Alien
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Das verlorene Schriftwerk

Samstag, 17. April 2010

...

Irgendetwas ist geschehen,
die Ratten verlassen ihr Revier
und deine Schwanenaugen bluten,
das schöne Gefieder wurde schwarz.
Der Tod und der Feind grüßen sich,
der Spiegel zersplitterte,
der dir das Licht zum Blenden gab.
Unschuld kennt kein Wissen -
und Unwissenheit ist der Beginn der Schuld.
Willkommen im Leben, häßliches Entlein.

Dienstag, 13. April 2010

...

Dein Jadelächeln überwindet leere Räume,
die als Sturmfang noch wir vor uns tragen.
Deine Bärentatzen graben Höhlen in mein Haar,
zärtliches Begräbnis der letzten Kälte.
Ahnst nichts von den geheimen Tunneln,
durch welche ich flüchte vor dir und
den unbemerkten Brüchen, die deine
Unbekümmertheit in mein Vertrauen schlägt.
"Ich spiele nie!" möchte ich sagen,
während du bereits alles auf eine Lügenkarte setzt.

Donnerstag, 8. April 2010

...

Aus blutigen Schwanenfedern
strickst du dein Lügennetz,
wähnst mich darin gefangen,
doch du weißt noch nicht,
daß mein wahrer Gefährte
der raumzeitlose Falke ist.
Hoch über den Nebeln fliegt er,
scharfsichtig späht er,
Hüter des Waage-Rechts,
stößt nieder auf meinen Ruf
und bringt mir das Aas
deines entseelten Lebens.

Samstag, 3. April 2010

...

Im Reich deines Vorhers
werde nur ich sein.
Im Reich deines Nachhers
werde nur ich sein.
Deine Küsse sprechen,
dein Händedruck wärmt.
Zwischen irgendwo und nirgendwo
liegt ein Meridian des Wissens
und zwischen Morgen und Norden
die Unausprechlichkeit
allen inneren Lebens.

...

In deinen Schwanenfedern
nistet die Schwermut,
nährt sich von Wolfsmasken,
wächst an Rattenlisten,
und träumt von meinem
schwanensanften Todesbiß
bis die Biegung deines Halses
vor Erwartung schnee-erschauert,
flehend nach lustvollem Selbstverlust

Sonntag, 28. März 2010

...

Die Lichtbilder deiner Seele kenne ich.
Ich werde dich lieben wie ein Mann,
deine Schwanendemut mit Dornen begatten,
Rosen säen in deine Wunden
und in die Alabasterbrunnen steigen
aus denen die Verletzlichkeit rinnt.
In ihnen bauen Ratten ihre Nester -
ich bedecke sie mit Küssen
bis sie mir taumelnd folgen,
der Rattenfängerin deiner Sehnsucht.
Doch heilen möchte ich dich nicht.

Samstag, 20. März 2010

...

Deine Hände waren die richtigen,
breit, kräftig, Geborgenheit schenkend.
Dein Herz lag offen in ihnen,
der Strom, dem du folgtest,
bis in die Spitzen deiner Finger,
zeichnete den Mond, den umhüllenden.
Jetzt stehst du da, eine Statue
im Garten meiner Seele,
und wartest, wartest Tage, Nächte,
schenkst mir ein warmes Lächeln,
wann immer ich dich erreiche,
ich gehe vorüber, so viel Leben,
flutende Zeitschnellen im Wachdickicht,
doch den flüchtigen Kuß für dich,
will ich nicht verweigern,
bist du doch die Liebe, die mich fand.

Sonntag, 14. März 2010

...

Meine Zelte schlage ich auf
in den weiten Steppen deiner Sehnsucht,
ruhe unter den Sternen deiner Augen,
bade in der Wärme deiner Arme,
wenn dann der Schatten des Nachtfalken
deinen strahlenden Himmel verdunkelt,
rufe ich ihn zu mir und zähme ihn
allein mit den Worten, bestimmt für dich,
die ich bewahre in flüchtigen Versen
der Zärtlichkeit.

Freitag, 12. März 2010

...

Du mußt mir keine
schönen Worte sagen,
mußt nichts versprechen,
mußt nichts reden,
auch nicht glänzen,
mit was auch immer
Eindruck schinden,
du mußt nur da sein,
wenn niemand mehr
die schönen Worte
für mich findet.

...

Außerhalb

Außerhalb der Zeit stehe ich schon fast,
fern von euch, schaue noch zu,
doch wie lange mag ich sehen?
Nicht greifbar für euch entgleite ich,
entwirre mich, bleibe ein Traum,
entsetzlich und verlockend,
der Spiegel eurer Abgründe,
bleibe ein Traum für dich.