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Das vergessene Poesiealbum

Mittwoch, 17. Juni 2009

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Tibetische Lamas kommentieren die Begeisterung für Spiritismus und Channeling mit der amüsierten Feststellung, daß sie es erstaunlich finden, mit welcher Bereitwilligkeit westliche Menschen auch den dümmsten Geistern zuhören.
(aus "Integrale Energiearbeit" von Ulli Olvedi)

Dienstag, 16. Juni 2009

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Die Antwort lautet: Petra Kelly ist als Kind nicht gedemütigt, sondern ernst genommen worden; und sie ist nicht das Kind von Eltern oder einer Mutter, sondern das einer Großmutter. In den Biographien von Rollenbrecherinnen - und als eine solche muß die selbstbewußt öffentlich agierende Kelly gesehen werden - taucht diese Großeltern-Konstellation übrigens auffallend häufig auf. Bei weiblichen Lebensläufen kommt zusätzlich die Unterbrechung der Mutter-Tochter-Linie zum Tragen: traditionelle "Weiblichkeit" wird nicht mehr so ungebrochen weitergegeben - was den undressierten kleinen Mädchen zu Kopf steigen kann: Sie meinen, die Welt stünde ihnen offen....
(aus "Eine tödliche Liebe" von Alice Schwarzer)

Montag, 15. Juni 2009

Ein Grabspruch zur Nacht

Marsch, fort, Leser!
Verliere hier deine Zeit
nicht mit Lesen alberner
Prosa und schlechter Verse.
Was mich betrifft, so sagt
dir mein Grab, was ich bin,
was ich war, geht dich
einen Dreck an.


(aus "Gar kurz ist's bis zur Ewigkeit")

Dienstag, 26. Mai 2009

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Fluche dem König auch nicht in Gedanken und fluche dem Reichen auch nicht in deiner Schlafkammer; denn die Vögel des Himmels tragen die Stimme fort, und die Fittiche haben, sagen's weiter.
(Pred 20)

*schweigt wie ein Grab*

Sonntag, 17. Mai 2009

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Sie war recht belesen in deutscher Literatur und hielt Schiller für den bedeutenderen Dichter. Überrascht war sie, daß in Deutschland Prinzen und Poeten einträchtig nebeneinander in derselben Gruft ruhen durften, was ihrer Meinung nach eine gewisse Hochachtung der Deutschen für ihre Dichter zum Ausdruck bringen würde.
Ansonsten war sie von Deutschland nicht sonderlich angetan. In Berlin schienen ihr lediglich die verschiedenen Exponate der Gemäldesammlungen und Galerien bemerkenswert. Da der Sommer 1842 extrem heiß war, herrschte Dürre, und das Wasser mußte rationiert werden. "Überflüssig", meinte Mary Shelley in einem Brief an Leigh Hunt, "denn die Deutschen halten nicht viel vom Waschen."

(aus "Mary Shelley" von Alexander Pechmann)

Samstag, 9. Mai 2009

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In der folgenden Nacht träumte Mrs. Mason, daß sie Shelley an einem unbekannten Ort traf. Er war bleich und schien furchtbar traurig. "Sie sehen krank aus, Sie sind müde, setzen Sie sich und essen Sie etwas", sagte Mrs. Mason. "Nein", antwortete er, "ich werde niemals wieder essen; ich besitze keinen Groschen mehr auf der Welt."- "Unsinn", sagte sie, "das ist kein Gasthaus - Sie müssen nichts bezahlen." - "Vielleicht ist das um so schlimmer", antwortete er.
Zu dieser Zeit war Shelley bereits tot. Die 'Don Juan' war auf ihrem Rückweg nach Lerici gesunken...
...Bei der Feuerbestattung Shelleys blieb das Herz unversehrt. Trelawny rettete es mit bloßen Händen aus den Flammen, wobei er sich Verbrennungen zuzog. Als Mary Shelley davon erfuhr, bat sie um dieses makabre Relikt, doch es stellte sich heraus, daß Leigh Hunt es für sich beansprucht hatte und nicht wieder herausgeben wollte. Nach einem grotesken Streit mit Hunt, der schließlich von Jane Williams überredet wurde nachzugeben, gelangte Mary Shelley in den Besitz des Herzens. Nach ihrem Tod wurde das zu Staub verfallene Organ in einer Ausgabe von Shelleys 'Adonais' entdeckt.

(aus "Mary Shelley" von Alexander Pechmann)

Sonntag, 29. März 2009

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Die Deutschen sind ein gemeingefährliches Volk: Sie ziehen unerwartet ein Gedicht aus der Tasche und beginnen ein Gespräch über Philosophie.
(Heinrich Heine)

Samstag, 21. März 2009

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Es ist erstaunlich, wieviel Zeit gute Menschen damit verbringen, den Teufel zu bekämpfen. Wenn sie nur die gleiche Energie aufbrächten, ihren Nächsten zu lieben, dann würde der Teufel vor Langeweile sterben.
(Helen Keller, amerikanische Schriftstellerin)

Freitag, 20. März 2009

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Es gibt ein Sehen, das den Augen im Kopf überlegen ist
und weiter reicht als zu den Himmeln und zur Erde.

(Meister Eckhart)

Montag, 16. März 2009

Gerade gelesen

Ein Mann meint zu seiner Frau als sie das Lokal verlassen haben: "Das Trinkgeld, das du dem Ober gegeben hast, war aber reichlich übertrieben." - "Nein", antwortet sie. "Das war es mir wert. Hast du nicht gesehen, in was für einen tollen Mantel er mir reingeholfen hat?"