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Die verschollenen Briefe

Montag, 3. November 2008

Californication -

das "Sex and the City" für Männer betitelt, ist mit Abstand witziger als "Sex and the City". Zwar habe ich von letzterer Serie nur drei oder vier Folgen gesehen, da es mir zu Kitsch- und Mädchenstorymäßig war (Schuhe, Make-up, Kleider, Frauenmagazine *gähn*), aber da ich von "Californication" bisher auch nur fünf Folgen gesehen habe, ist das vielleicht der richtige Zeitpunkt für einen Vergleich. Anfangs war ich ja skeptisch, zumal mich Sex nicht wirklich interessiert (im Fernsehen meine ich, in Büchern aber ebenfalls) und die ersten beiden Folgen noch mit mehr Californication als Witz daher kamen, doch bei den letzten Folgen habe ich sehr gelacht. Ich beginne es zu mögen. Da scheint eine vielversprechende Steigerung drin zu sein. Ok, David Duchovny sieht zwar mit zunehmendem Alter aus wie seine eigene Großmutter, aber immerhin merkt man, daß er auch komisches Talent hat. Könnte es außerdem sein, daß "Californication" die erste Serie ist, in der es ums Bloggen geht? Natürlich nur sekundär. Primär geht es um Sex, schon klar.

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Fundstück

Ich lese gerne die Bücherrezensionen bei Amazon und gerade fand ich eine besonders hübsche zu "Augustschnee":

Verzicht auf introvertiertes Gefasel.
SCHÖN!
Dasjenige Gegenstück zu Houellebecq, wonach ich immer gesucht habe!

Absolutes MUSS für alle, die Literatur mit GESUNDER PSYCHOLOGIE lieben. Es handelt sich nicht um eine exzentrische, kranke, neiderfüllte Autorenpersönlichkeit wie Thomas Mann, Houellebecq oder Kafka. Sondern um jemandem, der/die am Leben teilnimmt, normale Entwicklungen genießt und quasi um die Figuren, die von besagten 3 Männern insgeheim beneidet werden.

Dieses Buch trägt zur psychischen Heilung der Gesellschaft bei!


"Exzentrische, kranke und neiderfüllte Autorenpersönlichkeiten" - nein, ist das drollig...*sich kringelt*

Sonntag, 5. Oktober 2008

...

„Ein Verwundeter liegt im Sterben und will wissen, wofür er stirbt. Er lässt die Krankenschwester rufen und sagt ihr: 'Ich sterbe als Soldat und möchte wissen, für wen ich sterbe.' Die Schwester antwortet: 'Sie sterben für Führer und Volk.' Der Soldat fragt dann: 'Kann dann nicht der Führer an mein Sterbebett kommen?' Die Schwester antwortet: 'Nein, das geht nicht, aber ich bringe Ihnen ein Bild des Führers.' Der Soldat bittet dann, dass ihm das Bild zur Rechten gelegt wird. Weiter sagt er dann: 'Ich gehöre der Luftwaffe an.' Da bringt ihm die Schwester das Bild von Reichsmarschall Göring und legt es zur Linken. Daraufhin sagt der Soldat: 'Jetzt sterbe ich wie Christus - zwischen zwei Verbrechern.'„
Das Lachen bleibt einem im Halse stecken, wenn man weiß, daß für das Erzählen dieses politischen Witzes Priester Joseph Müller am 11. September 1944 durch das Fallbeil hingerichtet wurde. Er hat sich übrigens bei den Vernehmungen immer geweigert, den Namen desjenigen zu nennen, der ihm diesen Witz erzählt hatte.

Freitag, 3. Oktober 2008

Bücherliste

Der Bücher-Kanon bei Elsa ist ja ganz nett, aber ich mache lieber meinen eigenen. Alle Bücher sind GARANTIERT gelesen, allerdings denke ich, daß man mindestens die Hälfte davon nicht wirklich gelesen haben muß:

1. ALLES (Gesammelte Werke) von Theodor Storm
2. Die Liebe in den Zeiten der Cholera - Marquez
3. Hundert Jahre Einsamkeit - Marquez
4. Chronik eines angekündigten Todes - Marquez
5. Der scharlachrote Buchstabe - Hawthorne
6. Rot und Schwarz - Stendhal
7. Ilias - Homer
8. Die Edda
9. Die Bibel
10. Candide - Voltaire
11. Notre-Dame von Paris - Victor Hugo
12. Der Tod in Venedig - Thomas Mann
13. Frühe Nächte - Norman Mailer
14. Der englische Patient - Michael Ondaatje
15. Der Steppenwolf - Hesse
16. Der schwarze Mönch - Tschechow
17. Dracula - Bram Stoker
18. Faust I+II - Goethe
19. Hunger - Hamsun
20. Hamlet / Romeo und Julia von Shakespeare
21. Der Tag zieht den Jahrhundertweg - Aitmatow
22. Doktor Glas - Söderberg
23. Das Gespenst von Canterville - Wilde
24. Antigone - Sophokles
25. Murphy - Beckett
26. Nathan der Weise - Lessing
27. Märchen und Erzählungen von E.T.A. Hoffmann
28. Sämtliche Kurzgeschichten von Poe
29. Glück und Unglück der berühmten Moll Flanders - Defoe
30. Die Schatzinsel - Stevenson
31. Robinson Crusoe - Defoe
32. Gullivers Reisen - Swift
33. Fünf Wochen im Ballon / 20.000 Meilen unter dem Meer / Die Kinder des Kapitän Grant / Reise zum Mittelpunkt der Erde / Reise zum Mond und diverses von Verne
34. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit - Proust
35. Ulysses - Joyce
36. Lady Chatterley - Lawrence (heimlich)
37. Fleisch - Erler
38. Die Sturmhöhe - Bronte
39. Illuminatus - Shea/Wilson
40. Per Anhalter durch die Galaxis - Adams
41. Das Totenschiff - Traven
42. Der Zentaur im Garten - Scliar
43. Daisy Miller und andere Erzählungen von Henry James
44. Also sprach Zarathustra - Nietzsche
45. Marnie - Graham
46. Die Herren der Insel - Conroy
47. Sämtliche James Bond-Romane von Ian Fleming
48. Sakrileg und Illuminati - Brown
49. Die Geisha - Golden
50. Jenseits von Afrika - Blixen
51. Medea und Kassandra von Christa Wolf
52. Das Parfum - Süskind
53. Tao Te King
54. Vom Winde verweht - Mitchell
55. Rebecca - Daphne du Maurier
56. Die Abenteuer des Sherlock Holmes - Doyle
57. Die Säulen der Erde - Follett
58. Der Gefangene - Grisham
59. Die Apokryphen
60. Der grüne Delphin - Goudge
61. Mozart auf der Reise nach Prag und Erzählungen von Mörike
62. Harry Potter (zwei oder drei der Bücher)
63. Die Zeitmaschine - Wells
64. Der Mondstein - Collins
65. Der Graf von Monte Christo - Dumas
66. Madame Bovary - Flaubert
67. Mein Weg aus dem Dunkel - Helen Keller
68. Geheimlehre I+II - Blavatsky
69. Götzendämmerung - Nietzsche
70. Tagebücher und Erzählungen - Kafka
71. Das Tibetische Totenbuch
72. Das Ägyptische Totenbuch
73. Winnetou, Shurehand und diverses von Karl May
74. Sofies Welt - Gaarder
75. Der Alchimist - Coelho
76. Schlafes Bruder - Schneider
77. Der Name der Rose - Eco
78. Der Liebhaber - Duras
79. Wem die Stunde schlägt - Hemingway
80. Die Abenteuer des Werner Holt - Noll
81. Ganz unten - Wallraff
82. Die Prophezeiungen von Celestine - Redfield
83. Kabale und Liebe - Schiller
84. Effi Briest - Fontane
85. Geh wohin dein Herz dich trägt - Tamaro
86. Das Bildnis des Dorian Gray - Wilde
87. Rheingold / Wodans Fluch von Grundy
88. Friedhof der Kuscheltiere / Carrie von King
89. Kleider machen Leute und anderes von Keller
90. Die Chronik der Sperlingsgasse - Raabe
91. Briefe von Rilke
92. Der Golem - Meyrink
93. Die Regulatoren in Arkansas - Gerstäcker
94. Streif- und Jagdzüge durch die Vereinigten Staaten Nordamerikas - Gerstäcker
95. Die Abenteuer Tom Saywers / Querkopf Wilson von Twain
96. Erzählungen von Björnstjerne Björnson
97. Schloß Gripsholm / Rheinsberg von Tucholsky
98. Und morgen war Krieg / Im Morgengrauen ist es noch still von Wassiljew
99. Das siebte Kreuz - Seghers
100. aber eigentlich lese ich ja mehr Sachbücher...

Samstag, 27. September 2008

Ich leiste Abbitte.

Ok, Die ersten 120 Seiten von "Der Frosch mit der Maske" waren blaß, unverständlich und extrem einschläfernd, dafür wurde es ab ca. Seite 170 von ca. 270 Seiten um so furioser und überraschender, sozusagen eine Wandlung von Valium zu Amphetamin, wenn auch etwas unlogisch. Aber wen interessiert schon Logik in einem Kriminalroman. Jedenfalls läßt mich das für die weiteren vier Romane und 700 Seiten hoffen.

Donnerstag, 25. September 2008

...

"Dynamit", antwortete Elk sofort. "Es hat noch unten gesprengt." Er zeigte auf das Loch im Boden. "Nitroglyzerin sprengt nach oben und seitwärts. Nein, kein Zweifel, es war Dynamit."

Das war bisher das Lehrreichste, das ich in "Der Frosch mit der Maske" von Edgar Wallace gelesen habe. Ich hoffe, das stimmt auch. Immerhin liest sich der Roman jetzt nach den ersten 120 Seiten, der zweiten oder dritten Explosion, einem Giftmord, einem Gefängnisausbruch und einem falschen Polizeibeamten schon leicht unterhaltsamer.

Montag, 22. September 2008

USA muß sich selbst helfen

Es gibt so seltene Tage, an denen man sich nicht über die Nachrichten ärgern muß. Der US-Finanzminister plant ein Rettungspaket in Höhe von 700 Milliarden Dollar zur Sanierung amerikanischer Banken, an dem sich, so die Idee Henry Paulsons, die G7-Partnerländer beteiligen sollten. Dies ist ab heute vom Tisch. Bravo! So langsam nimmt der Größenwahn der USA immer dreistere Formen an. Die Leute, welche die Finanzmärkte kontrollieren, kriegen den Hals nicht voll und wir schieben mal schnell ein paar Milliarden hinterher, um die selbstgemachten Krisen und deren Ausbreitung abzuwenden. Das grenzt ja schon an Erpressung.

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,579723,00.html

Donnerstag, 18. September 2008

Tarantino in Babelsberg

Tarantino dreht seinen nächsten Film "Inglorious Bastards" ab Mitte Oktober in Babelsberg. Komparsen werden noch gesucht, insbesondere Menschen mit amputierten Armen und Beinen. Wer also einmal in einem Tarantino dabei sein möchte, sollte sich auf den Weg nach Potsdam machen. (Rückengeschädigte kann er in einem Kriegsfilm sicher nicht gebrauchen, nehme ich an. *gg*)

Mittwoch, 17. September 2008

Adams Äpfel

Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Die besten Filme laufen bekanntlich nachts. Ich glaube, das wird irgendwann der meistgeschriebene Satz in diesem Weblog werden, aber ich bestehe darauf, ihn immer wieder zu zitieren, denn manchmal finde ich es schon fast erschreckend, was für Kulturgut "normalschlafenden" Bürgern vorenthalten wird. Heute um 1:25 h lief auf arte eine Wiederholung des Filmes "Adams Äpfel", der irgendwann vorher mal um 22:55 h ausgestrahlt worden ist. Die Handlung dieser dänischen schwarzen Komödie ist nicht ganz so einfach zu umschreiben. Ein Skinhead trifft in einer Resozialisierungsanstalt auf einen Landpfarrer. (Das erste, was er dort tut, ist das Kreuz in seinem Zimmer abzunehmen und ein Hitler-Porträt stattdessen hinzuhängen.) Es entspinnt sich ein Wettkampf zwischen Gut und Böse, allerdings nicht in gewohnter Art auf der Ebene der Handlungen, sondern in der Wahrnehmung und Weltanschauung der Protagonisten. Es geht weiter um das Buch Hiob, um Gott und Teufel und darum, wer von beiden Apfelkuchen haßt. Der Film ist so aberwitzig, daß er einen trotz der äußeren Rauhheit, Härte und Tragik ständig zum Schmunzeln und Lachen bringt. Einfach nur wunderbar verrückt, verrückt, verrückt... (Ach ja, und es ist sicherlich kein Zufall, daß ausgerechnet der Song "How deep is your love" von Take That darin vorkommt.)

Dienstag, 16. September 2008

Day Night Day Night

Die besten Filme laufen bekanntlich immer nachts. Leider hat sich an dieser Feststellung bisher nichts geändert. Das ZDF strahlte heute um 0.20 h in der Reihe "Glaubenskrieger" den Film "Day Night Day Night" aus. Der Film läuft ab 25.9.08 auch in den Kinos an. Im Fernsehen lief er nur mit Untertiteln, ich weiß nicht, ob das bei der Kinoaufführung anders sein wird. Es geht um eine junge Frau, die sich freiwillig als Selbstmordattentäterin zur Verfügung stellt:

'Jeder muss sterben. Manche haben einen Autounfall. Andere werden erstochen, erschossen oder erwürgt.' So versucht sich eine junge Frau (Luisa Williams) selbst zu beruhigen. Sie nennt sich Leah Cruz, doch der Name ist falsch. Sie fährt nach New York, doch die Stadt interessiert sie nicht. Ihr bleiben zwei Tage und zwei Nächte, bevor sie stirbt und viele fremde Menschen mit in den Tod reißen wird: Leah hat sich einer Organisation als Selbstmord-Attentäterin zur Verfügung gestellt und soll auf dem Times Square eine Bombe zünden.'

Der Film packte mich deshalb, weil mir die Handlungen der jungen Frau ein Rätsel blieben, ich aber gleichzeitig in ihren letzten Stunden mitlitt. Rätselhaft blieb für mich nicht nur, wie man sich freiwillig in die Luft sprengen kann (wobei mir die Gründe, warum sie es tun, bewußt sind, aber ich kann es halt emphatisch nicht nachvollziehen), sondern auch einige ganz alltägliche Dinge, die in dem Film ausführlich erzählt werden. Zum Beispiel gab es eine lange Szene, in der sie sich am letzten Tag super gründlich die Zähne putzt. Ich fragte mich die ganz Zeit, ob sie tatsächlich glaubt, daß ihr Karies jetzt noch schaden könne. Die letzten Tage und Stunden werden fast in Zeitlupe dargestellt und dadurch tritt der Effekt auf, daß manche ansonsten normale Handlungen doch relativ widersinnig wirken. Als der Moment gekommen war, in dem sie die Bombe auslösen wollte, stand ich kurz vor einem Herzinfarkt. Für mich gab es nur zwei mögliche Wege der Geschichte - entweder sie tut es und der Film ist aus oder aber, sie läßt den Rucksack irgendwo auf dem Klo stehen und macht sich aus dem Staub. Letzteres fand ich eher unwahrscheinlich, da ja der Fanatismus und der Gehorsam dieser Leute bekannt sind, trotzdem ertappte ich mich dabei, daß ich dem Fernseher zurief: "Tu's nicht, Kleine!" und mir wirklich von Herzen wünschte, sie würde plötzlich zur Besinnung kommen. Beim ersten Versuch tat sie es tatsächlich nicht, sondern pinkelte sich in die Hose. Und dann beim zweiten Versuch - nun ja, jedenfalls endete der Film doch überraschend anders als erwartet. Eine Frage an das ZDF hätte ich jedoch noch: Wenn solche Filme mitten in der Nacht gezeigt werden, wie soll man danach bitte schlafen können?