verhindert werden soll.

(Reload eines Blogeintrages von mir vom 20.Juni 2004)

Montag, 2. März 2009

Gerade gelesen

Der kleine Christian kommt verdreckt vom Fußballplatz nach Hause. Schimpft sein Vater: "Du bist ein Ferkel! Weißt du, was ein Ferkel ist?" - "Ja, Papa, ein Ferkel ist das Kind von einem Schwein!"

Sonntag, 1. März 2009

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Der Schutzengel ist nicht nur eine geschichtliche Tatsache: er ist auch eine geschichtliche Notwendigkeit.
(aus: "Das Reich des lebendigen Lichts" von Heinz Kühn)

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Abgründe gemeinverständlich zu beschreiben ist vergebene Mühe, und abgründig ist alle Wahrheit.
(aus "Moby Dick")

Sonntag, 22. Februar 2009

Meinen täglichen Biff gib mir heute...

Aus dem Nachwort:
Diese Geschichte hat - und hatte - nie die Absicht, den Glauben des Lesers in Frage zu stellen. Sollte dieser Glaube jedoch durch Geschichten in einem heiteren Roman zu erschüttern sein, wäre womöglich etwas mehr Beten angeraten.

Samstag, 21. Februar 2009

Meinen täglichen Biff gib mir heute...

"Ich kann nicht fassen, dass du darauf reingefallen bist", sagte Josua. Er lief übers Wasser und half uns, Petrus ins Boot zu ziehen. "Petrus, du bist dumm wie eine Kiste voller Steine. Aber dein Glaube ist erstaunlich. Auf diese Kiste voller Steine werde ich meine Kirche bauen."

Sonntag, 15. Februar 2009

Meinen täglichen Biff gib mir heute....

"Tritt vor, Simon. Komm aus dem Grab", befahl Josua.
Und absolut nichts geschah.
Josef von Arimathäa trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. "Ich wollte mit Euch über das Mahl in meinem Haus sprechen, bevor Ihr kommt, Josua."
Josua hob seine Hand und gebot ihm zu schweigen.
"Simon, verdammt, komm raus da."
Und ganz schwach wurde von drinnen im Grabe eine Stimme laut. "Nein."
"Was soll das heißen: 'Nein'? Du bist von den Toten auferstanden, nun tritt vor. Zeig den Ungläubigen hier, daß du auferstanden bist."
"Ich glaube es.", sagte ich.
"Hat mich überzeugt", sagte Matthäus.
"Ein Nein ist ebenso gut wie persönliches Erscheinen, würde ich mal sagen", sagte Josef von Arimathäa.
Ich bin nicht sicher, ob irgendwer von uns, denen der Verwesungsgestank in die Nase stieg, den Urheber ernstlich sehen wollte.

Freitag, 13. Februar 2009

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Der eigentliche Gegenstand der Sinne nun ist die sichtbare Welt der Körperdinge, und damit ist die Brücke für den Engel geschlagen zum Menschen, denn wie wir soeben sahen, steht diese sichtbare Welt unter der Herrschaft des Engels. So sind die Engel also in der Lage, auf die Sinne des Menschen zu wirken und können dadurch in seiner Phantasie ganz bestimmte Vorstellungen wach werden lassen, je nach dem Zweck, den sie verfolgen. Darin besteht gleichzeitig ihr bestimmender Einfluß auf die menschlichen Willenshandlungen, insoweit diese von Phantasievorstellungen ausgelöst und in eine bestimmte Richtung gelenkt werden. Es wäre sehr interessant, darzustellen, welche verschiedenen Möglichkeiten der Engel besitzt, um in das Seelenleben des Menschen einzugreifen, indem er seine genaue Kenntnis und Geschicklichkeit in der Anwendung der Naturgesetze dazu benutzt, um den Zusammenhang, der zwischen bestimmten Vorgängen im Organismus und den Gedanken, Gefühlen und Stimmungen des Menschen besteht, seinen Absichten dienstbar zu machen.
(aus "Das Reich des lebendigen Lichtes" von Heinz Kühn)

Donnerstag, 12. Februar 2009

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Aus dem Text des Neuen Testaments selbst geht eindeutig hervor, daß einzelne Teile daraus auf einen außergewöhnlichen Menschen zurückgehen, während andere Teile das Produkt sehr niedriger Geister sind. Diese Teile auseinanderzuhalten ist so leicht wie Diamanten aus einem Misthaufen herauszuklauben.
(aus einem Brief von Thomas Jefferson an John Adams)

Genau. Theoretisch müßte das auch ein Blinder mit dem Krückstock können. Theoretisch...