Die verschollenen Briefe
(Dies wird wieder ein Eintrag der Kategorie "modernes Blogabhören")
Ein Brief einer wissenschaftlichen Astrologin hat mich heute aufgeklärt, was wirklich schuld an meinen intensiven Glücksgefühlen der letzten Zeit ist:
"Liebe S.,
Sie haben bestimmt in der Nacht vom 27. April auf den 28. April 2007 ein besonderes Hochgefühl gehabt. (Oh ja, es war unglaublich, obwohl das Datum ein paar Tage zu früh angesetzt ist.) Vielleicht haben Sie deshalb auch unruhiger geschlafen als sonst. Das verwundert mich nicht, denn diese astrologische Nacht wird Ihr ganzes Leben positiv verändern.....
Fachpresse, Radio und Fernsehen berichteten über dieses astrologische Ereignis, das für Sie persönlich von allergrößter Bedeutung ist....
In der Nacht der seltenen peripheren Mondfinsternis in unseren Breitengraden waren meine gesamten Energien auf dieses bedeutende astrologische Ereignis gerichtet. Plötzlich, Frau XXX, als ich die Messgeräte und mein Orbit- Fernrohr aufbaute, hatte ich ohne nennenswerten Grund eine Zahlenreihe vor Augen. Es waren die Zahlen XXXXX (identisch mit meiner Postleitzahl - tolle Leistung, zumal ich von ihr vorher schon ständig nette Briefe bekommen habe). ...
Ich baute mein Fernrohr weiter auf und gab genau diese Zahlen unbewusst in die Justiereinheit ein. Warum ich das tat, weiß ich nicht. Daraufhin geschah etwas sehr Bedeutendes und Wirkungsvolles. Denn mit dieser Zahlenreihe stellte sich mein Fernrohr präzise in den Zenit des Erdtrabanten ein. Das konnte kein Zufall sein. Dass die Zahlenkombination XXXXX eine ganz besondere übernatürliche Kraft und Bedeutung hat, das fühlte ich sofort.
Nach intensiven astrologischen Berechnungen entdeckte ich, dass die mystische Zahlenreihe Ihrem Lebensumfeld, Frau XXX in Berlin, zuzuordnen ist (kleiner Tip - das wäre einfacher mit einem Postleitzahlenverzeichnis gegangen)....
Die mystische Kraft des Mondes wird Ihr Leben verändern. Das spüre ich. Ich gebe Ihnen ein sehr guten Rat - nehmen Sie mein Angebot an. Bei so viel Vorbestimmung können Sie jetzt nur noch glücklicher werden."
Das Angebot besteht aus einen Zwölf- oder Sechs-Monats-Horoskop und als Gratis-Geschenk erhalte ich obendrein ein astrologisch wirksames Mondphoto, das aus der Nacht der peripheren Mondfinsternis stammt.
PS.: Ich wußte gar nicht, dass Astrologen heute noch mit Orbit-Fernrohren und Messgeräten arbeiten.
immer wenn ich diese Unmengen, aber in Abwandlungen stets gleichen Fantasyfilme im Fernsehen laufen sehe, denke ich mir, irgendwann müssen die Leute doch mal genug haben von von schuppigen Mutanten, schmarotzenden Aliens, entarteten Riesenkraken, jagenden Dinosauriern und ähnlichem Krimskrams, doch anscheinend ist das nicht der Fall, denn warum werden sonst immer wieder neue Filme in der Art gedreht? Leider schlafe ich bei Herr der Ringe, Harry Potter & Co. regelmäßig ein, man hört dann mitten im heftigsten Kampfgeklirr nur noch ein Schnarchen von mir, was insofern für den Film ein Gewinn ist, weil es den Eindruck erweckt, dass irgendwo in der Nähe ein gräßlicher Drache schnaufend in seiner Höhle liegt. Mir muss da irgendein Gen fehlen vielleicht so eine Art Urzeit-Gen. Wenn man mich nach einem Lieblingsfantasyfilm fragen würde, würde ich ziemlich in der Klemme stecken und wahrscheinlich würden mir zuerst ganz alte Filme einfallen, wie "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde", die noch fast vollständig ohne Genmutationen, Aliens und Schießereien auskommen, aber auch Akte X, die Serie, nach der ich eine zeitlang süchtig war, die aber zum großen Teil eher angenehm leise als laut wirkte und deren Basis nicht auf Effekten beruhte. Nach Fantasyromanen befragt, sähe es noch schlechter aus, genaugenommen würde mir da nur ein einziger einfallen, der mich einigermaßen beeindruckt und den ich nicht vergessen habe, nämlich "Germelshausen, 0.00 Uhr". Und denn kennt natürlich kein Schw...äh....Leser.
seit einer Nacht und einem Tag überlege ich nun hin und her, ob ich es wagen soll, Ihnen einen Brief zu schreiben. Natürlich kennen Sie mich nicht, und ich fürchte, es wird Ihnen nicht recht sein, dass ich auf Briefe antworte, die eigentlich nicht für mich bestimmt sind. Ich weiß, dass es sich normalerweise nicht gehört, fremde Post zu lesen, doch bei großen Dichtern (wie Sie einer sind) wird eine Ausnahme gemacht, und das ist gut so, denn was für eine Verschwendung an wundervollen Gedanken wäre es, wenn es Ihre Briefe heute nicht überall in gedruckter Form zu kaufen gäbe. Man könnte fast ein wenig neidisch auf den Herrn Kappus werden, der so beseelende und bezaubernde Zeilen von Ihnen erhalten hat. Natürlich weiß ich auch, dass es Ihnen in Ihrem jetzigen Zustand kaum möglich sein wird, auf diesen Brief zu antworten - ich hätte ganz einfach eine Unterhaltung mit Ihnen führen können, denn Ihr zarter Geist umgibt uns noch heute überall, wenn man denn empfänglich dafür ist, aber da ich las, wie hoch Sie das Briefeschreiben schätzen, entschied ich mich, meine Gedanken auf diese Weise offenzulegen. Ich hoffe sehr, dass meine ungelenken Sätzen Ihr ästhetisches Empfinden nicht gar zu sehr stören. Ich gebe mir wirklich jede Mühe, mir Mühe zu geben, glaube aber, dass es damit alleine nicht getan ist, wenn nicht auch das Lesen mühselig und beladen sein soll. Deshalb ist es ein fast beschämendes Gefühl, gerade Ihnen zu schreiben, dessen Feder von so viel Schwere schreibt, aber dessen Worte so leicht und anmutig zu fließen scheinen, als seien Elfenfüße über das Papier getanzt, und dabei nicht leer sind, wie es so viele schöne Worte sind, sondern Gewicht und Tiefe haben. Es gelingt mir nur annähernd zu beschreiben, was ich empfand, als ich diese nicht für mich bestimmten Zeilen las, und noch weniger, es auch nur im entferntesten so wohlklingend wie Sie zu tun. Aber gerade das ist der Grund, weshalb ich Ihnen schreiben möchte, so dass dies kein Grund sein darf, es zu unterlassen.
Der Inhalt Ihrer Briefe hat Dinge aus meiner tiefsten Seele ausgesprochen und mir verständlich und klar in Sätze gefasst, wie es mir selbst bisher nicht gelungen ist. Nach dem Lesen hatte ich das starke Verlangen, das Buch an mein Herz pressen und mit ihm zusammen einzuschlafen, ein Privileg, das ansonsten nur meine liebe Puschel geniesst. Ich habe es nicht getan, um das Buch nicht zu zerknittern. Das alles mag für Sie vielleicht komisch klingen (zumal ich vielleicht auch ein wenig komisch schreibe), ist es für mich aber keineswegs. Und überhaupt müssen Sie nicht denken, dass ich, nur weil ich die Angewohnheit habe, mich gerne etwas spaßig auszudrücken, nicht verstehe, was Sie sagen wollen oder gar oberflächlich bin. Was gewisse menschliche Spitzfindigkeiten betrifft, mag das vielleicht so sein, aber nicht was die wirklich wichtigen Fragen unserer Existenz und meines eigenen Daseins angeht. Mit diesem Humor versuche ich der Schwere des Lebens wütend zu trotzen, so wie ich sie selbst sehr gut kenne, denn das Dasein ist schon schwer genug auch ohne dass ich dessen Ernst wie einen Orden vor mich her trage, bewundere aber ebenso die Ernsthaftigkeit und Hingabe, mit welcher Sie sich, den Briefen nach zu urteilen, dem Schrecken und der Traurigkeit zu stellen suchen, um Ihr Selbst zu bewahren, nicht zu dulden, dass es begrenzt wird und um andere Menschen wahrhaft lieben zu können, so wie es Ihrer
Vision der menschlichen Liebe entspricht. Und dennoch spricht aus allem, was Sie über die Schwere schreiben, ein großer Optimismus. Ich kenne Sie und Ihr Leben nicht gut genug, um zu wissen, wie weit Sie tatsächlich die Ängste der Einsamen kennen, die sogar jene befallen, welche die Einsamkeit brauchen wie die Luft zum Atmen, jedoch zeigen mir Ihre Zeilen, dass Sie zumindest teilweise aus eigenem Empfinden wissen müssen, worüber Sie schreiben und gerade das macht Ihre Briefe tröstlich in der Gewissheit, dass es immer Menschen gab und geben wird, die den Mut haben, der inneren Wahrheit in das grausame Gesicht zu sehen, aus der Hoffnung heraus, damit zur Geburt einer besseren Welt beizutragen. Eigentlich wollte ich noch viel mehr schreiben, gerade auch über das, was Sie über das Schaffen und die Kunst erklären, doch genau genommen gibt es dazu nicht mehr zu sagen, als dass es genau so ist, auch das, was Sie über das natürliche Wachstum schreiben, und doch wieder nicht ist, weil das Innere nichts ist ohne das Äußere und das Äußere nichts ohne das Innere, ebenso wie ein Same zwar im Dunkel keimen, aber der zarte Keim nicht ohne Nahrung und Licht wachsen und blühen kann. Aber es ist wahr, je jünger das Pflänzchen ist, um so wichtiger ist das richtige Maß, denn genauso wie zu wenig Sonne und Nahrung, so können auch zu viel Sonne und andere äußere Einflüsse das Pflänzchen verbrennen und töten. Weder ein Zuviel noch ein Zuwenig kann die Entwicklung beschleunigen, deren Geschwindigkeit ganz im eigenen Sein angelegt ist.
Ich danke Ihnen ganz herzlich für die wunderbaren Zeilen, die es mir vergönnt war zu lesen, und die ich sicherlich in meinem Leben noch öfters zur Hand nehmen werde, um mich an ihnen zu erfreuen.
Ihre
Zucker
gerade "Goebbels und Geduldig" im Ersten. Das ist ja wirklich mal ein richtig witziger Film zu dem Thema. Ich lach mich schlapp.
Altägyptische Mumie in Jena gefunden:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,475824,00.html
Erstaunlich, was man so alles hier finden kann...
Nicht nur das Päckchen von Xchen kam an, nein, ich erhielt auch noch einen Brief, der mir den Atem stocken ließ, denn der Absender nennt sich Benedetto di Savonarola vom Vikanischen Konzil zur medialen Ahnenforschung. Beim ersten flüchtigen Blick dachte ich erst an das Vatikanische Konzil, aber die können wirklich nichts von mir wollen. Seltsam ist, dass das Vikanische Konzil ebenfalls seinen Sitz in Rom zu haben vorgibt. Was für ein Zufall!
Der ehrenwerte Benedetto di Savonarola schreibt mir:
am 2. April im Jahre des Herrn 2007
Hochverehrte Frau XXXXXx!
Das Vikanische Konzil zu Rom und Köln hat am heutigen Montag in einer gemeinsamen Sitzung im Rahmen der XX. Internationalen Ahnenforschung 2007, beauftragt durch die ehrenwerte Golden Esoteric Society, festgestellt, dass auch Sie heute in dieser ganz besonderen Angelegenheit angeschrieben werden müssen. (Hui!)....
...Sie haben körperliche Ahnen, denen Sie Ihr Dasein als Mensch zu verdanken haben. Das sind Ihre Eltern, Ihre Großeltern, und so weiter.....
...Ihre Ahnen sind wichtig für Sie, denn sie prägten Sie und sie verantworten Ihre Gene und vieles, was Sie in körperlicher und persönlicher Weise heute sind.
Doch viel, viel wichtiger für Sie, wie für alle Menschen, sind Ihre medialen Ahnen!
Das sind Seelen, die sich im Laufe der Jahrtausende, die wir Menschen auf Erden wandeln, wiederum mit Ihrer Seele verbunden haben, und die Sie in der Entwicklungsgeschichte Ihrer Seele und Aura geprägt und geleitet haben....
...Ihre medialen Ahnen sind von allergrößter Wichtigkeit für die folgenden drei Bereiche Ihres Lebens, wir nennen Sie auch das "mediale Dreieck": Gesundheit, Wohlstand, Zuneigung. (Aha!)
...Und Sie, liebe XXXX, haben nach unserem Erkenntnisstand unter vielen anderen einen ganz besonderen medialen Ahnen, der für Sie ein unglaubliches Glück bedeuten wird...
Einer meiner direkten Vorfahren, der 1498 verstorbene große Girolamo Savonarola, der eines der größten spirituellen Leitbilder aller Zeiten ist, ist nach diesem Erkenntnisstand einer Ihrer medialen Urväter, verehrte XXX! (Wow! Der große.....wie war nochmal der Name?........Girolamo Savonarola! Wahnsinn! *umkippt*)
Leider will mein mir bis heute unbekannter Urvater Girolamo Savonarola gerne 29,73 €, bevor er mir verrät, wie ich für immer ein glückliches und sorgenfreies Leben führen kann.
Was mich aber absolut beunruhigt ist das seltsame Gefühl, dass man irgendwo und irgendwie meine tägliche Lektüre überwacht. Wie kann es sonst sein, dass ich Post von Indianern bekomme, wenn ich schamanische Bücher lese, Post von Wahrsagern und Astrologen bei astrologischen Büchern und Post von medialen Urvätern bei Blavatsky? Und vor allem die Briefe immer ganz genau irgendwelche in meinem Blog kürzlich gefallene Begriffe wiederholen, wenn auch in etwas merkwürdigen Zusammenhängen? *langsam paranoid wird* *sich hektisch umschaut*
Heiliger Girolamo Savonarola, verschone mich!
Unter
http://www.theosophischer-verlag.de - Bücher online kann man eine PDF-Datei der "Stimme der Stille", sowie diverse andere Literatur herunterladen.
"Hast du dein Herz und Gemüt mit dem großen Gemüt und Herzen der ganzen Menschheit in Harmonie gebracht? Denn wie in der tosenden Stimme des heiligen Stromes sich alle Töne der Natur widerhallend finden, so muß das Herz dessen, der in den Strom eintreten will, auf jeden Seufzer und Gedanken von allem, was da lebt und atmet, mitfühlend reagieren."
scheint ein verhängnisvoller Fluch zu liegen. Erst macht ein Amokläufer die Einweihung desselben zum ungewollten Schlachtfest, dann stürzt beim ersten kleinen Stürmchen ein lässig aufgelegter Stahlbalken auf die Treppe und gestern (eigentlich der Tag, an dem ich diesen Eintrag schrieb, wenn er denn per Email angekommen wäre) gab es erneut eine Komplettevakuierung wegen einer Bombendrohung. Ich glaube, ich werde künftig einen großen Bogen um das Teil machen. Der schiefe Turm ist mir sowieso suspekt.
habe ich nun auch endlich gesehen. Und ich muss ehrlich sagen, zu behaupten, ich bin enttäuscht, wäre untertrieben. Ich bin nicht enttäuscht, ich bin entsetzt! Das soll ein Bond-Film sein? Also bitte!
Das ist vielleicht ein Action-Film (und nicht mal ein guter), aber niemals ein Bond-Film, und ich werde auch sagen warum.
Nach einer Stunde ermüdender Langeweile stand ich kurz davor, auf den weiteren Genuß derselben zu verzichten, hielt aber durch. Das war auch gut so, denn sonst wären mir die wichtigsten Sätze des Filmes entgangen.
Der bescheuertste Satz ist mit Abstand: "Sie sind sehr witzig, Mr. Bond.", denn das stimmt HIER definitiv nicht. Ich habe im ganzen Film vielleicht zwei bis drei Male ein kleines bißchen gelacht, aber es war niemals an einer Stelle, an der Bond etwas zu sagen hatte. Die anderen waren eindeutig witziger. Aber wer weiß, vielleicht bin ich ja auch zu doof, irgendeinen tieferliegenden, verborgenen Humor zu begreifen.
Der wahrste und hoffentlich auch selbstironische Satz des Abends: "Das MI6 wird inzwischen nur noch von Buchhaltern regiert." Schade, dass sie diesen nicht an den Anfang gesetzt haben, dann wäre man gleich vorgewarnt gewesen.
Die wirklich dämlichste Filmszene aller Zeiten: die Szene, in der sich Bond selbst defribillieren soll, mit einem Defribillator, der sich nur einmal aufläd, und sich cool nebenbei noch eine Injektion in die Halsschlagader setzt. Was ist das bitte? Früher waren die technischen Gadgets der Bond-Filme visionär bis revolutionär. Heute hat jeder 75jährige herzkranke Greis bessere Geräte als Bond. Vielleicht sollten sich die Filmemacher mal nicht nur für das Geldverdienen interessieren, sondern auch für andere Dinge. Dann würde ihnen mit viel Glück auch mal wieder was einfallen, das nicht nur Gähnen oder Kopfschütteln hervorruft.
Aber das störendste am ganzen Film ist wirklich der neue Bond selbst. Nach spätestens einer Stunde kann man dieses ständig verkniffene, verklemmte, schmollende und überanstrengte Gesicht nicht mehr anschauen. Ich habe genau aufgepasst - ich habe im ganzen Film nicht einmal richtig seine Zähne gesehen. Er schafft es nicht, eine Frau gerade heraus anzulächeln. Was anscheinend ein Lächeln sein soll, sieht mehr aus wie ein nervöses Zucken. Ein bißchen wirkt er auf mich ständig so, als säße ihm irgendwas quer, oder als hätte ihn seine Mutti nicht lieb gehabt, er deshalb zuviel Ballerfilme gesehen, und müsse sich nun an den bösen Verbrechern und an sich selbst für sein Unglück rächen, indem er mit übermenschlicher Anstrengung den Actionheld seiner Ballerfilme mimt, zum Geheimdienst geht und davon träumt die Welt zu retten, um endlich von seiner Mama geliebt zu werden. Als psychotischer Bösewicht hätte er eindeutig eine bessere Figur gemacht.
Am liebsten möchte ihm dauernd zurufen: "Mensch Junge, mach endlich eine Psychotherapie und verschone uns mit diesem bedauernswürdigem Anblick!"
Wo ist der weltmännische Charme, die elegante Nonchalance, die tierische Sinnlichkeit, die distanzierte Kaltblütigkeit, die souveräne Selbstherrlichkeit? Wo ist das absolute Pflichbewußtsein gepaart mit dem locker-überlegenem Auftritt gegenüber Autoritäten? James Bond ist ein Halbgott und war es immer. Er steht über allem und hat es nicht nötig, sich von irgendjemandem ärgern zu lassen oder sich gar mit ihm anzulegen. Er hat für alles, was nicht direkt sein Leben bedroht, nur ein Lächeln übrig, ob nun verächtlich, ob charmant, sei es nun Bürokratie, nervende Chefs oder zickige Frauen. Ein ECHTER Bond hat es nicht nötig, zu einer Frau ein müdes "blöde Kuh" zu sagen, er hat viel bessere Argumente, sei es nun rhetorisch oder erotisch.
Ein ECHTER Bond hat die Kindheit und alle kleinlichen Konflikte lange hinter sich gelassen, nimmt in ständiger Todesnähe alles mit, was sich ihm bietet. Ein ECHTER Bond ist unantastbar, unberührbar, abgehoben, und muss sich nicht anstrengen, um seine Überlegenheit zur Schau zu stellen. Er trägt sie selbstvergessen in sich, sie ist ein Teil von ihm, die Verachtung des Todes und die Gewißheit überlebt zu haben.
Ich bin wirklich froh, den Film nicht im Kino gesehen zu haben.
Bond ist tot.
In ewigem Gedenken...
PS: Ich sperre die Kommentare, weil ich kein Bock habe darüber zu diskutieren. Das ist meine Meinung und die bleibt es auch. Basta!
Gebunden oder Taschenbuch?
Ist mir relativ egal, wobei ich ja Taschenbücher praktischer finde, weil mehr davon in mein Regal passen. *gg*
Amazon oder Buchhandel?
Im Buchhandel habe ich noch nie so sehr viel gekauft, weil mich die Überfülle an Büchern, die mir beim Betreten so eines Etablissements entgegenschlägt, ziemlich schnell wieder hinaustreibt. Ich kann so eine Masse an Informationen nicht verarbeiten, was dazu führt, dass ich, je mehr Angebot (nicht nur bei Büchern) um mich herum ist, um so weniger kaufe. Ich bin es halt aus meiner DDR-Vergangenheit gewöhnt, dass alles gut vorsortiert ist. *gg*
Außerdem weiß ich meist schon ungefähr, was ich suche, so dass ich Bücher lieber im Internet kaufe und jetzt vollständig auf Amazon gesattelt habe. Das wollte ich anfangs nicht, da Amazon eh schon groß genug ist und ich dachte, man müßte auch anderen eine Chance geben, aber Amazon hat einfach den besten Service (noch nie ist etwas schief gelaufen, alles funktioniert wie geschmiert und man kann durch die persönlichen Vorschläge und Rezensionen auch allgemein gut stöbern) und da ich nicht Mutter Theresa bin, beziehe ich nun das meiste an Büchern von dort.
Lesezeichen oder Eselsohr?
Ich gehe zwar mit meinen Büchern nicht gerade zimperlich um, wenn es darum geht, darin herumzumalen, -zuschreiben oder -zukleben, aber Eselsohren? Niemals! Irgendein Schnipsel findet sich immer als Lesezeichen.
Ordnen nach Autor, nach Titel oder ungeordnet?
Weder noch. Da ich nicht viel Platz für Bücher habe, muss ich sie notgedrungen vorrangig nach Größe ordnen. Damit ich aber einigermaßen weiß, wo ich etwas finde, ordne ich sie nach Themengebieten vor.
Behalten, wegwerfen oder verkaufen?
Die meisten behalte ich schon, da ich sowieso viel mehr Sachbücher habe. Von Romanen oder anderen Büchern, die mir nicht besonders gefallen haben, kann ich mich aber ziemlich gut trennen. Entweder gebe ich sie jemandem, der sie haben will, lege sie auf Arbeit aus, oder wenn das nicht möglich ist, landen sie halt in der Papiertonne. Ich belaste mich nicht gern mit Dingen, von denen ich weiß, dass sie mir nichts mehr geben.
Schutzumschlag behalten oder wegwerfen?
Solange der Schutzumschlag ansehnlich ist, behalte ich ihn natürlich. Bei alten Büchern, wo er zerrissen oder zerfleddert ist, werfe ich ihn weg.
Mit Schutzumschlag lesen oder ohne?
Meistens mit, aber wenn ich das Buch mit in die Badewanne nehme, mache ich ihn lieber ab, damit mir das Buch nicht versehentlich herausrutschen kann.
Kurzgeschichten oder Roman?
Ich habe ehrlich gesagt eine Abneigung gegen Kurzgeschichten, obwohl ich selbst schon welche geschrieben habe. Aber das liegt einfach daran, dass ich noch nicht den Dreh herausgefunden habe, wie man 900 Seiten dicke Romane schreibt. *gg*
Gelesen werden Kurzgeschichten von mir selten und wenn, dann nur von Autoren, die ich schon kenne. Dagegen gebührt meine größte Bewunderung und Neigung am besten tausendseitigen Romanen, die auch noch von der ersten bis zur letzten Seite spannend sind. Leider gibt es davon kaum welche.
Harry Potter oder Lemony Snicket?
Der Zauberer der Smaragdenstadt und der Feuergott der Maranen.
Aufhören, wenn man müde ist oder wenn das Kapitel endet?
Eigentlich würde ich lieber ordentlich beim Ende des Kapitels aufhören, nur leider fallen mir viel zu oft schon vorher die Augen zu und das geht so plötzlich, dass ich es nicht mehr merke, wenn ich müde werde. *gg*
„Die Nacht war dunkel und stürmisch“ oder „Es war einmal“?
"Es war einmal" muss nicht sein, da Märchen nicht unbedingt meine Lieblingslektüre sind. Bei "Die Nacht war dunkel und stürmisch", würde ich den zweiten Satz auch noch lesen und schauen, ob mich daran irgendwas fesselt.
Kaufen oder Leihen?
Als Kind habe ich mir oft Bücher aus der Bibliothek geholt, aber eigentlich mag ich es nicht so gerne, geliehene Bücher zu lesen, weil ich mit denen nicht machen kann, was ich will.
Neu oder gebraucht?
Lieber neu. Ich mag es, neue Bücher zu riechen und anzuschauen. Alte stinken oft nur nach Staub und sehen auch nicht mehr besonders appetitlich aus.
Kaufentscheidung: Bestsellerliste, Rezension, Empfehlung oder Stöbern?
Bestsellerlisten habe ich aufgegeben, professionelle Rezensionen in Zeitungen usw.mag ich nicht wirklich lesen, weil ich ihnen nicht traue und weil einem bei der Masse keine Zeit zum Bücherlesen mehr bleibt. Stattdessen orientiere ich mich lieber an Empfehlungen in Blogs, oder auch an den Rezensionen bei Amazon. Stöbern ab und zu ganz gerne, doch nicht wirklich intensiv.
Aber es gibt auch so genug Bücher, die ich noch lesen möchte, so dass die Lektüre wohl jetzt schon bis an mein Lebensende reichen würde.
Geschlossenes Ende oder Cliffhanger?
Egal - Hauptsache es passt.
Morgens, mittags oder nachts lesen?
Nachts klappt es nicht wirklich gut, weil ich da leider immer einschlafe.
Einzelband oder Serie?
Serien? Ich kenne keine Serien als Bücher...
Lieblingsserie?
Gibt es dann wohl nicht.
Lieblingsbuch, von dem noch nie jemand gehört hat?
Ich glaube "Rheingold" von Grundy ist nicht wirklich sehr bekannt, aber ob da noch niemand von gehört hat?
Lieblingsbuch, das du letztes Jahr gelesen hast?
"Medea" von Christa Wolf hab ich letztes Jahr gelesen und es hat es auf meine Lieblingsbücherliste geschafft.
Welches Buch liest du gegenwärtig?
Wie immer tausend Bücher gleichzeitig.*gg*
Hauptsächlich aber in diesen Tagen die Blavatsky-Biographie
Absolutes Lieblingsbuch aller Zeiten?
Schwierig, und für "alle Zeiten" kann ich nicht garantieren, denn früher war mein absolutes Lieblingsbuch "Hundert Jahre Einsamkeit", aber ich glaube, es ist jetzt tatsächlich noch immer "Der Steppenwolf".