Auf Reisen tut sich vor mir urplötzlich ein gigantischer Ausblick in eine weite Landschaft auf. Hügel und Täler von atemberaubender Schönheit. Irgendwo gegenüber stürzt ein Wasserfall in schwindelerregende Tiefe. Die ganze Szenerie wandelt sich bei genauerem Hinsehen in das Kirchenschiff einer riesigen Kathedrale. Die Spur des Wasserfalls ist nun ein außergewöhnlich hohes Wandbild hinter dem Altar. Ich wandere weiter, an einer Autobahn entlang, auf dem schmalen, sandigen Pfad, den Fahrräder dort hinterlassen haben. Links von mir hochstehende ausgedehnte Felder. Ich entdecke A. in einem der Felder und er lockt mich mit Gesten von meinem Weg ab. Mitten im Feld führt er mich zu einem versteckten Ort, wo wir auf dem Rücken liegen, uns bei den Händen halten und in den Himmel schauen. Er erklärt mir, daß er alle paar Jahre auf die Erde kommt, um mich zu suchen und eine Nacht mit mir zu verbringen. Wenn er jedoch nicht da sei, schicke er andere. Ich würde sie daran erkennen, daß sie ein Zeichen am Rücken in Höhe des Herzens tragen und sich nicht scheuen, mein Handgelenk zu packen und festzuhalten.
Im alten Pfarrhaus bewohne ich noch immer ein Zimmer zur Untermiete und bin zu einer gescheiterten Existenz geworden. Ich habe es bisher nicht geschafft, mir eine eigene Wohnung zu suchen und alles, was ich den ganzen Tag mache, ist trinken und mich hemmungslos selbstbefriedigen. Ab und zu schleiche ich mit einer Flasche Wodka durch das Haus und versuche diese zu verstecken, wenn ich jemandem begegne, was aber meist nicht gelingt. Dann höre ich hinter den Türen solche Sätze wie "Die ist schon wieder besoffen." Noch mehr Ärger als Trinken, scheint den Leuten allerdings die Selbstbefriedigung zu bereiten, zumal mein Zimmer durch eine obere Galerie jederzeit einsehbar ist und jeder, der auf der Galerie landet, alles sieht, was ich dort tue. Einzig ein jüngeres Ehepaar ist sehr nett zu mir und versucht mir beizustehen, dafür schauen sie aber auch gerne hautnah zu, wenn ich es mir selbst mache. Der Mann starrt dabei nur auf mein Gesicht, während die Frau wohl mehr allgemeineres Interesse hat. Irgendwann beschließt die Hausgemeinschaft, daß man mir helfen müsse, allerdings nicht, was das Trinken betrifft, sondern meine überschießende Libido. Dafür werde ich zu einem Arzt gebracht, der in einem Bretterverschlag haust. Dieser Bretterverschlag macht mehr den Eindruck der dreckigen Hintehofpraxis eines illegalen Abtreibungspfuschers und ist von außen durch gleich vier Hängeschlösser gesichert. Nacheinander werden diese Vorhängeschlösser von innen geöffnet und ich trete ein. Der Arzt ist ein älterer Mann und die Therapie beginnt damit, daß meine Vagina mit irgendeinem Kräutersud gespült wird. Danach kommt ein junger Mann dazu, der noch nie mit einer Frau geschlafen hat, also sozusagen Jungfrau ist. Er soll nun mit mir sein erstes Mal erleben, wobei ich selbst gar nicht viel machen muß, sondern der Arzt alle Anweisungen gibt, während er den Vorgang überwacht. Anscheinend denkt der Arzt, er kann mit dieser Therapie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen - meine Libido mit einem unerfahrenen Mann zum Erliegen bringen und gleichzeitig einen jungen Mann in den Sex einweisen. Wahrscheinlich hat er wohl nicht damit gerechnet, daß es mir Spaß machen würde, zumal sich der junge Mann teilweise nicht an die trockenen, auf wenig Körperkontakt reduzierten Anweisungen hält, sondern vom Arzt unbemerkt zärtliche Berührungen wie Morsezeichen auf meinem Körper hinterläßt und mir einen heimlichen Kuß auf das Ohr drückt, welcher wie ein Versprechen wirkt. Diese Therapie ging ja wohl gründlich daneben.
Notiz: In der NDR-Talkshow erzählte Christine Kaufmann gestern, man hätte festgestellt, daß Frauen mit flachem Po und mehr Bauch weniger Spaß am Sex hätten. Diese Aussage hatte mich kurzzeitig etwas verwirrt. *gg*
Das alte Pfarrhaus und meine Mutter hat alle Hände voll zu tun, da zum einen irgendein Kirchenfest stattfindet, zu dem jede Menge Gäste angereist sind, sowie ebenfalls private Gäste sich zur Zeit bei uns aufhalten. Die privaten und kirchlichen Gäste, vermischen sich dabei zu einer quirligen Menschenschar. Mich drückt ein menschliches Bedürfnis, weshalb ich unsere Toilette aussuche. Als ich jedoch davor stehe, vergeht mir wieder alles, denn sie sieht aus, als hätten unzählige Besucher sie benutzt, ohne ihre Kackreste hinterher zu entfernen. Mitten in der Schüssel kleben schmierige Reste und selbst Spülung und Rohre sind von einer dicken Schicht Scheiße überzogen, die bereits gehärtet und bröckelig wie Lehm ist. Ich bin entsetzt und verärgert, finde es ziemlich unverschämt von den Gästen, hier so zu hausen. Dann überlege ich fieberhaft, wie ich mich weiter verhalten soll. Sollte ich zu meiner Mutter gehen, es ihr sagen und mich mit ihr gemeinsam aufregen? Oder sollte ich einfach so tun, als hätte ich nichts gesehen? Schließlich entscheide ich mich für die dritte Variante und beginne kurzerhand die Toilette zu putzen. Es geht ziemlich schnell bis die Toilettenschüssel wieder blitzweiß blinkt und die Spülung mit den Rohren freigelegt ist. Ganz schön genervt bin ich davon, die Scheiße anderer wegzumachen, aber irgendjemand muß es ja tun. Und es reicht, wenn ich mich allein darüber aufrege. Ich muß meine Mutter nicht auch noch mit runter ziehen.
Mit meiner Mutter an einem großen Fenster. Draußen fallen Schneeflocken, welche sich mehr oder weniger auffällig in bunte Papierschlangen verwandeln. Diese sind erst zu Ringen geformt und später zu seltsamen Knäueln und Gebilden. Merkwürdig, daß es mir nichts, dir nichts, so etwas regnet.
Eine dickliche Frau tippt immer wieder sehr aufgeregt auf ein schmales, aber großflächiges Buch, daß sie augenscheinlich für äußerst wichtig hält und mir deshalb empfiehlt. Es geht in dem Buch um Astrologie in Verbindung mit den Zigeunerkarten. Auf dem Einband ist unter anderem die Karte "Der Tod" zu sehen. Ich kann nicht wirklich ergründen, warum sie es für so wichtig hält, mir erscheint es eher nebensächlich, was ich ihr aber nicht direkt sagen will.
In einem gigantischen Stadion lasse ich meine Blicke vom Spielfeld aus über die Zuschauertribünen schweifen. Das Stadion ist so groß, daß die Zuschauer zu einer einzigen grauen Masse verschwimmen, die einzelnen Gesichter und Gestalten winzig klein, daß niemand zu unterscheiden oder zu erkennen ist. Trotzdem erkenne ich ganz oben in der letzten Reihe zwei Personen und wundere mich selbst über meinen scharfen Blick - es sind zwei Verstorbene, mein Vater und noch jemand, den ich vergessen habe. Jetzt wird mir klar, daß die Zuschauer im Stadion die Toten sind, die von den Tribünen aus das Spiel des Lebens auf dem Spielfeld beobachten.
Katzenpfotenspuren in frischgefallenem Schnee. Eine Katze liegt auf dem äußeren Fensterbrett meines ehemaligen Kinderzimmers und scheint so arglos und unvorsichtig, daß sie die Beinchen sogar über das Fensterbrett hinaus hängen läßt. Sie ist fast weiß, bis auf einige kleine schwarze Flecken. Genervt und ängstlich denke ich: Das hast du nun davon, wenn du eine neue Katze hast! Jetzt mußt du wieder die ganze Zeit Angst haben, daß sie aus dem Fenster fällt!
die kleine Bergkristallkugel, die ich gestern abend mit in den Schlaf genommen habe, sieht heute aus, als wäre sie in der Mitte gesprungen. Kann mich nicht erinnern, daß dies vorher so gewesen wäre.
Nächtliche Kahnfahrten durch den Spreewald in morschen Booten.
Dunkelheit. Inmitten der Dunkelheit halte ich eine Kerze, die nicht nur ungewöhnlich hell ist, sondern auch teilweise Funken sprüht. Ich werde aufgefordert, sie nach oben zu halten wie eine Flagge. Dabei erkenne ich, daß ich mich auf einem Friedhof befinde. Ich liege jetzt in einem ausgehobenem Grab, mit einem Tuch bedeckt, durch das nur noch ein numinoses dunkeloranges Licht dringt. Man will mich begraben und ich denke bei mir, ich darf nicht zeigen, daß ich noch lebe, vielleicht, weil es meine Feinde sind, die mich begraben. Aber mit dem Tuch über dem Gesicht und wenn ich die Hände vor Mund und Nase halte, müßte ich trotzdem atmen können. Doch sobald die ersten Erdbrocken auf das Tuch rieseln, werde ich panisch und schlage um mich.
Ich erwache in meinem Bett, ohne richtig erwacht zu sein, und kann mich nicht bewegen. Nicht nur wegen der Bauchschmerzen, sondern auch wenn ich wollte, wäre es mir nicht möglich. Meine Mutter scheint irgendwo in der Nähe zu sein oder kommt es mir nur so vor? Da ich mich nicht auf die andere Seite drehen kann, ist es nicht möglich nachzuschauen. Irgendwann kann ich schließlich doch aufstehen. Durch ein Fenster schauend, erkenne ich gegenüber in einem Balkon eine weiße Teddykatze, die wie extra für mich dort hochgehalten und herumgeführt wird. Wie ein Kind freue ich mich und klatsche in die Hände, was mich sogleich verwundert, da ich im Traum weiß, daß ich bereits erwachsen bin und nicht solche Freudenausbrüche beim Anblick von Teddys haben dürfte. Dann treffe ich meine Mutter, die mir etwas von einem Zimmer 502 in ihrem ehemaligen Verlagshaus erzählt, in welchem ich jetzt arbeite, und mir auf den Weg gibt, daß ich gut auf einen gewissen Jochen achten soll, der in diesem Zimmer ebenfalls ansässig ist.
Ein milder Frühlingstag und ich bin schon kurzärmelig unterwegs, obwohl es noch gar nicht wirklich warm ist. Meine Begleiterin, eine Freundin, nerve ich immer wieder mit begeisterten Ausrufen wie "Was für eine schöne Luft Wie angenehm!" Sie scheint meine Begeisterung nicht ganz nachvollziehen zu können und richtet ihre Aufmerksamkeit mehr auf die Auslagen auf einem Wochenmarkt. Irgendwann erreichen wir außerhalb von Berlin einen Hügel, von dem aus man einen tollen Ausblick in die Umgebung hat. Ich lasse meinen Blick schweifen. Die Gegend rechts von mir kenne ich bereits. Kirchtürme und Kuppeldächer leuchten durch die diesige Luft hindurch. Aber die Gegend links von mir, dort war ich noch nie. Verlockend liegt eine leicht nebelverhangene Landschaft voller Felder, grüner Wiesen und sanfter Hügel vor mir, durch welche sich ein schmaler Weg windet. Diesen Weg muß ich unbedingt einmal gehen, nehme ich mir fest vor. Ich möchte diese märchenhafte Landschaft erkunden. Allerdings werde ich das wohl ohne meine Freundin machen müssen, da diese nicht gerne so lange läuft.
Sushi-Essen mit eleganten weißen Eßstäbchen. Es ist eine Runde mit drei oder vier Personen, unter anderem Treibgut. Ich habe gerade nur ein einzelnes Eßstäbchen zur Verfügung, mit dem ich natürlich nichts anfangen kann, da Treibgut das zweite genommen hat, um von meinem Essen zu kosten. Er legt es mir zwar wieder hin, aber es ist mit Essen beschmaddert und, wie ich befürchte, Speichelfäden, deshalb bitte ich Treibgut, mir doch sein zweites unbenutztes Eßstäbchen zu geben. Er reagriert auf die Bitte gar nicht und als ich ihn das zweite und dritte Mal frage, wird er unwirsch, so als verlangte ich sonstwas für extravagante Extrawürste. Hallo? Ich möchte doch nur ein sauberes Eßstäbchen. Vielleicht bin ich ja etwas überpenibel, aber wo ist das Problem?
Um eine Verbindung zwischen mir und einem bestimmten Mann, den ich im Traum nicht sehe und der mir auch nicht bekannt ist, offiziell zu machen, muß von mir und von ihm eine spezielle Aufgabe erfüllt werden. Es hat etwas von einem Ritual, dem wir uns beide getrennt voneinander unterwerfen müssen. Meine Aufgabe besteht darin, in nur wenigen Sekunden irgendetwas aus roten Blumen zusammenzustellen und irgendwo hinzustellen, wobei aber einige Kleinigkeiten beachtet werden müssen, die das Ganze nicht so einfach machen. Man muß schon etwas nachdenken und knobeln.
Bei ihm ist die Aufgabe ähnlich, nur mit dem Unterschied, daß bei ihm gelbe Blumen verwendet werden. Glücklicherweise stehen mir Verwandte von ihm hilfreich zur Seite, bis auf seine Mutter, die anscheinend nicht glaubt, daß ich es schaffe. Ohne die Hilfe einer blonden jungen Frau hätte ich es wahrscheinlich tatsächlich nicht geschafft, da ich ziemlich langsam und nicht sehr clever bin. Diese jedoch hat bereits gute Einfälle, während ich noch überlege, und schubst mich uneigennützig an, dies oder jenes zu tun. Es beginnt schon damit, daß in dem Blumenladen, in dem ich mich befinde, nirgendwo rote Blumen aufzutreiben sind. Ungewöhnlich, aber so viel ich auch suche, nicht eine einzige Blüte gibt es hier. Mir fällt ein, daß wenige Häuser weiter ein anderer Blumenladen geöffnet hat und ich versuche, ganz schnell von dort rote Blumen zu bekommen. Daß ich letztendlich die Aufgabe in vorgegebener Zeit löse, habe ich wohl nur der Hilfe der jungen blonden Frau zu verdanken. Auch mein Partner konnte seine Aufgabe bewältigen, inwieweit er sie allein gelöst hat oder nicht, erfahre ich jedoch nicht. Ich erwache mit Melodie von "Where the wild roses grow" und der Liedzeile "They call me The Wild Rose, but my name was Elisa Day" im Kopf.
Notizen: Rot: Die Farbe Rot steht im inneren Kreis des Medizinrads mit dem Donnervogelclan und dem Element Feuer in Verbindung. Sie wird auch mit Wabun, dem östlichen Hüter des Geistes, und mit dem Osten assoziiert. Und schließlich ist Rot auch das Farbtotem der im Mond der reifenden Beeren (23. Juli bis 22. August) Geborenen. Rot ist eine der vorrangigen Farben des Feuers, ebenso die Farbe, die man in den eigenen Augen sieht, nachdem man eine Weile in die Sonne geblickt hat. Sie stellt Wärme dar und schafft sie herbei. Rot wird mit der Handlung der eigentlichen Lebenskraft in all ihren verschiedenen Aspekten, darunter auch die Sexualität, assoziiert. Allgemeine Bedeutung: Wärme,- Aktivität,- Sexualität,- Furchtlosigkeit, - Führungskraft,- übertriebener Stolz oder Wille. Assoziation: Rot sehen, wütend sein,- Rot als Farbe einer politischen Richtung,- Rot als Farbe der Aggression. Transzendente Bedeutung: Gabe des Elements Feuer,- eine Warnung, Stolz und Willen zu zügeln.
Gelb: Gelb ist auch verbunden mit dem Mond der knospenden Bäume (21. März bis 19. April) und mit der Qualität Stärke und der inneren Position des westlichen Seelenpfads, allerdings in einer eher goldgelben Ausprägung. Die Farbe Gelb wird oft mit der hoch am Himmel stehenden Sonne assoziiert. Sie ruft neues und schnelles Wachstum hervor und ist ein Garant für Wärme. Die Farbe ist von durchdringender Qualität und bringt oft Gefühle von Fröhlichkeit und Humor mit sich. Allgemeine Bedeutung: Ein Teil deiner Welt, die schnelles Wachstum erfährt. Assoziation: Gelb vor Neid sein,- Gelb als die Farbe negativer Gefühle wie Eifersucht, Neid, Gier. Transzendente Bedeutung: Unterstützung darin, in neue Reiche vorzudringen.
Eine Seite des Bahnhofs ist von tiefen Pfützen bedeckt. Ich feuchte ein weißes Papiertaschentuch darin an, wozu ich es brauche, weiß ich selbst noch nicht. Die S-Bahn fährt ein und der gesamte mittlere Teil des Bahnsteigs ist so voller Wasser, daß es unmöglich ist, trockenen Fußes in den Zug einzusteigen. Während ich noch überlege, wie ich in den Zug kommen kann, ohne naß zu werden, fährt dieser einfach weiter und hält einige Meter hinter dem Bahnhof. Es muß mir entgangen sein, daß man woanders warten soll, und so schnell schaffe ich es nicht bis dorthin. Bevor ich den Zug erreiche, ist er abgefahren. Pech gehabt - jetzt muß ich auf den nächsten warten.
Die Vampyr-Party:
Ich befinde mich mitten in einer Versammlung vieler Vampyre. Blasse und blutunterlaufene Gesichter um mich herum, die einzelnen Vampyre sind jedoch sehr unterschiedlich. Da gibt es vornehme Gestalten in schwarzen Umhängen, die an Graf Dracula erinnern, aber auch ganz unscheinbare, die ansonsten wie normale Menschen aussehen. Zwischen ihnen halte ich so eine Art tänzerisches Mimikry ab, indem ich mich mit furchteinflößenden Bewegungen extra groß mache und mich als der schlimmste Vampyr von allen aufführe. Während meines Tanzes gebe ich ihnen symbolhaft und durch geschickte Andeutungen zu verstehen, daß mein Blut hochgradig giftig ist. Die Vampyre schauen mich mit großen Augen an und wissen anscheinend nicht so recht, was sie von mir halten sollen. Doch mein Abschreckungsmanöver wirkt - sie halten sich fern von mir.