Alien
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Das verlorene Schriftwerk

Montag, 8. März 2010

...

Schneegänse folgen dem Weg deines Stolzes,
Kirschblüten bedecken das Feld deiner Demut.
Dein Nacken ist mir Oase und Quell
in den stürmischen Kämpfen der Liebe.
Hier atme ich den Duft des reinen Verlangens,
trinke das Elixier der Unsterblichkeit,
und nähre mich von der Unschuld
deiner schmerzlichen Hingabe.

Samstag, 20. Februar 2010

...

Blütenkelche verbirgst du
unter deinen Wimpern,
in deinen Lippen den Tau
sternbeschienener Wiesen
und die duftende Nacht
perlt in deiner Schwanenhaut.
Hier suchte ich den Schlummer
am betörenden Rauschen
deines wärmenden Herzstroms.

Freitag, 19. Februar 2010

...

Wir zwei sind ähnlicher als du glaubst.
Ich kämpfe gegen die Hyänen,
während du deine mit Prestige fütterst,
damit sie fraglos ruhig halten
und du die Augen schließen kannst.
Wen sie zerreißen ist nicht sicher.
Mich, wenn die Kräfte schwinden,
oder dich, wenn irgendwann du
dich nach Wahrhaftigkeit sehnst.

Donnerstag, 18. Februar 2010

...

Edel dein Sinn

Wenn das Schicksal Zucker
auf dunkle Wege streut,
dann nur, damit wir ihm
nicht verloren gehen.

Sonntag, 24. Januar 2010

...

Die vier Schwingen einten sich,
im wolkenhohen Haar des Engels,
der den Wind holte, auf der Rose thronte
und mich trug zum Rande des Mohns.
Der flammte bis zum Horizont
und entzündete den Himmel
mit blütgestaubtem Feuerstreif.

Und die bekronten Kapseln
neigten an schlanken Ranken
zum Tore sich, mit Kapitellen
fein gezirkelt und geschmückt,
zum Flure in die stille Erde,
wo ich die Grotte fand, die blaue,
und das letzte Rot erstarb.

Ein Spiegelsee an ihrem Grunde
brach Salzpilaster, lichtbemeert,
doch nur im Oben, nicht im Unten,
das Schwarz bestrickt mit blauen Punkten,
da sprang ich, tief empfing mich
ein Schwarm von luftigen Gesellen,
die im wilden Wirbel schwangen.

Und ich vergaß...

Donnerstag, 7. Januar 2010

...

Wenn Sehnsucht mir das Herz zerreißt,
findet sich manchmal ein Gedicht darin.
Mit der Briefmarkenpinzette rette ich es,
trockne es auf Löschpapier von Tränen,
prüfe die Vollständigkeit der Silben,
komprimiere und säubere es,
damit es in meinem Album erstrahlt,
in meiner philatelyrischen Sammlung
der hundert Sehnsuchtsseligkeiten.
Und auf dem Titelblatt steht:
Warum nur bist du nicht hier?

Freitag, 11. Dezember 2009

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Jedem Anfang liegt ein Ende inne,
jedem Anfang wohnt die Wehmut bei,
glänzt das Glück auch lichtbehangen,
ist die schwarze Nacht nicht fern.

Bloß der Zeitpunkt bleibt verborgen,
ahnt der sinngebannte Mensch,
dies Geheimnis kennen nur die Nornen
und die verraten es uns nicht.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

...

JF

Gesteingespinst
im bunten Herbstbeben,
das Bett in Efeuewigkeiten,
lustbefreit und kühl,
Leidenschaften ruhen
im Wartesarg zum Leben,
wo ein Fenster ist,
ist doch ein Morgen.

Donnerstag, 3. Dezember 2009

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Marmor

Zu Zwein im kalten Marmor,
kahle Bäume zeichnen Brüche,
die Wintersonne schattet,
unkrautsauber und laubgereinigt,
die Kehrwochenvertrautheit,
nur Vögel nisten im Turm
des Prunkschloßgrabes.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

...

Das Lied

Der Himmel wird blühen,
wenn du erwachst,
Zeit nur ein Wort und
das Jahr ein Lied
mit vier Strophen.
Du singst es mit Wehmut,
selbst Teil der Melodie
und doch ist es
nichts weiter als das.