Alien
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Das verlorene Schriftwerk

Montag, 7. Februar 2011

...

Und da gehst du
gehst und gehst

das Eis dünn
die Risse tragen
noch

Und da gehst du
gehst und gehst

ringsumher
nur Dunkelheit

hörst ihn noch sagen

und da gehst du
gehst und gehst

die Kälte bricht
sich Raum bis
in deinen Kern

und da gehst du
gehst und gehst

nicht die Worte
sondern die Absicht

nicht die Worte
sondern ihr Klang

und da gehst du
gehst und gehst

ein Fuß vor den anderen

wunderst dich,
daß dein Körper
nicht zerbricht

und da gehst du
gehst und gehst

und nirgendwo
ein Ankommen

Sonntag, 19. Dezember 2010

...

Worte fand ich,
dahingeworfen wie Almosen,
von dir und deiner Liebe.
Worte träumt ich, die ich fand,
dahingeworfen wie Almosen,
von dir und deiner Liebe.
Worte verlor ich,
die ich träumte,
die ich fand,
dahingeworfen wie Almosen,
von dir und deiner Liebe.
Und da ist nur ein
Erziehungsunberechtigter,
der mich mit Strafen verwalten,
mit Spielen zerbiegen,
mich wert machen möchte
für dahingeworfene Almosen.

Sonntag, 12. Dezember 2010

...

Subkutan trage ich dich mit mir,
subkutan würfeln Worte
noch immer um mein Leben,
willkürlich - die Kür deines Willens
ist die Pflicht meiner Seele.
Das trojanische Pferd Hoffnung
stelltest du vor meine Tore
und auf Schiffen besegelst du
den Kanal zu meinem Ozean,
während das Schmerzgeheuer,
der Unherd über meinem Herzen
mir eine Rüstung schmiedet.
Gepanzert zieht man in Kriege,
dabei sind die Grenzen längst
verloren mit nur einem Lächeln.

Montag, 22. November 2010

Wortschätze

Manche Worte wünscht ich
einzig für mich allein,
Kostbarkeiten, gehütet
im unsichtbaren Samt
der "Mir zu Dir" - Magie,
so lebendig und zart,
voller Zeichen und Wunder.
Und das Wunder der
Zeichensetzung
läßt mich deine Kommas lieben
- die falschen, genau
an der richtigen Stelle -
und die Punkte begehren,
die mir mehr versprechen.
Und ich wünschte,
sie würden nicht vegehen
wie all die Liebesschwüre
in erloschener Ofen-Asche.

Mittwoch, 29. September 2010

Unsichtbar

Wohin ich auch gehe,
du siehst mich nicht.
Egal wo ich stehe,
du kennst mich nicht.
Fliehst irrend umher,
dein Blick ist suchend,
doch suchst nicht mich.
Bin nicht mehr da,
und war es auch nie,
ein Hauch von nichts,
die Ruhe, die hörte,
der Spiegel, der glänzte.
Berührte den Boden,
den deine Schuhe kannten,
fing die Luft in Schalen
aus deinen Lungen
und häufte Worte mir
in die Trichter der Ohren.
'In dir' ist ein Ort,
welchen ich niemals sah
und in den kein Nachtzug
mich je bringen wird.

Freitag, 24. September 2010

...

Schweigsam am Himmel
trotten die Schäfchen,
spätgestreifte Wespen
knuspern am Häuschen,
die sterbende Sonnglut
wirft sich verschwenderisch
in winterwachsende Schatten.

Dienstag, 6. Juli 2010

Welten(w)ende

Der Ritter der Ratten sammelt sein Heer
auf unschuldigen Grenzgründen, lautlos,
den Schein heiliger Tücke in Herrlichkeit tragend,
gefangen im Tempelschrein die modernde Moral.
Das Böse wird stärker, gemordet der Schwan,
zerrissen das Weiß, verwundet die Nacht,
aus der blutig quillt der Mond, der Blender.
Das Glück im Klee ist verkümmert,
der Sommer verströmt die Glut der Kelche,
verzehrendes Feuer, die Hitze wird stärker.
Ich presse die Hände auf meine Ohren
und schreie, das Getöse zu übertönen
des tauben Menschheitsgebimmels.
Schneller intervallen die Intervalle,
das Universum singt in den lärmerfüllten
Raum hinein, lauter rebelliert das Leben -
am Himmel ein wandelnder Schmetterlingsstern.

Sonntag, 20. Juni 2010

...

Morgentau spiegelte dein Bildnis
und das Bild blieb haften,
obwohl du schon längst fort.
Der Wind sang es,
die Sonne streute es
auf allen Wegen,
und die Erde trank davon.
Lachende Libellen
erzählten mir von
weißen Schafgarbemonden
in deinen Gedanken,
ein Versprechen lag im
Klang der unsichtbaren Sterne
für die nahende Nacht.
Und eine Amsel spähte
im höchsten Baumwipfel
nach dem Abendschein,
ungeduldig.

Montag, 7. Juni 2010

...

Ich glaubte, ich sähe eine Ratte dort am stillen Ort,
doch es war nur ein Schatten, der in der Sonne spielte.
Ich glaubte, ich sähe ein Klatschmohnfeld, rot,
doch es war nur eine Blinklichtmorgana im grünen Gras.
Ich glaubte, ich sähe einen Stern funkeln in der Dunkelheit,
doch es war nur ein Stück Vogelkacke am Firmament.

Sonntag, 25. April 2010

...

Es tut mir leid,
dein Spiel kannte nur
Jäger und Beute,
Gewinner und Verlierer.
Tote Beute wollte ich nicht sein,
also spielte ich,
schlug Haken in deinem Herzen
und disqualifizierte dich.
Ich bin der Spiegel
deiner tiefsten Ängste,
du erkanntest mich nicht.