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Das verlorene Schriftwerk

Sonntag, 4. August 2013

...

Über den schwarzen Bäumen
dort wo die Nacht nistet
verliebte Tauben schlafen
die große Schubkarre
angehäuft mit Wolken
ein Kehraus des Himmels
denn strahlen soll das Parkett
der Sternenbesen fliegt
Wolken-Wollmäuse
der Staub der Sahara
alles muß weg
für die schönsten Nächte
das kurze Fest des Sommers

Freitag, 5. Juli 2013

Walwetter

Ferne Begleiter bleiben sie -
als wollten sie nicht ängstigen,
sondern schwerelose Tänzer
auf der diamantenen Bühne sein,
die ihnen die wogende Flut bereitet

Folgen meinem Weg über das Meer,
folgen mir bis an den Ort,
wo die Sonne in zwei Teile fällt,
zerbrochen von dem Spiegel,
der Welten voneinander trennt

Wo das Blau noch blau sein darf,
Vergißmeinnicht nicht vergessen sind
von Seelen, die einen Hafen suchen.
In ihren glänzenden Bäuchen
das Urwissen des Lebens, prall.

Schlafen die Riesen (sicherlich),
treiben sie in ihren Wellenkissen,
träumen von der Glut der Sonne
jenseits der Grenzen ihrer Heimat
und den Rätseln des Kontinents

Montag, 10. Juni 2013

Kunstvolles Brot

Trostlos ist die Kunst,
die ohne Seele ist,
doch nicht die Kunst,
die ohne Brote bleibt
So backe ich selbst,
backe meine Sinne
hinein in meine Worte,
meine Worte hinein
in meine Sehnsucht
backe meine Brote,
Zuckertränen auf Hefezopf
Salzherz im Laugenmantel
die eigenen Brötchen,
die kleinen, wahren,
die Leib und Seele
zusammenhalten

(insp. by Jost)

Freitag, 10. Mai 2013

Navigation

.
.
Kunstwärts,
zwischen schicklich und geschickt
bangen Werke um das Licht der Welt

Herzwärts,
in allen Poren regt sich Lava,
gestert Erinnern durch die Venen

Heimwärts
zieht der Stift auf dem Papier

Adoption

Als Vater und Mutter
mir keine guten Eltern
sein konnten,
da nahmen die Bäume, der Himmel,
die Wolken und die Sterne
sich meiner an,
nahmen mich in ihre Mitte,
unter ihre Windfittiche,
in ihren Regenschoß
Seelengrün wachsen zu lassen
und den Kern zu schützen
das brachten sie mir bei,
sangen mir Lieder und Geschichten
und noch heute sind sie
mein Zuhause

Donnerstag, 17. Januar 2013

...

Dunkeltage
Schnee weht Licht
an den Rand der Nacht
(ihr Rabenherz
trommelt in
eisblinden Fenstern)
das Wintertier
schmiegt sich an
den Leib der Erde,
still und kalt

Freitag, 10. August 2012

...

Lange Briefe schrieb ich dir
von noch längerer Liebe
Du warst da, wann immer ich
die Hochzeit verpasste,
Hochzeiten bei denen
Perlen von Kleidern fielen,
Blumen aus den Haaren,
Masken von Gesichtern,
Falschheit aus den Mündern
In der Stille besiegelten wir
unseren Bund mit Wahrheit

Montag, 6. August 2012

Oase

Unter einer Decke mit dir ist es warm,
die Zelte schultern wir zusammen,
die du abgebrochen hast.
Laß sie uns woanders aufschlagen,
dort wo die Kirschbäume
das Rot unserer Liebe tragen.

Donnerstag, 21. Juni 2012

...

Und ich bedeckte mich
mit Himmel und Wolken,
Sonne, Mond und Sternen
Nichts fragte nach dem Sinn,
alles schwieg Heimat

Und ich bedeckte mich
mit deiner Haut und Haarflur,
Augen, Mund und Küssen
Nichts fragte nach dem Sinn,
alles schwieg Heimat

Wo man zu Hause ist
wird der Sinn zum Sein.

Dienstag, 29. Mai 2012

Dickichte

So wenig Zeit für zu viele Gefühle,
ich pflanzte sie und sie wurden der Wald,
in dem ich mich verlief
Hier traf ich den Minotaurus
- er sah mich nicht -
ein Speer stak in seinem Nacken,
ein Halbmond krönte sein Haupt
Laß uns die Zeit mehren und ernten,
so lange sie noch ungetrübt
von blutigen Schatten fließt
Laß uns pflanzen das Erkennen,
auch im Dunkeln trägt es Blüten,
die duftenden Pfade der Ariadne.