Traumnotizen (vollständiges Traumtagebuch im Zweitblog)
Ein junger Mann ist in meiner Wohnung, die anders aussieht als meine jetzige. Er regt sich darüber auf, bzw. wundert sich, daß ich so viel Papier in der Wohnung habe. Ich verstehe nicht, was er meint, und um es mir zu erklären, zeigt er auf ein Bücherregal. Ja, Bücher. Die sind auch Papier, stimmt. Kopfschüttelnd geht er eine Buchreihe durch, unter anderem mit einem Nudellexikon (das ich glücklicherweise nicht wirklich besitze). Ich liebe nun mal Bücher. Immer noch besser als Zeitungen zu sammeln. Dann setzt er sich in Meditationshaltung vor die Fensterfront und beginnt zu meditieren. Ich sehe nur noch seinen Rücken und vor meinen Augen wird dieses Bild zu einer zweidimensionalen Schwarz-Weiß-Zeichnung - der Umriß seines Körpers vor dem Fensterrechteck, doch neben ihm erscheint auf der Zeichnung jetzt eine zweite Person, die eine Laterne hält. Und, ich könnte schwören, daß die Laterne sekundenschnell in einem goldenen Licht aufblitzte. Überrascht schaue ich noch einmal auf das Bild, aber alles ist wieder normal und schwarz-weiß.
Später erfahre ich, wie und durch wen habe ich vergessen, aber die Information wollte ich mir im Traum unbedingt merken, da sie mir wichtig schien, daß ich in vier Jahren in einem Haus mit vier Zimmern in einer Ortschaft namens Butzin, Kreis .....-.....(?), leben werde.
Bemerkung: Die Person mit der Laterne erinnert mich an das Bild des Eremiten auf den Tarot-Karten und eine Ortschaft Butzin habe ich nicht gefunden, dafür aber einen See in der Nähe von Caputh, der in alten Chroniken "Heyde-Butzin" heißt. Caputh liegt bei Potsdam und dort wollte ich schon immer wohnen.
Im ersten Teil der Nacht versuchen in einem Wirtshaus ständig Männer, mich zu küssen. Ich lasse dabei immer den Mund geschlossen, obwohl sie mehr wollen. Es ist so eine Art Spiel, aber keines, das mir gefällt. Irgendwann kommt der Wirt selbst und sucht jemanden zum Küssen. Ich schließe die Augen, so nach dem Motto - wenn ich ihn nicht sehe, sieht er mich auch nicht, aber es hilft nichts - sein Gesicht ist direkt über mir. Er küßt mit solcher Kraft, daß er es schafft, meinen Mund aufzubrechen und mir seine Zunge hineinzuschieben. Irgendwann läßt er von mir ab und verkündet lauthals, ich würde küssen, als spiele ich Räuber und Gendarm. Ja, hallo? Was bildet der sich eigentlich ein? Schließlich entscheide ich schon gerne selbst, wessen Zunge ich in meinen Mund lasse.
Auf einem Balkon. Ein merkwürdiger süßlicher Geruch liegt in der Luft. Ich kann erst nicht ausmachen, woher er kommt, doch dann sehe ich es: Ein toter Spatz in einem der Balkonkästen. In der braunen Erde ist er kaum auszumachen, aber die beiden Flügel sind nun ganz deutlich zu erkennen, während der Kopf irgendwo unter der Körper versteckt ist. Mit einer kleinen Schaufel versuche ich ihn herauszunehmen, doch kaum hebe ich ihn hoch, zerfällt er vor meinen Augen zu Staub, nur die beiden Flügel sind übrig geblieben und liegen nun da, wie von jemandem bestellt und nicht abgeholt.
Ich gehe in die Küche (die des Pfarrhauses), um meiner Mutter davon zu berichten, aber die läßt mich gar nicht zu Wort kommen. Während hinter ihr auf der Fensterbank Wesley Snipes oder Will Smith sitzt (die verwechsel ich immer), rügt sie mich dafür, daß ich in eine Schüssel Erdbeeren getan habe und die Schüssel nun versaut und nicht mehr sauber zu kriegen ist. Ja, mein Gott, wer kann denn ahnen, daß man keine Erdbeeren in diese Schüssel tun darf! Der farbige Schauspieler lacht über meine Ausflucht, und bemerkt, daß ich jetzt etwas zu tun habe, nämlich die Schüssel schrubben. Nun denn!
Ich befinde mich in der Wohnung meiner ersten Physiotherapeutin. Wie ich dort hingekommen bin, weiß ich nicht, aber ich fühle mich wie zu Hause und außer mir sind dort ebenfalls ihr Lebenspartner oder Mann und ein acht- bis neunjähriges Kind. Sie hat mir eine großformatige, aber dünne Broschüre hingelegt, in der auf jeder Seite ein langes Strophengedicht abgedruckt ist. Eines davon trägt die Überschrift "Nimm Bonbons" und dieses Worte wiederholen sich darin refrainartig. Passend dazu kommt im gleichen Moment, als ich es lese, das Kind zu mir, bietet mir mit der einen Hand Pfeffis an, während es mit der anderen Hand die fast leere Dropsrolle neben mir stibitzt. Ich bin dabei, ein Bild zu malen, doch ziemlich unzufrieden damit. Zwar habe ich viele Details vorgezeichnet, doch wenn ich diese jetzt mit den Farben darstellen möchte, gelingt es mir einfach nicht, zu differenzieren, sondern alles verschwimmt in einem nächtlichen Blau aus dem da und dort die weiße Stelle eines Details scheint. Doch das ist zu wenig. So ein Bild nur in Nachtblau ist kein richtiges Bild, selbst wenn durch das Blau die gezeichneten Umrißlinien schimmern. Zumindest zeigen sie, daß das Bild nicht so geplant und ich bemüht war. Aber das reicht nicht. Wahrscheinlich ist das Bild nichts geworden, weil ich zu ungeduldig bin und zu schnell fertig werden wollte. Ich beschließe, es noch einmal zu übermalen und ein völlig neues Bild daraus zu machen. Auf diesem neuen Bild wird nur eine Kommode mit Vase und Blüte zu sehen sein, aber es wird perfekt sein. Ich sehe es förmlich schon vor meinen Augen, vor allem die Blüte, und male mir in Gedanken aus, wie ich so lange probieren werde, bis die weiße Blüte genau die geschwungene Form hat, die sie erhalten soll. Diesmal werde ich mir mir viel Zeit nehmen und erst aufhören, wenn das Bild genau meiner Vorstellung entspricht. Überrascht stelle ich fest, daß es bereits kurz vor Mitternacht ist. Jetzt sollte ich aber wirklich gehen, bevor ich mit meinem Besuch noch lästig werde. Ich verabschiede mich und steige in einen Bus mit einem eingebauten Gasherd. Das trifft sich gut, weil ich einen dreckigen Topf mit angebrannten Resten bei mir habe. Ich fülle Wasser in den Topf, stelle ihn auf eine Flamme und lege einen Deckel drauf. Durch den nicht entweichenden Wasserdampf wird die Reinigungswirkung wahrscheinlich noch verstärkt, stelle ich, zufrieden über meinen Einfall, fest, setze mich neben den Herd und warte.
Bemerkung: Nach dem Aufwachen hatte ich das Gefühl, die weiße Blüte schon einmal gesehen zu haben. Mir fielen die Bachblüten-Karten ein, die ich mir gestern angeschaut und aus denen ich "blind" die Centaury-Blüte gezogen hatte. Ich schaute sie mir also noch einmal an und stellte fest, daß es zwar nicht die Centaury-Blüte ist, dafür aber verblüffende Ähnlichkeit mit der Star of Bethlehem-Blüte besteht, wenn diese noch nicht ganz geöffnet ist. Komischerweise hab ich an diese Blüte nie bewußt gedacht, obwohl die letzten vier Jahre durch die Sache mit meinem Vater tatsächlich traumatisch waren.
Im Traum die Tarotkarten Die Herrscherin und Vier der Stäbe gesehen, verbunden mit dem Wort "siegesgewiß".
Am Fenster mit Blick auf einen Fluß. Es regnet und jemand macht mich auf seltsame Tiere aufmerksam, die bewegungslos im Wasser schwimmen. Auf den ersten Blick wirken sie wie helle Robben. Doch bei genauerem Betrachten sieht man zwei Vögel, die übereinanderliegen und im Wasser gleiten. Sie sind hellgrau und haben auf dem Rücken einen orangefarbenen Fleck. Ah, Regenpfeifer! - erkläre ich sofort. Ich bin mir ganz sicher.
In einem Park wurde ein spiralförmiger Fleck mit verschiedenen Untergründen angelegt. Nach kleineren Pflastersteinen folgt glatte schwarze Erde und in der Mitte der Spirale sieht mab die Hügel von größeren abgerundeten Steinen. Sogleich überkommt mich das Verlangen, die sonnenbeschienenen Steine unter meinen nackten Füßen zu spüren. Vielleicht wurde diese Spirale ja sogar zum Barfußlaufen angelegt, ich wüßte jedenfalls nicht, wozu sie sonst gut sein sollte. Man geht auf der Spirale entlang bis zur Mitte. Leider sitzt genau auf dem Weg der Spirale ein Mann auf einer Bank. Es wäre mir peinlich, mich an ihm vorbei zu quetschen, um die Strecke abzulaufen. Also lasse ich es. Es würde wahrscheinlich etwas kindisch wirken.
Irgendwo auf einer Reise in einer fremden Herberge. Obwohl unterwegs, fühle ich mich extrem kraft- und antriebslos. Allein der Gedanke daran, einen Schritt nach draußen zu machen, strengt mich an. Eigentlich schade, denn wenn ich verreise möchte ich ja etwas sehen und nicht nur schlafen. Deshalb weckt mich die Leiterin der Herberge schließlich auch um halb Zwölf. Mit einem tiefen Gefühl der Schwäche schleppe ich mich ins Bad und ziehe mich an. Zurück im Zimmer fällt mir auf, daß ein kleinerer Ahornbaum direkt vor meinem Fenster leicht braune Blätter bekommen hat. Das ist seltsam, denn es ist gerade erst Frühjahr und alle anderen Bäume tragen helles Grün. Da kommt mir ein Verdacht: Wahrscheinlich ist es meine Nähe und meine schlechte Energie, die diesen Baum krank macht, weil er sie von mir aufnimmt. Bleibt nur zu hoffen, daß es bald regnet und sich der Baum von mir wieder erholen kann.
In einem seltsamen Gebäude - ein Turm in Form eines angespitzten runden Bleistifts, allerdings sehr klein. Der Umfang ist gerade so, daß ich stehend hineinpasse und kurz über mir beginnt der Kegel der Spitze. Als ich hinaufschaue sehe ich, daß der gesamte Turmkegel voller Spinnweben und sonstiger Insekten ist. Irgendwo hängt sogar eine Fledermaus. Nee - denke ich, - hier kannst du nicht drin bleiben, sonst fallen dir noch die Spinnen und sonstigen Tierchen auf den Kopf.
Irgendwo in einem großen Raum sitzt K. mit einem kleinen Mädchen und macht mit ihr Hausaufgaben oder liest ihr etwas vor. Später verläßt er den Raum, genau in diesem Augenblick gehe ich ebenfalls auf den Ausgang zu. Er sieht mich und grüßt, ich grüße zurück. Ich beschließe zu warten, bis er wiederkommt, warum weiß ich selbst nicht genau, und setze mich auf einen Stuhl neben der Tür. Hinter mir ein Tisch mit mehreren Leuten aus K.s Familie, unter anderem eine ältere Frau. Es werden immer mehr und ich habe den Eindruck, daß ich ihnen den Stuhl wegnehme. Deshalb stehe ich auf, schiebe den Stuhl Richtung Tisch und sage, daß ich nicht den Stuhl in Beschlag nehmen möchte. Die ältere Frau winkt jedoch freundlich ab und fragt mich, ob ich nicht mit ihnen zusammen essen möchte. Ich finde es zwar nett, daß ich eingeladen werde, lehne jedoch dankend ab.
In einer Wohnung, die genau an einem kleinen See liegt. Der Balkon ist im Prinzip eine Terrasse mit Geländer, die ein Stück über die Wasseroberfläche hinausgeht. Was den See angeht, ist man sehr streng. Es dürfen zum Beispiel keine Steine hineingeworfen werden. Auch hat man einfach zwei von meinen fünf Balkonkästen weggenommen, weil sie zuviel waren und schlecht für den See, da sie dauernd hineingefallen sind. Jetzt sind es nur noch drei und ich bin ziemlich sauer, möchte meine Balkonkästen wiederhaben. Ich sitze am Ufer des Sees und lasse rote glatte Flußsteine durch meine Hände gleiten. Hineinwerfen darf man zwar keine, aber herausnehmen schon. Das Wasser ist sehr klar und sauber. Für einen Moment sehe ich den See unter Wasser und wundere mich darüber, daß darin so viele Leoparden- und Tigerfelle schwimmen. Die darf man da wohl hineinwerfen, oder wie? Doch nicht nur Felle, auch die Raubkatzen selbst sehe ich jetzt unter Wasser. Dann befinde ich mich nicht mehr im See, sondern in meinem Wohnzimmer. Auch dieses ist voller Leoparden und Tiger. Die Raubkatzen tigern im Kreis durch den kleinen Raum, immer auch über das Bett hinweg, in welchem ich liege, und eine rollt sich sogar in meinem Bett zusammen. Ich fühle mich etwas beengt zwischen den vielen großen und schweren Katzen. Der Raum ist für uns alle zu klein. Irgendwann ist A. da. Ich denke darüber nach, wie gerne ich es hätte, daß er bleibt und nicht wieder geht. Vielleicht hilft es ja, wenn ich ihm das einfach sage? Ich frage ihn, wie lange er in Berlin bleiben wird und ob er nicht wenigstens in dieser Zeit bei mir bleiben könnte. Er antwortet nicht, beginnt aber Pläne für die Renovierung der Wohnung zu schmieden. Ich halte das für ein gutes Zeichen.
Die Tarotkarte der Hohepriesterin hinter einem Schleier verborgen.
Hypnagog: Ein Vögelchen entfliegt einem Briefkuvert, welches beim Einstecken in den Postkasten heruntergefallen ist.
Assoziation: "jemandem etwas zwitschern"
Ich liege im Wandklappbett meiner Kindheit und erfahre durch irgendjemanden, daß ich auserwählt wurde, durch Roland Kaiser eine Massage zu erhalten. Upps, na so eine Überraschung! Wahrscheinlich ist das eine neue PR-Strategie. Nun bin ich zwar nicht unbedingt Fan von Roland Kaiser, aber mein Gott - etwas Besonderes ist das schon. Sowas erlebt man nicht alle Tage. Also warum nicht? Ich warte also im Bett auf Roland Kaiser und male mir aus, wie ich ihn begrüßen werde (schließlich ist man ja bei Prominenz doch etwas aufgeregt). Er allerdings tauchte weder in diesem noch in den nächsten Träumen auf. Wahrscheinlich hatte er es sich anders überlegt. :-P
Ich bin beim Gefäßchirurgen Doktor T. und wundere mich im Traum selbst über mich, daß ich da nochmal hingegangen bin. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dort nie wieder einen Termin zu machen, aufgrund der unterschwelligen, zwar maskierten, aber trotzdem spürbar unangenehmen Verhaltens von Doktor T.
Aus einer Kiste wird ein roter Segelflieger geholt, ein rotes Modellflugzeug, das mit Batterien fliegt. Es hat irgendetwas mit meinem Physiotherapeuten zu tun.
Im Wohnzimmer meiner Schwägerin steht noch ein kleiner schiefer Weihnachtsbaum und auch sonst ist es ziemlich ungemütlich. Ich stelle ein paar Sachen um, ein Licht auf einen bestimmten Platz auf den Tisch, und sofort ist es wohnlicher.