Traumnotizen (vollständiges Traumtagebuch im Zweitblog)
Im Dorf meiner Großeltern ist ein Essen mit M. geplant. Da ich noch ein wenig Zeit bis zum Date habe, setze ich mich auf eine niedrige Mauer an einem Garten. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint und dieses niedrige Mauerstück ist wie ein Sitzbank zwischen den hohen Mauerstücken gestaltet, so daß es regelrecht dazu einlädt, sich hier in der Sonne niederzulassen. Allerdings ist mir im Traum bewußt, daß ich hier bereits desöfteren gesessen habe und die Besitzerin des Gartens, eine ältere Dame, es nicht gerne sieht. Sie hat Angst, daß man in ihren Garten kommt und Eßbares entwendet. Ich jedoch denke mir, wenn man dieses Mauerstück so offen läßt, kann man nicht erwarten, daß sich niemand darauf setzt, also kümmere ich mich nicht darum. Hinter mir, an einem Teil Maschendrahtzaun, klemmt eine Dolde schneeweißer Flieder, welche am Stiel mit einem feuchten Papiertaschentuch umwickelt ist, um frisch zu bleiben. Mir kommt der Gedanke, diese Fliederdolde mitzunehmen und M. zu schenken. Allerdings muß ich bei der plötzlichen Eingebung grinsen, daß diese Dolde von M. hier platziert wurde, um sie mir zu schenken. Der würde ziemlich blöd gucken, wenn ich dann damit ankäme. Die ältere Dame durchquert ihren Garten und wirft mir mißtrauische Blicke zu. Wir tauschen einige Sätze, an die ich mich nicht erinnere, und sie wird zunehmend versöhnlicher und netter. Jetzt winkt sie mich sogar herein. Ich springe in den Garten und sie winkt mich bis in ihr Haus. Hier geht sie in die Küche und holt eine blaue Schüssel in Form einer Steingutkugel, gefüllt mit Nudelsuppe. Anscheinend will sie mir Essen anbieten, und das, obwohl sie sonst fürchtet, daß man es ihr wegnimmt. Allerdings habe ich sie noch nicht vollständig für mich gewonnen. Um einen großen Tisch herum sitzen mehrere Familienmitglieder bei der Mahlzeit und scheinen ziemlich genervt, da es wohl nicht sehr friedlich hier zugeht. Ich setze mich dazu, unterhalte mich ein wenig, und die junge Frau rechts von mir wendet sich plötzlich mit einem Aufatmen zu mir und sagt etwas wie "Endlich mal jemand, bei dem man sich wie ein Mensch fühlt." Sie scheint sehr von meiner Art und mir eingenommen, so sehr, daß sie mir nun Hilfe bei der älteren Dame anbietet. Sie fragt, ob sie mir etwas besorgen soll, dies oder das, ob ich etwas brauche, und so weiter und so fort. Aber ich winke dankend ab. Ich bin mir sicher, daß mich die alte Dame ebenfalls bald mögen wird.
Ein Sturm ist über mein Haus getobt und hat meinen Balkon vollkommen leer gefegt. Sämtliche Balkonkästen, sogar die Korbstühle und Klappliegen sind heruntergeweht worden und liegen jetzt am Fuß des Hauses wie auf einer Müllhalde. So etwas habe ich noch nie erlebt. Schnell alles einsammeln. Während ich das tue, kommt eine zerlumpte Müllsammlerin vorbei, die nach noch Verwertbarem sucht, und grüßt mich, als würde sie mich für ihresgleichen halten. Das ist mir ziemlich unangenehm. Wieso hält sie mich für jemanden wie sie? Ich sammle hier nur meine Sachen auf.
Ein Schwarm schwarz-weiß gemusterter Raben, deren Unterschied zu den üblichen Krähen mir explizit im Traum auffällt. Sie wirken viel eleganter, fein geformter, haben einen schmalen Schnabel und unglaublich schwarze, intelligente Augen.
In einem mir bisher unbekannten Teil Berlins. Von irgendwo winken mir meine Mutter und andere Verwandte entgegen, hören aber sofort erschrocken wieder auf. Das tun sie, weil ihnen plötzlich einfällt, daß dies für mich unangenehm sein könnte und man das deshalb nicht tut. Allerdings erfahre ich gleichzeitig, daß A. irgendwann einmal mir zugewunken hat und ich ihn nicht bemerkt, bzw. gesehen habe. Duschka hat mir zugewunken und ich habe ihn nicht gesehen? Niemals! Das ist einfach unvorstellbar! Allein der Gedanke daran läßt mein Herz zusammenkrampfen.
In einer Veranstaltung mit A., meiner Schulfreundin. Durch irgendeine Bemerkung scheint sie verletzt zu sein. Sie senkt den Kopf und unter der Kapuze kommt es mir vor, als ob sie weint. Ich streiche über ihre Wange und sage "Nicht weinen!", da hebt sie den Kopf und lächelt schon wieder. Vielleicht hat sie auch gar nicht geweint.
Ich bewohne nur noch ein einziges Zimmer, habe dafür darin aber einen riesigen Flat-TV.
Mit Dave Gahan unterwegs zu einer Disco, wo wir zu seinem eigenen Song tanzen, nämlich "Policy of truth". Sehr angenehmes warmes Gefühl von Zusammengehörigkeit.
Bemerkung: Scheint mal wieder Promitraumzeit zu sein.
Eine Spinne schleppt eine schimmernde Perle als Beute mit sich herum. Jemand fängt sie und nimmt ihr die Perle ab.
Vanilleeis mit Claudia Schiffer gegessen. Dabei festgestellt, daß die ja eigentlich super nett ist, obwohl ich vorher nicht so viel mit ihr anfangen konnte.
Übriggeblieben:
Die Note 1 in Musik bei einem Lehrer namens Bach.
Irgendwo in einem Kaufhaus, wo ich einen Pullover und einen Schal im Hippiestyle entdecke, die mir gefallen. Nur leider hat der Pullover eine grüne Farbe, der Schal ist aber hellblau. Paßt nicht so wirklich zusammen. Trotzdem lasse ich es mir nicht nehmen, beides miteinander anzuprobieren, worüber eine Bekannte, die mit dabei ist, den Kopf schüttelt. Doch als ich beides angelegt habe, zeigt sie plötzlich erstaunt auf den Schal. Ich schaue an mir herunter und bemerke, daß er seine Farbe in Grün geändert hat. Herrjeh, der Schal ändert selbständig seine Farbe! Na sowas! Jetzt betrachte ich mich etwas genauer in einem Spiegel. Meine Haare sind sehr blond, blonder als sonst, und ich befürchte im ersten Moment, daß die beiden unterschiedlichen, aber zueinander passenden Grüntöne mich zu blaß machen, doch was ich im Spiegel sehe, gefällt mir. Es scheinen die richtigen Grüntöne zu sein.
Auf einem Parkplatz sitze ich in meinem Wagen, als ein schwarzhaariger junger Mann in schwarzer Jacke interessiert meine Autoantenne begutachtet. Er ist anscheinend einer, der schnorrt und/oder klaut während er auf der Straße lebt. Scherzhaft frage ich ihn, ob er meine Autoantenne stehlen will, aber er winkt ab und meint, die sei nichts wert. Dann öffnet er ohne zu fragen die Wagentür und setzt sich auf den Beifahrersitz. Seltsamerweise stört mich das gar nicht. Ich krame in meiner Geldbörse, weil ich ihm ein Zwei-Euro-Stück in die Hand drücken will, stelle aber verwundert fest, daß ich anscheinend mir unbekannte Geldmünzen darin habe, da auf ihnen überall eine Fünf steht. Sie sind neu und glänzend. Ich kann mich aber nicht erinnern, daß es Fünf-Euro-Stücke gibt. Schließlich finde ich einen Fünf-Euro-Schein, den ich ihm stattdessen gebe, damit er sich etwas zu essen kauft. Einige Zeit später befinden wir uns beide in meiner Wohnung. Er legt sich ungebeten und uneingeladen in mein Bett, aber auch hier stört es mich genau so wenig, wie vorher der Einstieg ins Auto. Ich ziehe mich bis auf den Slip aus und gehe ins Bett wie immer, wenn ich schlafen will. Dabei wende ich ihm mit aufgestützen Kopf den Rücken zu, als würde ich noch etwas lesen. Plötzlich spüre ich, wie er mit seinen Fingerspitzen ganz sanft und liebevoll die Linie meiner Schulter und des Rückens nachzeichnet. Wow! Was für ein Gefühl! Das hat schon seit Ewigkeiten niemand bei mir gemacht. Ein wenig erscheint es mir wie ein vorgezogenes Nachspiel. Ist das nicht etwas, das man eher nach dem sexuellen Akt macht? Er zieht weiter hauchzart mit seinen Fingerspitzen Kreise auf meiner Schulter, das Schulterblatt hinunter, diesmal mit allen gleichzeitig, die Flanke entlang. Ich halte fast die Luft an und genieße diese unerwartete Zärtlichkeit. Irgendwann zieht er mich so über sich hinüber, daß ich mit meiner Pussy auf seinem Gesicht zu sitzen komme. Durch den Slip hindurch beginnt er an ihr zu knabbern. Doch auf einmal springt er auf und holt einen kleinen dornigen Strauch in einem Blumentopf, an dem weiße Samenkapseln hängen. Er pflückt diese mit den Händen ab und streut sie über meinen Bauch. Dies verwundert mich. Was tut er da eigentlich? Schließlich platzt aus ihm heraus, er hätte in meiner Wohnung Hinweise gefunden, daß ich eine Dämonin sei. Er zeigt dabei auf ein homöopathisches Medikament, welches in einem Regalfach liegt, mit Namen "Omnivida". Dieses sei ebenfalls der Name einer Dämonin und das bedeutet, daß ich diese bin. Die Samenkapseln streue er zur Abwehr. Ich bin vollkommen erstaunt über so viel Aberglauben.
In der nächsten Traumsequenz sitze ich auf meinem Bett und beobachte durch die Balkontür den Nistkasten auf meinem Balkon. Ein kleine Meise schaut heraus und fliegt plötzlich im Sturzflug direkt in das Zimmer hinein und auf mich zu. Ich muß sofort den Kopf einziehen. Sie landet auf meinem Bett, wo sie wie ein kleines gelbes Osterkücken aussieht. Und gleich kommt die zweite Meise hinterher aus dem Nistkasten geflattert. Auch jetzt muß ich den Kopf einziehen. Warum fliegen die alle in mein Zimmer? Geht das jetzt so weiter? Mir wird bewußt, daß dies ein Traum ist. Im Wachzustand würde das nicht passieren.
Im Haus einer beruflich selbständigen, sehr unabhängigen Frau. Sie führt irgendein Geschäft und betätigt sich in der Freizeit als Malerin. Ihre Bilder zeigen vor allem halb nackte Frauen in Dessous und erinnern mich an den Jugendstil, doch gefallen mir nicht besonders. Zur Zeit ist das Fernsehen bei ihr, da eine Doku gedreht wird. Leider erkrankt sie währenddessen und jetzt ist es, als würde ich in ihre Haut geschlüpft sein, denn ich liege an ihrer statt auf dem Krankenbett in einer Kammer, die an den Wintergarten meiner Eltern erinnert. Eine Pflegerin tritt heran und reicht mir einen Geschäftsbericht mit den Worten, daß ich ziemlich viel Gewinn gemacht hätte. Ich betrachte die Zahlen und muß ihr Recht geben. Gut zu wissen, daß es von alleine läuft, auch wenn ich krank bin. Noch immer im Haus der Frau wird ein krankes Kind begutachtet, wohl das der Geschäftsfrau, und dabei ein Fragebogen ausgefüllt. Auf ihm steht als Anmerkung die Frage "Ist er telepathisch erkrankt?" Eine Frau, die eine Hexe sein soll, gibt ihren Senf dazu und nickt. Mit dieser Frage im Kopf erwache ich.
Bemerkung: Omnivida (ganzes[lt]-Leben[sp]) sollte man tatsächlich nur in homöopathischen Dosen genießen. Dazu fällt mir auch Lilith ein, die im Radix auf meiner Sonne steht.
Mit mehreren Leuten befinde ich mich auf einem Kurztrip in Leipzig. Die Unterkunft ist ein Labyrinth aus U-Bahn-Tunneln, in welchen Betten untergebracht sind. Von dort muß man nur eine Treppe hinuntergehen, um zum U-Bahnhof zu gelangen. Sehr praktisch. Ich habe mir mit jemandem ein Doppelbett an einem Käfig, groß wie ein Zimmer ausgesucht. Dieser Käfig ist von innen mit Metallbeschlägen ausgekleidet, die aber nicht bis ganz nach unten reichen. Unten zwischen den Käfigstangen sieht man weiße Aschereste herumliegen, weshalb mir klar ist, daß dies die Feuerstelle ist, mit der die Unterkunft beheizt wird. Uns fällt auf, daß eigentlich keiner so richtig weiß, was wir uns in Leipzig anschauen wollen. Ich erinnere mich im Traum an eine reale Fahrt zur Buchmesse, an die Nikolaikirche und das Hotel Astoria. Diese Orte muß ich nicht noch einmal sehen. Wir hätten uns mal eher einen Plan machen sollen. Gab es in Leipzig nicht auch ein Schloß? Zum Glück hat die Unterkunft Internet und ich google schnell nach "Leipzig" und dann "Leipzig Schloß". Dabei finde ich ein paar Bilder von einer älteren Häuserecke mit Baustelle, wo ein Restaurant untergebracht ist. Leider steht nirgends, wo sich das befindet. Nun fällt mir
Wolfa ein, welche ja in Leipzig zu Hause ist, wenn ich das richtig verstanden habe. Vielleicht sollte ich sie im Blog fragen, was man sich anschauen kann? Aber nein, das würde zu lange dauern. Schließlich sind wir bereits hier und wer weiß, wann sie den Kommentar beantwortet. Ich möchte hier nicht den ganzen Tag im Internet verbringen, denn es sind nur wenige Tage Zeit. Irgendwann werde ich von diesem Problem abgelenkt, weil mir schlagartig bewußt wird, daß ein Bett direkt an der Feuerstelle wohl doch nicht so günstig ist. Wenn da das Feuer in diesem riesigen Käfig entfacht wird, werden wir uns im Bett wie in der Sauna fühlen. Ich spreche mit der Wirtin darüber, aber diese ist nicht so erfreut, daß wir es uns auf einmal anders überlegt haben, und macht auch keine Anstalten, uns ein anderes Bett anzubieten. Nun ja, vielleicht kann M. mit ihr reden. Irgendwann beschließe ich, einfach hinaus in die Stadt zu gehen, es wird sicherlich auch ohne festes Ziel einiges zu sehen geben und ich werde das im Voraus erkunden. Durch Zufall entdecke ich sehr versteckt hinter einem Marktplatz voller Asiaten einen zauberhaften Ort. Es ist eine weite wilde Wiese hinter welcher ein Wald beginnt. Die Wiese selbst ist ein wogendes weißes Blütenmeer. Vor ihr am Weg steht eine kleine Statue eines sitzenden Buddhas, umgeben von indigofarbenen Kugeldisteln, die einen reizvollen Kontrast zu den weißen Blütenwogen bilden. Ein Ort der Stille und der Schönheit. Von einigen Asiaten, die dort in der Nähe sitzen, werde ich neugierig beäugt, da sich hierher anscheinend nicht viele verlaufen. Ich bekomme mit, daß sie den Buddha nicht Buddha, sondern liebevoll wie mit einer Art Spitznamen "Didde" oder "Ditte" nennen. Wunderschön! Diesen Ort muß ich den anderen unbedingt nachher zeigen, nehme ich mir vor, und dann begebe ich mich wieder quer über den Asia-Marktplatz zur Vorderseite der Straße.
In einer anderen kleinen Traumsequenz rollt sich eine schwarz-weiße Katze auf der Tastatur eines Notebooks zusammen. Dieser Ort scheint ihr sehr zu behagen. So sehr, daß sie doch wieder munter wird und vor Freude einen sauberen Kopfstand auf dem Notebook hinlegt, die weißen Hinterbeine in die Luft gestreckt. Schnell mache ich meinen Bruder, der etwas weiter entfernt ist, darauf aufmerksam, und wir lachen uns beide scheckig über die turnerische Katze.
Bemerkung: An das Völkerschlachtdenkmal habe ich natürlich überhaupt nicht gedacht, dabei war ich dort bereits. Der Traum hat mich daran erinnert, daß ich schon länger mal wieder einen Kurztrip nach Dresden machen wollte. Dort gibt es einfach mehr zu sehen.
Der Marktplatz einer kleinen Stadt. Im Ort findet ein Spiel statt, bei dem alle Plätze und Straßen miteinbezogen sind. Auf ihnen tummeln sich die Menschenmassen. Auffällig ist das Bronzestandbild eines Mannes, der seinen Kopf unter dem Arm trägt. Ich mache beim Spiel mit und muß als nächstes einen, wie mir scheint, harmlosen Bach überwinden. Doch ein kaum hörbares, unheimliches Gurgeln und Brodeln läßt mich stutzig werden. Ist der Bach wirklich so harmlos, wie er von oben aussieht? Genauere Beobachtungen zeigen mir, daß er gefährlich tief in das Innere der Erde reicht, wenn er auch nicht sehr breit ist. Doch es sind bereits einige Leute darin verschollen. Noch weiß ich nicht, wie ich ihn überwinden kann, aber finde schnell eine schmale Furt, durch welche ich auf ausgelegten Ziegelsteinen kurz unter der Wasseroberfläche den Bach überquere. Prima, daß ich diesen Weg gefunden habe! Genau an dieser Stelle entdecke ich nun unter Wasser drei Pakete mit Streichholzschachteln. Diese gehören zum Spiel und sollten gefunden werden, damit ich später irgendetwas mit ihnen entzünden kann. Erst will ich nur zwei einstecken aber denke mir dann, daß sich die Veranstalter sicher etwas dabei gedacht haben, wenn sie drei Pakete versteckten. Vielleicht reichen zwei allein nicht aus, also nehme ich das dritte auch noch mit. Mir fällt außerdem auf, daß in den Paketen Fotos enthalten sind. Wie ich feststelle, Fotos von mir, die ebenfalls während des Spieles gemacht wurden und auf denen ich professionell wie ein Model fotografiert worden bin. Ich bin erstaunt, wie gut ich auf diesen Fotos aussehe. Ich scheine zu strahlen, als sei ich mit Zuckerguß überzogen. Vielleicht bin ich das sogar.
In der nächsten Traumsequenz sitze ich mit meinem Vater auf einer Couch. Er sieht relativ gesund und jung aus. Durch diese Feststellung wird mir klar, daß er eigentlich gar nicht hier sitzen kann, da er tot ist. Provozierend, fast anklagend, mache ich ihn darauf aufmerksam, daß etwas nicht stimmen kann: "Du kannst nicht hier sitzen! Du bist ein Geist!"
Auf einer schmalen Prozessionsstraße, die links und recht von hohen Gebäuden eingefasst ist, welche aus unterschiedlichen historischen Epochen stammen, drängt sich eine Menschenmenge voran. Ich bin mitten unter Ihnen und betrachte interessiert die Bauwerke, die von Gründerzeithäusern bis zu römischen Triumphbögen reichen. Mitten auf der Straße steht ein seltsames Gebilde, eine Art Quader mit einem rechteckigen Schlitz. Einige Menschen quetschen sich direkt durch diesen Schlitz hindurch, um auf der anderen Seite wieder auf die Straße zu treten. Ich versuche das auch, aber mein Kopf ist einfach zu groß, ich bekomme ihn nicht in den Schlitz hinein. Sollte ich wirklich einen größeren Kopf haben als andere?
Später sitze ich irgendwo neben N.B., der freundschaftlich seinen Arm um mich gelegt hat, vor uns ausgebreitet ein ganzer Teppich voller Süßigkeiten und ein Berg Melonenstückchen. Ich nehme mir ein Stück Melone, lasse den süßen Geschmack auf der Zunge zergehen und genieße das Gefühl, gemocht zu werden.