Traumnotizen (vollständiges Traumtagebuch im Zweitblog)
Herbe Kritik von ehemaligen Kollegen des Bereiches A und meiner ehemaligen Deutschlehrerin Frau I., die dort ebenfalls zu tun hat. Worum es ging, habe ich vergessen.
Zwei nebeneinander liegende abgebrannte Streichhölzer. Ich beseitige die verkohlten Überreste. Die damit entzündete Kerze liegt in den letzten Zügen und die Flamme versucht noch einmal das Sterben zu verhindern, indem sie wild um sich greifend nach anderem Brennmaterial sucht.
In einem Spiegel betrachte ich mein Gesicht. Die Augenbrauen sind auffällig dünn, dünner als sonst, aber sehr gleichmäßig und schön geschwungen.
Mein altes Kinderzimmer. Unter dem Fenster entdecke ich einen großen Wasserfleck. Als ich ihn berühre, bemerke ich, daß der Teppichboden voll mit tropfender Nässe ist. Hm, wo könnte das Wasser hergekommen sein? Suchend schaue ich mich um, will die Herkunft des Wassers rekonstruieren. Da, auf dem Fensterbrett auch Wasser! Ich öffne beide Fensterflügel weit und dann wird mir klar, daß es nachts geregnet haben muß und das Fenster ziemlich undicht ist. Erst überlege ich, ob ich neue Fenster bräuchte, aber die will ich eigentlich nicht. Vielleicht reicht es, ein Abdichtband einzuarbeiten. (Neptunische Durchlässigkeit? Wo bekomme ich das Abdichtband her?)
Auf einer Reise bewege ich mich mit einem schwindelerregenden, unsichtbaren Fahrzeug fort. Es ist, als würde ich ziemlich hoch und schnell über den Boden schweben. Ich schätze, es sind ca. fünf Meter und nur in meinem Bewußtsein weiß ich, daß ich mich in einem Fahrzeug befinde. Zu sehen ist davon nichts, was mich in dieser Höhe etwas unsicher macht. Als ich wieder zu Fuß bin, entdecke ich überall an den Bäumen eingelassene öffentliche Steckdosen. Jeder kann sich an ihnen frei bedienen und zum Beispiel sein Handy aufladen. Die Handys sind so konstruiert, daß sie an jede Steckdose passen und der Strom wird anscheinend von den Bäumen erzeugt. Außerdem haben die Handys eine eingebaute Warnanlage. Sobald sich ihnen jemand anderes als der rechtmäßige Besitzer zu sehr nähert, geben sie einen Warnton von sich. Ich gelange zu einem Museum, welches gleichzeitig einen Shop beherbergt. In den oberen Räumen sind alte Artefakte und kunsthistorische Dinge ausgestellt. Von einem abgetrennten Bereich eines Saales aus führt ein versteckter dunkler Gang in einen unteren Austellungsraum, in welchem berühmte Gemälde zu sehen sind. Eigentlich habe ich nicht wirklich Lust, mir diese anzuschauen und unterlasse es deshalb, den Gang zu betreten. Da fragt mich die Leiterin des Museums hinterlistig, ob ich denn schon die Bilder gesehen hätte. Um nicht in Erklärungsnot zu kommen, sage ich schnell "Ja" und sie möchte wissen, welches mir am besten gefallen hat. Spontan fällt mir ein Bild ein, das ich irgendwo als Reprint in der Auslage des Shops gesehen habe. "Der Raffael" antworte ich, mit ein wenig schlechtem Gewissen wegen meiner Lüge, zumal ich den Eindruck habe, daß die Museumsleiterin mich durchschaut.
Später hatte ich ständig das Kartenlegemuster der "Priesterin" vor Augen, welches mit Zigeunerkarten ausgelegt war. Besonders interessierte mich die Karte "Das Geheimnis". Ich versuchte mir die Karte einzuprägen, habe sie aber wieder vergessen.
Durch eine geschlossene Balkontür hindurch sehe ich eine schwarze Katze mit ungewöhnlicher Fellzeichnung. Auf dem schwarzen Fell sind Ansammlungen ineinander verschlungener filigraner Ringe zu sehen. Es wirkt wie ein designtes Muster. Die Katze bemerkt mich ebenfalls, kommt sofort auf mich zu und maunzt, weil sie zu mir herein möchte. Doch ich lasse die Tür geschlossen.
Auf Reisen, in einer Herberge, wo viele Verwandte und Bekannte untergebracht sind, habe ich das Zimmer mit der Nummer 35. In einer kreativen Anwandlung habe ich meinen eigenen Grabstein, sowie einen zweiten aus weißem Stein geschnitten. Mein eigener Grabstein trägt eine liegende Ganzkörperplastik von mir und ich finde, die ist mir ziemlich gut gelungen. Meine Mutter hat allerdings beide Steine irgendwo versteckt, keine Ahnung wieso. Vielleicht gefallen sie ihr nicht. Ich möchte zwar irgendwo hingehen, muß aber noch auf etwas warten. Dazu begebe ich mich in eine Art Dachgarten, wo ich alleine sein kann. Nach einiger Zeit gehe ich wieder hinunter in einen Gemeinschaftraum, wo ich mich gerade an den Gardinen eines Fensters zu schaffen mache, als ein Mann hereingestürzt kommt und von mir wissen will, wo ein bestimmer Bekannter abgeblieben. Ich weiß es nicht, wo er ist, aber der Mann behauptet jetzt ziemlich aggressiv, daß derjenige bei mir gewesen wäre und ich mit ihm geschlafen hätte. Dabei schaut er in den Ausschnitt meines Bademantels und ich bemerke nun selbst, daß dieser aufgesprungen ist und eine Brust freigegeben hat. Im gleichen Moment betritt der Gesuchte das Zimmer und genervt sage ich zu dem Mann, während ich den Ausschnitt schließe: "Na da ist er doch! Was willst du überhaupt?" Jetzt kommen zusätzlich zwei Ermittler in das Zimmer. Anscheinend sind in der Herberge zwei Kinder ermordet worden. Sie befragen mich, aber auch als sie fertig sind, lassen sie mich nicht mehr aus den Augen und folgen mir wie Schatten direkt auf dem Fuß überall hin. Ich verstehe nicht, was das soll. Denken sie vielleicht, ich hätte die Kinder umgebracht? Doch über Umwege erfahre ich, daß sie mir nicht auf den Fersen sind, weil sie glauben, ich sei ein Täter, sondern weil sie der Meinung sind, ich sei selbstmordgefährdet. So ein Quatsch! Wie kommen die darauf?
Auf Reisen, in Erinnerung geblieben sind die Orte Budapest und Dachau. In Dachau auf einem Hügel ist in der Ferne das Gelände des Konzentrationslagers zu erkennen. Dieses besuchen wir aber nicht, stattdessen laufe ich auf einer Art Strand ohne Meer. Meine Füße sinken tief in den sonst glatten Sand und hinterlassen die einzige Fußspuren. Doch dann entdecke ich daneben noch eine andere Fußspur. Es ist die meines Vaters. Er ist diesen Weg bereits gegangen, als er schon krank war und ihm das Laufen schwergefallen ist. Es ist erstaunlich, daß er diese Strecke überhaupt noch zu Fuß gehen konnte. Ich erreiche einen großen Keller, einen Keller meiner Familie, der einstmals voller Gerümpel gewesen ist, da meine Mutter ständig alle möglichen Möbel aufgehoben hat. Doch jetzt ist der Keller bis auf einige Kohlen und Holzscheite fast leer und picobello sauber. Meine Mutter hat ihn aufgeräumt. Seltsam, daß sie sich auf einmal von diesem ganzen Gerümpel trennen konnte. Das scheint ein regelrechter Gesinnungswechsel zu sein. Seit sie älter geworden ist, will sie es anscheinend nicht mehr mit sich herumschleppen. Mein Vater kommt in diesem Keller, auch er scheint irgendwie ein anderer zu sein, obwohl ich ihn als meinen Vater erkenne. Er sagt :"Ich werde der Erste sein, der in das Finster fällt." Ich verstehe nicht so recht, was er damit sagen will. Zum einen ist mir bewußt, daß er bereits tot ist, und wenn er das ist, wie kann er dann noch in das Finster fallen? Zum anderen frage ich mich, wer außerdem in das Finster fallen wird. Ist das ein Familienfluch? In einer spontanen emotionalen Anwandlung falle ich ihm um den Hals, rufe ein "Daddy!" aus und streiche ihm mit der Hand über die bärtige Wange. Ich halte ihn lange fest umarmt, während mir durch den Kopf hundert Sachen gehen, die ich ihm gerne sagen würde, doch meine Tränen hindern mich am Sprechen. Ich bekomme nur einen einzigen Satz heraus: "Ich möchte dir so gerne Danke sagen!" Weinend wache ich auf. Es ist ca. 6:30 h.
Aus späteren Träumen erwache ich vermeintlich durch seltsame Geräusche aus meinem Zimmer. Ich höre ein Flattern und den hohen Rufton von Blaumeisen. Angestrengt starre ich in das Dunkel und tatsächlich, in einer Ecke bewegt sich etwas. Es müssen Meisen im Zimmer sein! Sie kommen aus der Ecke hervor und ich erkenne, daß es keine Meisen sind, sondern drei phantastisch schöne Vögel, die ich noch nie gesehen haben. Sie haben die Größe von Tauben, erinnern von der Körperform her an Kraniche und tragen den Schwanz eines Pfaus. Ihr Gefieder funkelt prachtvoll in reinstem Weiß, himmelhellblau und tiefem Indigoblau. Wunderschön! Ich locke sie mit Tönen und strecke meinen Arm aus dem Bett. Einer der Vögel kommt tatsächlich herangeflogen und läßt sich auf meiner Hand nieder.
Ein Gasherd mit einem alten verrosteten Wasserkessel. Etwas scheint zu brennen und ich bemerke, daß der Boden des Wasserkessels über der Herdflamme Feuer gefangen hat. Es läßt sich glücklicherweise mühelos mit mehreren Luftstößen auspusten, doch ich entdecke an anderen Stellen des Herdes immer wieder kleinere Flammen herauszüngeln. Vor Verblüffung vergesse ich das Pusten.
Bemerkung: Mein ganzer Körper schlägt heute Funken.
Blick aus dem Fenster: Ein kahler Baum voller pechschwarzer Krähen. Der Schwarm muß bereits lange so dort verweilen, denn auf ihren Rücken liegt jeweils ein dünne Schicht weißen Schnees. Später in einem Garten, auf einer Bank an einem rustikalen Holztisch sitzend. Plötzlich sehe ich einen massigen schwarzen Bären auf mich zukommen. Mir bleibt keine Zeit mehr, mich aus der Bank zu schälen und zu flüchten, da ist er auch schon über mir, nur noch schwarzer Pelz um mich herum, und ich greife mit der Hand nach seiner Schnauze, um sie von mir fernzuhalten. Dabei hoffe ich, daß ich sie so halte, daß es ihm nicht möglich ist, mir die Hand abzubeißen. Während ich eine gefühlte endlose Zeit in der Nacht seine Bärenschnauze greife, vor Augen nur die dunkle Masse des Bärenkörpers, frage ich mich, ob er wohl bös- oder gutartig ist, komme aber zu keinem Ergebnis, so daß ich mich auch nicht entschließen kann, die Schnauze loszulassen.
Bemerkung: Nach diesem Problembär zu urteilen, kommt ein mächtiges Problem auf mich zu. Aber vielleicht hat er sich ja auch nur gefreut, mich zu sehen.
Claudia aka Sammelmappe stöbert in meiner Bibliothek und sucht anscheinend Bücher über Sex. Jedenfalls murmelt sie dieses Wort rhetorisch vor sich hin, während sie da und dort ein Buch aus dem Regal zieht und darin blättert. Blöderweise habe ich gar keine Bücher über Sex, aber das muß ich ihr ja nicht sagen. Ich weiß außerdem nicht, was sie genau sucht, vielleicht findet sie ja trotzdem etwas, das sie interessiert. Und hoffentlich stören sie meine Unterstreichungen in den Büchern nicht.
Meine Träume sind mir zur Zeit ein Rätsel. Weniger wegen des Inhalts als vielmehr wegen des Zeitpunktes, an dem sie sich mit den entsprechenden Inhalten befassen. Eigentlich sollte ich im Moment von ganz anderen Dingen träumen, meine ich.
Gestern und heute traf ich meine Tante R., wobei wir gestern ein langes Gespräch führten und danach mit anderen Familienmitgliedern einen Ausflug in zwei Spreewaldkähnen unternahmen. Ich stieg in den Kahn von Tante R. sie freute sich darüber. Außerdem sollte ich während der Fahrt ein Geschenk zum Geburtstag erhalten. Dieses sah ich bereits eingepackt in irgendjemandes Händen, hatte es jedoch noch nicht überreicht bekommen.
Heute traf ich Tante R. in einer Wohnung. Sie räumte kleine Figürchen und Püppchen aus einer Schublade, mit denen sie dann spielte und sich wie ein Kind freute. Na ja, dachte ich, sie ist ebenfalls Löwe - die sind manchmal etwas verspielt.
Im Büroraum nebenan sind mein Kollege K.F. ein mir unbekanner Mitarbeiter. Beide haben heute Geburtstag, na sowas. K.F. freut sich sehr, mich zu sehen und kommt in mein Zimmer herüber. Wir spielen ein Computerspiel, bei dem man mit etwas auf den Bildschirm werfen muß. Es erinnert an Dart.
Auf einem Spreewaldkahn ohne Bänke liege ich in einer Reihe mit anderen Leuten. Der Kahn ist so breit, daß man bequem mit der Körperlänge hineinpaßt und wir liegen aufgereiht wie die Heringe. Mein Platz ist direkt an einem Ende des Kahns. Wir haben Decken bekommen, da die Sonne zwar angenehm scheint, aber noch nicht viel Kraft hat. Anscheinend ist es Frühling. So können wir Gesicht und andere Körperteile von der Sonne bestrahlen lassen, uns aber auch in die Decken mummeln, wenn es zu kühl wird. Ich spüre am ganzen Körper, wie sich der Kahn von der Kaimauer löst und langsam auf das Wasser hinausgleitet. Ein sanftes beruhigendes Schaukeln zeigt an, daß wir frei auf dem Wasser fahren. Ein leises Plätschern begleitet die Fahrt. Es ist so schön, sich vom Wasser wiegen zu lassen und dabei das Gesicht in der Sonne zu wärmen! Die meiste Zeit habe ich die Augen geschlossen und gebe mich ganz der Wärme und dem angenehmen Schwanken hin, das ein Kribbeln in der Bauchmitte verursacht. Als ich kurz die Augen öffne, sehe ich den Kahnführer neben mir stehen. Es ist mein Physiotherapeut. Er hat sich umgedreht und schaut mich tadelnd an, während er sagt, daß die Tränenflut dieses Jahr den Fluß hat besonders hoch ansteigen lassen. Ja, hallo? Ist das vielleicht allein meine Schuld? Schließlich liegen hier noch genug andere. Und auch wenn ich irgendwann beteiligt war, hatte ich wohl allen Grund dazu. Vor Empörung kullern mir tatsächlich ein paar Tränen über die Wangen. So! Jetzt hat er es geschafft! Jetzt gibt es wirklich eine Überschwemmung!