Traumnotizen (vollständiges Traumtagebuch im Zweitblog)
Ein Schulausflug mit der U-Bahn. Der Zug, ein älteres Modell, fliegt seinem Ziel entgegen. Durch die Fenster erkennt man die endlosen Stromkanäle der Tunnel, von der Geschwindigkeit zu einem streifenförmigen Muster verzerrt. Einige Mädchen haben im Tunnel an der Wand eine Gestalt stehen gesehen. Sie reißen deshalb während der Fahrt die vier Türen des Waggons auf und schauen neugierig hinaus. Ein Gerücht kristallisiert sich immer klarer in meinem Bewußtsein, bis es zur Gewißheit wird. Es war der Mann mit der Küchenschürze.
Der Mann mit der Küchenschürze ist ein Serienkiller, der im U-Bahn-Tunnel lauert, dort in fahrende Züge eindringt - wie er das macht, bleibt rätselhaft und hat etwas geisterhaftes - und im Waggon alle Menschen mit einem Messer niedermetzelt. Er trägt dabei nur eine Küchenschürze und manche halten ihn für einen Metzger. So langsam fühle ich mich in das Szenario eines Horrorfilms a la Scream oder Texas Chainsaw Massacre versetzt. Ich denke bei mir, dies kann wirklich nur ein Film sein, und trotzdem spüre ich Panik aufsteigen, denn ich bin hier in diesem rasenden Zug und kann nicht aus dem Film verschwinden, auch wenn ich gerne wollte. Mit der bildhaften Vorstellung, was im schlimmsten Fall passieren könnte, versuche ich mich zu beruhigen. Im schlimmsten Fall kommt er genau in diesen Waggon und tötet mich. Und? Was ist daran so schlimm? Wenn es ein Film oder ein Traum ist, ist das doch völlig egal. Ist zwar vielleicht emotional ein wenig unangenehm, doch ansonsten kein Grund zur Panik. Aber wenn es kein Film oder kein Traum ist? Woher soll ich das wissen? Vorsicht ist schließlich besser als Nachsicht. Deshalb sollte ich mich jetzt auch auf mögliche Sicherungsmaßnahmen konzentrieren. Mir fällt auf, daß zwar alle vier Wagentüren auf der einen Seite mit Mädchen "besetzt" sind, dort wird er sicherlich nicht hindurch kommen, aber den vier Türen auf der gegenüberliegenden Seite schenkt niemand Beachtung. Das sollte man schleunigst ändern. Wenigstens ich sollte diese Türen im Auge behalten...
Wir sind an unserem Ausflugsziel angekommen. Es ist ein großes Haus, über dessen Eingangstür wie eine Wildschweintrophäe der Kopf eines feisten Mannes genagelt ist. Ich erfahre durch Nachfragen, daß dies der Mann mit der Küchenschürze ist. Achso?
Meine Mutter ist in meine Wohnung gezogen. Ich habe mich damit arrangiert, allerdings nervt mich immer wieder gewaltig, daß sie ständig am Aufräumen ist. Abends fängt sie an, alles, was ich auf den Tisch gelegt habe, wieder herunter zu nehmen, bis der Tisch leer ist und ich nichts mehr wiederfinde. Diese Eingriffe in meine (Un)Ordnung machen mich ungeduldig und ich bin schon am Überlegen, ob ich zu ihr sage: "Hör mal, das hier ist MEINE Wohnung - ICH zahle die Miete." Bisher konnte ich mir auf die Zunge beissen, fragt sich nur wie lange noch. Sie hat gerade den Abendbrottisch gedeckt und ich komme in das leere Zimmer, finde ein Holzbrett mit Wurst- und Schinkenaufschnitt auf dem Fußboden liegend vor. Nanu? Wie kommt das hier hin? Da entdecke ich auch meine (verstorbene) Katze und mir wird sofort einiges klar. Die Katze hat das Brett vom Tisch geholt. Auweia! Wenn das meine Mutter sieht! Der Kassler-Aufschnitt sieht mit der leicht braunen würzigen Kruste ganz besonders appetitlich aus. Deshalb angel ich mir schnell eine Scheibe, schiebe sie in den Mund und hebe das Brettchen auf. Das Näschen der Katze folgt gebannt den entschwebenden Köstlichkeiten. Immer höher und höher hebt sie die Nase in die Luft. Da, auf einmal ein kühner Sprung, eine Kamikazerolle und schon hat sie sich eine Scheibe Schinken, welche seitlich ein wenig überhing, im Flug mit den Zähnen geangelt und verschwindet mit der Beute unter dem Sofa. Vor Lachen über diesen Sprung wache ich auf.
Ich habe mich für ein Photoshop-Seminar angemeldet und sitze jetzt in einem großen Saal, in dem auf einer Wand riesig das Programm projeziert ist. Es ist wirklich alles sehr gut zu erkennen und die Dozentin geht nun einen Menüpunkt nach dem anderen durch. Das mag ja an sich systematisch gut sein, aber irgendwie ist es auch ziemlich langweilig. Und anscheinend geht es nicht nur mir so, denn andere Teilnehmer sind ebenfalls ziemlich abgelenkt, so daß lautes Geplapper zu hören ist. Hinter mir sitzt A. und als ich aufstehe, merke ich, daß sie immer dicht hinter meinem Rücken bleibt, die geballten Fäuste bleiben stets mit ihm Kontakt. Ich frage mich, was das soll, drehe mich um und frage lachend, ob sie sich hinter meinem Rücken verstecken will. Als ich sie sehe, mit dem langen blonden Pferdeschwanz, denke ich bei mir, so schlecht ist die Idee eigentlich gar nicht, denn sie ist so klein, daß sie hinter mir tatsächlich nicht mehr zu sehen ist.
Jetzt gehe ich eine Straße entlang und erreiche eine Kurve, in welcher sich die Straße in zwei Wege gabelt, die parallel zueinander verlaufen, nur daß der eine Weg viel tiefer liegt und der andere Weg direkt neben der höher befestigten Straße. Denn niedrigeren Weg bin ich bereits einmal gelaufen, deshalb entscheide ich mich heute für den Weg direkt neben der Straße. Dabei komme ich an einer Bank vorbei, auf der zwei Kinder sitzen und jemand erklärt mir, daß es neben den eingelassenen Lüftungsgittern künstliche Grasnarben gibt, die man herausnehmen kann und die nur der Tarnung von Verstecken dienen. Anscheinend nutzen diese Verstecke Obdachlose für ihre Habseligkeiten. Nun gelange ich in eine Art halboffenes steinernes Zimmer in dem es einen rechteckigen Swimmingpool gibt. Allerdings ist es nicht wirklich ein Swimmingpool, denn er ist nur so niedrig wie ein Brunnen und das Wasser bedeckt gerade einmal ein Paar Zentimeter den Boden. Ah, wahrscheinlich ist das eine Anlage, um die Füße zu kühlen, denke ich. Irgendwie finde ich das gar nicht so schlecht. Neben dem "Fußpool" sitzt ein junges Pärchen, die diesem "Kühlzimmer" anscheinend nicht so viel abgewinnen können, denn sie sagt zu ihm: "Laß uns reingehen. Hier ist es so kalt." Hm, verstehe ich nicht, daß es hier kalt sein soll. Eher angenehm, würde ich sagen. Aber vielleicht auch nur, wenn man viel gelaufen ist. Ich durchquere das Poolzimmer und folge ihnen in den zweiten Raum. Jetzt erst bemerke ich, daß ich mich anscheinend in einer fremden Wohnung befinde. Uh, das ist mir peinlich und schnell entschuldige ich mich bei einem Menschen, den ich dort treffe. Aber der Weg führt seltsamerweise genau dort hinein. Ich frage deshalb, ob es noch einen anderen Weg gibt, der um die Wohnung herum führt. Aber die Bewohner scheint mein ungebetenes Eindringen weder zu irritieren oder zu stören. Im Gegenteil, sie beachten mich kaum. Irgendwann erreiche ich den Ausgang der Wohnung und bin wieder auf der sonnigen und autoleeren Straße. Ein Schwalbenschwanz fliegt mir entgegen und läßt sich auf meiner Brust, genau in Höhe des Herzens nieder. Seine strahlenden Flügel scheinen sich mit meinem Herzen zu synchronisieren. Sie schwingen schließlich im gleichen Rhythmus meines Herzschlages zusammen und auseinander. Fast kommt es mir vor, als sei dieser Schmetterling jetzt eine Erweiterung meines Herzens und seine Schwingen ein Tor. Ich spüre, wie ein Energie durch sie strömt, die plötzlich blitzartig durch meinen Körper zuckt. Und dann falle ich, falle ins Bodenlose. Eigentlich weiß ich nicht, ob ich wirklich falle, es ist nichts als eine Gleichgewichtswahrnehmung, ein wenig, wie beim Fahrstuhlfahren - und erwache mit dem Gefühl, einen "platonischen" Orgasmus gehabt zu haben.
Eine besetzte Stadt, ein gefährliches Pflaster. Züge von marschierenden Soldaten und marschierenden Zivilisten kreuzen sich immer wieder und in den Knotenpunkten ensteht heilloses Durcheinander bis alle wieder geordnet gehen. In dieser Stadt treffe ich irgendwo Elsa. Ich soll einen Hund von ihr bekommen, kann mich aber nicht mehr erinnern, ob ich tatsächlich einen wollte. Der fragliche Hund sitzt unter einem Tisch und macht keine Anstalten hervorzukommen. Ich erkenne einen Schäferhund mit rötlich glänzendem Fell. Förmlich unterhalten wir uns über diverse Details zur Pflege, als Elsa plötzlich zu weinen beginnt. Sie weint und weint, und ich, erschüttert von so viel Tränen, gehe zu ihr, lege den Arm um ihre Schulter und frage besorgt: "Was ist mit dir?" Mir fällt auf, wie klein und zierlich sie ist, fast kindlich. Sie jedoch entwindet sich und weist mich zurecht: "Du sollst mich nicht drücken!" Ah so, na gut. Dann halt nicht. Ich wende mich ab und beschäftige mich mit anderen Dingen, auch wenn es schwer fällt, jemanden alleine weinen zu lassen. Nach einer Weile des Schluchzens, höre ich sie auf einmal lachen. Erstaunt blicke ich zu ihr und bemerke, wie sie gebannt auf meine Beine schaut. Ich schaue ebenfalls hinunter. Der rote Schäferhund hat sich unbemerkt an mich herangeschlichen und beschnüffelt mich übermütig. Dann schnappt er nach meinen Hosenbeinen und zieht an ihnen, als wolle er mir die Hose herunter ziehen. "Hi, hi, der macht es richtig!" sagt Elsa.
Höre ich da eine Spur Gehässigkeit in ihrer Stimme? Nach einem kleinen Stups läßt der Hund von mir ab und sitzt brav zu meinen Füßen. Er scheint sich schon entschieden zu haben, eher als ich. Und er gefällt mir. Nur das mit den Hosenbeinen müssen wir ihm noch abgewöhnen.
Elsa und der Hund sind nun verschwunden. Statt dessen ist da ein kleines Mädchen mit auffallend schönen dichten Haaren. Interessanterweise haben sie die gleiche Farbe, die das Fell des Schäferhundes hatte. Ich bin für sie verantwortlich, aber sie ist nicht meine Tochter. Deshalb bin ich etwas erschrocken, als ich sie auf einer Art Sprungturm ohne Wasserbecken stehen sehe. Er ist zwar nicht wirklich sehr hoch, so zwei bis drei Meter, aber sie will anscheinend von da herunter springen und für mich ist es zu spät, sie von dort wegzuholen. Sie springt und erleichtert applaudiere ich, als sie unbeschadet unten angekommen ist. Vertrauensvoll nähert sie sich mir, schaut mich still an. Ich spüre, daß sie mir etwas mitteilen möchte, lege meinen Arm um ihre Schulter und beuge mich herunter. Fast lautlos, als wäre es einen großes Geheimnis, haucht sie einige Worte in mein Ohr. "Meine Mama ist hier irgendwo." verstehe ich und schließe daraus, daß sie wohl ihre Mutter aus den Augen verloren hat. Ich nehme sie bei der Hand, um gemeinsam mit ihr zu suchen. Dann erwache ich.
Mit meinem Bruder sitze ich auf der Rückbank im Auto meines Onkels und meiner Tante aus R. Onkel und Tante drehen sich plötzlich zu uns um und ich bekomme einen mächtigen Schreck über ihr entstelltes Aussehen. Das war mir bisher gar nicht aufgefallen. Beiden fehlt jeweils ein Auge, wobei bei einen von ihnen statt des rechten Auges einfach nur Haut ist, während beim anderen statt des Auges ein kleines gelbes Warndreieck zu sehen ist. Außerdem sind ihre Köpfe kahle eingefallene Schädel. Ich kann nicht einmal unterscheiden, wer von ihnen wer ist. Sie schauen uns nur erbarmungswürdig an und sagen nichts. Irgendwie erfahre ich (nicht von ihnen, es scheint meine Mutter zu sein, die nun auch dabei ist), daß es in ihrer Familie ein Unglück gab. Der Mann meiner Cousine A. ist gestorben. Im Traum erfahre ich auch, daß er erst 31 Jahre alt war. Deshalb sehen sie also so entstellt aus. Aber es scheint da noch etwas anderes zu geben, ein anderes Unglück. Ich kann nicht recht ausmachen, ob das nur ein Gefühl ist oder echtes Wissen. Jedenfalls werde ich langsam ziemlich sauer auf meine Mutter, weil sie uns das alles erst jetzt erzählt, während wir schon die ganze Zeit bei ihnen im Auto saßen und dachten, alles wäre in bester Ordnung. Dann erwache ich.
Bemerkung: Ich habe keine Ahnung, wie alt der Mann meiner Cousine ist, aber er ist von Beruf Industriekletterer.
Aus ziemlich "bewegten" Träume, die anscheinend die bevorstehende Geburtstags-Kurzreise vorweggenommen haben, ist nur eine Erkenntnis haften geblieben: Mein Bruder und ich tragen die gleichen Schuhe. Im Traum waren dies bequeme olivfarbene Sneakers, von denen sich ein klitzekleines bißchen schon die Sohle löste.
Ein buntes Haus mit vielen verwinkelten Kammern, Zimmern und Terassen. Alle gehen wie in einem Labyrinth ineinander über ohne vollständig durch Wände voneinander getrennt zu sein. Es gibt auch nicht Türen im eigentlichen Sinn, sondern nur Winkel, Wände oder wandhohe Durchgänge. Jede Kammer ist farbenfroh im ägyptischen Stil eingerichtet. In den einen befinden sich Sarkophage, in anderen Stelen oder ägyptische Möbel. In jeder von ihnen gibt es ein Rätsel zu lösen. Die Lösung sagt man als Wort oder Satz laut auf. Perfide: sagt man die falsche Lösung, fallen einem Sarkophage, Stelen oder Möbel urplötzlich auf die Füße. Aua!
Meine Vorgesetzte hat mir den Platz in einer Pflege-WG angeboten. Ich habe zugesagt, obwohl ich nicht so recht weiß, was ich dort soll. Pflegebedürftig bin ich nicht, allerdings kann es nicht schaden, sich so einen Platz für später zu sichern, falls man irgendwann Hilfe braucht. Im Umgang mit meinen Kollegen merke ich, daß diese irgendwie neidisch oder eifersüchtig sind. Schließlich fragt mich eine Kollegin ganz konkret, wie ich zu dem Platz in dieser Pflege-WG gekommen bin. Erst jetzt wird mir klar, daß dies wohl eine Art Vorteil und Auszeichnung ist, an den nicht jeder kommt. Deshalb der Neid. Wahrheitsgemäß sage ich, daß die Chefin mir diesen Platz angeboten hätte. Keinesfalls habe ich mich in der Verteilung irgendwie vorgedrängelt oder sonstwie dieses Privileg an mich gerissen.
In einem Gebäude mit hohen weiten Räumen. Diese sind durch ebenfalls sehr hohe Flügeltüren voneinander getrennt. In einer Ecke des Raumes entdecke ich eine kahle Öffnung, aus der die Flügeltüren entfernt wurden. Ein seltsamer dunkel-phosphorisierender Schimmer dringt hindurch. Neugierig schaue ich in das Nebenzimmer und sehe mich dem Unterwasserleben eines nachtblauen Meeres gegenüber. Es muß ein tiefer Ozean sein, denn es dringt kaum noch Licht von oben herab, so daß ich viele Fische und Meeresbewohner nur als schwarze Schatten wahrnehme. Fast ein wenig unheimlich, zumindest überwältigend, fasziniert mich, einen Einblick in eine Welt zu haben, welche normalerweise unsichtbar bleibt, bzw. nur mit diversen Vorkehrungen betretbar ist. Andererseits wundert es mich ein wenig, daß überhaupt kein Wasser durch die Öffnung in den anderen Raum drängt. Physikalisch stimmt hier etwas nicht. Es ist, als wäre da eine völlig transparente Wand, welche das Wasser zurückhält. Nur deshalb werde ich von den Wassermassen an der Tür nicht überflutet. Wenig später ist es statt des Meeres eine riesige Weltkugel, welche man durch die Türöffnung erkennen kann, genauer gesagt nur einen kleinen Teil davon. Interessanterweise ist diese Weltkugel wie ein Globus beschriftet. Ich lese auf dem Teil, der für mich sichtbar ist, viele Namen um eine bestimmte Landmasse herum. Gleich darauf höre ich den Namen dieses Landes zusätzlich. Es will mir im Traum scheinen, als hätte dieser Teil der riesigen Weltkugel, der durch die Tür sichtbar ist, eine besondere Bedeutung und wolle mir etwas sagen. Nur was? Werde ich vielleicht eine Reise in dieses Land unternehmen?
Ich befinde mich nun draußen und schaue von weitem einigen Seglern auf einem großen Wasser zu. Sie steuern Boote mit bunten Fähnchen. Ich würde auch gerne ein Segelboot steuern und stelle mir das nicht schwer vor, allerdings warnt mich jemand, daß das Boot anfangs nicht zu groß sein sollte, damit ich es leichter unter Kontrolle halten kann. Gleich darauf finde ich mich mit anderen Menschen im Wasser schwimmend wieder. Es ist ein angenehmes Schwimmen und ich spüre dabei, daß das Wasser nicht allzu tief ist, da ich mit den Füßen ab und zu auf Grund stoße. Wenn ich wollte, könnte ich wahrscheinlich im Wasser stehen, aber das Schwimmen ist natürlich viel schöner, und wenn man sich dabei auch noch sicher fühlen kann, um so mehr. Seltsam finde ich nur, daß ein so großes Wasser in weiten Teilen nicht tief ist. Vielleicht erstreckt sich hier ja eine kilometerlange ausgedehnte Sandbank.
Bemerkung: Ich hatte etwas Sorge, daß ich in der (neptunischen) Euphorie den Boden unter den Füßen verliere, aber die Sorge scheint, wenn ich dem Traum glauben darf, unbegründet.
Während ich mir mein lustiges buntes Nachtkleidchen im Baby Doll-Stil überstreife, fällt mir ein, daß ich mir unbedingt ein neues Nachthemd besorgen muß. Ich weiß auch schon ganz genau, wie es auszusehen hat, sehe es direkt vor mir. Es ist ein langes, weißes, mit Spitzen und Rüschen verziertes Nachtgewand und trägt zu allem Überfluß, weiß in weiß darauf gestickt, an der Brust meinen Namen. Jetzt steht auf dem Gedankenbild allerdings nur "Name", als ob ich noch keinen hätte. Eigentlich ist mir selbst unklar, warum das neue Nachtgewand unbedingt so aussehen muß, da ich genaugenommen solche altertümlichen Nachthemden gar nicht mag, zumindest nicht selbst gerne trage. Doch es scheint etwas zu sein, das außerhalb meiner selbst, meiner Wünsche und meines Geschmackes aus irgendeinem Grund so vorgesehen ist und dem ich mich nicht entziehen kann. Dieses weiße Nachthemd ist so etwas, wie ein Befehl von oben und ich gehorche.
Bemerkung: Beim Aufschreiben mußte ich unwillkürlich an ein Totenhemd denken. Interessant auch, daß es nicht irgendein Gewand, sondern ein Nachtgewand ist.
die Träume der Nacht zu vergessen ist es, wenn schon Sekunden nach dem Erwachen das Herz vor lauter Freude einen Sprung macht, mich die Glückseligkeit anspringt wie ein verschmustes Kätzchen und dabei das Bewußtsein mitreißt in einen noch viel größeren Traum. Dies darf auch viele Male in der Nacht geschehen - beim kleinsten Auftauchen aus dem Meer des Vergessens wartet sie schon, unentrinnbar, und füllt mich mit Glück, als wäre es Atemluft, bis ich mich wieder selig lächelnd dem Schlaf hingebe.